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,herman hesse

2-er sah alt und krank und unzufrieden aus

2 er s wollte ich hundert Jahre alt werden.

3-Der alte Harry und der neue lebten bald im

4-alter Kirchenmusik angehört

2. Die Stimmen der alten Musik, ihre unendliche Würde und Heiligkeit hatte mir alle Erhebungen, Entzückungen und Begeisterungen der Jugend

4 einen langweiligen alten Kerl,

3-Oh, und dazu paßte ja auch der alte Goethe meines Traumes so gut

4-Lächelnd betrat ich die alte Bude, vom Gruß der Wirtin und vom Nicken der schweigsamen Stammgäste empfangen.

2Ein gebratenes Hähnlein wurde mir empfohlen und gebracht, ins bäurische dicke Glas floß hell der junge Elsässer Wein, freundlich sahen die sauberen weißen Holztische, das alte gelbe Getäfel mich an.

3-2-So gab ich mich den Erinnerungen der alten Kneipe, meiner Anhänglichkeit an die alten klobigen Stühle, gab mich dem Duft von Rauch und Wein, dem Schimmer von Gewohnheit, von Wärme, von Heimatähnlichkeit hin, den das alles für mich hatte.

.1 Es kam eine alte Frau mit Blumen, ich kaufte ein paar Nelken von ihr und schenkte sie der Wirtin.

1Um Mitternacht hatte ich noch niemand gefunden; obwohl ich noch nicht getanzt hatte, war mir schon heiß und schwindlig, ich warf mich in den nächsten Stuhl, zwischen lauter Fremden, ließ mir Wein geben und fand, das Mitmachen solcher lärmiger Feste sei nichts für einen alten Mann wie mich.

2„Alter Brummbär", rief eine und hatte recht. I

2. Heut abend warst du so dumm und fad." Und ich erkannte die, die vor Stunden „alter Brummbär" zu mir gesagt hatte.

2. Und wenn Sie so, wie Sie sind, in das Theater träten, so sähen Sie alles mit den Augen Harrys, alles durch die alte Brille des Steppenwolfes.

3Du kennst ja aber das alte weise Wort: Ein Spiegelein in der Hand ist besser als zwei an der Wand. Haha!" (

„3Na, sehen wir erst mal nach dem alten Herrn“, sagte gustav und wandte sich dem Passagier zu, der noch immer hinter dem toten Chauffeur im Sitz hing.

1„Erlauben Sie, alter Herr, mein Name ist Gustav..

1Bald war der alte Herr im ändern Wagen gebettet, Gustav kommandierte, und alle fuhren los.

1. Hoffentlich stand der alte Herr Ihnen sonst nicht nahe.

1Noch vor einer Stunde, noch vor Augenblicken hatte ich recht wohl zu wissen geglaubt, was Liebe, was Begehren, was Sehnsucht sei, aber das war die Liebe und Sehnsucht eines alten Mannes gewesen

1. In dieser Ebene sahen wir einen ehrwürdig aussehenden alten Herrn mit langem Barte, der mit wehmütigem Gesicht

2. Vorwärts, alter Harry, alter müder Kerl!

3, wie hinter dicker Schmutzkruste ein altes köstliches Bild, die edle Struktur dieser göttlichen Musik zu erkennen, der königliche Aufbau, der kühle weite Atem, der satte breite Streicherklang

1Sie schreiten wie Götter – und lassen Sie diesen Einfall des alten Händel Ihr unruhiges Herz durchdringen und beruhigen!

Bücher füllten nicht nur den großen Bücherschrank, sondern lagen auch überall auf den Tischen, auf dem 3-3-hübschen alten Sekretär, auf dem Diwan, auf den Stühlen, auf dem Boden herum, Bücher mit eingelegten Papierzeichen, die beständig wechselten.

