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lektion 6 landeskunde.doc
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Allgemeine charakteristik

Bundesrepublik Deutschland gehört zu den drei größten In­dustrieländern der Welt. Ihrer wirtschaftlichen Gesamtleistung nach steht sie in der Welt an dritter Stelle — hinter den USA und Japan. Beim Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland hinter den USA und Japan, aber vor Großbritannien und Frankreich und weit vor China und Russland. Im Welthandel nimmt Deutschland sogar den ersten Platz vor den USA ein. Beim Export führt Deutschland die Weltrangliste an, gefolgt von den USA und Japan.

Seit etwa 1960 wurde der Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen hauptsächlich durch die ausländischen Arbeitneh­mer (Gastarbeiter) bewirkt. Arbeitslosigkeit: vom Ende der 50er-Jahre bis in die frühen 70er-Jahre bestand in der Bundesrepublik Deutschland Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenzahl erreichte 1970 mit rund 150 000 im Jahresdurch­schnitt ihren tiefsten Stand. Danach stieg die Arbeitslosenzahl. Angesichts der sich noch nicht auf den Arbeitsmarkt auswirkenden Konjunkturerholung blieb die Zahl der Arbeitslosen auch 2011 weiterhin unverändert hoch.

Für die deutsche Wirtschaft ist die ständig zunehmende Wirt­schafts- und Kapitalkonzentration kennzeichnend. Die Rangfolge der großen Industriegruppen in der alten Bundesrepublik deckt sich weit­gehend mit der für die ehemalige DDR geltenden Rangfolge. Große Bedeutung haben für Deutschland Außenwirtschaftsbeziehun­gen.

Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurden in der ehemaligen DDR viele akute Aufgaben auf dem Gebiet der Wirtschaft gelöst. Trotzdem muss noch in den neuen Bundesländern an der Erfüllung folgender Aufgaben gearbeitet werden; die endgültige Anpassung der ostdeutschen Industrie an die marktwirtschaftlichen Verhältnisse; weitere Rationalisierung der Arbeit; Ersatz der alten durch moderne Technologien; Verhinderung des Rückgangs der Produktion; Steigerung der Konkurrenzfähigkeit der Waren; Umweltschutz; vielfältige soziale Aufgaben.

Rohstoffversorgung und energiewirtschaft

Im Vergleich zu ihrer Stellung in der Welt als führende Industrie­nation ist die Bundesrepublik Deutschland arm an Bodenschätzen. Sie ist sehr stark von der Einfuhr von Rohstoffen abhängig und gegen Stö­rungen des Welthandels besonders anfällig. Deutschland verfügt über viele mineralische Rohstoffe, deren Mengen allerdings begrenzt sind. Größere, heimische Vorkommen gibt es nur an Braunkohle, Stein­kohle, Steinsalz und Kalisalz, die den eigenen Bedarf decken können. In bescheidenen Mengen werden Erdgas und Erdöl gefördert.

Die größten Braunkohlelager sind in der Lausitz um Cottbus und im mitteldeutschen Revier um Halle und Leipzig zu finden; weitere größere Mengen werden im Rheinischen Revier zwischen Aachen und Köln gefordert sowie in Nordhessen und Nordostbayern. Weltweit entfiel in den 90er-Jahren ein Viertel der Braunkohleförderung auf Deutschland, damit stand die Bundesrepublik Deutschland an der Spitze der braun-kohlefördernden Länder. Deutschland bleibt — trotz einer leichten Abnahme der Förde­rung— mit Abstand weltweit größter Braunkohlenproduzent.

Die größten Steinkohlevorkommen gibt es im Ruhrgebiet — im nordrheinisch-westfälischen Steinkohlerevier. Ferner wird Steinkohle im Saargebiet — im saarländischen Steinkohlebecken gefördert. Das Ruhrgebiet gehört zu den größten Steinkohlenlagerstätten der Erde. Dort sind alle Kohlensorten vertreten, von gasarmen Anthraziten bis zu den gashaltigen Kohlen, die besonders in der Kohlechemie ver­wendet werden.

Die Steinkohleförderung bleibt in Deutschland praktisch gleich und beträgt jährlich ca. 25,8 Mio. t.

