1.5. Zielsetzung

„In den Kindern spiegelt sich das Wesen des Schauspielers am reinsten wider. Ihre Aufnahmefähigkeit ist beispiellos, und der Drang zu gestalten, der sich in ihrem Spielen kundgibt, ist unbezähmbar und wahrhaft schöpferisch. Sie wollen die Welt noch einmal selbst entdecken, selbst erschaffen. Sie sträuben sich instinktiv dagegen die Welt durch Belehrung aufzunehmen. Sie wollen sich nicht mit den Erfahrungen anderer voll stopfen.“ (Max Reinhardt)¹⁷

Über das Kindertheater sagend, verstehen wir, dass man die schöpferische Bühnenarbeit mit der umgebenden Wirklichkeit verbinden muss, wo sowohl die Theaterfertigkeiten, als auch die Musik kombiniert werden. Im Laufe der Arbeit findet jedes Kind die Sprach- und plastischen Fertigkeiten. Sprache –das Senden der Bedeutung im entsprechenden ausdrucksvollen Ton; plastisch – die Sendung der Weise in den charakteristischen Bewegungen. Dann entwickeln die Kinder sich weiter und heller, ihre Möglichkeiten sind vielseitig. In solcher schöpferisch aufgebauten Arbeit soll das Kind die ganzheitliche Harmonie fühlen.¹⁸

Was schließt den Terminus «Theaterpädagogik der offenen Kinder- und Jugendarbeit » ein? Wenn ein Ziel der Theaterpädagogik die Berufsausbildung der Schauspieler und der Regisseure ist, so übt die Theaterpädagogik in der sozialen Arbeit der Kinder- und Jugendarbeit über die Erziehung der Persönlichkeit des Schülers und des Studenten mit den Mitteln der Theaterkunst. ¹⁹

Die wichtigste Ziele der Theaterpädagogik in Kinder- und Jugendarbeit sind:

- Die Bildung der Bedingungen für die allseitige und harmonische Entwicklung der Kinder, das Öffnen ihrer Begabungen und der Fähigkeiten.

- Die Heranziehung der Kinder zur Kunst und die Entwicklung des Interesses für die Theatermeisterschaft.

- Die Erhöhung des Niveaus der Zuschauer- und darstellerischen Kultur.

- Das Öffnen der schöpferischen Individualität der Kinder durch die Theaterformen des Selbstausdruckes.

2. Theaterpädagogische Angebote

2.2. Allgemeine Angebote

Die heutigen Angebote für Kinder und Jugendliche richten sich individuell nach ihren Bedürfnissen. Sie reichen von Angeboten wie Jugendzentren in den Gemeinden bis hin zu Ferienprogrammen auf regionale Ebene. Sie sind somit allgemein vielfältig, bieten aber auch im speziellen Angebote in Bereich der Theaterpädagogik an. Die da wären:

1. Theaterworkshop

• Das interkulturelle Theaterprojekt (besteht aus einem Theaterkurs und einer Theatergruppe.

• einzelne Szenen bis zu ganzen Stücken zu Themen Gewalt- und Suchtprävention

2. Theaterimprovisation

• Die Improvisation von Gewaltszenen, die von Schülern direkt oder in mitgebrachten geschriebenen Texten erzählt werden.

• Schauspiel, Text und Regie, Bühnenbild, Beleuchtung und Kostümbild, ggf. auch Choreographie und Gesang sind die Teile einer Inszenierung.

1. Sozial- und theaterpädagogisches Projekt

• zur Förderung der sozialen Kompetenzen und Verbesserung des Klassenklima).

1. Theater- und Videoprojekte

• "selbstgemachte" Szenen, die entweder aufgeführt und/oder auf Video festgehalten werden.

5. Kommunikationstraining

• werden Kommunikationsmodelle vorgestellt und erlebt: die Kinder üben sich im Zuhören, im Präsentieren und im Erproben von Konfliktlösungsmöglichkeiten.

6. Spiele zum Umgang mit Gewalt

• Gemeinsam mit den Kindern wird Situationen entwickelt, in denen Gewalt eine Rolle spielt, bringen diese mit festen Regeln und kontrolliert auf die Bühne und finden alternative Verhaltensweisen, den Konflikt zu lösen.²⁰

Fazit

„Und wo ein Mensch von einem anderen gespielt wird, findet Theater statt, auch wenn auf den ersten Blick alles zu fehlen scheint, was allgemein mit dem Wort Theater verbunden ist.“ ²¹

Die Kindheit und die Jugend braucht nicht so sehr das Modell des Theaters, als ein Modell einer sozialen Umgebung und des echten Lebens. Gerade in den Parametern solcher Modelle kann ein Jugendlicher sich am meisten seiner selbst bewusst werden und seine Persönlichkeit prüfen und entfalten. Solche feinen und sehr komplizierten Konstrukts wie das Theater und die Kindheit, ermöglichen früh eine harmonische Verbindung des Individuums und seiner Umwelt.

Auch die Pädagogik wird theatralisch – sie animiert zum Spiel, zur Phantasie, und der Poesie und schafft ein Band das Typisch ist für die Kindheit und das Theater..

Das Theater entwickelt und begünstigt die Persönlichkeit auf eine vielseitige Art und Weise und bereitet damit einen Weg zur sozialen Verantwortung und zum vernünftigen Umgang miteinander. Das Theater gibt dem Charakter das ganze Arsenal an Möglichkeiten, die in der modernen Gesellschaft notwendig sind, wie zum Beispiel Selbstbewusstsein in die eigenen Kräfte, die Verantwortung für die eignen Taten, die Fähigkeit zum richtigen Urteilen, den richtigen Standpunkt usw. Gerade solche harmonische Zusammenhänge werden wichtig zu erlangen- und in der Gesellschaft der heutigen Zeit gefordert sein.

Literaturverzeichnis