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Лекции - Стилистика немецкого языка.doc
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Verhältnis von Analyse und Synthese

Bei der Definition dieser Begriffe beziehen wir uns auf die Gedanken der Psychologen. Die Analyse ist die gedankliche Zergliederung eines Gegenstandes, einer Erscheinung, oder Situation, sowie die Herausbildung ihrer Elemente, Teile oder Seiten. Die Synthese stellt das durch die Analyse zergliederte Ganze wiederher und deckt die wesentlichen Zusammenhänge und Beziehungen der durch die Analyse gesonderten Elemente auf. Analyse und Synthese sind untrennbar miteinander verbunden. Für die Arbeit am Stil bedeutet es, dass es keine „reine“ Stilanalyse geben kann. Das Endziel der Stiluntersuchung eines Textes besteht nicht darin das Ganze einfach zu zergliedern. Stil ist die Gesamtheit der fakultativen Varianten der Rede. Und diese Gesamtheit ist etwas anderes als die Summe dieser Elemente. Der Stil eines Textes lässt sich nur dann erfassen, wenn die Analyse durch die Synthese ergänzt wird. Und am Ende der Stilanalyse eine zusammenhängende Darstellung der Beziehungen zwischen den Stilelementen erfolgt. Zu erklären ist in diesem Zusammenhang die Frage in welchem Verhältnis die Beschreibung und die Erklärung des Stils eines Textes innerhalb einer linguistischen Stiluntersuchung stehen. Die Beschreibung des Stills ist die Wiedergabe der Gesamtheit des Zusammenhanges der Stilelemente der Rede. Und die Erklärung des Stils ist die Beantwortung der Frage auf Grund welcher Ursachen und Bedingungen der durch die Beschreibung erfasste Stil zustande gekommen ist. Warum innerhalb der Reihe synonymischer Möglichkeiten gerade diese und keine andere sprachliche Variante gewählt wurde. Die Erklärung des Stils führt über die Ebene der sprachlichen Elemente hinaus in soziologische, psyhologische, ästhetische und andere Aspekte und kann daher nicht mehr zu linguistischer Stiluntersuchung im engeren Sinne gerechnet werden. Bei der Stiluntersuchung werden neben der speziellsprachwissenschaftlichen auch andere Gesichtspunkte beachtet.

Methodik der Stiluntersuchung

Bei der wissenschaftlichen Aufgabestellung den Stil eines Textes zu beschreiben und zu beurteilen kann auch die Intuition eine positive helfende Rolle spielen. Aber sie kann auch zu oberflächlichen oder gar falschen Urteilen führen. Im Gegensatz zum intuitiven Erfassen stellt die wissenschaftliche Stiluntersuchung die empirisch gegebenen sprachlichen Fakten, auf denen bestimmte Stilzüge beruhen, sowie die quantitativen und qualitativen Beziehungen zwischen diesen sprachlichen Fakten dar. Die wissentschaftliche Stiluntersuchung zeigt in logischer Form, welche Ordnungsprinzipien den verschiedenartigen Stilelementen des Textes zugrunde liegen. Sie stützt sich auf sprachliches Material des Textes. Für die erste Orientierung bei der Stiluntersuchung lassen sich methodische Grundstufen begründen. Sie werden aus der Tatsache abgeleitet, dass der Stil der Rede die Gesamtheit der Stilelemente, bzw. der Stilzüge darstellt, dass sich der Stil einer Rede aus kleineren Einheiten aufbaut, die in einem Verhältnis zueinander stehen. Jeder Stilelement ist ein integrierender Bestandteil größerer Einheiten. Der strukturelle und funktionale Wert der einzelnen Stilelemente, bzw. Stilzüge ist nur aus dem Stilganzen heraus zu verstehen. Doch auch der Stil der Rede darf nicht isoliert gesehen werden, auch er kann nur richtig interpretiert werden, wenn wir ihn wieder im Zusammenhang mit dem Redeganzen betrachten. Zwischen dem Teil und dem Ganzen bestehen korrelative Zusammenhänge, die bei der Analyse der Rede und des Redestils beachtet werden müssen. Innerhalb der linguistischen Stiluntersuchung lassen sich als methodische Grundstufen folgende Ebenen festlegen:

  1. Das Erfassen des Redeganzen oder Lokalisation des Textes.

  2. Das Erfassen der Stilelemente.

  3. Das Erfassen der Stilzüge.

( Analysestufen).

  1. Stilbeschreibung

(Synthesestufe).