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Deutsche Literatur

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Deutsche Literatur im Überblick

Mittelalter. Die Periode 8. – 9. Jh nennt man die althochdeutsche Zeit. Vorherrschend war das lateinische Schrifttum; die

Werke hatten christlichen Inhalt. Die ältesten erhaltenen vorchristlichen Zeugnisse in althochdeutsche Sprache sind die

Merseburger Zaubersprüche und das Hildebrandslied. Dieses Lied ist heute nicht nur ein historisches Dokument, sondern auch ein schöngeistiges Werk, in dem eine typische (für die Epoche der Völkerwanderung) Episode geschildert ist. Das Nibelungenlied gehört auch zu den bedeutendsten Werken dieser Epoche.

In der mittelhochdeutschen Zeit (11.–13. Jh) entsteht das sogenannte ritterliche Epos (Ritterroman) und der bekannte Minnesang

(ritterliche Dichtung). Die Minnesänger dichteten die Texte selbst und komponierten Melodien. Es kam sehr oft zum Wettkampf der Minnesänger. Die hervorragendsten Dichter waren Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Veldeke.

Renaissance, Humanismus, Reformation (2. Hälfte 15. – 16. Jh). Das wichtigste Ereignis dieser Periode ist die Entstehung der niederhochdeutschen Schriftsprache durch die Bibelübersetzung von Martin Luther. Mit seiner Übersetzung schuf

Luther die Voraussetzungen zur Herausbildung der deutschen Nationalsprache. Als Grundlage bei der Übersetzung nahm Luther die Sprache der sächsischen Kanzlei.

Weitere herausragende Werke dieser Epoche: Brants Satire „Das Narrenschiff“, J.Wickrams „Rollwagenbüchlein“, Entstehung der Volksbücher (Johann Faust, Lalebuch, Eulenspiegel).

Barock (17. Jh). Es erschienen Sprachgesellschaften, die bewusste Sprachpflege betrieben (u.a. in Nürnberg, Weimar, Königsberg). Die Barockliteratur entstand zuerst in Italien und Spanien und breitete sich allmählich auf Deuschland aus. Man schuf galante Helden und beschrieb exotisches Leben in exotischen Ländern. Die Sprache war verfeinert mit ungewöhnlichen Wortfügungen, Bildern, Vergleichen, Metaphern. Bevorzugte Themen waren Liebe, Mode, Erziehung. Der bekannte Vertreter war Hofmann von Hofmannswaldau (1617 – 1679). In seinen Werken nannte er Lippen – Purpur, Hände – Elfenbein, Zähne

– Koralle. Es entstand die Romanliteratur; die heroisch-galante Mode der Zeit prägte die Romane von Zesen, Braunschweig, Hofmannswaldau. Der berühmteste Romanist war Johann Jacob Grimmelshausen (1621 – 1676). Sein Hauptwerk war der Roman „Der Abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“.

Die Grundprinzipien der deutschen Verslehre wurden erstmals von Martin Opitz (1597 – 1639) formuliert und sie sind bis heute gültig. Opitz schrieb über die deutsche Sprache: „Wir wollen eifrig dafür sorgen, dass wir von den Franzosen und Italiener auch erlernen, unsere deutsche Sprache mit Sorgfalt zu schmücken. Es steht nichts im Wege, dass auch unsere Sprache aus dem Dunkel auftauche, diese schöne, feine, kräftige Sprache, die ihres Vaterlandes so würdig ist.“

18.Jh. Die vernunftbetonte Literatur der deutschen Frühaufklärung, v.a. die Dramatik, wurde beherrscht durch Gottsched, seine am frz. Klassizismus orientierte Poetik wurde von den Schweizern Bodmer und Breitinger stark angegriffen und nach

1750 von Lessing aufgebrochen. Die unter dem Eindruck der englischen Literatur und Rousseaus gefühlsbetonte Werke der

Spätaufklärung leiteten zur Erneuerung der deutschen Literatur im Sturm und Drang über. Es war die Blütezeit des deutschen Dramas mit dem jungen Goethe und dem jungen Schiller. Das Genie – so nannten Stürmer und Dränger eine einzigartige Persönlichkeit, die frei und stark ist. Ihre Lieblingshelden waren mutige, starke, rebellische Naturen; sie kämpften leidenschaftlich gegen Tyrannei und Ungerechtigkeit.

