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Energie aus dem Meer

Die gewaltige Energie, die hinter der Kraft des Meeres steckt, ist schon so manchem Küstenbewohner zum Verhängnis geworden. Doch diese Energie ist nicht nur zerstörerisch, sie kann auch genutzt werden, zum Beispiel zur Stromgewinnung. Strom aus dem Meer – gewonnen aus der Kraft der Gezeiten und Wellen. Experten sehen darin ein großes Potenzial.

Gezeitenkraftwerk

Bereits im 11. Jahrhundert wurde die Kraft des Tidenhubs in Gezeitenmühlen in England und Frankreich genutzt. Und im Jahr 1897 wurde in Frankreich das erste Mal elektrischer Strom mit Hilfe von Turbinen und Generatoren gewonnen, angetrieben durch Ebbe und Flut.

Rund 20 Jahre später entstanden die ersten Pläne für ein Gezeitenkraftwerk an der Mündung des französischen Flusses Rance bei St. Malo in der Normandie. Die Bucht ist mit einem Tidenhub von bis zu 12 Metern besonders geeignet. Es dauerte allerdings noch bis zum 4. Dezember 1967, bis das erste Gezeitenkraftwerk der Welt in Betrieb gehen konnte. Das Prinzip ist denkbar einfach. Ein 750 Meter langer Damm trennt die Bucht vom offenen Meer ab. Das Wasser kann nur durch 24 Rohrturbinen auf die andere Seite gelangen. Die Turbinen erzeugen den Strom sowohl beim Einlaufen des Wassers (Flut) als auch beim Auslaufen (Ebbe). Je nach Strombedarf kann das Ablaufen dabei auch leicht verzögert werden. Ingesamt erzeugt das Kraftwerk eine Leistung von 240 Megawatt. Weltweit gibt es nur einige wenige meist kleinere Anlagen mit rund einem Megawatt.

Meeresströmungskraftwerk

Energie lässt sich jedoch nicht nur durch die Nutzung des Tidenhubs gewinnen. Denn dass das Meer bei Flut höher steht, bedeutet nicht, dass es dort angehoben wird, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie man einen Eimer Wasser vom Boden anheben würde. Das Wasser des Meeres wird durch die Gezeitenkräfte von einem Ort zu einem anderen gezogen. Dort wo es wegfließt herrscht Ebbe, dort wo es hinfließt Flut. Es entstehen Strömungen.

Und diese können ebenso zur Stromgewinnung genutzt werden. Vor der Küste Großbritanniens entstand das erste Meeresströmungskraftwerk der Welt. Das deutsch-britische Pilotprojekt trägt den Namen "Seaflow". Es sieht aus wie eine Windkraftanlage unter Wasser und funktioniert auch fast genauso. Der Unterschied: Statt des Windes, also der Strömung der Luft, wird die Gezeitenströmung des Wasser genutzt. Seit der Inbetriebnahme 2003 musste "Seaflow" beständig verbessert werden. Zum Beispiel war die Meeresströmung geringer als erhofft. Auch stellte der Unterwasserbetrieb extreme Anforderungen an die Materialien.

Im Jahr 2008 ging "Seaflows" Nachfolger "Seagen" vor der Küste Nordirlands in Betrieb. Mit seinen zwei Turbinen produziert das Gezeitenkraftwerk, anders als sein Vorgänger, tatsächlich Strom. Die Leistung beträgt 1,2 Megawatt, womit gut 1000 Haushalte versorgt werden können.

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Wellenenergie

Das Wetter ist zwar ein unvorhersehbarer Faktor, es ist jedoch entscheidend bei einer weiteren Form des Energietransports im Meer: der Wellenenergie. Um diese Energie zu nutzen gibt es verschiedene Ansätze. Einer der ältesten ist das Prinzip der schwingenden Wassersäule. Das ständige Auf und Ab des Wassers treibt dabei in einer Art Kamin eine Luftsäule an. Wie in einer Luftpumpe wird bei ansteigendem Wasser die Luft nach oben durch eine Turbine gedrückt. Beim Absinken des Wassers wird die Luft durch die Turbine angesogen. Eine ausgeklügelte Technik sorgt dafür, dass sichdie Turbine in beiden Fällen immer in dieselbe Richtung dreht. Dadurch werden Reibungsverluste vermieden. Der erste Prototyp eines Wellenkraftwerks ist im November 2000 an der Westküste Schottlands in Betrieb gegangen und liefert eine Spitzenleistung von500 Kilowatt.

