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Religionen

Laut Datenschutzgesetz zählen u. a. Angaben über die religiösen oder philosophischen Überzeugungen einer Person zu den sensiblen Datenarten, die grundsätzlich nicht erhoben werden dürfen. Demzufolge liegen von amtlicher Seite keine Angaben über die Anzahl der Anhänger der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften vor, sondern lediglich bezogen auf sowohl religiös bestimmte wie auch standesamtlich relevante Ereignisse.

Neben Katholiken gibt es Juden, Muslime und eine Vielzahl kleinerer Evangelische (als Protestantisch bezeichnete), Evangelikale und Orthodoxe Kirchengemeinden.

1988 wurde das katholische Bistum Luxemburg von Papst Johannes Paul II. zum Erzbistum erhoben. Am 13. März 1973 wurde der sonntägliche Kirchenbesuch ausgezählt. Gelegenheit zu einer Beurteilung der Anziehungskraft der katholischen Kirche war auch ein Papst-Besuch.

Der Staat hat bislang drei Konventionen mit Religionsgemeinschaften abgeschlossen, mit der katholischen Kirche zudem eine Konvention über den Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen. Somit kann ein Schüler zwischen dem katholischen Religionsunterricht und dem laizistisch-atheistischen Ethikunterricht wählen.

Damit der Staat mit dem Anhänger des Islam ebenfalls eine Konvention abschließen kann, wurde eine Vertretung ("Shoura") gewählt. Von den 2.500 Personen, die sich in die Wahllisten eingetragen hatten, wählten schließlich 650 hierzu ihre zwölf Vertreter aus.

Geschichte

Die ersten Siedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Luxemburgs gehen auf die Kelten zurück und stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Ungefähr einhundert Jahre später drangen Römer in das Land ein, als Caesar um 58–51 v. Chr. Gallien und einen Teil von Germanien bis zur Rheingrenze eroberte. Das Gebiet des heutigen „Luxemburgs“ wurde Teil des Imperium Romanum.

Im 5. Jahrhundert n. Chr. – zur Zeit der Völkerwanderung – drängten die germanischen Franken die Römer zurück. Wandermönche missionierten die Menschen zum Christentum und bauten Klöster. Das Kloster Echternach wurde vom angelsächsischen Missionar Willibrord im Jahre 698 gegründet.

Im Jahre 963, als das Land zum ostfränkischen Reich gehörte, erwarb Graf Siegfried I. durch einen Tauschhandel mit der Abtei St.-Maximin in Trier den kleinen Bockfelsen im Alzettetal mit der Burg Lucilinburhuc. Damit legte er den Grundstein für das Land und Adelsgeschlecht der Luxemburger und für die Grafschaft Luxemburg.

1308 wurde Graf Heinrich von Luxemburg zum römisch-deutschen König gewählt. Er und sein Sohn Johann, der 1310 König von Böhmen wurde, begründeten die Machtstellung der Luxemburger im mittelalterlichen Deutschen Reich (Heiliges Römisches Reich). 1354 wurde die Grafschaft Luxemburg von Kaiser Karl IV. zum Herzogtum erhoben. Erster Herzog wurde Wenzel I. Mit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Sigismunds 1437 starb die Hauptlinie des Hauses Luxemburg aus, womit die Vorherrschaft im Reich endete. Im Jahr 1441 verkaufte die letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg das Land an das französische Haus Burgund. Es blieb aber staatsrechtlich ein Lehen des Reiches. Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs Karls des Kühnen im Jahr 1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an Karls Tochter Maria von Burgund und ihren Ehemann, den späteren römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. von Habsburg.

Im Jahre 1482 gelangte Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter die Herrschaft der Habsburger; 1555 innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter deren spanische Linie.

1659 kam es als Konsequenz des Pyrenäenfriedens zur ersten Teilung Luxemburgs: Die Abtrennung des Südens des Landes von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich. Von 1684 bis 1697 war das Land infolge des Reunionskrieges von 1683/84 Ludwigs XIV. sogar gänzlich unter der Fremdherrschaft Frankreichs.

Im Spanischen Erbfolgekrieg 1713 fiel Luxemburg an die Österreichischen Niederlande und wurde somit erneut ein Habsburger Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von 1795/1801 bis 1814 fiel das Land nach dem Einzug Napoleons bzw. der französischen Revolutionstruppen abermals unter französische Fremdherrschaft.

Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, dem das Herzogtum angehörte, wurde 1806 aufgelöst. Luxemburg ging wie alle linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich, und zwar solange bis das erste napoleonische Kaiserreich unterging. Der Wiener Kongress 1815 legte fest, dass das nun zum Großherzogtum erhobene Land ein Bundesstaat des neu gegründeten Deutschen Bundes wurde. Gleichzeitig führten die Kongressbeschlüsse zu einer Personalunion mit dem Königreich der Vereinigten Niederlande. Damit wurde die zweite Teilung des Landes bewirkt, eigentlich jedoch nur eine nicht vollständige Wiederherstellung des „status quo ante“: Einige nördliche Gebiete des alten Luxemburg fielen von Frankreich unmittelbar an die Niederlande, östliche an Rheinpreußen. 1830 schloss sich Luxemburg der belgischen Revolution an. 1839 kam es zur dritten und letzten Teilung, in der das „Französische Quartier“, nämlich die französischsprachige Westhälfte, als Provinz Luxemburg vollständig an Belgien fiel; seither verblieb im Großherzogtum Luxemburg nur noch das „Deutsche Quartier“, nämlich die rein deutschsprachige Osthälfte.

