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Interessantes aus sachsen

LEIPZIGER MESSE

Bereits im 12.Jahrhundert wurden in der Stadt Leipzig Messen durchgeführt. Allerdings hießen sie damals noch Jahrmärkte. Entscheidend für die Entstehung des Leipziger Jahrmarktes war die Lage der Stadt an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen. Eine von ihnen führte von Spanien über Frankfurt am Main durch Polen bis in die Ukraine, die andere verband den Norden Deutschlands mit Nürnberg und Oberitalien.

In Leipzig trafen sich die Händler sowohl aus Europa als auch aus dem Orient. Auf großen Pferdewagen brachten sie ihre Waren mit, die sie entweder verkauften oder gegen andere Waren tauschten.

Die Kaufleute scheuten weder Mühe noch Gefahren, um nach Leipzig zur Messe zu kommen. Wochen- und monatelang waren sie mit ihren Wagen unterwegs und wurden nicht selten von Räubern und Dieben überfallen. Die Fürsten unterstützten die Messe, denn sie war für sie eine reiche Geldquelle. Deshalb stellten sie auch ihre Soldaten zum Schutz der reisenden Kaufleute zur Verfügung.

Vom 16.-18.Jahrhundert entwickelte sich die Leipziger Messe zum größten Warenmarkt der Welt. Der große deutsche Dichter Goethe schrieb damals: „So eine Messe ist wirklich die Welt in einer Nuss“.

Die Entwicklung der Maschine führte im 19. Jahrhundert zu einer gewaltigen Steigerung der Produktion, und der Austausch der Waren wurde durch den Bau von Eisenbahnen wesentlich erleichtert. Dadurch kamen doppelt so viel Güter zur Messe wie früher. Sogar die Weltmesse Leipzig war nicht mehr in der Lage, sämtliche Waren aufzunehmen. Das musste zu einer Veränderung im Messenwesen führen.

Schon Ende des 18. Jahrhunderts war ein englischer Textilkaufmann zur Messe gekommen, ohne seine Waren mitzubringen. Er hatte bloß einige Stoffproben bei sich, nach denen die Einkäufer ihre Bestellungen aufgaben. Diese Idee machten sich jetzt auch andere Kaufleute zunutze, und die Leipziger Messe verwandelte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aus einer Warenmesse in eine Mustermesse. 1894 erhielt sie als erste Messe der Welt die offizielle Bezeichnung „MusterMesse“ (zwei Buchstaben „M“ übereinander).

In den folgenden Jahren entstanden im Zentrum der Stadt mehrere große Messehäuser, in denen die Kaufleute ihre Muster ausstellten. Diese Form der Messe bewährte sich ausgezeichnet, und nach und nach folgten die anderen Messen dem Leipziger Beispiel.

Im Herbst 1918 wurde in Leipzig die erste Technische Messe durchgeführt. Da sich aber herausstellte, dass sich die Messehäuser der Innenstadt für die schweren Ausstellungsstücke der technischen Industrie nicht eigneten, baute man in den folgenden Jahren auf dem heutigen Gelände der Technischen Messe im Südosten Leipzigs mehrere riesige Hallen. Die Technische Messe entwickelte sich in kurzer Zeit zum bedeutendsten Teil der gesamten Messe.

Im zweiten Weltkrieg wurden 80% der Messehäuser und -hallen zerstört oder schwer beschädigt. Trotzdem wurde die erste Messe nach dem Kriege schon im Mai 1946 wieder durchgeführt, und nach und nach wurden die Schäden beseitigt. Heute ist die Messe größer und bedeutender als vor dem Zweiten Weltkrieg.

Aufgaben

1.Kommentieren Sie Goethes Spruch über die Leipziger Messe: „die Welt in einer Nuss“.

2.Fertigen Sie eine Stoffsammlung über die bedeutendsten deutschen Messen an.

TRADITION UND MODERNE

Sachsen hat viele Kapitel der deutschen Kulturgeschichte mitgeschrieben. Die Komponisten Johann Sebastian Bach, Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Richard Wagner und Richard Strauss wirkten hier und führten bedeutende Werke erstmals auf. Heute haben die Namen Gewandhausorchester Leipzig, Kreuzchor, Semperoper und Staatskapelle Dresden sowie Thomanerchor Leipzig international einen guten Klang, der Dirigent Kurt Masur und der Trompeter Ludwig Güttler gehören weltweit zu den besten ihres Fachs.

