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Stil des Alltagsverkehrs, der Alltagsrede

Soziale Funktion besteht in der sprachlichen Gestaltung des alltäglichen Meinungsaustauschs privater Natur, objektiver und subjektiver Festlegungen in nichtoffiziellen Sphären der gesellschaftlichen Realisation.

Extralinguistische Stilzüge: Unter den Hauptmerkmalen kommen vor die Ungezwungenheit, die Lockerheit, die Subjektivität, dynamischer Verlauf der Gespräche, emotionale Expressivität. Die Themen aus allen Funktionalstilen können zum Gegenstand der Äußerung in dieser Sphäre werden. Doch die Besonderheiten sind durch Bildungsgrad und sozialen Status der Kommunikationspartner, sowie auch durch dialogische Gestaltung der Themaerörterung geprägt: Ne, wissen 's die Mayern hat sich schon wieder solche Dinger gekauft! - Die Reaktion folgt unmittelbar nach der Äußerung, so dass der unmittelbarer Kontakt zwischen den Gesprächspartnern entsteht (face-to-face-Kommunikation). Eine Ausnahme können dabei Privatbriefe bilden, wo dieser Kontakt in zeitlich-räumlicher Entfernung und schriftlich geschieht. Meistenteils aber haben die Texte mündliche

Gestaltung.

Die Knappheit des Ausdrucks, Expressivität, Konkretheit und Bildhaftigkeit, Ausdrucksfülle (Redundanz) und Ausdrucksökonomie (situationsbedingte Ersparungen) bestimmen die linguistischen Besonderheiten dieses Stils: situationsbezogene Wortwahl, kurze Sätze, einfache Satzstrukturen.

Linguistische Stilzüge: Man verspürt hier keine Begrenzung bei der Anwendung der Wörter aus allen Sprachschichten, breites Spektrum von gehobener, poetischer Lexik bis zu den Modewörtern, Lieblings-, Mundart-, Schimpfwörtern und Groblexik. Beliebt sind die oft wiederholten Wörter mit knappem Sinn (Flickwörter):

  • Auch unser Erlöser hat pubertiert. Er ist in die fremde Stadt gezogen. Die Eltern haben drei Tage nach ihm gesucht, erst dann in einer coolen Stätte gefunden.

  • Im Disko?

  • Nein, im Tempel. So ist es, und jetzt gehe ich auch dorthin. Ja, und vergieß nicht deine Klappe zuzumachen, sonst werden deine Milchzähne sauer.

Bei der Satzgestaltung überwiegen die Parataxen, man vermeidet lange, komplizierte Sätze, oft wendet man sich zu Ellipsen, die aber im Vergleich zum Stil der Presse und Publizistik stark situationsbezogen

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sind und ihren vollen Sinn aus den Dialogketten erschließen lassen. Ähnlich steht es auch mit der Verletzung normativer Wortfolge. Dieser Funktionalstil ist durch das Vorhandensein aller kommunikativen Arten der Sätze und stark durch den Gebrauch von Mittel der Bildlichkeit gekennzeichnet.

Texte: Gespräche in der Familie, zwischen den Freunden, auf der Straße, mit den Kollegen (Berufsverkehr), im Verkehr mit den Fremden (ohne offizielle Bindung), Privatbriefe.

Vergleichsbeispiel: Rotkäppchen in Jugendsprache (U. Claus, R. Kutschera) In dieser Story geht's um sonen reichen Zahn, der wohl mords knackig aussah, aber durch die feine Family total out war. Jede Menge Klamotten und sonen Plunder, aber dafür immer auf liebes Mädchen machen und sonen Scheiß. Die fuhr da aber entweder voll drauf ab oder blickte überhaupt nich durch, jedenfalls machte se nie Rabatz sondern lief auch noch mit soner affigen roten Samtmütze rum, die ihr die Großmutter mal verpasst hatte. Jedenfalls durch selbige antike Dame kam dann die ganze Story ins Rollen. Die hatte es wohl irgendwie umgehauen, wie das bei diesen feinen Pinkeln ja immer so is. Jedenfalls lag se in ihrer Poofe flach und erwartet, dass die liebe Family anmarschiert kommt. Die Alten vom Zahn hatten da wohl aber auch nicht gerade den schärfsten Bock drauf, jedenfalls musste der Zahn jetzt mit sonem Fresskorb in den Wald latschen, wo der Nobelschuppen von der maroden Alten stand.

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