Im deutschen Bundestag übte bis zur Auflösung des Deutschen Bundes 1866 das Königreich der Niederlande die Virilstimme für Luxemburg aus.

1867 kam es zur Luxemburgkrise: Napoléon III. versuchte, Luxemburg von König Wilhelm III. der Niederlande zu kaufen. Die Öffentlichkeit im Großherzogtum und in den anderen Gebieten des Deutschen Bundes waren empört und gegen den beabsichtigten Verkauf des Landes an Frankreich: Luxemburg, das Heimatland der Dynastie der Luxemburger, die vier römisch-deutsche Kaiser gestellt hatte, sollte nicht an Frankreich, den damaligen „Erbfeind”, fallen. Eine starke Protestbewegung plädierte mit ihrer Petition an den König-Großherzog Wilhelm III. für den Status Quo. Der Wahlspruch „Mir wëlle bleiwe wat mir sinn“ wurde unter der luxemburgischen Bevölkerung populär. Die Krise mündete in den zweiten Londoner Vertrag von 1867, in dem das Land als Kompromiss für immer neutral erklärt wurde. Die deutsche Bundesfestung in Luxemburg wurde daraufhin geschleift.

Wegen des Aussterbens des niederländischen Königshauses (Oranien-Nassau) im Mannesstamme 1890 gelangten aufgrund des privatrechtlichen Erbvertrags zwischen den Prinzen des Hauses Nassau (des Nassauischen Erbvereins) die nächsten männlichen Verwandten, die Herzöge von Nassau-Weilburg, an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg

Auch nach Entstehung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches blieb das Großherzogtum bis 1919 weiterhin Mitglied im Deutschen Zollverein.

Der Deutsche Zollverein 1834–1919

blau = zum Zeitpunkt der Gründung

grün = Erweiterungen bis 1866

gelb = Erweiterungen nach 1866

rot = Grenzen des Deutschen Bundes 1828

rosa = Relevante Veränderungen nach 1834

Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) wurde die vertragliche Neutralität Luxemburgs von den deutschen kaiserlichen Truppen verletzt, da Luxemburg zum Durchmarsch im Krieg gegen Frankreich benutzt und deswegen besetzt wurde. Es kam zur Staatskrise von 1918 bis 1919: Wegen ihrer pro-deutschen Haltung während des Ersten Weltkrieges geriet Großherzogin Marie Adelheid unter starken innenpolitischen Druck und dankte schließlich zugunsten ihrer Schwester Charlotte ab.

1919 führte Luxemburg das Frauenwahlrecht ein, die Union Économique Belgo-Luxembourgeoise wurde 1922 gegründet. Dieses Vertragswerk regelte u. a. die Parität zwischen belgischer und luxemburgischer Währung (Franken).

Die deutsche Wehrmacht marschierte im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) durch Luxemburg, wieder um Frankreich anzugreifen. Im Mai 1940 besetzen deutsche Truppen Luxemburg. Die Regierung und die Großherzogin flohen ins Exil nach London. Nach einer Militärverwaltung wurde eine Zivilverwaltung unter Gustav Simon, NSDAP-Gauleiter des angrenzenden Gaues Moselland, eingesetzt. Luxemburger wurden zur deutschen Wehrmacht bzw. zum Kriegsdienst zwangseingezogen und jüdische Bürger wurden in deutsche Konzentrationslager deportiert. Im August 1942 annektierte Deutschland das besetzte Land und formte aus den Distrikten Landkreise. Der Zweite Weltkrieg wurde zu einer Bewährungsprobe für die junge Nation und führte dazu, dass Nationalsymbole wie die Monarchie und die luxemburgische Sprache noch fester im nationalen Bewusstsein verankert wurden. Am 10. September 1944 wurde Luxemburg von den Amerikanern erstmals befreit. Im Dezember folgte jedoch die deutsche Ardennenoffensive.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zoll- und Wirtschaftsunion schrittweise auf die Niederlande ausgedehnt (Benelux-Staaten). Luxemburg wurde 1945 Mitglied der Vereinten Nationen. 1948 hob das Land die „immerwährende Neutralität“, die seit 1867 verankert war, formell auf. Luxemburg wurde 1952 Sitz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch Montanunion genannt. 1957 war Luxemburg eines der sechs Gründungsmitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Luxemburg beschloss 1985 mit vier weiteren EU-Staaten das nach dem luxemburgischen Moselort benannte Schengener Abkommen. 1986 kam es zur Verleihung des Karlspreises an das gesamte luxemburgische Volk wegen besonderer Verdienste um die Europäische Einigung. 1995 trat das Schengener Abkommen in Kraft. Anfang 2002 wurde der Euro als offizielles Zahlungsmittel im Bargeldverkehr eingeführt; seit Anfang 1999 war er bereits Buchwährung.

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