. Auf dem kleinen parkettbelegten Platz zwischen Treppe, Fenster und Glastüre stand ein hoher Mahagonischrank an der Wand, mit altem Zinn darauf, und vor dem Schrank am Boden standen, auf zwei kleinen niedern Ständerchen, zwei Pflanzen in großen Töpfen, eine Azalee und eine Araukarie.

ich hatte ihn herumgebracht, hatte ihn sanft umgebracht, mit meiner primitiven und schüchternen Art von Lebenskunst; ich hatte einige Stunden gearbeitet, alte Bücher gewälzt,

. Das war sehr hübsch, ebenso wie das Lesen in den alten Büchern, wie das Liegen im warmen Bad, aber - alles in allem - war es nicht gerade ein entzückender,

Ich beschloß ihn nicht auf die für einen etwas leidenden Mann normale und bekömmliche Weise, indem ich mich von dem bereitstehenden und mit einer Wärmflasche als Köder versehenen Bett einfangen ließ, sondern indem ich unbefriedigt und angeekelt von meinem bißchen Tagwerk voll Mißmut meine Schuhe anzog, in den Mantel schlüpfte und mich bei Finsternis und Nebel in die Stadt begab, um im Gasthaus zum Stahlhelm das zu trinken, was trinkende Männer nach einer alten Konvention „ein Gläschen Wein" nennen

Ich weiß nicht, wie das zugeht, aber ich, der heimatlose Steppenwolf und einsame Hasser der kleinbürgerlichen Welt, ich wohne immerzu in richtigen Bürgerhäusern, das ist eine alte Sentimentalität von mir

So stieg ich denn die Treppe von meiner Mansarde hinab, diese schwer zu steigenden Treppen der Fremde, diese durch und durch bürgerlichen, gebürsteten, sauberen Treppen eines hochanständigen Dreifamilienmiethauses, in dessen Dach ich meine Klause habe. Ich weiß nicht, wie das zugeht, aber ich, der heimatlose Steppenwolf und einsame Hasser der kleinbürgerlichen Welt, ich wohne immerzu in richtigen Bürgerhäusern, das ist eine alte Sentimentalität von mir

Männer nach einer alten Konvention „ein Gläschen Wein" nennen

. Ich liebe diese Atmosphäre ohne Zweifel aus meinen Kinderzeiten her, und meine heimliche Sehnsucht nach so etwas wie Heimat führt mich, hoffnungslos, immer wieder diese alten dummen Wege

. Es war bei einem Konzert gewesen, eine herrliche alte Musik wurde gespielt, da war zwischen zwei Takten eines von Holzbläsern gespielten Piano mir plötzlich wieder die Tür zum Jenseits aufgegangen, ich hatte Himmel durchflogen und Gott an der Arbeit gesehen, hatte selige Schmerzen gelitten und mich gegen nichts mehr in der Welt gewehrt, mich vor nichts mehr in der Welt gefürchtet, hatte alles bejaht, hatte an alles mein Herz hingegeben.

. Einmal geschah es nachts, daß ich im Wachliegen plötzlich Verse sagte, Verse, viel zu schön und viel zu wunderlich, als daß ich daran hätte denken dürfen, sie aufzuschreiben, die ich am Morgen nicht mehr wußte und die doch in mir verborgen lagen wie die schwere Nuß in einer alten brüchigen Schale.

. Da stand gegenüber, jenseits der Gasse, in der Finsternis eine alte graue Steinmauer, die ich immer gerne sah, er sah alt und krank und unzufrieden aus, auf ihrer rauhen Fläche ließ ich bei Tage oft meine Augen ausruhen, es gab wenige so stille, gute, schweigende Flächen in der innern Stadt, wo ja sonst auf jedem Quadratmeter ein Geschäft, ein Advokat, ein Erfinder, ein Arzt, ein Barbier oder Hühneraugenheilkünstler einem seinen Namen entgegenschrie. Auch jetzt wieder sah ich die alte Mauer still in ihrem Frieden liegen, und doch war etwas an ihr verändert, ich sah ein kleines hübsches Portal mit einem Spitzbogen in der Mitte der Mauer und wurde irr, denn ich wußte wahrhaftig nicht mehr, ob dies Portal immer dagewesen oder neu hinzugekommen war

. Da sah ich über dem Portal auf dem alten Graugrün der Mauer einen Fleck matt beschienen, und über den Fleck liefen bewegliche bunte Buchstaben und verschwanden alsbald wieder, kamen wieder und verflogen. Nun haben sie, dachte ich, richtig auch diese alte gute Mauer zu einer Lichtreklame mißbraucht!

