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Koch_Mathematik fur das Ingenieurstudium.pdf
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8 Potenzreihen

8.6 Anwendungen

Der französische Mathematiker Joseph Liouville hat im 19. Jahrhundert bewiesen, dass die Funktion ex2 keine elementare Stammfunktion besitzt. Diese auf den ersten Blick überraschende Tatsache hat große Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung und auf die Statistik.

8.6.1 Normalverteilung in der Statistik

Die sogenannte Verteilungsfunktion F der Normalverteilung ist gegeben durch

F (x) =

1

x

1

t

µ

2

σ 2 π

S−∞ e

2

 

Ž

dt.

 

 

 

 

σ

 

 

Dabei ist µ der sogenannte Erwartungswert und σ die sogenannte Standardabweichung. Die Verteilungsfunktion der Normalverteilung wird auch oft als Gaußsche Glockenkurve bezeichnet. Eine ausführliche Darstellung dieser Begri e findet man beispielsweise bei [Mohr-Plappert]. Da die Funktion ex2 keine elementare Stammfunktion besitzt, müssen wir andere Wege finden, die Werte der Normalverteilung zu berechnen. Eine mögliche Alternative sind numerische Integrationsverfahren, siehe Abschnitt 7.5.

Wir wählen hier einen Ansatz mithilfe von Potenzreihen. Dazu betrachten wir nicht die ursprüngliche Verteilungsfunktion, sondern die sogenannte Gaußsche Fehlerfunktion

2

 

x

2

erf(x) =

 

S0

 

et dt.

π

 

Für diese Funktion können wir mithilfe der Potenzreihe der e-Funktion

ex

xk

=

1

+

1

x

+

 

1

x2

+

1

x3

+

1

x4

+

. . .

 

 

2!

 

 

 

= kQ=0 k!

 

1!

 

3!

4!

 

durch die Substitution x = −t2 auch eine Potenzreihe angeben:

erf x

2

 

 

x

t2

k

dt

2

 

 

x

1

k t2 k

dt

2

 

 

 

 

(−k!)

 

 

 

 

 

 

(−

 

 

 

 

 

 

π

 

 

k 0

 

 

 

 

π

 

 

k 0

)

!

 

 

 

π

( )= √

S

 

Q

 

 

 

= √

S

 

Q

 

 

 

 

= √

 

 

 

 

0

 

 

 

 

 

 

 

 

0

 

 

k

 

 

 

 

 

(−1)k t2 k+1

kQ=0 (2 k + 1)k!

x

W .

0

Dabei haben wir die gliedweise Integration der Potenzreihe nach Satz 8.8 verwendet. Durch Einsetzen der Grenzen ergibt sich

2 erf(x) = √

π

(−1)k x2 k+1

Q

k=0 (2 k + 1)k!

2

 

x3

x5

x7

x9

=

 

Œx

 

+

 

 

+

 

. . ..

3 1!

5 2!

7 3!

9 4!

π

Substitution und Integration lassen den Konvergenzradius r = ∞ der Potenzreihe der e-Funktion unverändert. Die Potenzreihe der Gaußschen Fehlerfunktion gilt somit für alle reellen Zahlen.

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