- •Vorwort
- •Einleitung
- •§ 1. Die Grammatik und ihre Aufgaben. Die Grammatik befaßt sich mit dem Sprachbau. Sie ist eine Sammlung von Regeln für die Beugung der Wörter und ihre Zusammenfügung zum Satz.
- •Morphologie Die grammatischen Formen des Wortes
- •§ 3. Die grammatischen Formen eines Wortes können einfach (synthetisch) und zusammengesetzt (analytisch) sein.
- •§ 4. Die inneren Mittel der Formenbildung sind: der Umlaut, die Brechung (Tonerhöhung), der Ablaut (Vokalwechsel).
- •§ 10. In der deutschen Sprache unterscheiden wir folgende Wortarten:
- •§11. Die Begriffswörter. Das Substantiv bezeichnet Dinge im weitesten Sinne des Wortes: der Tisch, das Dorf, die Arbeiterin, der Wein, die Freundschaft, Peter, Berlin.
- •Kapitel II
- •§ 15. Ihrem Inhalt nach werden die Substantive in konkrete und abstrakte eingeteilt.
- •§ 18. Man unterscheidet beim Substantiv drei grammatische Geschlechter: Maskulinum (männliches Geschlecht), Femininum (weibliches Geschlecht), Neutrum (sächliches Geschlecht).
- •§ 19. Männlichen Geschlechts sind folgende Substantive:
- •§ 20. Weiblichen Geschlechts sind folgende Substantive:
- •§ 21. Sächlichen Geschlechts sind folgende Substantive:
- •§ 23. Manche gleichlautenden Substantive haben bei verschiedenem Geschlecht verschiedene Bedeutung (meist auch verschiedene Pluralformen):
- •§ 24. Das Geschlecht der zusammengesetzten Substantive.
- •§ 25. Die deutsche Sprache kennt den Singular (die Einzahl) und den Plural (die Mehrzahl).
- •§ 28. Das Suffix -(e) ist für die Feminina typisch: die Zeitung — die Zeitungen, die Tafel — die Tafeln, die Schwester — die Schwestern, die Uhr — die Uhren, die Tat — die Taten u. A. M.
- •§ 31. Besondere Pluralformen. Manche Substantive erhalten im Plural das Suffix -s. Das sind:
- •Pluralbildung der Substantive
- •§ 33. Der Kasus ist die besondere Form eines deklinierbaren Wortes, durch die im Satz die Beziehung zu anderen Wörtern ausgedrückt wird.
- •§ 38. Die Deklination der Feminina. Die Deklination der Feminina ist durch das Fehlen der Kasusendungen gekennzeichnet.
- •§ 39. Die Eigennamen bezeichnen ein bestimmtes Einzelnes. Dazu gehören:
- •§ 40. Die Personennamen (Vor- und Familiennamen) werden meistens ohne Artikel gebraucht und bekommen nur im Genitiv eine Endung, nämlich die Endung -s.
- •§ 41. Männliche Personennamen, die auf einen Zischlaut (s, ß, X, z) ausgehen, bekommen die Genitivendung -ens (das gilt besonders für Vornamen) oder werden mit der Präposition von gebraucht.
- •§ 42. Namen aus fremden Sprachen (meist griechische und lateinische auf -s) werden im allgemeinen nicht verändert und stehen dann mit dem bestimmten Artikel.
- •§ 46. Wenn ein Substantiv, ein Adjektiv oder ein Ordnungszahlwort nach dem Eigennamen steht und mit diesem eine begriffliche Einheit bildet, so wird es ebenfalls dekliniert.
- •§ 50. Die Adjektive ganz und halb werden mit Städte- und Ländernamen sowie mit Benennungen von Kontinenten meist in. Der Kurzform gebraucht; der geographische Name steht dann artikellos.
- •§ 51. Die Orts- und Ländernamen weiblichen und männlichen Geschlechts sowie die Namen der Berge, Flüsse, Seen u. A. Werden mit dem Artikel gebraucht und wie Gattungsnamen dekliniert.
- •§ 52. Titel von Büchern, Filmen, Zeitungen, Benennungen von Gestirnen, Schiffen usw. Stehen mit dem Artikel und bekommen im Genitiv meist keine Endung.
- •§ 53. Jeder Kasus hat bestimmte grammatische (syntaktische) Funktionen. Dabei ist für jeden Kasus irgendeine dieser Funktionen die wichtigste.
- •§ 54. Der Nominativ ist die Ausgangsform des Substantivs, die dazu dient, ein Ding zu nennen (Nennfall). Der Nominativ ist der einzige Kasus, der satzbildend auftreten kann.
- •§ 55. Der Genitiv ist der Kasus des Attributs. In dieser Funktion bezeichnet er ein Merkmal, eine Eigenschaft, eine Zugehörigkeit usw.
- •§ 56. Der Dativ ist der Kasus des indirekten Objekts. Er bezeichnet meist die Person, für die der Vorgang bestimmt oder auf die er gerichtet ist.
- •§ 57. Der Akkusativ ist der Kasus des direkten Objekts. Er bezeichnet ein Ding, auf das sich die Handlung erstreckt oder das als ihr Ergebnis entsteht. Es steht nur bei transitiven Verben.
- •Kapitel III
- •§ 58. Das Vorhandensein des Artikels ist eine Besonderheit, die die deutsche Sprache von vielen anderen Sprachen, darunter auch von der russischen, unterscheidet.
- •§ 59. Als Begleiter des Substantivs drückt der Artikel die dem Substantiv eigenen grammatischen Kategorien, aus: das grammatische Geschlecht, die Zahl, den Kasus.
- •§ 69. Bei Personennamen steht der Artikel im allgemeinen nicht, da sie ja schon an sich Einzelwesen bezeichnen und daher nicht hervorgehoben zu werden brauchen.
- •§ 70. Von den geographischen Eigennamen werden die Städte- und Ländernamen sowie die Namen der Kontinente sächlichen Geschlechts, ferner die Namen vieler größerer Inseln ohne Artikel gebraucht.
- •§ 71. Die übrigen Eigennamen. Die Benennungen der Planeten und Sternbilder werden stets mit dem bestimmten Artikel gebraucht.
- •§ 72. Das Fehlen des Artikels kann durch den semantischen Inhalt sowie die syntaktische Funktion des betreffenden Substantivs bedingt sein. Dies ist der Fall:
- •§ 73. In manchen Fällen ist der artikellose Gebrauch eines Substantivs unabhängig von dessen semantischem Inhalt. Entscheidend sind syntaktische Momente. Der Artikel fehlt:
- •§ 74. Der Artikel kann auch aus stilistischen Gründen ausgelassen werden, namentlich dort, wo Kürze angestrebt wird, wie:
- •Kapitel IV
- •§ 76. Das Adjektiv ist eine Wortart, die Merkmale, vor allem Eigenschaften eines Dinges, bezeichnet. Der Bedeutung nach unterscheidet man qualitative und relative Adjektive.
- •Deklinationsmuster
- •Deklinationsmuster
- •Deklinationsmuster
- •§ 80. Adjektive, die nicht deklinierbar sind. Es gibt Adjektive, die nicht dekliniert werden können. Das sind:
- •§ 81. Einzelne Fälle der Deklination. A) Nach alle und meist auch nach beide und sämtliche wird das Adjektiv schwach dekliniert.
- •§ 83. Wenn vor einem Substantiv mehrere Adjektive stehen, so bekommen alle Adjektive die gleiche Endung.
- •§ 88. Das Adjektiv kann auch Teil eines nominalen Prädikats sein (prädikativer Gebrauch). In diesem Falle bleibt es meist unverändert.
- •§ 89. Die meisten Adjektive lassen sowohl den prädikativen als auch den attributiven Gebrauch zu. Es gibt aber Adjektive, die nur attributiv gebraucht werden. Das sind:
- •§ 90. Als prädikatives Attribut wird das Adjektiv in der Kurzform gebraucht (s. § 263).
- •Deklinationsmuster
- •Kapitel V
- •§ 96. Das unpersönliche Pronomen. Das unpersönliche Pronomen es erfüllt im Satz die Funktion des Subjekts oder des direkten Objekts.
- •§ 99. Die Demonstrativpronomen derselbe und derjenige werden in beiden Teilen dekliniert: der erste Teil pronominal, der zweite nominal.
- •§ 101. Das Demonstrativpronomen es wird nur substantivisch gebraucht. Es hat eine abgeschwächte demonstrative Bedeutung und bleibt daher im Satz unbetont.
- •§ 102. Die Demonstrativpronomen selber und selbst sind undeklinierbar. Sie weisen auf die im Satz genannte Person zurück- oder kennzeichnen die genannte Person als selbständig handelnde.