Im Sommer 2011 ging vor der Küste der baskischen Kleinstadt Mutriku das erste kommerziell betriebene Wellenkraftwerk ans Netz. Die 16 Turbinen wurden in die Hafenmauer integriert, sodass das Kraftwerk kaum als solches zu erkennen ist. Die Stromausbeute fällt jedoch wesentlich geringer aus, als anfangs angenommen. Das Kraftwerk erzeugt nur knapp 300 Kilowatt, womit im Durchschnitt 250 Haushalte mit Strom versorgt werden können.

"Wellendrache" und "Seeschlange"

Zwei andere Techniken, die getestet werden, sind "Wavedragon" (Wellendrache) und "Pelamis" (griechisch für Seeschlange). Bei "Wavedragon" schwappen Wellen auf hoher See über Rampen in ein höher gelegenes Reservoir. Aus diesem Reservoir fließt das Wasser zurück ins Meer und treibt dabei Turbinen an. Bei "Pelamis" handelt es sich um mehrere Stahlrohre, die über bewegliche Gelenke miteinander verbunden sind. Diese Stahlrohrschlange liegt auf der Wasseroberfläche, passt sich den Wellenbewegungen an und wandelt die Bewegung in Elektrizität um.

Lösung des weltweiten Energieproblems?

Der Energievorrat, der in den Gezeiten steckt, ist zwar riesig, lässt sich jedoch nur selten wirtschaftlich nutzen. Um zum Beispiel ein Gezeitenkraft betreiben zu können, benötigt man mindestens einen Tidenhub von fünf Metern sowie eine geeignete Bucht. Weltweit gibt es schätzungsweise nur wenige Dutzend solcher Stellen. Insgesamt ließen sich rein rechnerisch zwölf Gigawatt (ein Gigawatt = eine Milliarde Watt) Strom erzeugen. Damit könnten gerade mal zehn Kohlekraftwerke ersetzt werden.

Außerdem steht die Energie nicht kontinuierlich zur Verfügung, die Spitzenlast verschiebt sich ebenso wie die Hochund Niedrigwasser von Tag zu Tag. Es müssten daher Möglichkeiten zur Speicherung der Energie geschaffen werden. Das Problem der kontinuierlichen Energiegewinnung tritt bei den Wellenkraftwerken noch verstärkt auf, da bei diesen das Wetter eine entscheidende Rolle spielt. Lediglich ein Strömungskraftwerk liefert eine halbwegs konstante Energie und ist unabhängig vom Wetter. Allerdings gibt es erst wenige Pilotanlagen.

In der Kombination verschiedener Meereskraftwerke sehen die Experten gleichwohl einen wichtigen Pfeiler der erneuerbaren Energien. Im Vergleich zu Wind, Sonne und Biomasse steht die Nutzung der Energie aus demMeer aber noch amAnfang1. (5 130)

1 http://www.planet-wissen.de/natur_technik/meer/energie_aus_dem_meer/ 42

Erdwärme

99 Prozent der Erde sind heißer als 1000 Grad. Direkt unter unseren Füßen schlummert ein gewaltiges, nahezu unerschöpfliches Energiepotential. Die Erdwärme, auch Geothermie genannt, kann man nutzen, um Gebäuden zu heizen, Nahwärmenetze zu speisen und sogar um Strom zu erzeugen. Doch bisher spielte Erdwärme als Energiequelle bei uns kaum eine Rolle. Zu schwierig erschienen die Förderbedingungen, zu unwirtschaftlich die Stromproduktion. Dank neuer Technologien wandelt sich langsam das Bild.

Vorbild Island

Welche Bedeutung Erdwärme für die Energieversorgung in Zukunft haben könnte, zeigt uns heute schon Island. 37 aktive Vulkane heizen den Untergrund des Inselstaates auf. Heiße Quellen, Geysire und Wasserdampfspalten sind sichtbare Zeichen des geothermischen Potentials. Nur wenige hundert Meter unter der Erdoberfläche herrschen in wasserführenden Gesteinsschichten bis zu 350 Grad. Und über natürlich austretenden oder aus Bohrlöchern geförderten Wasserdampf werden bereits 90 Prozent aller Haushalte mit Wärme versorgt.

