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И дух суровый византийства От русской церкви отлетал,

Когда приневская столица,

Забыв величие свое,

Как опьяневшая блудница,

Не знала, кто берет ее,

Мне голос был. Он звал утешно,

Он говорил: “Иди сюда,

Оставь свой край, глухой и грешный,

Оставь Россию навсегда.

Я кровь от рук твоих отмою,

Из сердца выну черный стыд,

Я новым именем покрою Боль поражений и обид.”

Но равнодушно и спокойно Руками я замкнула слух,

Чтоб этой речью недостойной Не осквернился скорбный дух.

Осень 1917, Петербург

DIE STIMME WAR

Die Stimme war. Und rief mich an Tröstend: „Komm, wo ich bin. Verlaβ dein taubes Sündenland,

Von Ruβland geh auf immer.

Ich wasch von deiner Hand das Blut, Ich nehm von dir die schwarze Scham, Und aller Kränkung schwere Glut

Deck ich mit einem neuen Namen.“

Doch ruhig und gelassener Seele Verschloβ ich mit der Hand mein Ohr, Daβ an die nichtswürdige Rede

Sich nicht der trübe Geist verlor.

Herbst 1917

Deutsch von Rainer Kirsch

THEMA II. MARINA IWANOWNA ZWETAJEWA

TEXT

Marina Iwanowna Zwetajewa wurde am 26. September 1892 in Moskau geboren. Ihr Vater war Kunstprofessor und Gründer des Museums für bildende Künste. Marinas Mutter war eine hochgebildete, talentierte Konzertpianistin mit deutschen und polnischen Vorfahren. Marinas jüngere

Schwester wurde von der Mutter bevorzugt. Der Vater liebte seine Kinder, fand jedoch wenig Zeit für die Familie.

Da die Mutter an Tuberkulose erkrankt war, reiste die Familie viel, um ihr durch Klimaveränderungen Linderungen zu verschaffen, und Marina besuchte Schulen in der Schweiz und in Deutschland. Auf den Reisen lernte sie Italienisch, Französisch, Deutsch.1908 studierte Marina Literaturgeschichte in Sorbonne. In dieser Zeit begann in der russischen Dichtung die Blütezeit des Symbolismus, einer revolutionären Entwicklung in der Literatur, welche Zwetajewas spätere Arbeit stark beeinflußte. Zwetajewa schrieb seit ihrer frühesten Kindheit Verse. Ihr erster Gedichtband, «Abendalbum», erschien 1910. 1912 heiratete Marina Sergej Efron, mit dem sie nachher bis zur Revolution auf der Krym lebte. In dieser Ehe wurden zwei Töchter und ein Sohn geboren.

Nach der Revolution mußte Marina für fünf Jahre in Moskau bleiben. Ohne Verwandtschaft, an die sie sich hätte wenden können, hatte sie keinerlei Möglichkeit, sich und ihre Kinder vor Hunger zu schützen. In diesen Jahren schrieb sie sechs Versdramen und Gedichterzählungen, wie «Das Mädchen des Zaren», «Das Schwanenlager».

1922 zog die Familie nach Prag um, wo zu den materiellen Schwierigkeiten die Tuberkuloseerkrankung Efrons hinzukam. Hier enstand eine Reihe von Marinas tragischsten Liebesgedichten. 1925 ließen sie sich in Paris nieder, wo sie die nächsten 14 Jahre verbringen sollten.

In Paris schrieb Zwetajewa zwei Teile der geplanten dramatischen Trilogie. Ihre Werke wurden durch Abonnements verkauft. Die Familie lebte in Armut, die

Einnahmen kamen fast vollständig aus Zwetajewas Schriften. Im Jahre 1937 erschien «Mein Puschkin», eines der besten Prosawerke Zwetajewas. Um zusätzliches Geld zu verdienen, schrieb sie kurze Geschichten, Erinnerungen, kritische Artikel.

Im Exil, wo ihr die dominierenden Emigranten-Schriftstellerkreise mangelnde oder zu unklare Kritik gegenüber der Sowjetunion vorwarfen, fühlte sich Zwetajewa mehr und mehr isoliert. Der zweite Weltkrieg machte Europa genauso unsicher und feindselig wie Rußland, und Marina Zwetajewa fühlte , daß ihr keine Wahl blieb. Fast mittellos kehrte sie 1939 in die Sowjetunion zurück, wo ihr Sohn und ihr Mann bereits lebten.

Den Schrecken, der sie hier erwartete, hatte sie nicht vorhergesehen. Unter Stalin war jeder, der im Ausland gelebt hatte, verdächtig, ebenso wie jeder Angehörige der vorrevolutionären Intelligenz. Zwetajewas Schwester war bereits im Gefängnis, und obwohl Anastassija die Stalinzeit überlebt hatte, sollten sich die Schwestern nie wiedersehen. Alle Türen hatten sich für Marina Zwetajewa geschlossen. Pasternack hatte ihr einige Übersetzungsarbeiten verschafft, aber die anerkannten sowjetischen Schriftsteller sagten ihr Hilfe ab. Man scheute vor ihr zurück, aus Angst um sein Leben und seine Karriere.