- •§ 103. Das Pronomen es (Zusammenfassung). Das Pronomen es ist mehrdeutig; je nach seiner Bedeutung ist es Personalpronomen, Demonstrativpronomen oder unpersönliches Pronomen.
- •§ 104. Das Possessivpronomen. Die Possessivpronomen sind: mein, dein, sein, ihr, unser, euer, ihr, Ihr.
- •§ 105. Das Interrogativpronomen. Die Interrogativpronomen sind: wer, was, welcher, was für (ein). Sie enthalten eine Frage nach einem Ding oder einer Person bzw. Nach deren Beschaffenheit.
- •§ 112. Das Pronomen (irgend) etwas ist undeklinierbar; es bezeichnet nicht näher Bestimmtes bzw. Unbekanntes. Dieselbe Bedeutung hat auch das Pronomen irgendwas.
- •§ 113. Das Pronomen mancher (manche, manches) bezeichnet eine unbestimme Anzahl von Personen bzw. Dingen, manches auch eine unbestimmte Menge. Das Pronomen mancher wird wie dieser dekliniert.
- •Kapitel VI
- •§ 119. Das Numerale ist eine Wortart, die einen Zahlbegriff ausdrückt. Man unterscheidet zwei Gruppen von Numeralien: die Kardinalzahlen (Grundzahlwörter) und die Ordinalzahlen (Ordnungszahlwörter).
- •Kapitel VII
- •§ 123. Das Verb ist eine Wortart, die einen Vorgang in seinem zeitlichen Ablauf (denken, lesen, laufen) oder einen Zustand in seiner zeitlichen Dauer (frieren, hungern, schlafen) bezeichnet.
- •§ 124. Vom syntaktischen Standpunkt aus unterscheidet man subjektive und objektive Verben (субъектные и объектные глаголы).
- •§ 126. Der Wortbildung nach unterscheidet man folgende Gruppen von Verben.
- •§ 127. Das deutsche Verb hat folgende grammatische Kategorien: die Person, die Zahl, die Zeit, das Genus, den Modus.
- •§ 129. Nach ihrer Konjugationsart, d. H. Vom morphologischen Standpunkt aus, unterscheidet man folgende Gruppen von Verben:
- •§ 132. Das Präteritum (Imperfekt). Im Präteritum erhalten die Verben Personalendungen, die 1. Und die 3. Person Singular ausgenommen:
- •§ 133. Das Perfekt. Das Perfekt wird mit dem Hilfsverb haben bzw. Sein im Präsens und dem Partizip II des entsprechenden Verbs gebildet. (Über die Bildung des Partizips II s. § 183.)
- •§ 134. Das Plusquamperfekt. Das Plusquamperfekt wird mit dem Hilfsverb haben bzw. Sein im Präteritum und dem Partizip II des entsprechenden Verbs gebildet.
- •§ 135. Bei der Bildung des Perfekts und des Plusquamperfekts der Modalverben sind folgende Regeln zu beachten:
- •§ 136. Das Futur I und das Futur II. Das Futur I wird mit dem Hilfsverb werden im Präsens und dem Infinitiv I des entsprechenden Verbs gebildet.
- •§ 143. Das Futur I bezeichnet eine zukünftige Handlung.
- •§ 144. Das Futur II bezeichnet gleichfalls eine zukünftige Handlung und wird relativ gebraucht. In Verbindung mit dem Futur I bzw. Dem Präsens drückt es die relative Zukunft aus:
- •§ 149. Der Indikativ. Der Indikativ wird gebraucht, wenn der Redende von der Realität des Gesagten überzeugt ist oder es als real darstellen will.
- •§ 150. Der Imperativ. Der Imperativ dient zum Ausdruck eines Befehls, einer Aufforderung, eines Verbots, einer Bitte, die an die zweite, die angeredete Person gerichtet werden.
- •1. Schwache und starke Verben
- •2. Starke Verben mit dem Stammvokal -e-
- •3. Schwache Verben mit dem Stamm auf d, t, bn, dn, gn, chn, fn, dm, tm
- •4. Besondere Fälle
- •§ 153. Das Präteritum. Die Formen des Präteritums Konjunktiv der schwachen Verben stimmen mit den Formen des Präteritums Indikativ überein, vgl.:
- •§ 154. Die zusammengesetzten Zeitformen des Konjunktivs werden nach demselben Prinzip gebildet wie die des Indikativs, nur steht das entsprechende Hilfsverb im Konjunktiv.
- •§ 161. In einigen Fällen haben die Zeitformen des präteritalen Konjunktivs die ihnen sonst eigene Bedeutung der Irrealität nicht. Man gebraucht sie:
- •§ 163. Das Verb können bezeichnet:
- •§ 164. Das Verb dürfen bezeichnet:
- •§ 165. Das Verb mögen bezeichnet:
- •§ 166. Das Verb müssen bezeichnet:
- •§ 167. Das Verb sollen bezeichnet:
- •§ 168. Das Verb wollen bezeichnet:
- •§ 170. Das Verb lassen nimmt eine Sonderstellung unter den Modalverben ein. Seine Eigentümlichkeit besteht darin, daß es nicht nur modale Bedeutungen besitzt, sondern auch
- •Vergleichende Tabelle
- •§ 178. Der unabhängige Infinitiv. Der unabhängige Infinitiv erfüllt im Satz die Funktion des Subjekts. Steht er an der ersten Stelle, so wird er meist ohne zu gebraucht.
- •§ 180. Mit zu steht der abhängige Infinitiv:
- •§ 181. In manchen Fällen schwankt der Gebrauch der Partikel zu vor dem abhängigen Infinitiv:
- •§ 186. Seiner Bedeutung nach unterscheidet sich das Partizip II der transitiven Verben recht wesentlich von dem der intransitiven.
- •Vergleichende Tabellen
- •Kapitel VIII
- •§ 192. Die Adverbien werden ihrer Bedeutung nach in drei Arten eingeteilt: qualitative, quantitative und Umstandsadverbien.
- •§ 193. Die quantitativen Adverbien kennzeichnen einen Vorgang oder eine Eigenschaft, und zwar deren Grad bzw. Maß: sehr, viel, ziemlich, ganz, völlig, vollends, größtenteils, kaum, beinahe, fast u. A.
- •§ 195. Die Umstandsadverbien kennzeichnen eine Handlung, einen Zustand in bezug auf Ort, Zeit, Grund, Zweck usw.
- •Kapitel IX
- •§ 196. Das Modalwort ist eine Wortart, die das Verhalten des Redenden zur Realität der Aussage ausdrückt: wahrscheinlich, vielleicht, wohl, gewiß, offenbar u. A.
- •Kapitel X
- •§ 198. Die Präpositionen werden mit einem bestimmten Kasus verbunden. Man unterscheidet folgende Gruppen:
- •§ 199. Die Präpositionen, die den Dativ regieren, sind: aus, außer, bei, binnen, dank, entgegen, gegenüber, gemäß, mit, nach, seit, von, zu, zuliebe, zuwider, nachstrebst, samt.
- •§ 200. Die Präpositionen, die den Akkusativ regieren, sind: durch, für, gegen, um, wider, ohne, entlang.
- •Kapitel XI
- •Tabelle
- •Kapitel XII
- •§ 208. Man unterscheidet:
- •Kapitel XIII
- •§ 210. Die Interjektionen sind keine Satzglieder, sie treten vielmehr selbständig als satzbildende Wörter (als ungegliederter Satz) auf.
- •Syntax Kapitel I
- •§ 213. Sätze, die nur ein Hauptglied (mit oder ohne Nebenglieder) enthalten, nennt man eingliedrige Sätze: Stille. Komm!
- •§ 215. Der deutsche Satz weist zwei wichtige Eigenschaften auf: 1) die Zweigliedrigkeit und 2) den verbalen Charakter.
- •§ 216. Nach dem Ziel der Aussage unterscheidet man Aussagesätze, Fragesätze und Aufforderungssätze.
- •§ 217. Durch den Fragesatz wird in der Regel eine Antwort gefordert. Die Fragesätze zerfallen in Ergänzungsfragen (Wortfragen) und Entscheidungsfragen (Satzfragen).
- •§ 220. Nach der Art des Subjekts unterscheidet man persönliche, unbestimmt-persönliche, verallgemeinernd-persönliche und unpersönliche Sätze.
- •§ 221. In den unbestimmt-persönlichen Sätzen wird das Subjekt durch das unbestimmt-persönliche Pronomen man ausgedrückt (vgl. § 108).
- •§ 223. In den unpersönlichen Sätzen wird das Subjekt durch das unpersönliche Pronomen es ausgedrückt (vgl. § 96).