Vielfältig sind die Museen im Land: Das „Grüne Gewölbe“ präsentiert die kunsthandwerklichen Schätze, welche die sächsischen Kurfürsten, vor allem August der Starke (1670-1733), anhäuften. Wertvolle Sammlungen enthalten die Galerie Alte Meister (mit der „Sixtinischen Madonna“ von Raffael) und die Galerie Neue Meister mit ihren herausragenden Kunstwerken der Romantik. Erwähnenswert sind auch das Spitzenmuseum in Plauen, das Automobilmuseum in Zwickau, das Industriemuseum in Chemnitz, die mineralogische Sammlung in Freiberg, das Lessing-Museum in Kamenz, das Sorbische Museum in Bautzen, Zentrum der Lausitzer Sorben, einer slawischen Minderheit.

Sachsen bietet eine Vielzahl prunkvoller Schlösser, kunstvoller Parks und Gärten, meist aus der Barockzeit. Neben dem Dresdener Zwinger laden zum Beispiel Schloss Moritzburg, Schloss Rammenau, Wasserschloss Klaffenbach und Schloss und Park Pilnitz zur Besichtigung ein.

Die „Silberstraße“ im Erzgebirge und die „Sächsische Weinstraße“ sind weitere touristische Attraktionen, wie auch der bunte Fächer an Festspielen, die im Lauf des Jahres stattfinden, so die Dresdner Musikfestspiele, das Internationale Dixilandfestival und das Elbhang-Fest in Dresden und die Karl-May-Festtage in Radebeul.

(nach Tatsachen über Deutschland)

Erläuterung:

May, Karl, 25.2.1842 – 30.3.1912; Reise- und Abenteuerschriftsteller, der mit seinen spannend geschriebenen Romanen für lange Zeit zum meistgelesenen deutschen Jugendschriftsteller wurde; es gibt zahlreiche Verfilmungen und Dramatisierungen seiner Romane.

Aufgaben

1.Sprechen Sie über die im Text erwähnten Komponisten.

2.Fertigen Sie eine Stoffsammlung über die Dresdener Gemäldegalerie an.

SACHSEN-ANHALT

Von den Ländern im Gebiet der ehemali­gen DDR hat Sachsen-Anhalt als politi­sche Einheit die kürzeste Geschichte: Es bestand nur von 1945 bis 1952. Die sowjetische Militäradministration bil­dete 1945 eine Provinz Sachsen, die im wesentlichen aus der ehemaligen preußi­schen Provinz Sachsen (ab 1. Juli 1944 aufgeteilt in die Provinz Magdeburg und die Provinz Halle-Merseburg) sowie dem bis 1945 selbständigen Land Anhalt be­stand. Nach der Landtagswahl 1946 zu­nächst in Provinz Sachsen-Anhalt umbe­nannt, wird die Region nach der formellen Auflösung Preußens 1947 das Land Sachsen-Anhalt, bis es 1952 mit der Abschaffung der föderativen Struktur wieder in die Bezirke Magdeburg und Halle aufgeteilt wurde.

Zwischen Elbe und Havel, Unstrut und Elster gelegen, gehören die Tiefebenen der Altmark und die Magdeburger Börde, der hü­gelige Fläming, der schroffe Harz und Teile der Leipziger Tieflandsbucht zu den prägenden Landschaften. Halle ist mit 321 000 Einwohnern die größte Stadt, gefolgt von der Landes­hauptstadt Magdeburg (288 400 Einwohnern), Dessau (101 000), der Lutherstadt Wittenberg (54 000), Stendal in der Altmark (50 000) und Wernigerode, der "bunten Stadt am Harz" (36 000) . Insgesamt zählt Sachsen-Anhalt knapp drei Millionen Einwohner auf 20 300 Quadratkilometern.

Das Land hat ein reiches kulturelles Erbe. Aus romanischer Zeit stammen das Kloster Jerichow und die Quedlinburger Stiftskirche. Die Dome zu Halberstadt, Magdeburg und Halle zählen zu den markanten Zeugnissen hervorragender mittelal­terlicher Baukunst. Sie sind zugleich Ausdruck der Kirchenge­schichte in dem einst germanisch-slawischen Grenzgebiet. Der 1210 begonnene Naumburger Dom birgt mit den Stifterfiguren Uta und Ekkehard Plastiken, die zu den eindrucksvollsten der deutschen Kulturgeschichte gehören. Der Park von Wörlitz bei Dessau ist eine der großen Schöpfungen europäischer Garten­baukunst. Kulturelles Erbe ist der "Sachsenspiegel", das be­deutendste Rechtsbuch des Mittelalters, das Eike von Repgow auf Burg Falkenstein am Harz schrieb. Martin Luther, geboren in Eisleben, hat Geschichte gemacht, als er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Pforte der Schlosskirche zu Wit­tenberg (damals zu Sachsen gehörend) nagelte und damit die Reformation auslöste. Große Gestalten der Musik sind Söhne des heutigen Sachsen-Anhalts: Georg Friedrich Händel wurde in Halle geboren, Georg Philipp Telemann in Magdeburg und Kurt Weill in Dessau. Der "Reichsgründer" des Deutschen Reiches von 1871, Otto von Bismarck, stammt aus Schönhausen bei Mag­deburg. Das "Bauhaus" hat nach seinem Wegzug aus Weimar 1925 in Dessau seine Heimat gefunden und von hier aus unter der Leitung von Walter Gropius weltweiten Einfluß auf die Archi­tektur, Malerei und Gestaltung als die Schule gehabt, die die Idee der Einheit von Kunst und Technik anstrebte.