Gleichzeitig treibt überschüssiger Heißdampf Turbinen in einem Geothermiekraftwerk an und erzeugt Strom. Soviel, dass auch Wasserstoff, ein möglicher Energieträger der Zukunft, produziert werden kann. Treibhausgase wie CO2, die beim Einsatz fossiler Brennstoffe entstehen, sind in Island kein Problem. Natürlich sind die Vorrausetzungen für die Erdwärmenutzung in Island dank der vielen Vulkane einzigartig. Aber auch in Mitteleuropa könnte das Potential erschlossen werden.

Labsal aus dem Untergrund

Zumindest passiv nutzten schon die alten Gallier, Kelten und Germanen Erdwärme in Thermalquellen, ein Labsal für Körper und Geist in den eisigen Wintern unserer Vorzeit. Auch die alten Römern kannten die Wärmequelle aus dem Untergrund. Sie konstruierten schon vor 2000 Jahren die sogenannten Thermen. Thermalbäder findet man auch heute noch in zahlreichen Kurorten, die vom kostenlosen Angebot der Erde profitieren.

Das älteste Erdwärmekraftwerk der Welt

Im Italien der Neuzeit begann die Geschichte der aktiven oder kommerziellen Nutzung der Erdwärme. Unter Italien treffen die afrikanische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinander. In der Toskana führt das zwar nicht zu Vulkanausbrüchen, aber Magma heizt dort oberflächennahe, unterirdische Wasserreservoire auf. An mehreren Stellen bahnt sich heißer Wasserdampf schon seit Jahrtausenden seinen Weg an die Erdoberfläche. Den nutzte 1913 Graf Piero Ginori Conti in Larderello für das erste Erdwärmekraftwerk der Welt. Wasserdampf trieb Turbinen an und diese erzeugten Strom.

Erdwärmenutzung in Deutschland

Heißwasserreservoire direkt unter der Erdoberfläche sind in unseren Breitengraden selten. Erdwärmenutzung schien daher bisher in Deutschland auf wenige Orte beschränkt zu sein. In Bayern bauen zum Beispiel Erding, Straubing oder Unter-

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haching schon auf Erdwärme. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird Erdwärme vorwiegend zum Heizen verwendet. Die Stromerzeugung aber wird erst rentabel, wenn sehr große und mehrere hundert Grad heiße Wasserdampfvorkommen zur Verfügung stehen. Viele Gebiete in Deutschland verfügen aber erst in mehreren Tausend Metern Tiefe über größere, ergiebige Heißwasservorkommen. Bohrungen in solche Bereiche sind teuer und wenn kein Fernwärmenetz zur Nutzung der Quellen vorhanden ist, ist selbst die Wärmenutzung für Kommunen nicht reizvoll.

Erdwärme kann aber auch unabhängig von natürlichen Heißwasservorkommen genutzt werden, zum Beispiel mit dem "Hot-Dry-Rock-Verfahren" (HDR). Dabei bohrt man in Tiefen von 4000 bis 5000 Metern. Dort liegen die Gesteinstemperaturen je nach Standort schon bei 200 bis 300 Grad Celsius. Wenn man jetzt über ein Bohrloch Wasser in den Untergrund treibt, kann es sich dort aufheizen und über ein zweites Bohrloch als heißer Wasserdampf wieder nach oben befördert werden. So entsteht ein Kreislaufsystem, an das an der Oberfläche Erdwärmekraftwerke angeschlossen werden könnten. Die heißen Gesteinsschichten im Erdinneren werden also praktisch als Durchlauferhitzer verwendet.

Vorteil: Mit dem HDR-Verfahren wird unabhängig von natürlichen, unterirdischen Heißwasservorkommen und könnte überall Erdwärme fördern. Mit entsprechenden Wärmetauscher-Technologien ließe sich auch schon mit 100 bis 150 Grad heißem Wasserdampf kostengünstig Strom produzieren.

Potential für die Zukunft?

