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Юдина Л.Д.Политология.doc
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II. Wer regiert die Welt von morgen? Abschnitt vier

Rau warnt vor Überforderung der Menschen durch Globalisierung………...61

Wer regiert die Welt von morgen?…………………………………………..62

Кто будет править миром завтра?………………………………………... 63

Übungen......................................................................….....………….......... 66

BND warnt vor Krieg in Zentralasien....................................………............ 68

Федеральная разведывательная служба предупреждает об опастности войны в Средней Азии……………...…………………………………….. 70

Übungen.........................................................................…………................ 71

Выступление президента РФ В.В. Путина в Бундестаге ФРГ……..……73

Übungen..............................................................................…...………........ 74

Putin tritt dem Westen bei…………………………………………….……. 77

Anhang

1. Wildes Wünschen……………………………………………………....... 83

2. Die Zukunft der Nationalstaaten……………………………………...…. 87

3. Der "Dritte Weg" als Ziel…………………………..……………………. 90

4. Der Dritte Weg…………………………………………………………... 93

5. Die Gesetze der Globalisierung………………...……………...………..100

Ein ausblick auf die herausforderungen der zukunft Abschnitt eins globalisierung zwingt zur gründlichen reform des staates und der gesellschaft

  1. Lesen Sie die nachstehenden Zitate und übersetzen Sie die ins Russische; beachten Sie dabei die Bedeutung des Begriffes "die Aufgabe".

"Bei uns in Deutschland hat sich das föderale System bewährt. Bund und Länder bleiben auf Kooperation angewiesen. Kooperation bedeutet nicht die Aufgabe der eigenen Interessen."

Bundeskanzler Gerhard Schröder

In der Regierungserklärung

Aus dem Grundgesetz:

Artikel 20 Abs. 1

"Die Bundesrepublick Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat."

Artikel 30

"Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zuläßt."

  1. Vergleichen Sie die nachfolgenden russischen Passagen mit den obenstehenden Zitaten aus dem Grundgesetz und aus der Regierungserklärung und übersetzen Sie diese ins Deutsche. Gibt es etwas Gemeinsames in diesen Aussagen?

Конституция Российской Федерации, принятая всенародным голосованием 12 декабря 1993г., провозглашает нашу страну демократическим правовым и федеративным государством с республиканской формой правления.

Современное демократическое государство мыслится в первую очередь как правовое. Современная модель правового государства вобрала в себя как опыт прошлого, так и достижения последних лет в части принципов демократии, прав человека и правого государства.

Политология. "АКАЛИС"

3. Lesen Sie den nachstehenden Text durch und geben Sie den Sinn unterstrichener Wortpaare und Ausdrücke auf Russisch bzw. Auf Deutsch wieder. "Die Politik ist lerngestört"

Klaus von Dohnanyi*

I

mmer mehr Autoren begreifen das Thema Globalisierung als eine Art Kassandra-Industrie. Ihre Bücher und Artikel verbreiten inzwischen bei vielen Lesern schon vertraute Gefühle: Die Katastrophe muß kommen, der Sozialstaat des "Deutschen Modells" ist am Ende. Wirklich?

Die Botschaft lautet: Wir sind machtlos gegenüber den weltweiten Kräften der Märkte und der Finanzen. Diese Mächte sind verantwortlich für den wachsenden Konflikt zwischen den sozialen und kulturellen Traditionen und den Herausforderungen einer globalen Welt.

Fest steht, das Tempo der Veränderung wird sich in den kommenden Jahren noch erheblich beschleunigen, ob wir wollen oder nicht. Denn die Wissensgesellschaft verbreitet sich immer schneller. Die internationalen Verflechtungen nehmen zu. Wir stehen erst am Anfang einer wirklichen Weltgesellschaft.

Welche Energie treibt diesen Prozeß voran? Häufig hört man die vorwurfsvolle Antwort: das Kapital, die Multis und dergleichen. Doch die

Ursachen liegen tiefer; wir finden sie in der Natur des Menschen selbst. Die treibende Kraft all dieser Entwicklungen ist Konkurrenz, ist der in der Evolution angelegte Trieb des Menschen zu rivalisieren. Wettbewerb wurzelt tief und unausrottbar im menschlichen Wesen. Die Gesellschaft, die entsteht, sind wir selbst.

Ich weiß, daß diese Ansicht vielen kritischen Intellektuellen nicht behagt. Und zwar gerade denjenigen nicht, die sich eine bessere, eine ganz andere Gesellschaft und Wirtschaft wünschen. Sie suchen

*Die Globalisierung der Wirtschaft ist für Klaus von Dohnanyi, 69, einst Hamburgs Erster Bürgermeister, eine Chance zur Modernisierung des deutschen Sozialstaates. In seinem eben veröffentlichten Buch "Im Joch des Profits?" plädiert er für mehr Eigenverantwortung der Bürger und kritisiert den wirtschaftspolitischen Kurs des SPD- Vorsitzenden Oskar Lafontaine als "Irrweg".

die Schuld bei einem Schuldigen; bei einem Feind des Menschen, nicht bei ihm selbst.

Nach der sozialistischen Diskussion über die Natur des Menschen beginnt meine sozialdemokratische Partei unter Oskar Lafontaines Führung nun erneut, sich auf einen Irrweg zu begeben. Diesmal ist es die Hoffnung, den Zwängen des Wettbewerbs durch eine internationale Wettbewerbsordnung zu entgehen.

Aber auch eine gute Absicht täuscht die Wähler über die Härte der Konsequenzen, die sich aus der Globalisierung ergeben. Was Oskar Lafontaine bei sogenannten Standortpolitikern, zu denen ich auch ausdrücklich zähle, als "neoliberales Gequatsche" oder "Gefasel" bezeichnet hat, unterscheidet sich noch immer von seinen eigenen, vagen Erwartungen in die internationalen Regelsysteme wie das Zeiss-Fernrohr von der Glaskugel eines Hellsehers.

