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Muttis Arbeit

Wenn Mutti früh zur Arbeit geht, dann bleibe ich zu Haus. Ich binde meine Schürze um und kehr die Stube aus …«, hieß es in einem Kinderlied aus DDR-Zeiten, das die Kleinen stolz am Frauentag der Patenbrigade vortrugen. Der Umstand, dass ein Kind hier scheinbar unbeaufsichtigt zu Hause war, blieb allerdings ungeklärt. Das Lied besang die Emanzipation der Frau – und des Kindes: Während Mutti den Beruf ausübt, macht das Kind die Hausarbeit. Heute macht Mutti das alles allein. Zumindest, wenn man einer Studie glaubt, die Gewerkschaft und Familienministerium zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Auftrag gegeben hatten und die vorige Woche in Leipzig vorgestellt wurde.

Während immer mehr Frauen die Hauptverdiener ihrer Familie sind – 21 Prozent sind es gegenüber 15 Prozent 1991 – bleibe die Rollenverteilung im Haushalt die gleiche wie immer, heißt es da.

Mutti putzt und kocht und kümmert sich um die Kinder neben dem Beruf. Und oft sei sie noch Druck vonseiten ihres Arbeitgebers ausgesetzt, wenn sich Arbeitszeit und Öffnungszeit des K indergartens nicht vereinbaren lassen, sagt die Studie.

»Wenn ich gewusst hätte, wie schwer das alles ist, hätte ich mich nicht für ein Kind entschieden«, bekennt eine junge Frau in einer Radioreportage, als es um einen Betreuungsplatz geht, den sie für ihr Kind nur schwer und für viel Geld ergatterte. Dazu passt eine Meldung des Müttergenesungswerkes. Das hat erneut die Ablehnungspraxis der Krankenkassen für Mutter-Kind-Kuren kritisiert. Es sei unverständlich, warum kranke und belastete Mütter so viele Hürden überwinden müssen, wenn sie einen Kurantrag einreichen, hieß es da.

So richtig wundern kann man sich deshalb nicht, wenn Deutschland immer älter wird und immer weniger Kinder geboren werden. Umso mehr freut man sich über jede Kinderwagen schiebende Familie und jeden Vater, der Elternzeit nimmt. Dabei müsste das alles doch selbstverständlich sein.

Christine Reuter

Упражнения к тексту.

  1. Прочитайте и переведите текст.

  2. Вставьте в текст пропущенные слова.

Während immer mehr …… die Hauptverdiener ihrer Familie sind – 21 Prozent sind es gegenüber 15 Prozent 1991 – …… die Rollenverteilung im Haushalt die gleiche wie immer, heißt es da. Mutti putzt und …… und kümmert sich um …… neben dem Beruf. Und oft sei sie noch Druck vonseiten ihres …… ausgesetzt, wenn sich Arbeitszeit und Öffnungszeit des Kindergartens nicht vereinbaren lassen, sagt die Studie.

  • Arbeitgebers

  • bleibe

  • Frauen

  • die Kinder

  • kocht

  1. Die Familie welcher Art figuriert im Text?

  2. Wie denken Sie: ist die Situation in den Familien in Deutschland und in Russland ähnlich oder verschieden?

  3. Erzählen Sie von Ihrer Familie.

Arbeit für und mit Menschen

Rosmarain Rotter hilft Daniel Vogel beim Auftun des Mittagessens.

(Foto: Frank Gehrmann)

Im Schloss Hoym haben die ersten Bundesfreiwilligen ihren Dienst begonnen

Während allerorten der Bundesfreiwilligendienst schleppend anläuft, ist es in Hoym gelungen, eine rekordverdächtige Zahl an Interessierten zu gewinnen«, sagt Frieder Weigmann, Pressesprecher der Diakonie Mitteldeutschland. Sieben Freiwillige haben ihren Dienst bereits angetreten, drei weitere werden zum 1. August beziehungsweise 1. September anfangen. Eine Stelle sei sogar noch zu besetzen, sagt Personalreferentin Karin Hühnerjäger.

18 Monate greifen die Frauen und Männer dem Fachpersonal in der Schloss Hoym Stiftung, einer diakonischen Einrichtung, in ihrer täglichen Arbeit unter die Arme.

