phonetische Regeln
.docNeueinsatz
Vokale Wortanlaut oder an der Morphemgrenze werden im Unterschied zum Russischen mit dem neuen Einsatz ausgesprochen: Irma [‘irma] – Ирма.
Satzbetonung
Palatalisierung
Das ist die Erweichung der Konsonanten durch Anhebung der Zungenspitze gegen den vorderen Gaumen vor einigen Vokalen. Im Deutschen werden die Konsonanten nicht palatalisiert: Birma – Бирма: [g] und [k] werden teilweise palatalisiert: kann – Kind. Im Russischen ist die Palatalisierung phonematisch, im Deutschen – phonetisch (artikulatorisch): мел – мель.
Regeln der Vokaldauer
Lang spricht man einen Vokal:
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wenn er in betonter offener Silbe steht: le-sen, I-gel, Me-nü;
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wenn er in relativ geschlossener Silbe steht: gibt (geben)
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wenn ihm ein Dehnungs-h folgt: ihm, Lohn;
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wenn er doppelt geschrieben wird und zur gleichen Silbe gehört: See, Waage… (aber Ko-operation);
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wenn „ie“ in gleicher Silbe steht: tief (aber Patient);
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wenn dem Vokal im einfachen Wort ein Verschlusslaut und [l] oder [r] folgt: übrig, Adler.
Kurz spricht man einen Vokal:
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wenn er in geschlossener Silbe steht: Bild, Blitz;
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wenn ihm ein doppeltes Konsonantengraphen folgt: Stimme;
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wenn ihm ck, ng, sch folgen: Acker, Fisch.
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wenn ihm x folgt: Lexikon, mixen.
Behauchung
p, t, k werden behaucht: a) vor betontem Vokal im Anlaut einer Silbe (Pilz, tief, Kind); b) nach betontem Vokal im Wortauslaut (Tag, Kalb).
Assimilation
Assimilation ist die Angleichung der Konsonanten im Redestrom.
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Im Deutschen wie im Russischen werden stimmhafte Konsonanten vor stimmlosen stimmlos gesprochen. Diese Assimilation nennt man die Assimilation nach der Stimmlosigkeit (fragt, beliebt, Herbst ). Da der nachstehende Konsonant auf den vorstehenden wirkt, ist das eine regressive Assimilation nach der Stimmlosigkeit. Wenn der vorstehende stimmlose Konsonant auf den nachstehenden stimmhaften Konsonanten wirkt, entsteht die progressive Assimilation nach der Stimmlosigkeit. Weil der stimmhafte Konsonant in diesem Fall nur teilweise seine Stimmhaftigkeit verliert, wird diese Assimilation teilweise genannt. Im Deutschen ist die progressive teilweise Assimilation sehr verbreitet.
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Wenn im Russischen ein stimmloser Konsonant vor einem stimmhaften steht, wird er auch stimmhaft ausgesprochen (сделать, просьба).Im Russischen gibt es eine regressive Assimilation nach der Stimmhaftigkeit. Im Deutschen aber gibt es keine Assimilation nach der Stimmhaftigkeit.
Wortbetonung in einfachen und abgeleiteten Wörtern
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In einfachen deutschen Wörtern ist die erste Stimmsilbe betont: `ma-len, `Va-ter.
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Trennbare Präfixe und Wortkomponenten sind betont: an-, aus-, auf-, ab-, bei-, nach-, vor-, zu-.
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Untrennbare Präfixe sind unbetont: be-, er-, ge-, ver-, ent-, emp-.
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Die Suffixe fremder Herkunft sind betont: -ie, -at, -ant, -tät, -tion.
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Folgende Suffixe sind unbetont: -e, -er, -el, -chen, -ung, -heit, -keit, -schaft, -bar, -sam, -in.
Gemination
Gleiche Konsonanten an Morphem- und Wortgrenzen werden ohne Unterbrechung der Artikulation wie ein langer Konsonant gesprochen: annehmen
Wortbetonung in Zusammensetzungen und Abkürzungen
Zusammengesetzte Wörter haben zwei Betonungen: eine Haut-und eine Nebenbetonung. Die Hauptbetonung fällt gewöhnlich auf die erste Komponente, die Nebenbetonung auf die zweite, z.B.: `Stadt,zetrum.
In Abkürzungen liegt der Akzent auf der letzten Komponente, z.B.: UdSS`R, US`A
Wenn Abkürzungen nach Ihrem Lautwert ausgesprochen werden, haben Sie die Anfangsbetonung wie in einfachen Wörtern, z.B.: UNO [`u:no].
Wortkürzungen haben meistens die Betonung auf der ersten Silbe, z.B.: `Foto, `Kilo, aber: La`bor.
Die Zusammensetzungen aus einem Buchstaben und einem Substantiv haben die Betonung auf dem Buchstaben, z.B.: `U-Bahn.
Phonem
Phonem ist die kleinste bedeutungsunterscheidende Spracheinheit, z.B.: ihm – im, Hüte – Hütte.
Allophon
Allophon ist die Variante eines Phonems, z.B.: [`fli:gn], [filo`zo:f], [i:] – [i] sind Allophone, [i:] wird in unbetonter Position zu [i].
Klassifikation der deutschen Vokale
Auslautgesetz
b, d, g werden in Auslaut immer wie p, t, k (stimmlos) ausgesprochen: Wind – [vint], fliegt – [fli:kt], Dieb – [di:p].
Intonation und ihre Komponenten
Zur Intonation gehören alle phonetischen Mittel, die die Rede organisieren, d.h., die beim Sprechen die einzelnen Wörter zu Wortgruppen, Syntagmen und Sätzen vereinen, die die Art des Satzes nach dem Ziel der Aussage bestimmen und die das Verhältnis des Sprechenden zur Aussage charakterisieren.
Zu den Komponenten der Intonation gehören: die Pausen, die Satzbetonung, die Melodie, das Tempo, die Tonstärke und die Tonfärbung.
Die Pause ist eine Gliederung der Rede durch die Unterbrechung des Redestroms.
Die Satzbetonung ist die Hervorhebung der wichtigen Begriffe im Satz.
Die Melodie ist die Veränderung der Tonhöhe beim Sprechen.
Das Tempo ist ein schnelleres oder langsameres Sprechen.
Die Tonstärke ist ein leiseres oder lauteres Sprechen.
Die Tonfärbung ist die Klangfarbe der Stimme (hell, warm, kalt, scharf, hart).
Transkription
Transkription ist die phonetische Umschrift, bei der jedem Laut ein Zeichen zugeordnet ist, z.B.: für – [fy: ɐ]