- •§ 228. Zum Ausdruck einer zweifelnden Annahme, einer Voraussetzung dienen:
- •§ 229. Die Modalwörter sind ein lexikalisches Mittel, die Modalität des Satzes auszudrücken. Die modale Schattierung, die .Sie dem Satz verleihen, wird durch ihre Bedeutung bestimmt. (Vgl. § 196.)
- •§ 230. Alle Sätze kann man in zwei große Gruppen einteilen: 1) die bejahenden und 2) die verneinenden Sätze.
- •§ 231. Ein verneinender (negativer) Satz ist ein Satz, in dem die Beziehung zwischen dem Subjekt und dem Prädikat verneint wird.
- •Kapitel II
- •§ 236. Die beigeordneten Wortgruppen bestehen aus zwei und mehr syntaktisch .Gleichwertigen Wörtern meist derselben Wortart, die mittels beiordnender Konjunktionen miteinan-
- •Kapitel III
- •§ 244. Das Prädikat ist das Hauptglied des Satzes, welches das Merkmal des Subjekts bezeichnet. Dieses Merkmal kann sein:
- •§ 245. Das einfache verbale Prädikat wird durch ein Verb ausgedrückt (in allen Zeitformen des Aktivs und des Passivs und in allen Modi).
- •§ 253. Die Kongruenz ist das Hauptmittel der Verbindung des Prädikats mit dem Subjekt. Das Prädikat kongruiert in der Regel mit dem Subjekt in Person und Zahl.
- •Kapitel IV
- •§ 256. Das kongruierende Attribut ist ein vorangestelltes Attribut, es steht vor dem Beziehungswort und kann ausgedrückt werden:
- •§ 257. Das nichtkongruierende Attribut ist in der Regel ein nachgestelltes Attribut (es steht nach dem Beziehungswort) und wird ausgedrückt:
- •§ 258. Es gibt nichtkongruierende Attribute, die stets vorangestellt werden. Solche Attribute werden ausgedrückt:
- •§ 276. Die Adverbialbestimmung des Grundes. (kausale Umstandsbestimmung, Kausalbestimmung) bezeichnet den Grund oder die Ursache und antwortet auf die Fragen: warum?, weswegen?, aus welchem Grunde?
- •§ 279. Die Adverbialbestimmung des Zwecks (finale Umstandsbestimmung, Finalbestimmung) gibt die Absicht, den Zweck an und antwortet auf die Fragen: wozu?, zu welchem Zweck?
- •Kapitel V
- •Kapitel VI
- •Kapitel VII
- •§ 287. Das abgesonderte Attribut ist immer nachgestellt und wird ausgedrückt:
- •§ 290. Die abgesonderten Adverbialbestimmungen stehen häufig außerhalb des Rahmens. Das gilt vor allem für Infinitivgruppen. Die abgesonderten Adverbialbestimmungen werden ausgedrückt:
- •§ 291. Die Objekte werden verhältnismäßig selten abgesondert, und zwar meist dann, wenn sie durch eine Infinitivgruppe ausgedrückt sind.
- •Kapitel VIII
- •§ 294. Für das finite Verb ist, wie bereits erwähnt, die Zweitstellung im Satz kennzeichnend.
- •§ 295. Der nichtkonjugierte Teil des Prädikats kann seinerseits aus zwei und (selten) drei Teilen bestehen. Diese stehen immer nebeneinander und sind folgendermaßen geordnet:
- •§ 297. Außerhalb des Rahmens steht oft:
- •§ 298. Die Stellung des Pronomens bzw. Der Partikel sich.
- •§ 301. Die Stellung der Hauptglieder in Aufforderungssätzen. In Aufforderungssätzen mit dem Prädikat im Imperativ nimmt das finite Verb die Anfangsstellung ein.
- •§ 305. Die gebundene Apposition wird dem Beziehungswort meist vorangestellt:
- •§ 306. Das Objekt steht bei der geraden Wortfolge in der Regel gleich nach dem finiten Verb.
- •§ 307. Die Stellung der Adverbialbestimmungen läßt sich nicht genau festlegen.
- •§ 309. Zur Wortstellung der Nebenglieder des Satzes ist noch zu bemerken, daß das Nebenglied, welches das Wichtigere, das Neue der Mitteilung enthält, zumeist ans Ende des Satzes gerückt wird.
- •Kapitel IX
- •Kapitel X
- •§ 316. Die adversative Beiordnung verbindet zwei Sätze, von denen der zweite dem ersten entgegengestelt wird. Dabei kann der zweite Satz den Inhalt des ersten einschränken oder ihn völlig widerlegen.
- •§ 317. Die kausale Beiordnung verbindet zwei Sätze, von denen der zweite eine Begründung des Vorgangs im ersten Satz enthält.
- •§ 318. Die konsekutive Beiordnung verbindet zwei Sätze, von denen der zweite die Folge aus dem vorher Gesagten enthält.
- •§ 319. Die Wortfolge in beigeordneten Sätzen (Zusammenfassung).
- •§ 320. Die Stellung der beiordnenden Konjunktionen (Zusammenfassung).
- •§ 326. In einzelnen Fällen weist die Wortstellung im Nebensatz Abweichungen von der Hauptregel auf.
- •§ 327. Es kommt vor, daß einzelne Wörter oder ganze Wortgruppen dem finiten Verb im Nebensatz nachgesetzt werden. Dadurch wird auch die Auffassung des Inhalts erleichtert.
- •§ 336. In den Subjektsätzen steht das Prädikat meist im Indikativ. Der Konjunktiv wird gebraucht, wenn der Subjektsatz die indirekte Rede enthält (Beispiele siehe oben).
- •§ 338. Nach der Art der Verbindung mit dem Hauptsatz unterscheidet man relative und konjunktionale Prädikativsätze. Konjunktionslose Prädikativsätze kommen höchst selten vor.
- •§ 342. In den Attributsätzen wird sowohl der Indikativ als auch der Konjunktiv gebraucht. Der Konjunktiv wird verwendet:
- •§ 344. Nach der Art der Verbindung mit dem Hauptsatz unterscheidet man konjunktionale, relative und konjunktionslose, Objektsätze.
- •§ 358. Ihrer Bedeutung nach gliedern sich die Komparativsätze in reale und irreale.
- •Gebrauch der Zeitformen des Konjunktivs in den irrealen Komparativsätzen
- •§ 362. In den Konsekutivsätzen mit den Konjunktionen daß und so daß wird der Indikativ gebraucht. Der Konjunktiv steht nur, wenn der Nebensatz etwas als möglich Gedachtes ausdrückt.
- •§ 368. Die Konditionalsätze gliedern sich in reale und irreale Konditionalsätze.
- •Gebrauch der Zeitformen des Konjunktivs in den irrealen Konditionalsätzen
- •§ 375. Die konjunktionslosen Konzessivsätze enthalten meist die Partikel auch. Das finite Verb nimmt im Nebensatz die Spitzenstellung ein. Im Hauptsatz kommt zuweilen das Korrelat so vor.
- •§ 389. Wenn in einem mehrfach zusammengesetzten Satz ein Nebensatz in einen anderen Nebensatz eingeschoben wird, so entsteht der sogenannte Schachtelsatz.
- •Kapitel XI
- •§ 392. Der Punkt steht:
- •§ 393. Das Fragezeichen steht nach einem Fragesatz und weist auf die Stimmhebung hin.
- •§ 394. Das Ausrufezeichen steht:
- •§ 395. Das Komma (Beistrich) steht sowohl in einem einfachen als auch in einem zusammengesetzten Satz:
- •§ 397. Das Kolon (Doppelpunkt) kündigt an. Es steht:
- •§ 398. Der Gedankenstrich kündigt irgendeinen Wechsel an. Er dient:
- •§ 399. Die Anführungszeichen (Anführungsstriche, Gänsefüßchen) werden gesetzt:
- •§ 400. Der Apostroph (Auslassungszeichen) wird gesetzt:
- •§ 401. Die Klammern schließen Erläuterungen ein; auch Schaltsätze (oder eingeschaltete Wortgruppen) können in Klammern eingeschlossen werden.
- •A. Vokalkürze und Vokallänge
- •Vokalkürze
- •Vokallänge
- •1. Das Dehnungszeichen h.
- •2. Das lange I.
- •3. Verdoppelung der Vokale als Bezeichnung der Vokallänge
- •B. Die Bezeichnung gleicher oder ähnlicher Laute durch verschiedene Buchstaben
- •1. E, ä; eu, äu.