IcJeden von ihnen zog ein Heimweh, eine Enttäuschung, ein Bedürfnis nach Ersatz hieher, der Verheiratete suchte hier die Atmosphäre seiner Junggesellenzeit, der alte Beamte die Anklänge seiner Studentenjahre, alle waren sie ziemlich schweigsam, und alle waren sie Trinker und saßen gleich mir lieber vor einem halben Liter Elsässer als vor einer Damenkapelle. Hier warf ich Anker, hier war es für eine Stunde auszuhalten

h versuchte die Pforte zu öffnen, die schwere alte Klinke bewegte sich auf keinen Druck.

. Die alte Hospitalmauer mit dem alten, verwitterten, fleckigen Graugrün, in deren Rissen und Verwitterungen tausend Fresken zu ahnen waren – wer gab ihr Antwort, wer ließ sie in seine Seele ein, wer liebte sie, wer empfand den Zauber ihrer zart hinsterbenden Farben?

Die alten Bücher der Mönche, mit den sanft leuchtenden Miniaturen, und die von ihrem Volk vergessenen Bücher der deutschen Dichter vor zweihundert und vor hundert Jahren, alle die abgegriffenen und stockfleckigen Bände, und die Drucke und Handschriften der alten Musiker, die festen, gelblichen Notenblätter mit ihren erstarrten Tonträumen

? Waren wir alten Kenner und Verehrer des einstigen Europas, der einstigen echten Musik, der ehemaligen echten Dichtung, waren wir bloß eine kleine dumme Minorität von komplizierten Neurotikern, die morgen vergessen und verlacht würden?

Das alte Stadtviertel nahm mich auf, erloschen und unwirklich stand im Grau die kleine Kirche.

Prüfend blickte ich zu der alten Mauer hinüber, heimlich wünschend, der Zauber möge wieder beginnen, die Inschrift mich Verrückten einladen, das kleine Tor mich einlassen

Erkannt und genau gewußt haben dies die alten Asiaten, und im buddhistischen Yoga ist eine genaue Technik dafür erfunden, den Wahn der Persönlichkeit zu entlarven.

Ich kannte sie, wie ein ehrgeiziger, aber erfolgloser Jäger die Etappen einer Jagdunternehmung, wie ein alter Börsenspieler die Etappen der Spekulation, des Gewinns, des Unsicherwerdens, des Wankens, des Bankerotts kennen mag. Sollte ich all dies nun wirklich noch einmal durchleben?

Ganz zu äußerst aber, an der letzten Grenze des Bewußtseins im Augenblick des Einschlafens, blitzte sekundenschnell jene merkwürdige Stelle des Steppenwolfbüchleins vor mir auf, wo von den „Unsterblichen" die Rede war, und damit verband sich die aufzuckende Erinnerung daran, daß ich manche Male und erst noch vor kurzem mich den Unsterblichen nah genug gefühlt hatte, um in einem Takt alter Musik die ganze kühle, helle, hart lächelnde Weisheit der Unsterblichen mitzukosten.

Es war ihm gelungen, diesem dämonischen Alten, seiner Tiefe unbeschadet, einen etwas professoralen oder auch schauspielerischen Zug von Beherrschtheit und Biederkeit mitzugeben und ihn, alles in allem, zu einem wahrhaft schönen alten Herrn zu gestalten, welcher jedem Bürgerhause zum Schmuck gereichen konnte.

sei dem wie ihm wolle, auf jeden Fall schrie mir, der ich schon hinlänglich gereizt und geladen war, diese eitle und selbstgefällige Darstellung des alten Goethe sogleich als ein fataler Mißklang entgegen und zeigte mir, daß ich hier nicht am richtigen Ort sei.

! Man kann ja gewiß viel gegen ihn haben, auch ich habe oft viel gegen den alten Wichtigtuer, aber ihn so darzustellen, nein, das geht doch zu weit."

