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8. Erklär. Die spezifische Merkmale Naturaluus. Analys. Die Novele „Bahnwärter Thiel“ con Hauptmann.

Das Ziel der Autoren ist es, den Mensch bzw. die Natur nicht als Bild, sondern als Abbild zu betrachten und zu gestalten. Sie sind darum bemüht, die sinnlich erfahrbare Wirklichkeit und die Natur exakter wiederzugeben und verzichten vollkommen darauf diese zu poetisieren, ganz im Gegensatz zu den Realisten. Das Beschreiben von den kleinsten Einzelheiten, mit einer fotografischen Genauigkeit, wird dazu verwendet, um ein getreues Spiegelbild der Umwelt zu schaffen. Dies nennt man den Positivismus, der gleichzeitig auch die Grundlage für den Naturalismus darstellt. Er geht davon aus, daß nur das existiert, was durch die Sinne wahrnehmbar und durch wissenschaftliche Experimente nachweisbar ist. Ebenfalls wird der Positivismus davon gekennzeichnet, daß der Einzelne durch drei Faktoren der ,,race" (Herkunft), ,,milieu"(soziale Umgebung) und ,,temps"(Zeitumstände) bestimmt wird. Dies wird unverändert auf die Literatur und Kunst übertragen und erklärt, warum der Naturalismus, Darstellungen des sozialen Elends, des Häßlichen, des Hungers, der breiten Masse und des Kampfes entwickelt. Gerhard Hauptmann, Arno Holz und Emil Zola

Im Naturalismus ist das Drama die vorherrschende Gattung. Der dramatische Dialog und die ausführlichen Regieanweisungen scheinen am besten dazu geeignet, Lebensverhältnisse und psychologische Eigenheiten darzustellen. Jedoch steht, im Gegensatz zum Drama, die naturalistische Lyrik und auch die moderne Großstadtlyrik hinter der des Impressionismus und Symbolismus.

Die Novelle "Bahnwärter Thiel" von Gerhart Hauptmann ist in Prosa geschrieben. Dies ist die Bezeichnung für die nicht durch Vers und Reim gebundene Sprache. Darin zu finden sind die Sprech- und Schreibweisen des Alltags und der Wissenschaft. Die rhythmisierte Prosa wird heutzutage oft als Ausdrucksweise der Lyrik benutzt. "Sekundenstil"1 zu erwähnen. Er beschreibt "die Zeit der Handlung in der Zeit des Lesens".

• Exposition

Sohn Tobias wird geboren, Minna stirbt, Thiel heiratet Lene damit Tobias eine Mutter hat. Es besteht nur eine triebhaftige, körperliche Liebe. Durch diese sinnliche Leidenschaft ist Thiel stark abhängig von Lene.

• Steigerung

Tobias wird von Lene stark vernachlässigt und misshandelt. Als Thiel einmal seine Butterbrote vergisst und heimkehrt, sieht er, wie Lene Tobias misshandelt. Thiel möchte sich bemerkbar machen kann jedoch keine Worte fassen. Eine gestörte Kommunikation der Familie wird deutlich und Thiels psychosomatische Krankheit wird erkennbar. Ihm erscheinen jeweils Bilder von Minna bei seelischen Vorgängen und Auseinandersetzungen mit der Natur.

• Wende/Höhepunkt

Beim Kartoffelanbau passt Lene nicht genug auf Tobias auf, der vom Zug überfahren wird. Thiel wird wahnsinnig, er stehet unter Schock, Zeitpunkt der endlos scheint, durch innerer Monolog.

• Umkehr

Lene hat ein schlechtes Gewissen, Thiel zeigt ihr sein Hass, bricht zusammen und wird unmächtig. Lene sorgt sich rührselig um ihn zu Hause.

• Katastrophe

In der Nacht bringt Thiel Lene und sein Kind um. Später finden sie ihn an den Geleisen wo Tobias umgekommen ist. Er wird als Irrsinniger in ein Irrenhaus gebracht.

Da es eine novellistische Studie ist, herrscht ein auktorialer Erzähler. Der Erzähler verwendet Zeitraffung und Zeitdehnung um wichtige Stellen hervorzuheben. Es ist eine geraffte Erzählung.

Die Symbolik, die sich aus dem Sprachstil und der Wortwahl ergibt, erzeugt bei dem Leser ein Gefühl der Traurigkeit und des Mitleids mit der Hauptfigur, da diese offenbar chancenlos ist, sich im Leben zurechtzufinden.

Bahnwärter Thiel wird seinem Schicksal ausgeliefert, ohne dass er einen Ausweg erkennen kann.

Die Wortwahl und die häufigen und charakteristischen Personifikationen erzeugen eine drückende Stimmung der Ausweglosigkeit. Da wird der Zug, ein Sinnbild für die neue, chaotische, unbegreifliche und unheimliche Technik, zu einem "schwarzen, schnaubenden Ungetüm" und die Gleisen zu "feurigen Schlangen", die das drohende Unheil und den bevorstehenden Fall des Bahnwärters als unausweichlich ankündigen.

Die Wortfelder ("feurig, glühend, schwarz, ungeheuer, fest wie ein Netz, fesselnd, erschlaffend, Netzmasche, klebten, erstickend, taumelnd, zerbersten") zeugen von Zerstörung und Befangenheit, so wie auch die Hauptfigur des Romans, der Bahnwärter Thiel, in eine Abhängigkeit gerät.