- •Konsonanten
- •1. ß, ss, s
- •2. -Ig, -lich
- •3. Chs, X, ks, cks, gs
- •4. F, V, ph
- •5. B, p im Inlaut
- •6. Die Konsonanten b, p; d, t; g, k im Auslaut
- •7. Th, t
- •С. Die anfangsbuchstaben
- •D. Die Schreibung von Fremdwörtern
- •E. Die Silbentrennung
- •Inhaltsverzeichnis
§ 258. Es gibt nichtkongruierende Attribute, die stets vorangestellt werden. Solche Attribute werden ausgedrückt:
1. durch Kardinalzahlen;
Gegen hundert kriegswichtige Fabriken waren in Schutt und Asche gelegt... (B. Kellermann)
Über Politik sprach er mit seinen sechzehn Jahren wie ein Alter. (W. Bredel)
2. durch undeklinierbare Adjektive: rosa, lila, prima; Moskauer, Dresdener; zweierlei, mancherlei, allerlei, allerhand; zwanziger, neunziger usw.;
Auf dem Rasen vor dem Haus des Hofgärtners standen vereinzelte dottergelbe und lila Krokusse... (B. Kellermann)
„Ein prima Lehrer, der dicke Rochwitz.“ (W. Bredel)
Herr Hermann Katz..., auch die Prager Korrespondenten anderer Wiener und Berliner Zeitungen saßen in unserer Redaktion. (E. E. Kisch)
Nach Tische suchte Wilhelm mit dem Alten einen Spaziergang zu machen; es gelang ihm, und nach mancherlei Fragen, wie es ihm bisher gegangen?, wendete sich das Gespräch auf die ehemalige Gesellschaft... (J. W. Goethe)
Sie waren zusammen Ende der zwanziger Jahre auf der Bezirksparteischule gewesen... (W. Bredel)
§ 259. Man unterscheidet im Satz Attribute verschiedenen Grades. Unter einem Attribut ersten Grades versteht man ein Attribut zu einem beliebigen anderen Satzglied (Subjekt, Prädikativ, Objekt usw.). Unter einem Attribut zweiten Grades versteht man ein Attribut zu einem anderen Attribut (einem Attribut ersten Grades). Ein Attribut zweiten Grades kann seinerseits durch ein Attribut dritten Grades näher bestimmt werden usw.
Eine Stimmung von Erholung und Frieden nach überstandenen Ängsten und Schmerzen lag in der Luft... (Th. Mann)
eine Stimmung
↓
von Erholung und Frieden (Attribute 1. Grades)
↓
nach Ängsten und Schmerzen (Attribute 2. Grades)
↓
überstandenen (Attribut 3. Grades)
§ 260. Das erweiterte Attribut ist ein kongruierendes Attribut, ausgedrückt durch ein Partizip oder Adjektiv mit näheren Bestimmungen (Objekt, Adverbialbestimmung), mit denen es eine Wortgruppe bildet. Das erweiterte Attribut ist besonders kennzeichnend für die wissenschaftliche Literatur. Hat ein Substantiv ein erweitertes Attribut bei sich, so wird der Artikel bzw. das attributive Pronomen betont.
Auf dieser Stufe bilden die Arbeiter 'eine über das ganze Land zerstreute und durch die Konkurrenz zersplitterte Masse. (K. Marx/F. Engels)
'Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. (K. Marx/F. Engels)
In 'dieser für Frieda Brenten schweren Zeit war Heinrich Ambrust... für sie eine wahre Stütze. (W. Bredel)
Anmerkung. Das erweiterte Attribut kann ins Russische auf dreierlei Art übersetzt werden:
1) durch einen Nebensatz:
Die Versailler stürmten die von ihren eigenen Landsleuten verteidigte Hauptstadt. (W. Bredel) |
Версальцы пошли на штурм собственной столицы, которую защищали их же соотечественники. |
2) durch eine nachgestellte Partizipialgruppe:
Die bisherige feudale oder zünftige Betriebsweise der Industrie reichte nicht mehr aus für den mit den neuen Märkten anwachsenden Bedarf. (K. Marx/F. Engels) |
Прежняя феодальная, или цеховая, организация промышленности не могла удовлетворить спроса, возраставшего вместе с новыми рынками. |
3) durch ein vorangestelltes kongruierendes Attribut. Dabei ändert sich die gegenseitige Stellung des Attributs selbst und die seiner näheren Bestimmungen. Im erweiterten Attribut steht das eigentliche Attribut unmittelbar vor dem Beziehungswort, also nach seinen näheren Bestimmungen. Im Russischen dagegen kommt zuerst das Attribut selbst und erst dann seine näheren Bestimmungen.
Er kniff die Lippen zusammen und fixierte stumm den vor ihm sitzenden... Gefangenen. (W. Bredel) |
Он сжал губы и молча, пристально взглянул на сидящего перед ним заключенного. |
Die Apposition (Beisatz, Zusatz)
§ 261. Die Apposition ist ein Attribut, das durch ein Substantiv oder eine andere substantivierte Wortart ausgedrückt ist und mit dem Beziehungswort (Substantiv oder Pronomen) im gleichen Kasus steht. Das Substantiv sowie eine andere substantivierte Wortart, die als Apposition auftreten, können ihrerseits durch Attribute, kongruierende und nichtkongruierende, näher bestimmt werden. (Beispiele siehe unten.)
Man unterscheidet eine gebundene (uneigentliche, unselbständige) und eine lose (eigentliche, selbständige) Apposition.
Die gebundene Apposition steht gewöhnlich vor dem Beziehungswort, das dann meist ein Eigenname ist. Sie wird durch ein Substantiv ausgedrückt, das einen allgemeineren Begriff im Vergleich zum Beziehungswort bezeichnet, nämlich Titel, Beruf, Verwandtschaftsgrad usw.
Die Tante Amalie wartete immer, bis der Briefträger die Scharnhorststraße entlang kam. (A. Seghers)
An einem Oktobertag des Jahres 1793 schritten... zwei Männer durch die leeren Gassen der Stadt Paris. (W. Bredel)
„Ich kann hier nicht mehr arbeiten, Herr Professor.“ (H. Mann)
„Ihr Fräulein Braut geht mit meinem Fräulein Braut noch ein bißchen spazieren.„ (H. Fallada)
Ist die Apposition ein artikellos gebrauchtes Substantiv, das einen Titel bezeichnet (mit Ausnahme von Genosse, Kollege, Herr), so bekommt sie im Genitiv keine Kasusendung. Steht sie mit dem Artikel (bzw. einem Pronomen), so bleibt der Personenname (das Beziehungswort) endungslos.
...Fräulein Klärchens Stimme gebot Frieden. (J. R. Becher)
Herr Klöterjahn pochte an Herrn Spinells Stubentür... (Th. Mann)
Das Ansehen des Chauffeurs Gustav Becker war in der Küche gestiegen... (A. Seghers)
Einer vorangestellten gebundenen Apposition gleicht eine Maß- oder Mengenbezeichnung; das Beziehungswort ist häufig ein Stoffname oder auch ein anderer Begriff: ein Stück Zucker, zwei Liter Milch, ein Glas Wein, drei Meter Kattun, eine Tafel Schokolade; eine Partie Schach, fünf Minuten Aufenthalt, zehn Minuten Pause usw.
„Gehst du noch ein Glas Bier mittrinken, Kollege?“ fragte Hans... (F. Erpenbeck)
Er kaufte... der Lotte eine Tafel Schokolade. (A. Seghers)
Die gebundene Apposition kann auch nachgestellt werden. Stets nachgestellt ist die Apposition zum Beziehungswort, das durch ein Pronomen ausgedrückt ist.
...der Herr Brockenwirt war vernünftig genug, einzusehen, daß ich kranker Mensch für die Nacht ein ordentliches Bett haben müsse. (H. Heine)
Hannsjörg aber lächelte: „Ja, wir gehören zusammen, wir Brüder Lautensack.“ (L. Feuchtwanger)
Wir richteten es so ein, daß wir Drei beieinander zu sitzen kamen. (J. R. Becher)
Die nachgestellte gebundene Apposition kann durch die Konjunktion als an das Beziehungswort geknüpft werden.
Sie sind sich zwar bewußt, in ihren Plänen hauptsächlich das Interesse der arbeitenden Klasse als der leidendsten Klasse zu vertreten. (K. Marx/F. Engels)
„Oh, ich als Chemiker probiere noch ganz andere Sachen.“ (H. Mann)
Die nachgestellte gebundene Apposition bezieht sich oft auf einen Personennamen und bildet mit ihm als sein Beiname ein unteilbares Ganzes. Solch eine Apposition kann durch ein substantiviertes Adjektiv oder eine Ordinalzahl, seltener durch ein Substantiv ausgedrückt werden.
In diesem Wägelchen aber saß das Kind, saß Anton Klöterjahn der Jüngere, saß Gabriele Eckhofs dicker Sohn! (Th. Mann)
Höher war die österreichische Macht nie gestanden, als nach dem Siege Karls des Fünften bei Mühlberg... (F. Schiller)
„Meister Martin der Küfner und seine Gesellen“ von E. T. A. Hoffmann.