Im Jahr 2012 gibt es in Deutschland sechs Heizkraftwerke zur kombinierten Stromund Wärmeerzeugung und 21 Heizwerke, die Wärmenetze versorgen. Nach den ersten positiven Erfahrungen mit dem HDR-Verfahren und neuen Wärmetauschertechnologien kommen weitere Gebiete in Deutschland für die Nutzung der tiefen Erdwärme in Frage. Im Mai 2009 hieß es in einem Bericht der Bundesregierung zur Geothermie: "Bis zum Jahr 2020 sollen etwa 280 Megawatt Leistung zur geothermischen Stromerzeugung installiert sein, das Vierzigfache der gegenwärtig installierten Leistung. Bei einer Leistung von etwa 5 Megawatt pro Kraftwerk entsprich dies mehr als 50 Kraftwerken."

Unstrittig ist, dass Erdwärme ein großes Energiepotential ist. Experten schätzen, dass allein der täglich aus dem Erdinneren aufsteigende Wärmestrom, der durch die Erdoberfläche in die Atmosphäre gelangt und ungenutzt in den Weltraum abgestrahlt wird, den weltweiten Energiebedarf um das 2,5-fache übertrifft. Erwärme produziert keine Abfallstoffe wie CO2 und ist, anders als etwa Sonnenenergie, unabhängig von Tagesund Nachtzeiten, von Klimaoder man Wettereinflüssen1. (4 730)

1 http://www.planet-wissen.de/natur_technik/energie/erdwaerme/

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Moderne Technologien

Die besonderen Eigenschaften des Laserlichts

Licht aus kontinuierlichen Lasern zeichnet sich durch viele Besonderheiten aus: Es ist einfarbig, verfügt über wohlgeformte Wellenzüge und ist stark gebündelt.

Das Licht der Sonne oder das aus einer Taschenlampe besteht aus einer Vielzahl von Wellenzügen ganz unterschiedlicher Wellenlängen. Diese einzelnen Wellenzüge würden wir als verschiedene Farben wahrnehmen, zusammen erzeugen sie aber den weiß-gelblichen Eindruck. Bei kontinuierlichen Lasern ist Schluss mit dieser Vielfalt. Denn sie erzeugen in der Regel nur Strahlung einer bestimmten Wellenlänge – sprich: Farbe.

Laserlichtartigkeit (Kohärenz)

Eine elektromagnetische Strahlung mathematisch genau zu beschreiben, ist keine leichte Aufgabe. In der Regel hilft es, sich die Strahlung aus einzelnen Wellenzügen zusammengesetzt vorzustellen. Ein solcher Wellenzug zeichnet sich durch eine feste Wellenlänge, seine Länge und Position aus.

Für Laserlicht gilt, dass die einzelnen Wellenzüge sehr lang sein können und dass die sich nebeneinander liegenden Züge im Gleichtakt schwingen. Diese Eigenschaft heißt Kohärenz und ist beispielsweise Voraussetzung, wenn dreidimensionale Aufnahmen von Objekten gemacht werden sollen.

Intensität, Emittanz und Brillanz

Laserstrahlen können extrem dünn sein. So lassen sich ohne große Probleme Strahldurchmesser von weniger als einem hundertstel Millimeter erreichen. Da das Licht daher auf eine sehr kleine Fläche konzentriert ist, ist es meist sehr intensiv und kann beispielsweise zum Schweißen von Metall genutzt werden.

Laserstrahlen sind nicht nur dünn, sie bleiben es in der Regel auch und fächern sich nicht weiter auf. Dieses Auffächern wird mit Hilfe der Emittanz beschrieben. Sie gibt an, wie breit ein Strahl ist und wie stark er sich öffnet. Je kleiner die Emittanz, umso fokussierter ist der Strahl.

Berücksichtigt man zusätzlich zum Auffächern die Strahlenergie, so kommt man zum Begriff der Brillanz. Sie ist umso größer, je größer die Energie ist und je kleiner die Emittanz. Da die Energie von der Wellenlänge abhängt, gilt dies auch für die Brillanz. Die Brillanz eines Lasers ist weit größer als die der Sonne1. (1 860)

Wie funktioniert ein Laser?

