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Text b Die Krieger von Riace

Am 16 August 1972 war das Städtchen Riace, das an der Küste in Süd­italien liegt, von Feriengästen überfüllt. Das schöne Wetter und das glas­klare Wasser des Meeres hatten sie angelockt.

Unter ihnen befand sich Stefano Mariottini, ein begeisterter Seetaucher aus Rom. Als er seine Ausrüstung vorbereitete, wußte er noch nicht, daß dieser Tag Fur ihn der denk wurdigsie in seinem leben werden ollte. Aber nicht nur für ihn war dieser Tag von großer Bedeutung, sondern auch für die Kunstgeschichte. Das Wasser war warm und so einladend, daß Stefano mit kräftigen Zügen1 hinausschwamm. Plötzlich — er hatte etwa 300 Meter von der Küste aus zurückgelegt — entdeckte er auf dem Meeresboden eine große dunkle Masse. Stefano tauchte, um besser zu sehen und stellte zu seiner Verwunderung fest, daß es sich um zwei große Bronzestatuen han­delte. Es waren menschliche Gestalten, deren Form wegen der Meeresab­lagerungen2 schwer zu erkennen war. Statt weiter zu schwimmen, kehrte er zurück und unterrichtete sofort das Amt für Antiquitäten über seinen Fund. Bereits vier Tage später wurden die Statuen an Land geschafft. Nachdem sie von den gröbsten Ablagerungen befreit und gereinigt waren, wurden zwei nackte Männerstatuen sichtbar. Beide Statuen sind ungefähr zwei Meter hoch, und jede wiegt über 150 Kilogramm.

Obwohl diese Statuen Hunderte von Jahren im Wasser gelegen haben, sind sie doch von außergewöhnlichem Interesse. Durch Ihre Entdeckung hat sich unser Wissen über die griechische Kunst im 5. Jahrhundert v. u. Z.3 stark erweitert. Sie zählen zu den klassischen Großbronzen, von denen nur wenige Stücke bekannt sind, wie z. B. die Poseidon'statue im Nationalmu­seum von Athen oder Wagenlenker von Delphi im Britischen Museum in London. Warum aber wurden diese Statuen im Meer in der Nähe von Riace aufgefunden? Kalabrien, das im Süden des italienischen Stiefels liegt, war Teil von Großgriechenland; es wurde im 7. und 5. Jahrhundert v. u. Z. von den Griechen kolonisiert. Riace und andere kulturell ent­wickelte Hafenstädte blühten auf. Welchen dieser Häfen sollte nun das Schiff, auf dem sich die Statuen befanden, anlaufen? Bisher konnte noch niemand diese Frage beantworten.

Zuerst wurden die Statuen im Archäologischen Museum in Florenz ausge­stellt, wo sie übrigens auch restauriert worden waren. Die größten Reini­gungsarbeiten, die im Nationalmuseum von Kalabrien ausgeführt worden waren, hatten zwei Jahre in Anspruch genommen. Von dort wurden die Bronzen nach Florenz gebracht, damit man sie mit Gammastrahlen unter­sucht konnte.

Was die Statuen selbst anbetrifft, so darf mit Sicherheit festgestellt wer­den, daß der rechte Arm des Kriegers nicht der Teil der Originalausführung ist: Er ersetzte einen Arm, der durch einen unglücklichen Zufall zer­stört worden war. Die Untersuchung hat ebenfalls gezeigt, daß für gewisse Teile noch andere Materialien als Bronze verwendet worden sind. Weiter zeigte sich, daß sich in den Teilen, die bei der ersten Reinigung nicht zu erreichen waren, feuchte Ablagerungen befanden. Sie konnten die Statuen von innen her4 langsam zerstören. Sie mußten deshalb auch entfernt werden. Das Reinigen des Inneren der Statuen gestaitete sich zu einer der schwierigsten Arbeiten während der Restauration.

Heute befinden sich die Krieger von Riace in ausgezeichnetem Zustand und dürfen optimistisch in die nächsten Jahrhunderte blicken.

Texterläuterungen

1 mit kräftigen Zügen — мощными гребками

2 die Meeresablagerungen — морские отложения

3 v. u. Z. = vor unserer Zeitrechnung — до нашей эры

4 von innen her — изнутри

50. Beantworten Sie folgende Fragen zum Inhalt des Textes.

1. Wo liegt das Städchen Riace?

2. Warum war Riace an diesem Tag von Feriengästen überfüllt?

3. Wovon ahnte Stefano Mariottini nichts, als er seine Ausrüstung vorbe­reitete?

4. Was entdeckte er auf dem Meeresboden und wo war es?

5. Worum handelte es sich?

6. War Mariottini verwundert?

7. Schwamm er weiter?

8. Wen unterrichteteer über seinen Fund?

9. Was wurde vier Tage später an Land geschafft?

10. Wann blühte Riace auf?

51. Wie war es im Text? Führen Sie den Gedanken schriftlich zu Ende.

l. Stefano tauchte,... (чтобы лучше видеть) 2. Er kehrte zurück,... (вмес­то того, чтобы плыть дальше) 3. Weiter zeigte sich, daß sich in den Tei­len, ... (до которых раньше невозможно было добраться) feuchte Abla­gerungen befanden. 4. Zuerst wurden die Statuen im Archäologischen Mu­seum in Florenz ausgestellt, ... (где их и реставрировали) 5. Von dort wurden die Bronzen nach Florenz gebracht, ... (чтобы их можно было ис­следовать гамма-лучами) 6. Sie konnten die Statuen von innen her zer­stören und... (должны были быть поэтому удалены) 7. Die Untersu­chung hat ebenfalls gezeigt, ... (что для определённых частей применя­лись и другие материалы) 8. Die größten Reinigungsarbeiten, ... (кото­рые были выполнены в Национальном музее Калабрии) hatten zwei Jahre in Anspruch genommen. 9. Was die Statuen selbst anbetrifft, ... (то можно с уверенностью констатировать), daß der rechte Arm des Krie­gers nicht der Teil der Originalausführung ist.

52. Stellen Sie sich vor: zwei begeisterte Kunstkenner unterhalten sich über Mariottinis Fund. Vervollständigen Sie den Dialog. Welche Fragen passen zu den folgenden Antworten?

— …

— Die Statuen wurden zuerst in Florenz ausgestellt.

— …

—Nein, im Nationalmuseum von Kalabrien waren sie nicht zu sehen.

— …

— Das stimmt. Diese Arbeiten sind dort ausgeführt worden.

— …

— Ja, sie wurden nach Florenz gebracht, damit man sie mit Gammastrah­len untersuchen konnte.

— …

— Genau das hat die Untersuchung ebenfalls gezeigt.

— …

— Sie waren bei der ersten Reinigung einfach nicht zu erreichen.

53. Nehmen wir an: Sie sind...

a) ...Stefano Mariottini. Sprechen Sie über den denkwürdigsten Tag Ihres Lebens.

b) ...ein Beamter des Amtes für Antiquitäten. Erzählen Sie über Mariottinis Fund.

c) ...ein Kunsthistoriker. Erklären Sie, warum diese Statuen von außerge­wöhnlichem Interesse sind.

54. Inszenieren Sie ein Gespräch zwischen Stefano Mariottini und einem Zeitungsjoumalisten, der einen Bericht über seinen Fund bringen will.

Aufgabe 6. Lesen Sie den Text С und antworten Sie auf die Frage: Welche Rolle spielten die Deutschen in der Entwicklung der Kultur in Ruß­land?

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