§ 262. Die lose Apposition wird immer nachgestellt. Da sie inhaltlich Neues, Wichtiges enthält, wird sie im Satz stets abgesondert. Dabei kann sie sich von ihrem Beziehungswort loslösen und zuweilen im Satz auch die Endstellung einnehmen.
Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. (K. Marx./F. Engels)
Ein Gespenst geht um in Europa — das Gespenst des Kommunismus. (K. Marx./F. Engels)
An die Stelle der gewaltsamen Unterdrückung trat die Korruption, an die Stelle des Degens, als des ersten gesellschaftlichen Machthebels, das Geld. (F. Engels)
„Und nun begriff ich, was Arbeit heißt, was Arbeit ist, für mich, für einen Arzt.“ (R. Leonhard)
Das hatte ihm Belloni, sein Mitgefangener, genau erklärt. (A. Seghers)
Hartinger, der weitaus Beste der Klasse, mußte in der Volksschule bleiben. (J. R. Becher)
Enthält die lose Apposition eine Erklärung, Ergänzung, Konkretisierung des Beziehungswortes, so wird sie meist durch die Konjunktionen wie, also, nämlich, namentlich, und zwar, das heißt (d. h.) usw. an ihr Beziehungswort geknüpft.
Nun waren Zeiten angebrochen..., wo Begriffe wie Recht und Gerechtigkeit jeden Sinn und Wert verloren hatten... (W. Bredel)
Jede Ideologie entwickelt sich aber, sobald sie einmal vorhanden, im Anschluß an den gegebnen Vorstellungsstoff, bildet ihn weiter aus; sie wäre sonst keine Ideologie, d. h. Beschäftigung mit Gedanken als mit selbständigen, sich unabhängig entwickelnden, nur ihren eignen Gesetzen unterworfnen Wesenheiten. (F. Engels)
Das Prädikative Attribut
§ 263. Das prädikative Attribut ist ein Satzglied, das im Satz eine doppelte syntaktische Beziehung hat: zum Prädikat und zum Subjekt bzw. Akkusativobjekt. Das prädikative Attribut gehört in die Gruppe des Prädikats. Es kennzeichnet jedoch nicht das Prädikat, sondern das Subjekt bzw. das direkte Objekt des Satzes. In den meisten Fällen bezeichnet das prädikative Attribut das Merkmal eines Dings (des Subjekts bzw. Objekts), das ihm nicht immer eigen ist, sondern es bringt dieses Merkmal in Verbindung mit dem Prädikat, d. h. mit einem Zeitbegriff. Das prädikative Attribut wird ausgedrückt:
1. durch ein Adjektiv oder Partizip in der Kurzform;
Meine Mutter saß zart und still auf dem Sofa an dem runden Tische im Wohnzimmer... (Th. Mann)
Werner stand wartend vor dem... Spiegel... (F. Erpenbeck)
Die Schachspiele stehen verlassen auf den Tischen. (W. Bredel)
Janko traf Jacques nervös und überarbeitet an... (B. Kellermann)
2. durch eine Partizipialgruppe sowie ein Adjektiv mit näheren Bestimmungen;
Petra Ledig wartete, mit den Augen müde gegen das Licht blinzelnd... (H. Fallada)
Da wandelt der Herr weiter, zufrieden mit der Wirkung seiner Person. (Th. Mann)
3. durch ein Substantiv (oft auch eine Substantivgruppe):
a) im Genitiv, dabei stets von einem attributiven Adjektiv begleitet;
So angetan, machte sie sich auf den Weg, und zitternden Herzens stand sie nun im Standhaus... (W. Bredel)
b) mit Präposition;
Wehner schleuderte in sinnloser Wut den Hörer auf den Schreibtisch. (W. Bredel)
Hier wendet sich der Gast mit Grausen... (F. Schiller)
c) mit als und voller;
„Genösse Hardekopf... arbeitet als Eisengießer auf der Werft.“ (W. Bredel)
Ich fragte Xaver, ob er mich nicht als Burschen gebrauchen könne. (J. R. Becher)
Voller Verzweiflung starrte Herr Herbst vor sich hin. (B. Kellermann)
d) im Nominativ (selten, meist nur poetisch);
„...Ein Feind kommst du zurück dem Orden...“ (F. Schiller)
Und so saß er eine Leiche eines Morgens da. (F. Schiller)
4. durch die Konstruktion accusativus absolutus (vgl. § 57);
Sie liegen — wie Torsten — kalten Schweiß auf der Stirn am ganzen Körper zitternd, mit stieren Augen auf ihren Pritschen... (W. Bredel)
Wie er in die Tür tritt, den Fliederstrauß schämig vor dem Gesicht, verschwindet sofort die Nachbarin Boilers. (W. Bredel)
5. durch ein Numerale oder ein Pronomen;
Sophie... sprang als erste auf die Leiter... (A. Seghers)
Die anderen kannten die Weise und summten alle mit. (H. Mann)
6. durch den Infinitiv in der Konstruktion accusativus cum infinitivo (vgl. auch § 179).
Oben hörte ich den Vater Klavier spielen und die Mutter singen... (J. R. Becher)
Der General sah einen einfachen Soldaten von etwa fünfundzwanzig Jahren vor sich stehen... (B. Kellermann)
Er fühlte wieder diesen ohnmächtigen... Haß in sich aufsteigen... (Th. Mann)
Das Objekt (Ergänzung)
§ 264. Das Objekt ist ein Nebenglied des Satzes, das zur Gruppe des Prädikats gehört. Es bezeichnet ein Ding (bzw. eine Person), auf das die Handlung gerichtet wird, oder das selbst ein Ergebnis der Handlung ist.
„Du mußt das Taschentuch finden, koste es, was es wolle.“ (J. R. Becher)
...ich setzte mich nieder und schrieb an Mops einen Brief... (J. R. Becher)
Das Objekt kann sowohl das verbale Prädikat als auch das prädikative Adjektiv ergänzen.
Georg betrachtete den Schuppen, der ihm die übrige Aussicht versperrte. (A. Seghers)
Felix ward des Fragens nicht müde... (J. W. Goethe)
Das Objekt wird meist durch ein Substantiv (oder eine andere substantivierte Wortart) sowie ein Pronomen ausgedrückt. Es kann in allen Kasus außer dem Nominativ, mit oder ohne Präposition, gebraucht werden. Je nach seiner grammatischen Form unterscheidet man: das Akkusativobjekt, das Dativobjekt, das Genitivobjekt und das präpositionale Objekt.
Sie hebt ihre Eimer auf, trägt sie in den Stall, geht mit den leeren Eimern ins Haus. (A. Seghers) (Akkusativobjekt)
Georg folgte dem Männlein vom Weg ab über den Wiesengrund. (A. Seghers) (Dativobjekt)
Ich gedenke oft des Tages, an dem ich das Meer zum ersten Mal erblickte. (Th. Mann) (Genitivobjekt)
Die Wohnung in der Stadt bestand aus drei Zimmern und Küche. (A. Scharrer) (Präpositionalobjekt)
Als Objekt tritt oft ein Infinitiv bzw. eine Infinitivgruppe auf. Man kann solch ein Objekt ein Infinitivobjekt nennen.
Sie wagte nicht aufzustehen... (H. Fallada)
Petra sieht ihn an, sie wird es nie müde, ihn an zusehen... (H. Fallada)
Alle Kinder lieben es, Beifall zu klatschen. (Th. Mann) Sie bestand darauf, nach Hause zu gehen. (H. Mann)
§ 265. Nicht alle Verben verlangen ein Objekt, sondern nur die objektiven Verben (s. § 124). Viele objektive Verben ziehen stets ein Objekt nach sich: geben, nehmen, machen, bedürfen, zeigen, begegnen, schenken, sich nähern, sorgen, anblikken, drohen, gleichen, grenzen und viele andere. In diesem Fall wird das Objekt zum grammatisch notwendigen Satzglied.
Viele Verben können mit zwei Objekten gebraucht werden: einem Akkusativ- und einem Dativobjekt (geben, schenken, verkaufen, bringen, mitteilen, sagen, erzählen u. a.), einem Akkusativ- und einem Genitivobjekt (beschuldigen, anklagen, berauben u. a.), einem Objekt im Akkusativ bzw. Dativ und einem präpositionalen Objekt (fragen, versorgen, schicken, überzeugen, wählen, halten, bitten, flehen, warnen, retten; danken, gratulieren u. a.).