Die alte Bundesrepublik gehörte zu den salzreichsten Ländern der Erde. Heute liegt die Förderung bei ca. 7.5 Millionen Tonnen Stein­salz und bei 8 Millionen Tonnen Kali. Das sind ca. 10 Prozent der Weltproduktion. Die größten Salzvorkommen liegen im Raum Han­nover.

Erdöl wird vor allem im Emsland, zwischen Weser und Ems, in Schleswig-Holstein, nordöstlich von Hannover, im Elbe-Weser-Gebiet, bei Rostock, Cottbus, Erfurt und südlich von Leipzig und im Alpenvor­land gefördert. Die heimischen Erdölvorkommen werden auf 90 Mil­lionen Tonnen geschätzt. Mit dem zunehmenden Verbrauch von Erdöl und Erdgas entwi­ckelte sich seit 1960 das heutige Netz von Erdöl- und Erdgasleitungen (Pipelines). Raffinerien und andere erdölverarbeitende Betriebe ent­standen an den Einfuhrhäfen (Wilhelmshaven, Hamburg, Bremen) und an den Leitungen in den industriellen Ballungsräumen, besonders an der Rhein-Neckar-Achse.

Lagerstätten und Abbaustellen entsprechen weitgehend denen des Erdöls. Erdgas wird auch im Norddeutschen Tiefland nordwestlich von Hannover und südwestlich von Bremen sowie in Sachsen-Anhalt— nördlich von Magdeburg — gefördert. Kleinere Mengen werden noch im Oberheimischen Tiefland und im Bayerischen Alpenvorland pro­duziert.

Eisenerzvorkommen gibt es im Rheinischen Schiefergebirge, im Osten der Fränkischen Alb und im nördlichen Harzvorland. Die Eisenerzvorräte in Deutschland betragen zwar noch über 2,5 Milliarden Tonnen, doch lohnt der Abbau dieser „armen" Erze heute nicht, weil hoch­wertiges überseeisches Erz einschließlich Transportkosten billiger an­geboten wird.

Bei den Nichteisenmetallen hat nur der Abbau von Blei, Zink und Kupfer eine gewisse Bedeutung. Diese Erze werden ausschließlich in den alten Gebirgen gewonnen. Kupfer wird heute fast nicht mehr ab­gebaut.

In den letzten Jahren wurden einige abbauwürdige Uranerzlager im Schwarzwald und im Erzge­birge entdeckt.

Die Bundesrepublik Deutschland ist nicht nur ein entwickeltes In­dustrieland, sondern sie verfügt auch über eine leistungsfähige Land­wirtschaft, die über 90 Prozent des Landbedarfs an Agrarprodukten deckt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat die Landwirtschaft einen tiefgreifenden Wandel durchgemacht. Eine große Zahl von Landwirten wanderte in Industrie- und Dienstleistungsbetriebe ab. Obwohl die Zahl der mittleren und größeren Landwirtschaftsbetriebe zugenommen hat, überwiegen in der deutschen Landwirtschaft immer noch die Kleinbetriebe. Trotz der Abnahme der Arbeitskräfte und Schrumpfung der land­wirtschaftlichen Fläche steigen die Erträge der meisten landwirtschaftlichen Produkte ständig an. Hauptanbauprodukte sind Brot- und Futterge­treide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Gemüse, Obst und Wein. Die meisten Landwirte, vor allem in Niedersachsen, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein, haften Nutzvieh. Am weitesten verbreitet ist die Rinderzucht-Moderne Wirtschaftsmethoden und der Ersatz menschlicher und tierischer Arbeitskraft durch Maschinen führten zu beträchtlichen Produktionserfolgen. Hühnerfarmen, Rinder- und Schweinemästereien gleichen heute eher rationellen Industriebetrieben als den Bauernhöfen früherer Zeiten.