Atome können Licht aussenden, beispielsweise immer dann, wenn sie durch Stöße oder Licht mit zusätzlicher Energie versorgt wurden. Denn Teilchen geben

1 http://www.weltderphysik.de/gebiete/atome/forschung-mit-licht/konventionelle-laser/die- besonderen-eigenschaften-des-laserlichts/

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den Überschuss immer wieder ab; zum Beispiel dadurch, dass sie sich der Energie in Form einer Lichtwelle entledigen.

In einer Leuchtstoffröhre werden Quecksilberatome durch Elektronenbeschuss mit zusätzlicher Energie versorgt, die sie später wieder abgeben, indem sie Licht abstrahlen. Nach den Gesetzen der Quantenphysik findet die Lichtabgabe vollkommen zufällig statt. So ist bis zu seiner Entsendung völlig unbestimmt, in welche Richtung das Licht abgestrahlt wird, oder auch, wann das passiert. Das entscheidet die Natur spontan. Dies ist der Grund für den Namen des Effektes: die spontane Emission.

Lichtverstärkung bei Lasern: Stimulierte Emission

Ein Atom mit überschüssiger Energie würde also ohne weiteres Hinzutun nach einiger Zeit spontan Licht aussenden, bei dem nur die Energie feststeht. Das ändert sich, wenn es mit einer Lichtwelle der entsprechenden Energie bescheint wird. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Atom auch die restlichen Eigenschaften der Welle einfach kopiert: Es strahlt dann Licht ab, das mit dem ursprünglichen im Takt schwingt und sich in dieselbe Richtung ausbreitet. Im Gegensatz zur spontanen Emission nennt man diesen Effekt stimulierte Emission. Dieser Effekt sorgt beim Laser für die Lichtverstärkung und daher stammt auch der Name: Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation.

Aus wenigen Lichtwellen werden so unzählige "Kopien" erstellt. Dazu müssen die Lichtwellen jedoch immer wieder an den Atomen vorbeigeführt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Spiegeln. In ihnen fängt man die Lichtwellen ein – gerade so, dass die einzelnen Wellen aufeinander liegen und im Gleichtakt schwingen. Ein solches Gebilde wird stehende Welle genannt.

Aber natürlich muss den Atomen auch ständig neue Energie zugeführt werden, zum Beispiel mit Hilfe einer hellen Lampe. Laser funktionieren erst, wenn es mehr Atome mit zusätzlicher Energie gibt als ohne. Dies ist ein unnatürlicher Zustand mit Namen Besetzungsinversion.

Zusammengefasst heißt das: Ein Laser muss von außen ständig mit Energie versorgt werden, um seine Atome in einen angeregten Zustand zu bringen. Die Atome fallen immer wieder in den Zustand niedriger Energie und geben den Überschuss an die Laserwellenzüge ab. Damit ein Teil des Lichts den Laser verlassen kann, ist einer der beiden Spiegel teildurchlässig. Auf diese Weise verliert der Laser Energie; und der Mensch gewinnt Laserlicht.

Die Entdeckung des Prinzips

Die theoretischen Grundlagen für den Laser wurden 1917 von Albert Einstein gelegt. Damals entdeckte er die so genannte stimulierte Emission. Doch erst in den 1950er Jahren zeigte der Physiker Charles H. Townes, dass mit Hilfe der stimulierten Emission eine außergewöhnliche Lichtquelle gebaut werden kann. Dafür wurde er 1964 mit dem Nobelpreis bedacht.

Den ersten Laserstrahl erzeugte der amerikanische Physiker Theodore H. Maiman im Jahr 1960. Als Lasermedium diente damals ein Rubinkristall. Zwei Jahre spä-

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ter machte sich Maiman selbstständig und gründete die Korad Corporation, die sich mit der Entwicklung und der Herstellung von Lasern befasst1. (2 800)

Drahtlose lokale Netzwerke

Mobil ist nicht gleich Mobil

Bevor über mobiles Internet und drahtlose Zugänge gesprochen wird, sollten zunächst zwei höchst unterschiedliche Definitionen von "Mobilität" in der Telekommunikation unterschieden werden. Gemeint ist damit der Begriff "Mobilfunk", wie er von Mobilfunkbetreibern aus der Telefonwelt und aus der Netzwerkwelt gesehen wird.