„Du, jetzt laß ich dich nicht mehr los, bevor du mir nicht alles gesagt hast.“ (J. R. Becher)
Ein Schüler der unteren Klasse mußte dem Schüler der höheren Klasse die Stiefel putzen... (J. R. Becher)
„Sie klagen mich des Hochverrats an der Republik an!“ begann Walter... (W. Bredel)
In irgendeinem Winkel ihres Herzens beneidete Frieda Brenten ihre Schwägerin um ihr Heim und ihr Leben. (W. Bredel)
„Es fehlt den Männern der Gironde an Entschlossenheit.“ (W. Bredel)
Die Eltern hatten mir zum bestandenen Examen gratuliert. (J. R. Becher)
§ 266. Das Akkusativobjekt. Das Akkusativobjekt (direktes Objekt) bezieht sich auf transitive Verben und antwortet auf die Fragen: wen?, was? Es bezeichnet den Gegenstand der Handlung und ist deshalb besonders häufig ein grammatisch notwendiges Satzglied.
Er erblickte den älteren Alwig in den Rüben und rief ihn an. (A. Seghers)
Frieda starrte bewundernd das Bild an. (W. Bredel)
Folgende transitive Verben verlangen zwei Akkusativobjekte: lehren, nennen, schelten, schimpfen, kosten.
Auf der Station umarmte Frau von Ypsilanti Janko und nannte ihn ihren Retter und Wohltäter... (B. Kellermann)
Ich brauchte einen, der ein standhaftes beben mich lehrte. (J. R. Becher)
Und nun lag sie in der Entbindungsanstalt. Carl Brenten kostete es sechzig Mark. (W. Bredel)
Bei einigen unpersönlichen bzw. unpersönlich gebrauchten intransitiven Verben, die Empfindungen oder Gefühle ausdrücken, bezeichnet das Akkusativobjekt die Person, welche von diesen Empfindungen oder Gefühlen bewegt wird (vgl. § 223).
Mignon lag auf seinen Knien; das Kind war unruhig, und auf seine Frage, was ihm fehlte, antwortete es: „Mich hungert!“ (J. W. Goethe)
Plötzlich fror ihn — er war so nahe am Ziel. (H. Fallada)
In den unpersönlichen Sätzen mit es gibt, in denen das Vorhandensein (oder Nichtvorhandensein) eines Dings bzw. einer Person festgestellt wird, bezeichnet das Akkusativobjekt dieses Ding (diese Person)
Einen Fahrplan gab es nicht mehr. (L. Frank)
Ratten gab es mehr als früher; sie fanden unter den Ruinen genug zu fressen. (E. M. Remarque)
Auch viele stehende Wendungen können ein Akkusativobjekt verlangen: (jemanden) zum Narren halten, zur Rede stellen, übers Ohr hauen, zum besten haben, hinters Licht fuhren, im Stich lassen, der Gefahr aussetzen; (etwas) zum besten geben, auf die leichte Schulter nehmen, in Gang bringen u. a. m.
Seine grüne Uniform und die Mägde, die aus den Fenstern kicherten, brachten mich so sehr in Verlegenheit, daß ich den Namen meines Gastgebers vergaß... (J. R. Becher)
Nein, du darfst mich nicht im Stich lassen! (J. R. Becher)
...er möge mal endlich den Hof in Ordnung bringen. (A. Seghers)
Rat und Aufklärung suchend, stellte Eduard bei Gelegenheit seine Schwester zur Rede. (Th. Mann)
Anmerkung. Die meisten transitiven Verben des Deutschen entsprechen auch im Russischen transitiven Verben: geben, nehmen, erzählen, sagen, nähen, sehen, kochen, schildern, bauen, malen, hören, mitteilen, singen, besprechen, vergessen, verlassen und viele andere.
Manchen transitiven Verben im Deutschen entsprechen jedoch intransitive russische Verben, vgl.: brauchen — нуждаться в; fordern — требовать (род. пад.); fürchten — бояться (род. пад.); genießen — наслаждаться; пользоваться (твор. пад.); grüßen — кланяться (дат. пад.); heiraten — жениться на, выходить замуж за; leiten — руководить (твор. пад.); pflegen — ухаживать за; stören — мешать (дат. пад.); beachten — обращать внимание на; beneiden — завидовать (дат. пад.); anreden — заговорить с, обратиться к u. a. Vgl.:
"Onkel Gustav, willst du nicht lieber schlafen? Es ist nach drei Uhr.“ — „Und du?“ — „Ich hatte zu arbeiten.“ — „Störe ich dich?“ (W. Bredel) „Sehen Sie mich an.“ (Th. Mann) Er genoß seinen Frieden.,. (Th. Mann) |
"Отчего ты не спишь, дядя Густав? Ведь четвертый час“. — „А ты?“ — „Мне нужно было поработать“. — „Я тебе не мешаю“?“ „Посмотрите на меня“. Он наслаждался покоем.,, |
§ 267. Das Dativobjekt. Das Dativobjekt ist die übliche Form für das indirekte Objekt. Es bezieht sich auf objektive intransitive Verben und nennt meist die Person oder das Ding, für die der Vorgang bestimmt oder auf die er gerichtet ist. Das Dativobjekt antwortet auf die Frage wem?
Georg folgte dem Männlein vom Weg ab über den Wiesengrund. (A. Seghers)
„Ich danke Ihnen, Lisaweta Iwanowna...“ (Th. Mann)
Bei manchen Verben ist das Dativobjekt ein grammatisch notwendiges Satzglied, so bei den Verben: begegnen, gleichen, sich nähern, entfallen, beiwohnen, nachblicken, zunicken u. a.
Ich begegnete meinem Freund... (E.E. Kisch)
Ich blickte zur Mutter auf, die heute ganz dem Bild glich, das auf der Staffelei im Salon stand. (J. R. Becher)
Moskau... Walter näherte sich der Stadt mit einem zwiespältigen Gefühl. (W. Bredel)
Die Ätherflasche entfällt seinen zitternden Händen... (H. Fallada)
Volpert sah ihm finster nach. (A. Seghers)
Viele transitive Verben verlangen außer einem Akkusativobjekt noch ein zweites, ein Dativobjekt. Dabei bezeichnet das Akkusativobjekt den Gegenstand der Handlung, das Dativobjekt die Person. Dazu gehören die Verben: geben, schenken, erzählen, sagen u. a.
„Mama, erzähl mir ein Märchen“, bittet er. (H. Sudermann)
„Du, jetzt laß ich dich nicht mehr los, bevor du mir nicht alles gesagt hast!“ (J. R. Becher)
Bei manchen unpersönlichen bzw. unpersönlich gebrauchten Verben nennt das Dativobjekt die Person, welche sich, in einem gewissen Zustand befindet, der von inneren oder äußeren Gründen bedingt wird: schwindeln, grausen, gehen, fehlen, mangeln, ekeln u. a.
Dem Vater grauset's... (J. W. Goethe)
„Wie geht es denn meinem alten Freund Wiebel?“ (H. Mann)
Es fehlt den Männern der Gironde an Entschlossenheit. Den Jakobinern nicht. (W. Bredel)
(Über den Dativ, der vom Prädikat nur schwach oder gar nicht regiert wird, s. § 56.)
Das Dativobjekt kann auch von einem prädikativen Adjektiv abhängen: treu, dankbar, ähnlich, böse, feind, fremd, fern, gleich, gut, willkommen, gewachsen, überlegen.
„Ich war' der Elli treu...“ (A. Seghers)
„Lieber Franz,... sei mir nicht bös...“ (A. Seghers)
Lüge und Heuchelei waren ihm fremd... (J. R. Becher)
...des Grafen Adjutant... war mit seinen Gedanken fern jenen Befürchtungen, die dem Grafen Sorgen machten... (W. Bredel)
Auch viele stehende Wendungen können ein Dativobjekt verlangen: (jemandem) Glauben schenken, Platz machen, ins Wort fallen, in die Quere kommen, ins Handwerk pfuschen, in den Ohren liegen, zu Hilfe kommen, zum Opfer fallen, einen Floh ins Ohr setzen, reinen Wein einschenken, zugute kommen, zugrunde liegen, wehe (leid, not, recht, unrecht) tun, zumute sein (werden) u. a.
