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IlFrnk / Немецкий / Рассказ. Tante Frieda.doc
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Ludwig Thoma

Tante Frieda (Тетя Фрида)

1. Meine Mutter sagte (сказала sagte = sagen): «Ach Gott ja (О, Боже), übermorgen kommt die Schwägerin(невестка).»

2. Und da machte sie einen großen Seufzer (тяжело вздохнула), als wenn der Bindinger da wäre (если бы, Биндингер – имя собственное, был здесь) und von meinem Talent redet (и говорил о моем таланте).

3. Ännchen (Аннхен/Аннушка – имя собственное) hat ihre Kaffeetasse weggeschoben (отодвинула свою кофейную чашку) und hat gesagt es schmeckt ihr nicht mehr (что у нее пропал аппетит), und wir werden schon sehen (что мы еще увидим), dass die Tante den Amtsrichter beleidigt (что тетя оскорбит, обидит судью; beleidigen = оскорблять, обижать) und dass alles schlecht geht (что все будет плохо).

4. «Warum hast du sie eingeladen (зачем ты ее пригласила)?», sagte sie.

5. «Ich habe sie doch nicht eingeladen (Я ее не приглашала)», sagte Mutter, «sie kommt doch immer ganz von selber (она всегда приезжает сама по себе).»

6. «Man muss sie hinausschmeißen (надо ее выставить)», sagte ich.

7. «Du sollst nicht so unanständig reden (Ты не должен говорить так непристойно)», sagte meine Mutter, «du musst denken (ты должен помнить), dass sie die Schwester von deinem verstorbenen Papa ist (что она сестра твоего умершего папы). Und überhaupt bist du zu jung (И вообще ты слишком молод).»

8. «Aber wenn ihr sie doch gar nicht mögt (Ну а если вы ее не любите)», habe ich gesagt, «und wenn sie den Amtsrichter beleidigt (и если она судью обижает), dass er Ännchen nicht heiratet (так, что он на Аннхен не женится ), und sie freut sich schon so darauf (а она этому радуется). Vielleicht sagt sie ihm (Может она ему скажет), dass er schielt (что он косой).»

9. Da hat Ännchen mich angeschrieen (И тут Аннхен закричала): «Er schielt doch gar nicht (никакой он не косой), du frecher Lausbub (ты дерзкий хулиган; frecher = дерзкий, наглый, нахальный), und jetzt spricht er (он и сейчас говорит), dass ich heiraten will (что хочет жениться), und die Leute reden es herum (и все люди вокруг говорят об этом). Nein, nein, ich halte es nicht mehr aus (нет, я больше этого не выдержу), ich gehe in die Welt (уйду в мир; покину вас) und nehme eine Stellung (найду себе место, устроюсь на службу).»

10. Da ist meine Mutter ganz unglücklich geworden (стала совсем несчастной) und hat gerufen (Мать это совсем не обрадовало и она закричала): «Aber Kindchen (деточка), du darfst nicht weinen (не должна плакать). Es wird alles recht werden (все будет в порядке), und, in Gottes Namen (во имя господа), der Besuch (визит) von Tante wird auch vorübergehen (временный).»

11. Das ist am Montag gewesen (это было в понедельник), und am Mittwoch ist sie gekommen (она приехала, явилась).

12. Wir sind alle drei( Мы втроем) auf die Bahn gegangen (пошли к поезду), und meine Mutter hat immer gesagt: «Ännchen, mache ein freundliches Gesicht (Аннхен, сделай приветливое лицо)! Sonst (Иначе, в противном случае) haben wir schon heute Verdruß (уже сегодня у нас будет неприятность, огорчение).»

13. Da hat der Zug gepfiffen (Тут просвистел поезд) und sie ist herausgestiegen (и она спустилась) und hat geschrieen (закричала): «Ach Gott! ach Gott! Da seid ihr ja alle (Здесь вы все)! Oh, wie ich mich freue (как я рада)! Helft mir nur (А ну, помогите мне), dass ich mein Gepäck herauskriege (чтобы я свой багаж вынесла)!»

14. Sie hat den Wagen (телега, пролетка) hineingerufen (сюда позвала), die Schachtel (коробка, картонка) gehört ihr (принадлежит ей), und der Koffer (чемодан) unter dem Sitz (под сидением) gehört ihr, und die Tasche oben (сумка наверху) gehört auch ihr und hinten (позади) der Käfig (клетка) mit dem Papagei (с попугаем).