Mobilfunkbetreiber aus der Telefonwelt betreiben ihre Mobilfunknetze als eine Gesamtheit und versorgen mit ihrem Netzwerk ganze Landstriche, vornehmlich mit Telefonie, aber auch mit Datenanwendungen. Dazu haben sie sich bei einer nationalen Behörde (in Deutschland die Bundesnetzagentur) um die Nutzung von Frequenzbändern für einen Mobilfunkstandard beworben und diese zur Nutzung erhalten, auf denen sie mit eigener Ausrüstung die Mobilfunkdienstleistung der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Diese Lizenzen geben den Mobilfunkbetreibern jedoch nicht nur Rechte, sondern fordern auch Pflichten von ihnen ab. Beispielsweise muss jeder Mobilfunkbetreiber im Rahmen seiner Lizenz die prozentuale Versorgung des Landes in einem bestimmten Zeitraum garantieren, sich an die Nummernvergaberichtlinien für Telefonnummern halten (beispielsweise die einheitliche Übernahme von Sonderund Notrufnummern) etc.

Mobilfunkbetreiber aus der Netzwerkwelt betreiben für gewöhnlich so genannte nomadische Netzwerke, als Funkinseln oder auf kleinere Landstriche beschränkte Funknetze. Dazu wird entweder Funktechnik verwendet, die in allgemein frei nutzbaren Frequenzbereichen senden und lizenzfrei genutzt werden dürfen oder bekommen für bestimmte, genau zu definierende Bereiche bestimmte lizenzpflichtige Frequenzbereiche zugeteilt. Im Gegensatz zur Mobilfunktechnik aus der Telefoniewelt dürfen diese Gerätschaften jedoch nur mit weit geringeren Sendeleistungen genutzt werden.

Eine weitere Unterscheidung zwischen Mobilfunk der Telefonieund der Netzwerkwelt beruht auf der Geschichte der Telekommunikation. Die Telefoniewelt arbeitet seit inzwischen Jahrhunderten nach dem Prinzip der Leitungsvermittlung, während die Netzwerkwelt (und hier insbesondere das Internet) das Prinzip der Paketvermittlung aufrechterhält. Sprich: Während für ein normales Telefongespräch eine durchgehende Leitung zwischen Anrufer und Anrufenden geschaltet wird (Leitungsvermittlung), basiert die Paketvermittlung darauf, dass die Information zwischen Absender und Empfänger als einzelne Pakete in einem Übertragungsnetz übertragen wird. Dieser fundamentale Unterschied ist daran erkennbar, wie die Telekommunikationsdienstleistungen hauptsächlich vermarktet werden: Da bei einer Leitungsvermittlung eine Leitungsstrecke exklusiv zur Verfügung gestellt wird, wird

1 http://www.weltderphysik.de/gebiete/atome/forschung-mit-licht/konventionelle-laser/wie- funktioniert-ein-laser/

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diese Dienstleistung überwiegend nach Zeit abgerechnet. So eine Abrechnung würde bei einer Paketvermittlung nur in kleinerem Masse funktionieren, da hier keine exklusive Leitungsstrecke zwischen Absender und Empfänger existiert. Hier ist deshalb eine Abrechnung nach der Datenmenge die sinnvollste Methode.

Interessant am Rande: Auch bei den Mobilfunkbetreibern in der Telefoniewelt ist ein langsamer Umstieg von der Leitungsin die Paketvermittlung zu beobachten. Am deutlichsten ist dies beim GSM-Mobilfunkstandard durch die Einführung des General Packet Radio Service (GPRS), der eine paketorientierte Datenübermittlung über GSM-Netze ermöglicht1. (2 900)

Das Phänomen Handy

In unserem Technik – Beitrag sprachen wir bereits den neuen, täglichen Begleiter von uns Menschen an: Das Handy. Mittlerweile sind die praktischen Helfer so gut wie nicht mehr aus unserem alltäglichen Leben wegzudenken.

Schon früh wurde die Mobiltechnologie entwickelt. Anfangs gab es Autotelefone, bis man auch Gefallen daran fand, ein Mobiltelefon auch außerhalb eines Autos zu besitzen, eben, um überall für andere Menschen erreichbar zu sein. Richtig populär wurde das Mobiltelefon zu Beginn der 1990er Jahre, als flächendeckende Netze eingerichtet wurden. Seitdem hat sich die Zahl der Handybesitzer stets erweitert.