Erschreckt von der Globalisierung meint man, wesentliche Bereiche unserer bisherigen Branchen und Arbeitsplätze gingen schon jetzt an billigere Anbieter aus anderen Staaten und Kontinenten verloren. In der Konkurrenz der Billiglohnländer liegt jedoch nur eine der Ursachen der wachsenden Arbeitslosigkeit.

So wichtig die direkte internationale Waren- und Dienstleistungskonkurrenz ist, der bisherige Abbau von Arbeitsplätzen war in erster Linie das Ergebnis beschleunigter wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen in den Industriestaaten selbst. Sie ermöglichen eine wachsende Produktion mit immer weniger direkt eingesetzter menschlicher Arbeitskraft.

Die Zwänge des Wettbewerbs kommen also nicht nur von außen. Und wir können ihnen nicht entgehen. Eine Antwort auf den Rationalisierungsdruck kann nur darin liegen, einen sozial möglichst verträglichen Weg im Strukturwandel zu finden. Zum Beispiel durch flexiblere Arbeitszeiten und differenzierte Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Denn ohne eine Öffnung der Lohnskala nach unten wird in überschaubarer Zeit Vollbeschäftigung nicht wieder herstellbar sein. Das aber verlangt dann eine entsprechende Konsequenz bei den sozialen Sicherungsleistungen ebenso wie eine neue soziale Bezuschussung (bei den Lohnkosten oder durch Steuergutschriften).

Soweit die Passivseite der Globalisierung. Auf der Aktivseite verringert der verschärfte Wettbewerb wieder die Gegensätze von Kapital und Arbeit auf der Betriebsebene. Neue Formen der Mitwirkung ergeben sich. Jede erfolgreiche Unternehmenskultur gründet sich heute auf der inneren und materiellen Beteiligung der Arbeitnehmer am Unternehmenserfolg.

Diese Fähigkeit zur Zusammenarbeit ist ein deutsches Erbe, ein besonderes Merkmal des "Deutschen Modells". Reinhard Mohn, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, machte 1996 anläßlich seines 75.Geburtstages eine Bemerkung, wie man sie so kaum von seinen britischen oder amerikanischen Altersgenossen erwarten dürfte: "Nur die Verbindung von Humanität und wirtschaftlicher Effizienz wird in Zukunft erfolgversprechend sein."

Der Wettbewerb, der die Arbeitnehmer zu immer mehr Rücksicht auf die Konkurrenzlage des Betriebs zwingt, macht sie zugleich wichtiger für das Unternehmen. Die Globalisierung schwächt zwar die Gewerkschaften, aber sie stärkt doch auch die Kräfte, die einen innerbetrieblichen Konsens suchen. Betriebsräte übernehmen wieder die Verantwortung für die wirtschaftliche Sicherung der Arbeitsplätze. Eigenverantwortung der Mitarbeiter im Unternehmen ist ein entscheidendes Element wirtschaftlicher und sozialer Produktivität.

Es ist ein gefährlicher Irrtum zu meinen, nur die Wirtschaft werde vom verstärkten internationalen Wettbewerb zu ständiger Erneuerung ihrer Strukturen gefordert. Im weltweiten Wettbewerb wird das ganze Gesellschaftssystem geprüft.

Die Wirtschaft weiß: Wer gegen neue Konkurrenz nicht auch neue Waffen der Selbstbehauptung einsetzt, wird untergehen. Aber die Notwendigkeit, daß auch Staat und Gesellschaft sich den veränderten Bedingungen anpassen, um dem gesellschaftspolitischen Konkurs zu entgehen, wird nicht in gleicher Weise erkannt.

Doch in einem Zeitalter, in dem der Markt als Sieger über jene die Wirtschaft angeblich nur strangulierenden öffentlichen Hände gefeiert wird, in dieser Zeit wächst zugleich die Bedeutung eines wirkungsvollen Staates - auch im Interesse der Unternehmen. Der nationale Staat spielt auch im globalen Wettbewerb eine zentrale Rolle.

Politik hat die Aufgabe, dem Menschen zu helfen, sich im friedlichen Umgang mit anderen Menschen für das Leben zu befähigen und ihn notfalls gegen umzumutbare Gefahren zu schützen. Das Leben aber ist immer auch eine Selbstbehauptung in Konkurrenz. Um sich in dieser Konkurrenz zu behaupten, muß der Bürger spüren, daß auch er Verantwortung für sich selber trägt, daß ihm diese Verantwortung am Ende kein Staat, keine Gesellschaft abnehmen kann.

Es ist staatliche Aufgabe, diese Eigenverantwortung in der Gesellschaft zu organisieren. Der Staat muß dafür erkennen, daß auch er sich wie die Wirtschaft weiterentwickeln muß. Was Henry Ford noch am Fließband autoritär organisieren konnte, funktioniert heute nur noch in der flexiblen Gruppenarbeit selbständiger Arbeitnehmer.

Auf die Politik übertragen, heißt das: Was früher im Sozialstaat übergreifend verbindlich geregelt werden konnte, muß künftig in ein sehr viel flexibleres Netz von Regelsystemen gefaßt werden, damit Verantwortung im grenzüberschreitenden Wettbewerb auch wirklich getragen werden kann. Die fortschreitende Spezialisierung und die ihr folgende Arbeitsteilung und Dezentralisation fordern unausweichlich mehr Bereitschaft zur Mitverantwortung der Bürger.

По материалам журнала "DER SPIEGEL"