So zog es mich, spät in der Nacht, in einer entlegenen und mir wenig bekannten Vorstadt in ein Wirtshaus hinein, hinter dessen Fenster heftige Tanzmusik erscholl. Überm Tor las ich im Hineingehen ein altes Schild: Zum schwarzen Adler

Da stand der alte Goethe, klein und sehr steif, und richtig hatte er einen dicken Ordensstern auf seiner Klassikerbrust

. Denn kaum hatte er mich erblickt, so nickte er ruckend mit dem Kopf wie ein alter Rabe und sprach feierlich: „Nun, ihr jungen Leute, ihr seid ja wohl mit uns und unseren Bemühungen recht wenig einverstanden?"

Wir jungen Leute sind in der Tat nicht mit Ihnen einverstanden, alter Herr.

Der kleine alte Mann bewegte den strengen Kopf etwas nach vorn, und indem sein harter, amtlich gefalteter Mund sich in einem kleinen Lächeln entspannte und entzückend lebendig wurde, schlug mir plötzlich das Herz, denn es fiel mir auf einmal das Gedicht ein „Dämmrung senkte sich von oben" und daß dieser Mann und dieser Mund es sei, aus dem die Worte jenes Gedichtes gekommen waren.

Nachdenklich blickte der alte Geheimrat mir in die Augen, sein Mund lächelte noch immer.

Es paßte mir nicht ganz, daß der alte Mann sich meinen Fragen und Anklagen auf eine so scherzhafte Art entziehen wollte, und ich blickte ihn vorwurfsvoll an.

Mein Junge, du nimmst den alten Goethe viel zu ernst. Alte Leute, die schon gestorben sind, muß man nicht ernst nehmen, man tut ihnen sonst unrecht.

. Am Dienstag zum Abendessen im Alten Franziskaner, im ersten Stock. Auf Wiedersehen!"

. Dann brachte er mich, durch ein altes finstres Treppenhaus, in eine Kammer hinauf und ließ mich allein

Wir sprachen darüber, denn die Tante neigte ein klein wenig zur Frömmigkeit, und religiöse Gespräche sind ihr nicht unlieb. Ich sagte ihr, die Allgegenwart aller Kräfte und Taten sei den alten Indern sehr wohl bekannt gewesen und die Technik habe lediglich ein kleines Stück dieser Tatsache dadurch ins allgemeine Bewußtsein gebracht,

Die Hauptsache jener alten Erkenntnis, die Unwirklichkeit der Zeit, sei bisher von der Technik noch nicht bemerkt worden, schließlich werde aber natürlich auch sie „entdeckt" werden und den geschäftigen Ingenieuren in die Finger geraten.

! Ich saß an einem kleinen Tisch des alten behaglichen Restaurants, den ich unnötigerweise vorher telephonisch bestellt hatte, studierte die Speisekarte und hatte im Wasserglas zwei schöne Orchideen stehen, die ich für meine Freundin gekauft hatte.

Aber nun so Schlag auf Schlag, das war mir zu rasch und heftig, und ich spürte alles in mir Widerstand leisten, was ich als alter verwöhnter Musikkenner gegen Grammophone, Jazz und moderne Tanzmusiken eIch hatte Angst vor morgen; der Gedanke war mir entsetzlich, daß ich alter, scheuer und empfindlicher Sonderling nicht nur eines dieser öden modernen Tee- und Tanzlokale mit Jazzmusik besuchen, sondern mich dort unter den fremden Menschen als Tänzer zeigen sollte, ohne noch irgend etwas zu könne ninzuwenden hatte.

. „Ja, wenn ich ein hübscher junger Kerl wäre! Aber so ein alter steifer Trottel, der nicht einmal tanzen kann – sie würde mich ja auslachen!"

Ich sprach mit ihm über sein Instrument und über Klangfarben in der Jazzmusik, er mußte sehen, daß er es mit einem alten Genießer und Kenner in musikalischen Dingen zu tun habe

„Hermine", rief ich gepeinigt, „sieh mich doch an, ich bin ein alter Mann."