Marinas Ehemann und ihre Tochter Ariadna wurden verhaftet. Efron wurde erschossen, Ariadna verbrachte 8 Jahre im Gefängnis. 1941 wurden Zwetajewa und ihr Sohn nach Jelabuga evakuiert, in die Tatarische Autonome Republik. Sie hatten keine Mittel zum Unterhalt. Am 31. August 1941 nahm sich Marina Zwetajewa das Leben.

Wortschatz zum Text

das Museum für bildende Künste – музей изящных искусств; die Vorfahren – предки;

bevorzugen – предпочитать;

Linderungen verschaffen – смягчить, принести облегчение; beeinflussen – оказывать влияние;

«Das Mädchen des Zaren» – «Царь-Девица»;

«Das Schwanenlager» – «Лебединый стан»; hinzukommen – добавляться, присоединяться;

sich niederlassen – поселиться, осесть (для проживания); zusätzlich – дополнительно;

das Exil – эмиграция; vorwerfen – упрекать; feindselig – враждебный;

ihr blieb keine Wahl – ей не осталось выбора; der Schrecken – ужас;

vorhersehen – предвидеть; verdächtig – подозрительный;

der Angehörige – родственник, близкий;

überleben – пережить, остаться в живых; verschaffen – добыть, достать;

jemandem Hilfe absagen – отказать кому-либо в помощи; zurückscheuen – бояться, избегать.

Aufgaben zum Text

1.Lesen und übersetzen Sie den Text.

2.Beachten Sie die Aussprache folgender Wörter:

der Symbolismus, das Abonnement, das Exil.

3. Achten Sie auf die Betonung in Komposita:

der Kunstprofessor, eine hochgebildete Konzertpianistin, die Klimaveränderungen, die Literaturgeschichte, die Blütezeit, der Gedichtband, das Versdrama – die

Versdramen, die Gedichterzählung, die Tuberkuloseerkrankung, das

Liebesgedicht, das Prosawerk, die Emigranten-Schriftstellerkreise, der Weltkrieg,

feindselig, die Übersetzungsarbeiten.

4. Sagen Sie auf Deutsch:

много путешествовать, изучать иностранные языки / историю литературы,

писать стихи с раннего детства, остаться в Москве, защищать детей от голода, переселиться / переехать в Прагу, провести 14 лет в Париже, жить в бедности, зарабатывать деньги, чувствовать себя изолированной, вернуться в Советский Союз, быть под подозрением, отказать в помощи, бояться кого-то,

не иметь средств.

5. Nennen Sie die 2. Grundform (Präteritum) folgender Verben:

werden, sein, haben, bevorzugen, finden, verschaffen, reisen, schreiben, beginnen, beeinflussen, erscheinen, heiraten, bleiben, kommen, verdienen, sich fühlen, zurückkehren, erwarten, vorhersehen, sich wiedersehen, schließen, absagen, zurückscheuen, verbringen, nehmen.

6.Finden und erklären Sie im Text den Gebrauch des Infinitivs mit oder ohne Partikel «zu».

7.Finden und übersetzen Sie die Infinitivgruppen mit «um…zu».

8.Finden und übersetzen Sie im Text Satzgefüge, bestimmen Sie das

Subjekt und das Prädikat in Nebensätzen.

9.Stimmt das oder nicht?

1.Marina Zwetajewa wurde 1900 geboren. 2. Ihr Vater war Konzertpianist. 3. Die Familie reiste viel, um der schwerkranken Mutter durch Klimaveränderungen

Linderungen zu verschaffen. 4. Marinas erster Gedichtband, «Abendalbum»,

erschien 1910. 5. Nach der Revolution mußte Marina für vier Jahre in Moskau

bleiben. 6. In Moskau hatte sie viele Verwandte. 7. 1922 zog die Familie nach Prag um. 8. Im Exil erschienen «Das Mädchen des Zaren», «Das Schwanenlager». 9. Im Jahre 1937 erschien «Mein Puschkin», eines der besten Prosawerke Zwetajewas. 10. Fast mittellos kehrte Zwetajewa 1937 in die Sowjetunion zurück. 11. Nach der Rückkehr ins Heimatland hatten sich alle Türen für Marina Zwetajewa geschlossen. 12. Pasternack verschaffte ihr einige Übersetzungsarbeiten.

10. Beantworten Sie die Fragen:

Wo und wann wurde Marina Zwetajewa geboren?

Was erfahren Sie über ihre Eltern, über die Herkunft der Mutter?