Es tut mir leid, sagen zu müssen, daß in diesem Satz der deutschen Bourgeoisie viel zuviel Ehre erwiesen wurde. (F. Engels)
Aber die junge Frau mit den pfiffigen Augen fiel ihn ins Wort: „Ja, ich weiß es“, sagte sie... (B. Kellermann)
...jemand hat ihm einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich werde ihm schon mit der Zeit alles ausreden.“ (A. Seghers)
Sokrates sah schlechtgelaunt nach der Decke. Sollte er dem Antisthenes reinen Wein einschenken? Er war seiner ziemlich sicher. (B. Brecht)
Anmerkung. Vielen deutschen Verben, die den Dativ regieren, entsprechen im Russischen sinnverwandte Verben mit derselben Rektion: helfen, raten, dienen, drohen, widmen, schreiben u. a. Oft jedoch entspricht einem Dativobjekt im Deutschen irgendein anderes Objekt im Russischen, vgl.: danken — благодарить (вин. пад.); folgen — следовать за; gehorchen — слушаться (род. пад.); gleichen — походить на; sich nähern — приближаться к; gratulieren — поздравлять (вин. пад.); zürnen — сердиться на; entfallen — выпасть из; entfliehen — бежать из; nachlaufen — бежать за; zuhören — слушать (вин. пад.); begegnen — встретить (вин. пад.); beiwohnen — присутствовать на (при); verzeihen — простить (вин. пад.) u. a.
Vgl.:
"Ich habe Ihnen gut zugehört, Tonio...“ (Th. Mann) Plötzlich streckte er Leutnant Melnikow seine Hand hin: „Ich danke Ihnen“ (W. Bredel) Stürck schloß die Bodentür auf und ging voraus in die Kammer. Walter folgte ihm. (W. Bredel) |
"Я внимательно слушала вас, Тонио...“ Вдруг он протянул лейтенанту Мельникову руку. „Благодарю Вас!“ Штюрк отпер дверь чердака и вошел внутрь. Вальтер последовал за ним. |
§ 268. Das Genitivobjekt. Das Genitivobjekt kommt in der deutschen Sprache verhältnismäßig selten vor. Als indirektes Objekt bezieht es sich auf objektive intransitive Verben, bezeichnet aber gleich dem direkten Objekt den Gegenstand der Handlung. Meist ist das Genitivobjekt ein grammatisch notwendiges Satzglied; es antwortet auf die Frage: wessen?
Herr Buddenbrook bediente sich seiner goldenen Tabaksdose. (Th. Mann)
Der Toten des Krieges, der Gefallenen und der. nachher Geopferten soll gedacht werden... (H. Mann)
Die Zahl der Verben, die im Deutschen ein Genitivobjekt verlangen, ist ziemlich gering. Das sind vor allen Dingen: 1) Manche Verben mit sich: sich bedienen, sich bemächtigen, sich entsinnen, sich entwöhnen, sich schämen, sich erfreuen, sich annehmen, sich erinnern, sich begeben u. a.; 2) die Verben bedürfen und gedenken.
Unentschlossenheit hatte sich Charlotte Cordays bemächtigt... (W. Bredel)
...Marcel... schämte... sich seiner Angst... (W. Bredel)
Mag er sich zuweilen meiner erinnern, wenn er Zeit dazu hat. (A. Seghers)
Manchmal gedenke ich auch des alten, lieben Märchens von dem Fischerknaben... (H. Heine)
„Der Angeklagte hat getan, was erst wenige vermochten: er hat sich seines Herrentums begeben...“ (H. Mann)
Viele Verben, die früher den Genitiv regierten, verlangen jetzt ein präpositionales Objekt, seltener ein Akkusativobjekt. Dazu gehören: sich freuen, genießen, vergessen, denken, lachen, spotten, harren, sparen und manche anderen. Manchmal (meist im gehobenen Stil) wird nach diesen Verben auch jetzt ein Genitivobjekt gebraucht. Vgl.:
Ottilie erinnerte sich jenes ersten Besuchs, jedes Worts, was über Ehestand und Scheidung, über Verbindung und Trennung, über Hoffnung, Erwartung, Entbehren und Entsagen gesprochen ward. (J. W. Goethe)
Franz... erinnerte sich an jedes Wort,... an jeden Wechsel in Georgs Gesicht. (A. Seghers)
Und plötzlich erinnerte sich Francisco Goya einer Episode, die er vergessen und lange gesucht hatte. (L. Feuchtwanger)
Gerät es gut, so freue er sich seiner Weisheit und seines Glücks. (J. W. Goethe)
Der Sekretarius mußte meiner lachen. (H. J. Ch. Grimmeishausen)
So durchreiste er die Welt, lernte sie und ihren wechselseitigen Verkehr aufs Genaueste kennen — und vergaß dabei seines Vorteils nicht. (J. W. Goethe)
General Gneisenau liebte Geselligkeit... Auf den heutigen Abend freute er sich besonders. (W. Bredel)
Nein, ich hatte in diesem Augenblick keine Angst und mußte über mich selbst lachen. (J. R. Becher)
Hatte ich euch vergessen? fragte er. Nein, niemals! Nicht dich, Hans, noch dich, blonde Inge! (Th. Mann)
Einige transitive Verben verlangen außer einem Akkusativobjekt noch ein zweites, ein Genitivobjekt. Dabei bezeichnet das Akkusativobjekt meist die Person, das Genitivobjekt den unmittelbaren Gegenstand der Handlung. Dazu gehören die Verben: anklagen, berauben, beschuldigen, versichern, würdigen und einige andere.
„Sie klagen mich des Hochverrats an der Republik an!“ begann Walter... (W. Bredel)
Sie könnten ihn seines einzigen Vorrechtes berauben... (A. Seghers)
...er freute sich der Achtung, deren man ihn würdigte. (L. Feuchtwanger)
Das Genitivobjekt kann auch von einem prädikativen Adjektiv abhängen. Dazu gehören die Adjektive: überdrüssig, müde, gewiß, sicher, wert, bewußt, gewahr u. a.
...plötzlich ist er todmüde, müde dieses Frauenzimmers und seines frechen, pöbelnden Tones, müde des planlosen Umherirrens in dieser Riesenstadt, müde all der Unordnung, des Schmutzes, der Streiterei. (H. Fallada)
Er war seiner Sache gewiß. (H. Mann)
Ich bin deiner überdrüssig... (Th. Mann)
„Helfen Sie mir, daß ich Ihrer wert werde.“ (W. Bredel)
...Napoleon Fischer blieb sich der Pflicht seines Amtes bewußt. (H. Mann)
Anmerkung. Einem Genitivobjekt im Deutschen entspricht meist irgendein anderes Objekt im Russischen, vgl.: sich bedienen — пользоваться (твор. пад.); sich bemächtigen — завладеть (твор. пад.); bedürfen — нуждаться в; gedenken — помнить, вспоминать о; sich entsinnen — вспоминать (помнить), припоминать (вин. пад.); sich entwöhnen — отвыкать от; sich erfreuen — радоваться (дат. пад.), наслаждаться (твор. пад.); sich annehmen — заботиться о, заняться (твор. пад.); sich erinnern — вспоминать, помнить (вин. пад.). Vgl.:
...jetzt aber, da er sehen mußte, wie die Leidenschaft der Musik... sich auch seines Sohnes bemächtigte, wurde sie ihm zu einer feindlichen Macht... (Th. Mann) „Möchten Sie sich da nicht des guten Mädchens ein wenig annehmen?“ fragte er harmlos und gelassen. (H. Mann) „Erinnern Sie sich des Gartens, mein Herr, des alten, verwucherten Gartens hinter dem grauen Patrizierhause?... Erinnern Sie sich auch des Springbrunnens in seiner Mitte?... Entsinnen Sie sich des Bildes, mein Herr?“ (Th. Mann) |
Но теперь, когда он увидел, что музыка, эта... страсть... целиком завладела его сыном, он стал относиться к ней, как к некоей враждебной силе... „Не согласились бы Вы позаняться немного бедной девушкой?“— спокойно и простодушно спросил он. „Помните ли Вы сад, сударь, старый запущенный сад позади серого патрицианского дома?.. Помните ли Вы фонтан в глубине сада?.. Помните ли Вы эту картину, сударь?" |
§ 269. Das präpositionale Objekt (Präpositionalobjekt). Das präpositionale Objekt wird durch ein Substantiv bzw. Pronomen mit einer Präposition ausgedrückt. Dabei hängt der Kasus des Objekts von der entsprechenden Präposition und von der Bedeutung des Verbs ab. Das präpositionale Objekt antwortet auf die Fragen: an wen?, woran?, mit wem?, womit?, auf wen?, worauf?, von wem?, wovon? u. a. m. Als Präpositionalobjekt können auch Pronominaladverbien auftreten.