Die hervorragenden Böden insbesondere der Magdeburger Börde garantierten der Landwirtschaft schon vor Einführung der Mi­neraldünger reiche Erträge bei Zuckerrüben und Weizen. Magde­burg war seit der 1886 gegründeten Zuckerbörse einst das Zen­trum des deutschen Zuckerhandels. Auf den ertragärmeren Böden sind Kartoffel-, Roggen- und Haferanbau verbreitet; Viehzucht in den Flußniederungen; Forstwirtschaft vor allem im Harz und im Fläming. Die Vorkommen an Kupferschiefer, Braunkohle, Stein- und Kalisalz, Kalkstein und anderen industriell nutz­baren Steinen und Erden haben vor allem den ehemaligen Bezirk Halle zu einem Industrierevier für Chemie, Baumaterialien und Metallurgie werden lassen. Halle, Wolfen, Weißenfels, Zeitz, Leuna und Bitterfeld sind jetzt jedoch ebenso wie Magdeburg mit seinem Schwermaschinenbau wegen der veralteten Betriebe und massiver ökologischer Probleme wirtschaftliche Notstands­gebiete.

Erläuterungen:

1.Händel, Georg Friedrich, 23.2.1685 – 14.4.1759, Komponist; seit 1712 fast ausschließlich in London tätig, wo er Hofkomponist wurde. Er führte in der Instrumentalmusik den ital. Sonaten- und Konzertstil, auf musikdramatischem Gebiet die ital. Barockoper und das Oratorium zu einer Vollendung, die ihm als erstem deutschen Musiker Weltruf verschafften.

2.Telemann, Georg Philipp, 14.3.1681 – 25.6.1767, Komponist; begann als Organist und Musikdirektor in Leipzig. Seit 1721 wirkte er als Kantor und als Musikdirektor der fünf Hauptkirchen in Hamburg. T. war einer der bedeutendsten Musiker seiner Zeit. Sein umfangreiches Werk zeichnet sich durch eingängige Melodik, Volkstümlichkeit und Eleganz der Form aus.

3.Weil, Kurt, 2.3.1900 – 3.4.1950, Komponist; wandte sich seit 1925 dem Musiktheater zu. In Verbindung mit B.Brecht entstanden sozialkritische Werke, so die „Dreigroschenoper“ (1928), in der W. Jazzelemente verwendete und den Song entwickelte. 1933 emigrierte er nach Paris, dann nach New York, wo er vorwiegend für das Broadway-Theater komponierte.

4.Bismark, Otto Eduard Leopold, 1871 Fürst von B., 1.4.1815 – 30.7.1898, preußisch-deutscher Staatsmann; nach 1848 Abgeordneter im Erfurter Parlament. 1862 wurde er von König Wilhelm I. zum preußischen Ministerpräsident ernannt. 1871 der erste Kanzler des Deutschen Reichs.

4.Bauhaus (Staatliches Bauhaus), Schule mit Werkstätten für gestaltendes Handwerk, Architektur und bildende Künste, gegründet 1919 von W.Gropius in Weimar, 1925 als Hochschule für Gestaltung nach Dessau verlegt, 1932 nach Berlin, 1933 aufgelöst. Am Bauhaus lehrten W.Gropius, W.Kandinsky, P.Klee u.a. Es setzte sich immer mehr ein reiner Funktionalismus durch. Vom B. gingen nachhaltige Wirkungen auf die Kunstpädagogik, die moderne Architektur, Wohnraumgestaltung und Industrieform aus.

5.Gropius, Walter, 18.5.1883 – 5.7.1969, Architekt und Industriedesigner; G. war einer der faszinierendsten Vertreter der neuen, auf Zweckmäßigkeit hin entworfenen Architektur mit einer betont blockartigen, streng geometrischen Bauweise. 1919 gründete er das Bauhaus, dessen Direktor er bis 1928 war. 1933 emigrierte er nach London, dann in die USA. G. war Professor an der Harvard University und gründete seine eigene Architektenschule.

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