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Kunst der Beredsamkeit Kunst des Überzeugens

Schmuck Persuasion r hetorik

Theoretisches Fach Praktisches Fach

T heoretsches Fach

S prache Kommunikation

Textur als Handlungsinstrument Strategische Kommunikation

aus der Perspektive des Orators

Systematischer Hintergrung

Drei Aufgaben des Redners (officia oratoris):

Ein Redner soll das Publikum

  • belehren (docere),

  • unterhalten (delectare) und

  • emotional bewegen (movere)

Es gibt bei der Erstellung einer Rede fünf Arbeitsphasen (partes artis):

  1. die Auffindung der Gedanken (inventio)

  2. die Gliederung der Gedanken (dispositio)

  3. die Versprachlichung der Gedanken (elocutio)

  4. das Einprägen der Rede ins Gedächtnis (memoria) und

  5. den Vortrag der Rede (pronuntiatio, actio).1

Zum Begriff der Rhetorik

Folie 1

Rhetorik wird seit der Antike einerseits als Kunst der Beredsamkeit definiert, andererseits als Kunst des Überzeugens. Die erste Definition betont die Wichtigkeit der Form der Rede, die zweite das Ziel der Rede, nämlich die Persuasion.2 Aus diesen zwei Definitionen lassen sich zwei zentrale Begriffe der Rhetorik ableiten: Schmuck und Persuasion. Das sind zwei Definitionen aus der Antike.

Heutzutage wird die Rhetorik, abhängig von ihrer Rolle ganz unterschiedlich definiert. J. Knape, Professor der sich mit den Fragen der modernen Rhetorik beschäftigt, sieht Rhetorik als „kommunikative Möglichkeit des Menschen, einem von ihm als berechtigt angesehenen Anliegen, dem oratorischen Telos, soziale Geltung zu verschaffen und sich selbst damit, wenigstens im Moment des kommunikativen Erfolgs, aus sozialer Determination zu befreien. Rhetorik war von Beginn an der Ausgang des Menschen aus gesellschaftlicher Sprachlosigkeit und der rhetorische Imperativ lautet: Perorare aude. – Habe Mut, dich deiner eigenen Ausdrucksfähigkeit offen zu bedienen!“3

A. Richards sieht die Rhetorik als ein „Studium von Missverständnissen und deren Behebung“ (Richards 1936a: 136).4

Persuasion besteht in der Überwindung des mentalen Wiederstandes beim Empfänger. Persuasion steht „im Dienste zweier sozial gegenläufiger Prinzipien der Rhetorik. Das erste Prinzip ist die Metabolie, Veränderung oder Wechsel5, das zweite Prinzip aber ist die Systase, die soziale Bindung.“6

Beim Wechsel handelt es sich um drei Kategorien: Meinungswechsel, Einstellungswechsel und Verhaltenswechsel, die vom Psycholgen Carl Hovland stammen. „Meinung und Einstellung sind die Akzeptanzträger. Auf sie ist der Persuasionsakt zunächst gerichtet. Er soll auf dem mentalen Weg beim Empfänger Handlungsgewißheit, die Gewißheit im Moment richtig zu handeln, erzeugen. [...] Beim Meinungswechsel ist diese Handlungsgewissheit kurzfristig, kann sich schnell verflüchtigen; beim Einstellungswechsel ist sie langfristig angelegt.“ Knape (1998), S. 57-58.

Persuasion ist auch heutzutage der zentrale Begriff der Rhetorik. In diesem Zusammenhang wird sie von Perelman „als die allgemeine Theorie des persuasiven Diskurses“ gesehen, „der auf die intellektuelle wie emotionelle Zustimmung einer Öffentlichkeit abzielt.“7 Aus dieser Definition lässt sich ableiten, dass Persuasion in der Überwindung des mentalen Wiederstandes beim Empfänger besteht. Persuasion steht „im Dienste zweier sozial gegenläufiger Prinzipien der Rhetorik. Das erste Prinzip ist die Metabolie, Veränderund oder Wechsel8, das zweite Prinzip aber ist die Systase, die soziale Bindung.“9

Der Begriff der Persuasion macht die Rhetorik einerseits attraktiv in der modernen Wettbewerbsgesellschaft, aber andererseits trägt eben dieser Begriff auch dazu bei, dass die Rhetorik manchmal als „gefährliche, gar als demagogische Waffe“ angesehen wird. Das lässt sich zunächst durch die manipulative Kraft der Persuasion erklären. Die Rhetorik als ein Manipulationsmittel wird für die unterschiedlichen Zwecke benutzt. Sie wird dann als manipulative Kraft benutzt, „wenn die Persuasion einen Zwang darstellt, der vom Empfänger als gewalthaltig empfunden wird“10.

Folie 2.

Wenn man fragt: Was ist der Forschungsgegenstand der Rhetorik, dann kann man sagen: Kommunikation und Sprache, aber Rhetorik ist weder eine Sprachwissenschaft, noch eine allgemeine Kommunikationswissenschaft. Sie interessiert sich nicht für die Sprache als ein System von Zeichen und Regeln (langue), sondern für die Textur (parole) als Handlungsinstrument. Die Rhetorik interessiert sich auch für die Kommunikation, aber nicht für die Kommunikation insgesamt, sondern für die strategische Kommunikation aus der Perspektive des Orators. „Die Rhetoriktheorie interessiert sich nicht für den Kommunikator in Hinblick auf seine Rolle als Mitspieler im Konzert der kommunikativen Welt, sondern in Hinblick auf seine Rolle als Solist oder Dirigent, falls er den Taktstock ergreifen sollte.“11

In der breiten Öffentlichkeit:

Der Begriff der Rhetorik wird sehr oft in der breiten Öffentlichkeit verwendet und ganz unterschiedlich verstanden. Die einen sehen in der Rhetorik „ein Manipulationsinstrument, andere eine Technik der Verkäuferschulung, wieder andere eine bloße Stil-Lehre, in der vor allem die rhetorischen Figuren im Mittelpunkt stehen.“12 Dabei sei anzumerken, dass in der Rhetorik zwei große Bereiche zu unterscheiden sind: der theoretische Bereich und der praktische Bereich.

Folie 2.

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