Im Laufe der Zeit ist das Handy nicht nur zu einem Begleiter geworden, der es einem ermöglicht, überall erreichbar zu sein oder sich sicherer zu fühlen, zum Beispiel, weil man bei Unfällen gleich telefonisch um Hilfe rufen kann – es wurden vielseitige Zusatzfunktionen entwickelt. So kann man heutzutage seine Urlaubsfotos mit dem Handy machen, Kurznachrichten oder E-mails versenden, Fotos versenden, seine Termine mit dem Handy verwalten, Spiele spielen oder im Internet nach einer Information suchen.

Diese Funktionen werden vor allem durch Kombi – Geräte ermöglicht, also Handys, die neben der normalen Mobiltelefon – Anwendungen auch Zusatzanwendungen wie etwa einen MP3-Player integriert haben. So wird das Handy zum Walkman. Ein besonders beliebtes Gerät, welches diese und viele Funktionen mehr miteinander vereint ist das i-Phone. Hierfür kann man sich auch zusätzliche Applikationen herunterladen, zum Beispiel ein Navigationsgerät.

Die Kosten für ein Handy sind (bedingt durch die Popularität) bedeutend günstiger geworden. Schließt man beispielsweise einen Handyvertrag ab, so erhält man die neuesten Modelle bereits ab einem Euro. Trotzdem gibt es noch viele Kunden, die Prepaid – Karten bevorzugen, weil damit monatliche Mindestkosten wegfallen. Was das Beste Handymodell und der am besten passende Vertrag ist, muss jedoch jeder selbst wissen. Man wird hierbei gut in Handyshops beraten.

Trotz der vielen Möglichkeiten, die man mit einem Mobiltelefon hat, ist es manchmal sehr angenehm, einige Zeit ohne Handy zu sein, gerade, wenn man wieder zu sich finden möchte oder im Urlaub ist. Nur ohne die ständigen Unterbrechungen

1 http://www.netplanet.org/zugang/mobilfunk.shtml

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des Alltags durch Anrufe oder Kurznachrichten kann man wieder zur Ruhe kommen. Also, versuchen Sie doch einmal, ob Sie es schaffen, das Handy für einen Tag abzuschalten!1 (2 090)

Mobiltelefone – auch für Senioren

Eigenschaften der heutigen Gesellschaft sind Mobilität, Flexibilität und vor allem Schnelllebigkeit. Tag für Tag ändern sich Trends und Werte der Bevölkerung. Besonders im Bereich der Technik werden Tag für Tag Tausende an neuen Produkten herausgebracht. Dabei gilt die Regel: das, was man heute kauft, ist morgen schon wieder veraltet.

Auch in der Sparte Mobiltelefone konnte in den letzten Jahren eine kontinuierliche und rasante Entwicklung beobachtet werden. So hatte man vor 10 Jahren noch Handys, die beinahe so groß waren, wie ein tragbares Festnetztelefon. Zudem hatten die früheren Handys nahezu keine Funktionen außer dem Telefonieren und dem Versenden von Kurznachrichten.

Heutzutage erlebt man Mobiltelefone auf ganz andere Art und Weise. Man kann im Internet surfen und man findet fast kein Handy mehr, das keine integrierte Kamera besitzt. Doch neben all den technischen Neuerungen, haben sich viele Produktionsfirmen auch mit der Problematik befasst, Handys für Senioren herzustellen.

Sie müssen andere Funktionen erfüllen als die Handys für die junge Generation. Anstelle eines Internetzugangs oder einer Kamera müssen die Tasten deutlich vergrößert sein, sodass sie auch für ältere Menschen leicht anzuwenden sind. Eine Marktanalyse hat ergeben, dass die zu kleinen Tasten ein häufiger Grund sind, warum ältere Menschen sich kein eigenes Handy kaufen.

Spezielle Seniorenhandys versuchen somit den Ansprüchen der älteren Generation gerecht zu werden. Laut Umfragen besitzen immer mehr ältere Menschen Handys, seit das Seniorenhandy auf den Markt gekommen ist. In der Regel muss allerdings von jungen Menschen immer ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden, sodass sich ältere Menschen ein Mobiltelefon anschaffen.

