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7. Phonostilistische Fragen Plan

  1. Intonatorisch-stilistische Fragen

  2. Stilistisch bedingte Besonderheiten der Aussprache

  3. Lautmalerei (Onomatopöie)

(Riesel S. 185-197)

Die Phonetik (bzw. Phonologie)bildet den „geschlossensten“ Teil der Sprache im Gegensatz zum „offenen“ System der Lexik, deshalb bietet sie wenigere Möglichkeiten für stilistische Nuancen dar. Die Phonostilistik ist bis jetzt noch nicht geschaffen; der Anstoß dazu aber wurde von N.S Trubetzkoy gegeben, als er 1939 den Begriff der Lautstilistik eingeführt hat.

Wir werden nur solche Erscheinungen besprechen, die als Stilmerkmale oder Stilmittel dienen: die Intonation, einige stilistisch bedingte Besonderheiten der Aussprache, die Lautmalerei.

1. Intonatorisch-stilistische Fragen

Die Intonation ist eine komplexe Erscheinung, sie besteht aus mehreren Elementen. Das sind Tonführung / Satzmelodie, die Intensität der Aussage, das Tempo, die Klangfarbe, der Rhythmus, die Satzbetonung, die Pausen.

(1) Die intonatorische Gestaltung hängt ab von dem Inhalt der Mitteilung, der kommunikativ-pragmatischen Aufgabe des Sprechers, der Verständigungsart (monologische Rede oder …), der Informierung des Zuhörers, vom Satzbau. In jeder Sprache aber hat die Intonation ihre Besonderheiten, Gesetzmäßigkeiten. Diese Gesetzmäßigkeiten der deutschen Intonation gelten für alle Stilarten, aber einzelne Funktionalstile und ihre Substile zeichnen sich durch gewisse intonatorische Merkmale aus. Das erlaubt vom Begriff „phonetischer Stil“ zu sprechen.

Einer der sowjetischen Erforscher der Phonostilistik, Gajducik, definiert diesen Begriff folgenderweise: „Der phonetische Stil ist der Komplex der phonetischen Mittel, die einer sprachlichen Äußerung in ihrer betreffenden Form und Situation und in einer bestimmten Sphäre der sprachlichen Kommunikation eigen sind.“

Die phonostilistischen Merkmale werden vom Ziel und Gegenstand der Äußerung (Monolog – Dialog – Polylog), den Beziehungen zwischen Sender und Empfänger (Kontaktgespräch, Distanz in Zeit und Raum) u.ä bestimmt.

Versuchen wir einzelne „phonetische Stile“ krasser gegenüberzustellen. Dazu vergleichen wir die intonatorische Gestaltung zweier Texte aus „polaren“ Funktionalstilen. …

Für den Stil der Wissenschaft sind folgende phonostilistische Merkmale typisch: verlangsamtes Tempo, deutliche Pausen, intonatorische Hervorhebung der wichtigsten Satzfragmente, etwas eintönige Satzmelodie (da die Rede emotionsarm ist).

Charakteristisch für die ungezwungene Alltagsrede ist das Aneinanderreihen kurzer, durch Pausen abgesonderter Syntagmen. Das kann man folgenderweise erklären: eine solche syntaktisch-phonetische Struktur entspricht dem Denkprozeß beim spontanen Sprechen; dem Wesen der dialogischen / polylogischen Rede. Z.B.: ***

Die Alltagsrede schließt nicht Monologe aus; diese haben gewöhnlich auch scharfe Intonationskonturen, bedingt durch emotionale Färbung, Mannigfaltigkeit der Satztypen.

Zwischen den polaren Funktionsbereichen liegen mannigfaltige Abstufungen, die sind so reich wie die möglichen Sprechsituationen.

(2) Die Steuerung der Aufmerksamkeit erfolgt durch die Hervorhebung der wichtigsten Teile in einer Aussage, dazu dienen Akzent und Pausen. Graphische Mittel der Verstärkung eines logisch oder expressiv betonten Satzfragments sind Unterstreichen, Schriftart (fett, kursiv), Anführungszeichen, Striche, Pünktchen.

(3) Zu den intonatorisch-stilistischen Erscheinungen gehört die Verletzung des Intonationsmusters, das wird manchmal von der Verletzung des Satzmusters begleitet. Das deutet auf heftige Emotionen (starke Aufregung, Angst, Verlegenheit usw). Z.B.: Aber… Hubert … Wo bist du denn? Warum antwortest du nicht?

Bei der Aposiopese (Satzabbruch) ergänzt die Intonation das Nichtgesagte. Die Intonation schafft Spannung, Expressivität. Graphisch bezeichnet man die Aposiopese durch Striche, Püntkchen, Frage- oder Ausrufezeichen. Z.B.:

  • Er wohnt Kanalstraße 17?

  • Woher…?

  • Telefonbuch. Er hat Telefon. Hier ist die Nummer.

(4) Für die schöngeistige Literatur ist der Rhythmus als ästhetische Erscheinung eines der funktionalen Merkmale. Der Rhythmus entsteht durch die Folge stärker und schwächer betonter sowie unbetonter sprachlicher Elemente, durch Pausen und Akzente. Er hängt also von Wortwahl, Wortstellung und Satzbau ab, das heißt ist mit den übrigen Stilelementen eng verbunden.

Der Rhythmus ist das Hauptprinzip der Poesie. Auch die künstlerische Prosa ist rhythmisch. Es gibt auch den Individualrhythmus eines Dichters (z. B. bei Th. Mann, Heine, Borchert).

Der Rhythmus wird von dem Funktionalstil, vom Thema, von der Sprechsituation, von der Gemütsfassung des Sprechers und and. Bedingungen bestimmt.