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Krahl_Kurz-Kleines_Woerterbuch_der_Stilkunde.doc
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137 Wörtlichnehmen

„Gesetz", als Stilprinzip (Prinzip der Steigerung), doch ist auch das der ↑ Antiklimax entsprechende Gegenteil möglich.

Werkstil ↑ unter Stilarten.

Wiederholung: Häufung des Gleichen; Methode der ↑ Gedanken-führung, bei der einzelne Wörter, Wortgruppen, Sätze oder kompositorische Strukturen, die gleichen Inhalts sind, in gleicher oder verschiedener Weise und in verschiedener Häufigkeit aufgegriffen werden, um aussagewichtige Sinneinheiten zu ver-deutlichen. Über einen längeren Text hinweg fungieren Wieder-holungen als Sinnbrücken, als leitende Motive für das Ver-ständnis. Formen der Wiederholung sind: ↑ etymologische Wiederholung, ↑ Isokolon, ↑ synonyme Wiederholung, ↑ tropi-sche Wiederholung, ↑ umrahmende Wiederholung, ↑ variierte Wiederholung, ↑ wörtliche Wiederholung. ↑ auch Akkumulation, Amplifikation.

wissenschattlicher Sprachstil: Sprachstil wissenschaftlicher Be-schreibung, Erörterung und Darlegung. Deren Hauptkenn-zeichen ist Sachbezogenheit, Entindividualisierung, Gebrauch der Terminologie. Auf diese und ähnliche Charakteristika stützt sich die Ausgliederung wissenschaftlicher Darstellungsweise als eines besonderen ↑ Bereichsstils. Da Hauptzweck wissenschaftlicher Mitteilungen die Ausbreitung und Diskussion von Erkenntnissen ist, kann wissenschaftlicher Sprachstil spezieller in seinen hauptsächlichen ↑ Darstellungsarten ↑ Beschreiben, ↑ Erörtern und ↑ Darlegen gefaßt werden. Kennzeichnend für den ↑ Denkstil wissenschaftlicher Mitteilungen sind vor allem eine streng logische, oft vom Generellen zum Speziellen schreitende ↑ Disposition, meist argumentierende Gedankenfolge (↑ Syllogismus), maximale ↑ Dichte und ↑ Präzision.

Wortfolge ↑ Normalfolge, stilistische Satzgliedfolge.

Wort-Ironie ↑ unter Ironie.

wörtliche Wiederholung: grammatisch unveränderte, durch keinen semantischen Zusatz vermehrte Wiederaufnahrne von Ausdrücken, entweder unmittelbar hintereinander oder in Abständen, z. B. Lernen, lernen und nochmals lernen. Sonder-formen der wörtlichen Wiederholung sind lexische ↑ Anapher, lexische ↑ Epipher und ↑ Anadiplose.

Wörtlichnehmen: Art des ↑ Wortwitzes; bewußte Ausnutzung des polysemischen Charakters von Sprachformen (↑ Polysem);

Wortspiel 138

humoristisch pointiert z. B.: Verkäuferin zum Käufer eines Spiegels: „Soll ich Ihnen den Spiegel einschlagen?" Käufer: „Um Himmelswillen!" ↑ auch Namenwitz.

Wortspiel: 1. im engeren Sinne eine Art des ↑ Wortwitzes; die geistvolle, oft humoristische oder satirische Verbindung teilweise gleicher Sprachformen in einer Aussage (Und die Lautesten sind nicht immer die Lautersten. [Bredel]) oder einer einzelnen Bezeichnung (humoristische oder satirische ↑ Kontamination). — 2. im weiteren Sinne Bezeichnung für ↑ Wortwitz. Wortverbindung ↑ stehende Wortverbindung.

Wortwitz, Sprachwitz: Sammelbezeichnung für die zahlreichen Möglichkeiten, aus der Mehrdeutigkeit von Sprachformen (↑ Polysem), aus der Verbindung lexischer Elemente, aus paro-dierender Nachahmung, aus der Veränderung des Einzelwortes und der Variation bekannter Sprichwörter, aus „verbogenen Zitaten" (Weinert) u. dgl. humoristische oder satirische Wir-kungen zu erzielen. ↑ Doppelsinn, Namenwitz, Wörtlichnehmen, Wortspiel.

Z

Zahlenhyperbel ↑ unter Hyperbel.

Zeitebene: realer oder fiktiver Zeitbereich eines dargestellten Geschehens, z. B. beim funkischen Direktbericht (Funkreportage) ein gegenwärtiger Abschnitt, beim historischen Roman ein Zeitbereich der Vergangenheit. Ein Text kann mehrere Zeit-ebenen enthalten; von einer hauptsächlichen Zeitebene kann übergewechselt werden in eine andere, frühere (↑ Rückgriff, Rückblende) oder in eine — relativ oder absolut — zukünftige (↑ Vorgriff). Auch Wechsel aus einer eigentlich vergangenen Zeitebene in eine fiktiv gegenwärtige ist möglich (↑ historisches Präsens). Die Übergänge werden durch Tempuswechsel oder andere Tempussignale (z. B. Tempusadverbien) markiert.

Zeitstil, Epochalstil: zusammenfassende Bezeichnung für die in einer gesellschaftlichen Periode herrschenden allgemeinen

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