Die Waldfläche Deutschlands nahm in den letzten Jahren leicht zu, verursacht durch Aufforstungen vor allem in ländlichen Räumen bei gleichzeitigen geringen Abnahmen in den Verdichtungsräumen. Die Waldbestände mit ihrer großen ökologischen Bedeutung sind weltweit auf doppelte Weise gefährdet. In den Industrieländern werden seit längerem umfangreiche Schäden beobachtet die vor allem auf Luftverunreinigungen zu­rückgeführt werden. In Deutschland gelten die Waldschäden seit Anfang der 80er Jahre als eines der zentralen Umweltprobleme.

Nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in der Fischerei hat sich in den letzten Jahrzehnten ein Strukturwandel vollzogen. Viele Staaten haben ihre Fischereizonen ausgedehnt. Traditionell wichtige Fischbestände wurden durch Überfischung dezimiert. Als wichtigste Fischarten werden von der Hochseefischerei gefan­gen: Heringe — 21 Prozent, Kabeljau — 14,8 Prozent, Krabben und Krebse — 13,4 Prozent, Makrelen — 12,4 Prozent, Muscheln — 9,8 Prozent, Seelachs — 7,6 Prozent, Rotbarsch — 6,7 Prozent.

Der Energieverbrauch steigt in Deutschland — wie überall in der Welt — ständig. Der wachsende Stromverbrauch erfordert einen Aus­bau der Kraftwerkskapazität. Bis vor einigen Jahren vertrat die Bun­desregierung die Meinung, dass man dabei auf den Bau neuer Kern­kraftwerke (KKW) nicht verzichten kann. In Deutschland ging seit 1989 kein neues KKW in Betrieb, es ist auch keines im Bau. Der Widerstand der deutschen Bevölkerung, die die Verschmutzung der Umwelt und etwaige Katastrophen durch Kernenergie befürchtet, hatte dazu geführt, dass die Bundesregierung im Jahre 2000 den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen hat. Es bedeutet dass in Deutschland keine neuen KKWs gebaut und die bestehenden KKWs noch so lange Strom produzieren werden, bis sie ihre Ressourcen ausgeschöpft haben. Danach werden sie endgültig abgeschaltet. Bis zum Jahr 2023 werden die 17 deutschen KKWs vom Netz genommen. 19 weitere KKWs sind bereits stillgelegt oder wur­den nie richtig genutzt.

Vom gesamten Weltenergieverbrauch entfallen auf Deutschland über 4 Prozent bei 1,5 Prozent die Weltbevölkerung. Der hohe Ener­gieverbrauch zeugt von dem Zuwachs an Lebensqualität. Um den Strombedarf zu decken, sind zusätzliche Kraft Werkskapazitäten erfor­derlich. Aber es sind in Deutschland nur begrenzte Energiereserven vorhanden. Darum müssen alternative Energiequellen erschlossen werden. Wegen der Klimabedingungen kann in Deutschland die Son­nenenergie für die Stromerzeugung nicht (oder sehr wenig) genutzt werden. Windenergie ließe sich an der Nordseeküste gewinnen (und wird dort schon in kleinen Mengen gewonnen). Erdwärme hat in manchen Gebie­ten Süddeutschlands lokale Bedeutung-Innovationsbranche Energietechnik. Die Frage, wie lange die Ölvorräte noch reichen, stellen sich Wissenschaftler überall in der Welt. Deutsche Unternehmen haben sich schon heute auf die Endlich­keit dieser Ressource eingestellt. Ihre innovativen Ideen zum Energie­sparen und der alternativen Energiegewinnung überzeugen: beim Ex­port von Umweltschutzgütern ist Deutschland mit einem Anteil von 19 Prozent Weltmeister. Die Erfolge bei der Entwicklung solarthermischer Kraftwerke, kühlbarer Solarzellen oder effizienter Windkraftanlagen sorgen auch für mehr Arbeitsplätze. Die Ära des Ölzeitalters, sie geht zur Neige, und je gieriger die Nachfrage nach den fossilen Energieträgern weltweit steigt, je schneller die Prei­se für Öl und Gas von einem Rekordhoch zum nächsten eilen, desto wichtiger werden Alternativen. Darüber sind sich viele einig; Politiker und Wissenschaftler, Autofahrer und Stromkunden — und neuerdings auch Ökonomen. Von den Bioenergien für die Zukunft nach dem Öl schwärmen die Analysten der Deutschen Bank.

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