Völlig neue Wege wiesen die Lyrik von Goethe und sein Welterfolg, der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“.

19.Jh. Mit dem Zusammenwirken von Goethe und Schiller in Weimar (Weimarer Klassik, 1794 – 1805) erreichte die deutsche Literatur in allen Gattungen einen Gipfelpunkt. Romantik wurde zur Hauptgattung. Wichtige Vertreter für die in Jena beheimatete Frühromantik waren Novalis („Hymnen an die Nacht“), Tieck („Der gestiefelte Kater“); für die Heidelberger Hochromantik waren das Achim von Arnim (Dramen, Erzählungen), Clemens Brentano (Gedichte, Märchen, Erzählungen, Roman „Godwi“). Das Zentrum der Spätromantik war der Schwäbische Dichterkreis mit Uhland, Hauff, Mörike und Lenau; weiterer wichtiger Mittelpunkt war Berlin. Die Brüder Grimm trugen mit ihrem Lebenswerk zur Entwiklung der Gattung und der Sprache bei.

Nach 1850 beginnt die Erzählkunst des Realismus, die in den Romanen von Raabe, Storm, Fontane ihren Höhepunkt erreichte. Gegen 1880 bemühte sich der Naturalismus mit äußerster Detailtreue um die direkte Wiedergabe der Wirklichkeit.

20.Jh. Diese Epoche hat eine besondere Stelle in der deutschen Literaturgeschichte und ist in mehrere Perioden zu teilen, die wir hier nur ganz kurz erwähnen.

1900 – 1918. Das Deutsche Reich. In der Literatur herrschte Expressionismus. Populär wurden lyrische Werke, in denen die Autoren verschiedene Gefühle, Emotionen in allen Farben beschrieben. Eine große Bedeutung spielten die Werke von

G.Trakl, F.Werfel u.a.

1918 – 1933. Weimarer Republik. Das war eine höchst widersprüchliche Zeit, die man „Demokratie ohne Demokraten“ nennt.

Es herrschte eine Vielzahl von Positionen: Individualismus, Nigelismus, Subjektivismus, u.a.m. Es erschienen Schriftstellerorganisationen, die meisten waren bald verboten.

1933 1945. Das Dritte Reich. a) „Blut und Boden“ Literatur; b) Exilliteratur. Viele Schriftsteller, die gegen NS – Regime waren, sollten die Heimat verlassen und schufen die Werke im Ausland (z.B., H. und Th. Mann).

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1945 – 1990. a) BRD, ein „Postnationaler Staat“. Literatur des Wirtschaftswunders, sozialkritischer Realismus, Versuch die

Vergangenheit zu bewältigen (v.a. sind G.Grass, S.Lenz, M.Walser zu nennen). b) DDR, ein „internationalistischer“ Sonderweg.

Kriegsthematik herrscht vor (A.Seghers u.a.). Eine gewisse kritische Sicht auf den Alltag hatten C.Wolf, E. Schtrittmatter, I.Morgner.

1990 – heutzutage. Die deutsche Literatur der Gegenwart kennt eine Vielzahl von Schreibweisen; Inhalte reichen von der Auseinandersetzung mit dem Nat. – Soz. Aus Enkelperspektive bis zu Orientierungslosigkeit und Beliebigkeit. Kurz vor der Wende zum 21. Jh. entschtand eine Vermischung mit anderen Medien (u.a. bei G.Goetz, M.Politicky, C.Kracht).

Volker Braun

DAS EIGENTUM

Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen.

KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN:

Ich selber habe ihm den Tritt versetzt.

Es wirft sich weg und seine magre Zierde1. Dem Winter folgt der Sommer der Begierde2. Und ich kann bleiben wo der Pfeffer wächst3. Und unverständlich wird mein ganzer Text. Was ich niemals besaß wird mir entrissen.

Was ich nicht lebte, werde ich ewig missen. Die Hoffnung lag im Weg wie eine Falle4. Mein Eigentum, jetzt habt ihrs auf der Kralle5. Wann sag ich wieder mein und meine alle.

[1990]

1Magre Zierde – скудное, неброское украшение

2die Begierde – алчность

3bleiben wo der Pfeffer wächst – фам. убираться ко всем чертям

4die Falle – ловушка, западня

5в когтях

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