Die meisten von ihnen kennen die Einrichtung bereits, sie erfüllt die Arbeit für und mit Menschen. Wie Rosmarain Rotter. Die 60-Jährige war bereits ein halbes Jahr über eine Arbeitsgelegenheit im Schloss beschäftigt, arbeitete danach ehrenamtlich in der Behindertenhilfe weiter. Dann kam der Bundesfreiwilligendienst. «Es wä-re mir schwer gefallen, zu Hause bleiben zu müssen», erklärt die Nachterstedterin, die sehr zur Freude der Bewohner wieder im »Bienenstock« eingesetzt ist. Berührungsängste habe sie keine. Nie gehabt.

So geht es auch Emanuel Oelke. »Ich bin hier quasi aufgewachsen«, lacht der 27-Jährige. Denn seine Mutter habe 40 Jahre in der Einrichtung gearbeitet. »Früher war ich auf Montage«, sagt der Hoymer, »das hat mir aber keinen Spaß gemacht.« Neuorientierung. Er absolvierte ein Praktikum und meldete sich nun als Freiwilliger.

Sein Ziel: Nach dem Dienst in einem sozialen Beruf Fuß fassen. »Alle Seminare, die ich kriegen kann, will ich auch mitnehmen«, weiß der junge Mann, der in der Wohngruppe »Birkenhof« derzeit »das Mädchen für alles ist«, genau, wohin er will. Ganz »unvorbelastet« trat der Gaterslebener Uwe Tillack seinen Dienst in der Außenwohngruppe in Reinstedt an.

Zuletzt war der 52-Jährige Fahrradmonteur. Mit seinen neuen Aufgaben und den Bewohnern hat er sich in kürzester Zeit bestens vertraut gemacht. »In der Außenwohngruppe ist man sehr oft einfach nur hinweisend tätig«, sagt er. Ansonsten kümmere man sich wie überall eben um »alles, was anfällt« – die Wäsche, das Essen, Fahrdienste, die Anlage – oder aber um das Unscheinbare, weil selbstverständlich, das aber von enormer Bedeutung ist: Spazieren gehen. Reden. Einfach da sein.

Während die drei schon im Dienst sind, fiebert die 57-jährige Christiane Brunner aus Reinstedt dem 1. August entgegen. Die gelernte Industriekauffrau, hinter der bereits eine Trainingsmaßnahme in der Stiftung liegt, wird dann ihre Tätigkeit im Altenpflegeheim aufnehmen und dem Stammpersonal eine Stütze sein. Wie alle Bundesfreiwilligen Stützen sind. Unverzichtbar.

Auch in der Schloss Hoym Stiftung sah man noch vor ein paar Monaten bange in die Zukunft. Doch die Angst vor der Zivi-Lücke erwies sich als unbegründet. »Wir haben uns aktiv um Interessenten bemüht«, sagt Ines Krause. Die Geschäftsführerin weiß: »Hoym ist niemandem fremd.« Man bringe sich ein, wo man kann. »Wir leben mit der Gegend und die Gegend lebt mit uns.« Vielleicht sei das ein Grund für den gegenläufigen Trend, vermutet sie.

Christine Reuter

Упражнения к тексту :

1) Прочитайте и переведите текст.

2) Кратко опишите свои впечатления от текста ( на немецком языке).

3) Выберите из представленных вариантов главную мысль текста.

а) Людям с психическими отклонениями не нужна помощь.

б) Люди, имеющие психические отклонения, способны сами о себе позаботиться.

в) Людям с психическими отклонениями нужна помощь из вне.

4) Не пользуясь текстом, восстановите абзац по предложениям в правильном порядке.

A) Eine Stelle sei sogar noch zu besetzen, sagt Personalreferentin Karin Hühnerjäger.

B )Während allerorten der Bundesfreiwilligendienst schleppend anläuft, ist es in Hoym gelungen, eine rekordverdächtige Zahl an Interessierten zu gewinnen«, sagt Frieder Weigmann, Pressesprecher der Diakonie Mitteldeutschland.

C) Sieben Freiwillige haben ihren Dienst bereits angetreten, drei weitere werden zum 1. August beziehungsweise 1. September anfangen.