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Antonymie

Antonym (auch Gegenwort) ist das Wort, das das Gegenteil von einem anderen Wort oder dessen Korrelativ ausdrückt: hell: dunkel; reden : schweigen; Vater : Mutter.

Eine andere Definition für Antonyme: Wörter, die durch Kontrastassoziation verbundene, polar entgegengesetzte Begriffe bezeichnen.

Die Gegensätzlichkeit im weiteren Sinne ist eine der Grundkategorien der objektiven Wirklichkeit und der Erkenntnis- und Denkvorgänge. Als Gegensätze bezeichnet man die beiden aufeinander bezogenen Pole eines dialektischen oder eines logischen Widerspruchs, d.h. zwei Erscheinungen, die einander in der paarigen Form ihrer Extreme entgegentreten, in bezug auf ihre wesentlichen Merkmale die größten Unterschiede aufweisen.

Ein logischer Gegensatz ist ein Begriff, der zu einem anderen Begriff im Verhältnis des logischen Widerspruchs steht, die also beide einander ausschließen. Dabei ist zwischen dem kontradiktorischen Gegensatz, dem komplementären Gegensatz und dem konträren Gegensatz zu unterscheiden.

Der kontradiktorische Gegensatz zu einem Begriff ist ein anderer Begriff, der dessen logische Negation darstellt; die gleichzeitige Existenz beider ist unmöglich und die gedankliche Verknüpfung beider führt zu einem logischen Widerspruch. Kontradiktorische Antonyme beruhen auf der logischen Negation des gegensätzlichen Begriffes, sie verkörpern diametral entgegensetzte Begriffe, zwischen denen Mittelwerte, Mittelstufen liegen: kalt - (warm) - heiß; Möglichkeit – (Wahrscheinlichkeit) - Unmöglichkeit.

Der komplementäre Gegensatz unterscheidet sich vom kontradiktorischen Gegensatz dadurch, dass sie Negation einer lexikalischen Einheit die Behauptung der anderen voraussetzt: männlich – weiblich, lebendig – tot. Die Mittelstufe fehlt.

Konträre Gegensätze hingegen sind zwei Begriffe wechselseitig füreinander, die innerhalb eines bestimmten Bewertungs- oder Bezugssystems als Artbegriffe, zwischen denen die größten Unterschiede bestehen, unter einem gemeinsamen Gattungsbegriff einander ausschließen, die aber beide positive Gegebenheiten darstellen: Maximum - Minimum; Quadrat - Kreis.

Ein dialektischer (oder realer) Gegensatz ist eine Erscheinung (ein Sachverhalt) der objektiven Wirklichkeit, die zu einer anderen Erscheinung im Verhältnis des dialektischen Widerspruchs und der Polarität steht. Beide Erscheinungen schließen einander aus, aber zugleich bedingen sie einander und setzen sich gegenseitig voraus. Sie können in Wechselwirkung miteinander stehen oder ineinander übergehen, sind also in Grunde zwei Seiten einer größeren Einheit mit möglichen Zwischenerscheinungen: Notwendigkeit : Zufall; Kontinuität : Diskontinuität.

Die dialektische Negation ist, im Unterschied zur logischen, ein objektiver, realer Prozess bzw. sein Ergebnis in Form des Umschlags seiner Qualität in ihren dialektischen Gegensatz, der aber selbst wieder (andere) positive Kennzeichen aufweist.

Die genannten Grundarten von realen und gedanklichen Gegensätzen sind als die abstrakt-theoretische Basis für die Behandlung der Antonyme zu verstehen.

Es gibt verschiedene Grundlagen, nach denen Antonyme klassifiziert werden.

  1. Nach dem Umfang der gegensätzlichen Bedeutungen lassen sich die Antonyme in zwei Gruppen einteilen: totale Antonyme und partielle Antonyme. Bei den totalen Antonymen stehen alle Sememe einander gegenüber: ewig – zeitlich: möglich – unmöglich, zweifelhaft – zweifellos. Bei den partiellen Antonymen im Fall der Polysemie sind nur eine oder einige Bedeutungen gegenübergestellt: trockener Sommer (-es Kleid, -e Füße) – nasser Sommer(-es Kleid, -e Füße); trockener Vortrag(Mensch) – lebendig, lebhaft (Rede).

Bei mehrdeutigen Wörtern gibt es verschiedene Antonyme für verschiedene Sememe:

Das Wort finster Gegenwortsememe

Semem “finster” 1 (Farbe, Beleuchtung) : hell, licht

Semem “finster” 2 (Gesicht, Gedanken) : heiter, erfreulich, freundlich

Semem “finster” 3 (Ruf) : sauber, redlich, lauter

Semem “finster” 4 (Aussichten, Zukunft) : günstig, freundlich, hell

Die “linke Seite”, also jedes der Sememe der Wortform “finster”, ist ihrerseits in eine Gruppierung synonymer Sememe einbezogen. Man kann sie erschließen, indem man die als Gegenwortsememe angegebenen Formen in ihrer Funktion als Stichwörter aufschlägt. So findet man z.B. unter den Stichwörtern hell und licht als Synonyme zum Semem “finster”1, die Reihung dunkel, düster, fahl, matt angegeben.

  1. Nach der Art des logischen Gegensatzes unterscheidet man drei Typen von Antonymen: kontradiktorische Antonyme, komplementäre Antonyme und konträre Antonyme.

  2. Nach der morphologischen Struktur unterscheidet man gleichwurzlige (Glück – Unglück) und verschiedenwurzlige Antonyme (Wahrheit – Lüge)

Es gibt auch Wörter, die in ihrer Bedeutungsstruktur gleichzeitig verschiedene Sememe als Gegensatzpartner enthalten: leihen (= sich ausleihen): leihen (= verleihen); Ausgang (= Beginn) : Ausgang ( = Ende). Wir haben hier mit Enantiosemie zu tun.

Die Antonyme, ebenso wie Synonyme, gehören entweder verschiedenen Wortstämmen innerhalb derselben Wortart an: weit : nah; mit : ohne; Ruhm : Schande; senden : empfangen oder eine Wortform ist durch ein gegensatzbetonendes Affix von der anderen Wortform unterschieden, die den gleichen Wortstamm hat: ehrlich : unehrlich; nützlich : nutzlos; Ordnung : Unordnung; Raucher : Nichtraucher; lernen : verlernen oder beide sind mit verschiedenen Affixen vom selben Wortstamm abgeleitet: reizvoll : reizlos; zuschließen : aufschließen; entkleiden : bekleiden; Präfix : Suffix oder ein gleichbleibendes Kompositionsglied wird mit zwei verschiedenen Wortformen zusammengesetzt, deren Sememe ihrerseits schon antonym sind: Sitzplatz : Stehplatz; ortskundig : ortsfremd.

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