. Der Steppenwolftraktat und Hermine hatten recht mit ihrer Lehre von den tausend Seelen, täglich zeigten sich neben all den alten noch einige neue Seelen in mir, machten Ansprüche, machten Lärm, und ich sah nun deutlich wie ein Bild vor mir den Wahn meiner bisherigen Persönlichkeit.

warum ich trotz aller Verzweiflung den Tod so entsetzlich hatte fürchten müssen, und begann zu merken, daß auch diese scheußliche und schmähliche Todesfurcht ein Stück meiner alten, bürgerlichen, verlogenen Existenz war

. Er selbst, der alte Harry, war genau solch ein bürgerlich idealisierter Goethe gewesen, so ein Geistesheld mit allzu edlem Blick, von Erhabenheit, Geist und Menschlichkeit strahlend wie von Brillantine und beinahe über den eigenen Seelenadel gerührt!

. Der alte Harry und der neue lebten bald im bittern Streit, bald im Frieden miteinander. Der alte Harry schien manchmal ganz und gar tot zu sein, gestorben und begraben, und plötzlich stand er dann wieder da, befahl und tyrannisierte und wußte alles besser, und der neue, kleine, junge Harry schämte sich, schwieg und ließ sich an die Wand drücken.

Zu andern Stunden nahm der junge Harry den alten an der Kehle und drückte wacker zu, es gab viel Gestöhne, viel Todeskampf, viel Gedanken an das Rasiermesser.

Ich war an jenem Abend ausnahmsweise nicht mit Hermine zusammen gewesen, sondern hatte im Münster eine gute Aufführung alter Kirchenmusik angehört – es war ein schöner und wehmütiger Ausflug in mein ehemaliges Leben gewesen, in die Gefilde meiner Jugend, in die Gebiete des idealen Harry.

Im hohen gotischen Raum der Kirche, deren schöne Netzgewölbe im Spiel der wenigen Lichter geisterhaft lebendig hin und wider schwangen, hatte ich Stücke von Buxtehude, Pachelbel, Bach, Haydn gehört, war die geliebten alten Wege wieder gegangen, hatte die herrliche Stimme einer Bachsängerin wieder gehört, mit der ich einst befreundet gewesen war und viele außerordentliche Aufführungen erlebt hatte. Die Stimmen der alten Musik, ihre unendliche Würde und Heiligkeit hatte mir alle Erhebungen, Entzückungen und Begeisterungen der Jugend wachgerufen, traurig und versunken saß ich im hohen Chor der Kirche, für eine Stunde zu Gast in dieser edlen, seligen Welt, die einst meine Heimat gewesen war.

„Er ist ein schöner Mensch", sagte ich, „auch mir gefällt er sehr. Aber sag mir, Maria, wie kannst du daneben auch noch mich liebhaben, einen langweiligen alten Kerl, der nicht hübsch ist und sogar schon graue Haare bekommt und kein Saxophon blasen und keine englischen Liebeslieder singen kann?"

. Ich mußte an meinen Goethetraum denken, an das Bild des alten Weisen, der so unmenschlich gelacht und seinen unsterblichen Spaß mit mir getrieben hatte.

Oh, und dazu paßte ja auch der alte Goethe meines Traumes so gut!

. Lächelnd betrat ich die alte Bude, vom Gruß der Wirtin und vom Nicken der schweigsamen Stammgäste empfangen.

Ein gebratenes Hähnlein wurde mir empfohlen und gebracht, ins bäurische dicke Glas floß hell der junge Elsässer Wein, freundlich sahen die sauberen weißen Holztische, das alte gelbe Getäfel mich an. Und während ich aß und trank, steigerte sich in mir dies Gefühl des Abwelkens und Abschiedfeierns, dies süße und schmerzlich-innige Gefühl einer nie ganz gelösten, nun aber zur Lösung reif werdenden Verwachsenheit mit all den Schauplätzen und Dingen meines früheren Lebens.

. So gab ich mich den Erinnerungen der alten Kneipe, meiner Anhänglichkeit an die alten klobigen Stühle, gab mich dem Duft von Rauch und Wein, dem Schimmer von Gewohnheit, von Wärme, von Heimatähnlichkeit hin, den das alles für mich hatte.

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