15. Ein Mann hat ihr alles herausgetan (Какой-то мужчина вынес ей все это), und sie hat es mir gegeben (а она отдала это все мне), aber ich habe gesagt , der Koffer ist zu schwer (слишком тяжелый), ich kann ihn nicht tragen (я не могу его нести).

16. «Ännchen hilft dir schon (Аннхен тебе поможет)», hat sie gesagt, «ihr seid jung und stark (вы молодые и сильные). Aber mein Lorchen (Лорхен – имя собственное) trage ich selber (понесу я сама).»

17. Dann ist sie zu meiner Mutter hingegangen (затем она подошла к моей матери) und hat sie geküsst (поцеловала ее) und hat gerufen: «Ich bin froh (я рада), dass ich dich gesund sehe (что вижу тебя здоровой), ich habe oft (часто) so Angst (страх) wegen (по поводу) deinem Herzleiden (Herz – сердце, leiden – страдать, болезнь сердца, сердечная слабость) , aber gib acht (Но остерегайся), dass du nicht an den Käfig kommst (подходить к клетке), mein Lorschen kann das Schütteln (тряску) nicht vertragen (не переносит).»

18. Meine Mutter hat den großen Koffer angesehen (на большой чемодан взглянула) und hat gemeint (и подумала) es ist vielleicht besser (наверное будет лучше), wenn ihn der ( если его) Stationsdiener (станционный служащий) trägt (понесет), aber die Tante hat gesagt: «Nein, ich gebe es nicht zu (нет, я не позволю), dass du Auslagen hast (чтобы ты несла расходы); die Kinder werden schon fertig damit (дети справятся с ним).»

19. Ännchen hat es probiert (попыталась). Es ist nicht gegangen (не вышло), weil (так как) er zu schwer war (он был слишком тяжелый). Da ist der Alois (Алоиз – имя собственное) gelaufen gekommen (подбежал), dass ist der Stationsdiener, und er hat den Koffer genommen (взял, подхватил).

20. Die Tante hat wieder zu meiner Mutter gesagt (Тетя снова сказала моей матери), es ist ihr nicht recht (что это не справедливо), dass wir Auslagen haben (что мы понесем расходы), und sie hat nicht gedacht (и она не думала), dass Ännchen so schwächlich ist (что Аннхен такая слабая). Aber es fällt ihr ein (Впрочем она вспоминает), dass sie schon als Kind zart war (что она еще ребенком была нежной, хрупкой). Vielleicht hat sie etwas geerbt von dem Herzleiden meiner Mutter (Скорее всего она унаследовала от матери ее сердечную слабость).

1. Meine Mutter sagte: «Ach Gott ja, übermorgen kommt die Schwägerin.»

2. Und da machte sie einen großen Seufzer, als wenn der Bindinger da wäre und von meinem Talent redet.

3. Ännchen hat ihre Kaffeetasse weggeschoben und hat gesagt es schmeckt ihr nicht mehr, und wir werden schon sehen, dass die Tante den Amtsrichter beleidigt und dass alles schlecht geht.

4. «Warum hast du sie eingeladen?», sagte sie.

5. «Ich habe sie doch nicht eingeladen», sagte Mutter, «sie kommt doch immer ganz von selber.»

6. «Man muss sie hinausschmeißen», sagte ich.

7. «Du sollst nicht so unanständig reden», sagte meine Mutter, «du musst denken, dass sie die Schwester von deinem verstorbenen Papa ist. Und überhaupt bist du zu jung.»

8. «Aber wenn ihr sie doch gar nicht mögt», habe ich gesagt, «und wenn sie den Amtsrichter beleidigt, dass er Ännchen nicht heiratet, und sie freut sich schon so darauf. Vielleicht sagt sie ihm, dass er schielt.»

9. Da hat Ännchen mich angeschrieen: «Er schielt doch gar nicht, du frecher Lausbub, und jetzt spricht er, dass ich heiraten will, und die Leute reden es herum. Nein, nein, ich halte es nicht mehr aus, ich gehe in die Welt und nehme eine Stellung.»

10. Da ist meine Mutter ganz unglücklich geworden und hat gerufen: «Aber Kindchen, du darfst nicht weinen. Es wird alles recht werden, und, in Gottes Namen, der Besuch von Tante wird auch vorübergehen.»

11. Das ist am Montag gewesen, und am Mittwoch ist sie gekommen.

12. Wir sind alle drei auf die Bahn gegangen, und meine Mutter hat immer gesagt: «Ännchen, mache ein freundliches Gesicht! Sonst haben wir schon heute Verdruss.»