Wodurch ist es zu erklären, daß Marina die Schulen oft wechselte?

Warum reiste die Familie ins Ausland?

Welche Sprachen beherrschte Marina?

Welche Ausbildung bekam sie?

Wie alt war Marina, als ihr erster Gedichtband erschien?

Wo lebten Zwetajewa und Efron nach der Heirat?

Warum kehrte Marina nach Moskau zurück?

Welche Schwierigkeiten erwarteten sie hier?

WelcheWerke erschienen in dieser Periode?

Wie war das Leben in Prag?

Womit verdiente Zwetajewa Geld in Paris?

Warum kehrte sie nach Rußland zurück?

Welche Schrecken erwarteten sie hier?

Was erfahren Sie über die Schicksäle ihrer Nächsten und über Marinas eigenes Schicksal?

Welche Gedichte von Zwetajewa zählen zu Ihren Lieblingsgedichten?

11.Sprechen Sie auf Deutsch über Marina Zwetajewa.

1.Марина Цветаева была одной из наиболее известных поэтесс и переводчиц 20-го века. 2. Она родилась 26 сентября 1892 года в Москве. 3.

Ее отец был профессором-искусствоведом. 4. Мать была высокообразованной, талантливой концертной пианисткой. 5. Семья часто переезжала, и Марина училась в школах Германии, Швейцарии. 6. Она владела немецким, французским, итальянским языками. 7. Марина изучала литературоведение в Сорбонне. 8. С раннего детства Марина писала стихи. 9. Первый сборник стихов появился в 1910 году. 10. После революции она жила 5 лет в Москве, где она писала стихи, поэмы – «Царь-девица», «Лебединый стан» и др. 11. В эмиграции Цветаева зарабатывала деньги для семьи своими произведениями. 12. Здесь она написала прекрасные стихи о любви и свое лучшее прозаическое произведение «Мой Пушкин».

13. В 1939 году Марина вернулась в Россию. 14. Ее сестра, дочь и муж были арестованы, она и сын не имели средств. 15. Цветаева не захотела жить дальше.

Marina Zwetajewa in Russisch und Deutsch

СТИХИ К БЛОКУ

1

Имя твое – птица в руке,

Имя твое – льдинка на языке.

Одно-единственное движенье губ.

Имя твое – пять букв.

Мячик, пойманный на лету,

Серебряный бубенец во рту.

Камень, кинутый в тихий пруд,

Всхлипнет так, как тебя зовут.

В легком щелканье ночных копыт Громкое имя твое гремит.

И назовет его нам в висок

Звонко щелкающий курок.

Имя твое, – ах, нельзя! –

Имя твое – поцелуй в глаза,

В нежную стужу недвижных век.

Имя твое – поцелуй в снег.

Ключевой, ледяной, голубой глоток.

С именем твоим сон глубок.

15 апреля 1916

GEDICHTE AN BLOCK

Dein Name: Vogel in der Hand;

Dein Name: Eiskorn, der Zung eingebrannt; Knappe Bewegung der Lippen, jetzt, hier: Dein großer Name, Buchstaben, vier,

Aus dem Flug gefangenes Bällchen und Die Silberschelle innen im Mund.

Steine, geworfen in einen Teich … Dich rufen: ihrem Aufseufzen gleich. Näher und näher: dein Name verhallt

Im Klappern der Hufe nächtens im Wald.

Es nennt ihn metallisch das leise Klick

Des Hahns an der Schläfe –

Dein Name(ach, daß ichs missen muß!), Dein Name: auf geschloßnen Augen ein Kuß,

Auf reglosem Lid, auf zartestem Weh;

Dein ruhmvoller Name: Kuß auf den Schnee,

Eisblauer Quell – Schluck aus den Händen konkav.

Mit deinem Namen: Schlaf, tiefer Schlaf.

15. April 1916

Deutsch von Adolf Endler

СПИСОК ИСПОЛЬЗОВАННЫХ ИСТОЧНИКОВ

1.Achmatowa, A. A. Poem ohne Held. Poeme und Gedichte. Russisch und deutsch. – 4. Aufl. – Leipzig: Verlag Philipp Reclam jun., 1988. – 304 S.

2.http://www.de.academic.ru>dic.nsf/dewiki/918286.html.

3.http://www.perlentaucher.de>autor/anna-achmatowa.html.

4.http://www.perlentaucher.de>autor/marina-zwetajewa.html.

5.http://www.russische-frauen.russianwomen.club/Anna-Achmatowa.shtml.

6.http://www.russische-frauen.russianwomen.club/Marina-Zwetajewa.shtml.

7.Zwetajewa, Marina. Gedichte, Prosa. Russisch und deutsch. – 1. Aufl. – Leipzig: Verlag Philipp Reclam jun., 1987. – 366 S.

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