Viele erkennen aber mittlerweile den Sinn dieses Geräts und die Tatsache, dass ein Handy im Ernstfall sogar lebensrettend sein kann. Viele Seniorenhandys verfügen sogar über eine Notfalltaste. Dabei kann im Voraus eine Nummer eingespeichert werden, die dann im Notfall auf Knopfdruck gewählt werden kann2. (1 770)

Das Internet

Schon zu Beginn der 1970er Jahre gewannen vernetzte Computer in wissenschaftlichen Instituten und Forschungseinrichtungen zunehmend an Bedeutung. Die Vernetzung bot die Möglichkeit, schnell und unkompliziert Daten miteinander auszu-

1http://www.softmoderne.de/das-phanomen-handy.html

2http://www.softmoderne.de/mobiltelefone-auch-fur-senioren.html

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tauschen, zu vergleichen und zu verknüpfen. Bis zum eigentlichen, globalen Durchbruch des Internets sollten jedoch noch gut 20 Jahre vergehen.

Im Zeichen des Sputnik-Schocks

Mitte der 1950er Jahre war die Welt in zwei gewaltige Einflusssphären geteilt, in den US-amerikanischen und in den sowjetischen Machtbereich. Der Kalte Krieg bestimmte das Denken der Politiker und Militärstrategen, auch Wissenschaft und Forschung spielten zunehmend im Wettstreit der konkurrierenden Ideologien eine tragende Rolle. Als es der UdSSR im Oktober 1957 gelang, den weltweit ersten Satelliten, den legendären "Sputnik", erfolgreich in eine Weltumlaufbahn zu befördern, wurde der Technologievorsprung der Sowjets vor der ganzen Welt offensichtlich. Das löste in den USA den sogenannten Sputnik-Schock aus. Fieberhaft begann Amerika unter Präsident Dwight D. Eisenhower mit einer militärisch-wissenschaftlichen "Gegenoffensive". Die ARPA (Advanced Research Projects Agency) wurde gegründet, eine in das Verteidigungsministerium integrierte Forschungsbehörde. Ziel der ARPA war es, wissenschaftliche Projekte und Technologien zu fördern, um entsprechende Ergebnisse eines Tages militärisch nutzbar machen zu können.

Von der ARPA zum ARPANET

Kontinuierlich nahm nun die Zusammenarbeit von Instituten und Universitäten in den Vereinigten Staaten zu. Immer mehr Forschungseinrichtungen drängten auf Zugang zu den begehrten Computerressourcen. Doch verfügbare Großrechner waren damals selten und kostspielig, längst nicht jede Forschungseinrichtung konnte es sich leisten, auf die gefragte Rechenkapazität zurückgreifen. Computer wurden immer mehr zu Schaltstellen der wissenschaftlichen Kommunikation, gleichzeitig stieg das Bedürfnis nach einem effizienten und schnellen Datenaustausch, der gemeinsame Forschungsvorhaben erleichtern sollte.

Wenn sich also Computerkapazität nicht einfach ausbauen und vermehren ließ, mussten Verfügbarkeit und Nutzung vorhandener Computerressourcen optimiert werden. Ein neuartiger Computerverbund sollte geschaffen, Universitäten und Institute miteinander vernetzt werden. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die in ihrer Architektur sehr unterschiedlich aufgebauten Großrechner mit ihren spezifischen, mit anderen Systemen meist unvereinbaren Sprachen aufeinander auszurichten. Neue Kommunikationstechniken und eine neue Technik der Datenübertragung wurden erarbeitet. Ende der 1960er Jahre entstand das ARPANET, ein neuartiges Computernetzwerk, das allerdings nur der Legende nach im Falle eines drohenden Atomkrieges störungsfreie Kommunikation ermöglichen sollte.

Geburtsstunde des Netzwerks

Das ARPANET wurde schließlich im Jahr 1969 realisiert. Den Anfang des vernetzten Rechnerverbunds machten die Computer der vier Forschungseinrichtungen University of California in Los Angeles, Stanford Research Institute, University of Utah und die University of California in Santa Barbara. Am 29. Oktober 1969 verbanden Wissenschaftler zwei Computer in Los Angeles und Stanford (Santa Clara) mit Hilfe einer Telefonleitung: Es war die Geburtsstunde des ersten Computernetzwerkes der Welt. Es galt mit kühlschrank-großen Computern die Buchstaben LOG (Login)

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