13. Da hat der Zug gepfiffen und sie ist heraufgestiegen und hat geschrieen: «Ach Gott! ach Gott! Da seid ihr ja alle! Oh, wie ich mich freue! Helft mir nur, dass ich mein Gepäck herauskriege!»

14. Sie hat den Wagen hineingerufen, die Schachtel gehört ihr, und der Koffer unter dem Sitz gehört ihr, und die Tasche oben gehört auch ihr und hinten der Käfig mit dem Papagei.

15. Ein Mann hat ihr alles herausgetan, und sie hat es mir gegeben, aber ich habe gesagt, der Koffer ist zu schwer, ich kann ihn nicht tragen.

16. «Ännchen hilft dir schon», hat sie gesagt, «ihr seid jung und stark. Aber mein Lorchen trage ich selber.»

17. Dann ist sie zu meiner Mutter hingegangen und hat sie geküsst und hat gerufen: «Ich bin froh, dass ich dich gesund sehe, ich habe oft so Angst wegen deinem Herzleiden, aber gib acht, dass du nicht an den Käfig kommst, mein Lorschen kann das Schütteln nicht vertragen.»

18. Meine Mutter hat den großen Koffer angesehen und hat gemeint es ist vielleicht besser, wenn ihn der Stationsdiener trägt, aber die Tante hat gesagt: «Nein, ich gebe es nicht zu, dass du Auslagen hast; die Kinder werden schon fertig damit.»

19. Ännchen hat es probiert. Es ist nicht gegangen, weil er zu schwer war. Da ist der Alois gelaufen gekommen, dass ist der Stationsdiener, und er hat den Koffer genommen.

20. Die Tante hat wieder zu meiner Mutter gesagt, es ist ihr nicht recht, dass wir Auslagen haben, und sie hat nicht gedacht, dass Ännchen so schwächlich ist. Aber es fällt ihr ein, dass sie schon als Kind zart war. Vielleicht hat sie etwas geerbt von dem Herzleiden meiner Mutter.

21. «Ich bin aber, Gott sei dank(спасибо Богу), gesund (здорова)», hat meine Mutter gesagt, «und der Arzt findet nichts mehr (и врач больше ничего не находит).»

«Ja, die Ärzte!» hat die Tante gerufen. «Bei meinem armen Josef (У моего бедного Езефа они тоже ничего не находили) haben sie auch nichts gefunden, bis er tot war (пока он не умер), und oft (часто) wollen sie es einem nicht sagen (они не хотят говорить об этом).»

22. Dann sind wir heimgegangen (отправились домой).

Unterwegs (По дороге) hat Ännchen zu mir (мне) gewispert (прошептала): «Du wirst sehen, Ludwig (Увидишь, Людвиг), sie bleibt (она останется) die ganze Vakanz (на все каникулы).»

23. «Das glaube ich nicht (я не верю)», habe ich gesagt. «Wenn sie bleiben möchte (Если она остаться захочет), finde ich schon etwas (я придумаю что-нибудь), dass sie geht (чтобы она уехала).»

24. Da (тут, здесь) hat Ännchen heimlich (тайно, незаметно для остальных) gelacht (засмеялась), und sonst (обычно, прежде) ist sie doch immer unglücklich (не рада, не счастлива), wenn etwas von mir herauskommt (если что-то от меня исходит). Aber diesmal (но на этот раз) hat sie gelacht (она засмеялась) und hat gefragt (и спросила): «Was willst du denn machen?» (Что ты хочешь делать?)

25. Ich habe gesagt: «Das weiß ich nicht (Этого я не знаю). Man kann es nicht vorher sagen (Нельзя сказать заранее), was man tut (что сделать), weil (потому-что) man erst (сначала) studieren muss (изучить должен), was sie (что ее) am meisten (больше всего) ärgert (злит).»

Ännchen hat gewispert (прошептала): «Wenn du etwas findest (если ты что-то придумаешь), dass sie geht (чтобы она уехала), schenke (подарю) ich dir (тебе) zwei Mark (две марки).»

26. «Das ist recht» (Договорились), habe ich gesagt. «Aber du musst mir zuerst eine Mark geben (Но сначала ты должна дать мне одну марку), weil ich (потому – что, у меня) vielleicht (возможно) Auslagen haben muß (должны быть расходы = я должен буду нести расходы).» Sie hat mir auch eine Mark versprochen (Она пообещала мне одну марку), und dann sind wir heimgekommen (и тут мы подошли к дому).

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