Koltwitz träumt von Orangenplantagen, Olivenhainen, Gebirgseinsamkeiten, weiten Ausblicken auf das Meer... (W. Bredel)
Er machte sich über sich selber lustig. (L. Feuchtwanger)
„Oh“, sagte er, „ich denke nicht oft daran...“ (H. Böll)
Er sagt: „Ja, aber sicher, gewiß, davon bin ich überzeugt.“ (W. Steinberg)
Die gemeinsame grammatische Bedeutung der präpositionalen Objekte läßt sich nicht genau und eindeutig bestimmen. Zuweilen ist das Präpositionalobjekt mit dem Akkusativ- oder mit dem Dativobjekt gleichbedeutend: es kann sowohl den Gegenstand der Handlung als auch die Person bzw. das Ding bezeichnen, für die der Vorgang bestimmt ist. Viele objektive Verben ziehen stets ein präpositionales Objekt nach sich, das zum grammatisch notwendigen Satzglied wird.
Der kleine Herr Friedemann kümmerte sich nicht viel um die drei Mädchen... (Th. Mann)
„Sie müssen sich ja sowieso an Ihren Schwiegervater wenden!“ (Th. Mann)
Es war die Wohnung eines stadtbekannten Rechtsanwaltes gewesen, der mit den Roten sympathisiert hatte. (W. Bredel)
Anmerkung. Die Verben, die ein präpositionales Objekt verlangen, sind sehr zahlreich: beginnen, sich begnügen, sich beschäftigen, sympathisieren, versorgen mit; sich erkundigen, streben, sich sehnen, duften, riechen, schicken, fahren, rufen, fragen, greifen nach; erzählen, sprechen, schreiben, leben, träumen, sich erholen, sich nähren, sich überzeugen von; ernennen, gratulieren, sich entschließen, wählen zu; danken, halten, sorgen, stimmen, sich interessieren, kämpfen für; kämpfen, werben, bitten, flehen, sich kümmern, sich handeln um; leiden, teilnehmen, sich beteiligen, sich rächen, sterben, erkranken, zweifeln, arbeiten, fehlen, mangeln, vorbeifahren an + Dat.; sich üben, wetteifern, bestehen in + Dat.; fliehen, sich fürchten, warnen, zittern, retten vor + Dat.; denken, glauben, grenzen, schreiben, sich gewöhnen, sich erinnern, sich wenden an + Akk.; hoffen, sich verlassen, warten, sich freuen, achten, kommen, verzichten, auf + Akk.; sich verlieben, teilen in + Akk.; sich freuen, weinen, klagen, sich ärgern, lachen, sich wundern, nachdenken, spotten, streiten, verfügen über + Akk.; u. a.
An Gummistiefeln fehlte es in den ersten Tagen... (W. Bredel)
Er dachte an den Frühstückstisch zu Hause vor dem Kriege. (E. M. Remarque)
Sie griff nach seiner Hand... (B. Uhse)
Goya ärgerte sich über den beiläufigen Ton, in dem sie ihm das mitteilte. (L. Feuchtwanger)
Manche Verben verlangen außer einem Präpositionalobjekt noch ein Akkusativ- oder ein Dativobjekt: jemanden versorgen (mit), fragen (nach), ernennen (zu), beneiden (um), wählen (zu), halten (für), bitten (um), flehen (um), warnen (vor) retten (vor); jemandem gratulieren (zu), danken (für), erzählen (von, über), schreiben (von, über) usw.
Ich hielt dich für eine Italienerin. (Th. Mann)
Auch jetzt... hielt es der Vater für angebracht, mich mit einer Rede zu entlassen, in der er... mich vor Begegnungen und Bekanntschaften mit solchen Elementen warnte. (J. R. Becher)
Die Eltern hatten mir zum bestandenen Examen gratuliert. (J. R. Becher)
„Er dankt Ihnen für alles, was Sie für ihn und seinen Jungen getan haben.“ (W. Bredel)
Zuweilen kann das Objekt durch verschiedene Präpositionen mit demselben Verb verbunden werden; das hängt von verschiedenen Bedeutungsschattierungen ab: kämpfen (für, um, gegen, mit), sich freuen (über + Akk., auf + Akk.), bestehen (auf + Dat., in + Dat., aus) a. u.
1. kämpfen:
Sie kämpfen für die Erreichung der unmittelbar vorliegenden Zwecke und Interessen der Arbeiterklasse, aber sie vertreten in der gegenwärtigen Bewegung zugleich die Zukunft der Bewegung. (K. Marx/F. Engels)
Im Anfang kämpfen die einzelnen Arbeiter, dann die Arbeiter einer Fabrik, dann die Arbeiter eines Arbeitszweiges an einem Ort gegen den einzelnen Bourgeois, der sie direkt ausbeutet. (K. Marx/F. Engels)
Und sie kämpft um ihren Mann, kämpft um die Erhaltung der kleinen Familie... (W. Bredel)
Deutsches Volk! Kämpfe mit uns für Frieden, Freiheit und Wohlstand, für die demokratische Freiheit... (H. Mann)
2. sich freuen:
Peter hatte Christa im Brief versichert, daß er bestimmt käme. Zum erstenmal würden sie zusammen tanzen gehen, darauf freue er sich sehr. (J. Brezan)
Die Großmutter freute sich... über das Schränklein, daß mit dem Blumenstrauß und dem Bild geschmückt war. (J. R. Becher)
3. bestehen:
Der Sozialismus der Bourgeoisie besteht eben in der Behauptung, daß die Bourgeois Bourgeois sind — im Interesse der arbeitenden Klasse. (K. Marx/F. Engels)
Ihr fiel die Tante Emilie ein Geschke bestand darauf, sie einzuladen. (A. Seghers)
Die Wohnung in der Stadt bestand aus drei Zimmern und einer Küche. (A. Scharrer)
Einige prädikative Adjektive können gleichfalls durch ein präpositionales Objekt ergänzt werden: fertig, zufrieden, einverstanden mit; fähig, bereit zu; reich, arm, krank, schuld an + Dativ; verantwortlich für; stolz, eifersüchtig auf + Akkusativ u. a.
Der Herr Leutnant ist mit seiner Esserei fertig. (H. Fallada)
„An allem ist Carl schuld!“ sagte Matthias Brenten. (W. Bredel)
Cat war stolz auf ihren großen Jungen... (W. Bredel)
Auch einige stehende Wendungen können ein präpositionales Objekt verlangen: Mitleid haben (mit), Abschied nehmen (von), Angst haben (vor + Dat.); einen Narren fressen (an + Dat); Bescheid geben (auf + Akk.); erpicht sein (auf + Akk.); sich Sorgen machen (um); Verrat üben (an + Dat.); Auskunft geben (über + Akk.); durchs Feuer gehen (für) u. a.
Die Frau hatte ihm einen wütenden Brief geschrieben....Seit Monaten seien alle Bauern zurück, er hätte bloß einen Narren gefressen am Soldatenspielen... (A. Seghers)
Bei Tisch gab Lieven... höflich Bescheid auf die höflichen Fragen der Tante. (A. Seghers)
Sie machte sich Sorgen um ihn. (B. Uhse)
„Auf mich kannst du dich verlassen. Ich geh' für dich durchs Feuer.“ (J. R. Becher)
Anmerkung. Einem präpositionalen Objekt im Deutschen entspricht häufig ein präpositionales Objekt im Russischen; vgl.: beginnen (mit) — начинать с; sich erkundigen (nach) — справляться о; streben (nach) — стремиться к; sich sehnen (nach) — тосковать по, стремиться к; schicken (nach) — посылать за; fahren (nach) — ехать за; gehen (nach) — идти за; fragen (nach) — спрашивать, осведомляться о; erzählen (von) — рассказывать о; sprechen (von, über) — разговаривать, говорить о; schreiben (von) — писать о; träumen (von) — мечтать о; sich erholen (von) — отдыхать, поправляться от; sich überzeugen (von) — убедиться в; leben (von) — жить на; Abschied nehmen, sich verabschieden (von) — прощаться с; gratulieren (zu) — поздравлять с; sich entschließen (zu) — решаться на; danken (für) — благодарить за; halten (für) — принимать за; sorgen (für) — заботиться o; stimmen (für) — голосовать за; bitten (um) — просить о; flehen (um) — умолять о; sich kümmern (um) — заботиться, печалиться o; teilnehmen (an + Dat.) — участвовать в; sterben (an + Dat.) — умирать от; zweifeln (an + Dat.) — сомневаться в; arbeiten (an + Dat.) — работать над; bestehen (auf + Dat.) — настаивать на; bestehen (in + Dat.) состоять, заключаться в; bestehen (aus) — состоять из; sich üben (in + Dat.) — упражняться в; wetteifern (in + Dat.) — соревноваться в; fliehen (vor + Dat.) — убегать от; warnen (vor + Dat.) — предостерегать от; retten (vor + Dat.) — спасать от; denken (an + Akk.) — думать о; glauben (an + Akk.) — верить в; sich gewöhnen (an + Akk.) — привыкать к; sich wenden (an + Akk.) — обращаться к; hoffen (auf + Akk.) — надеяться на; sich verlassen (auf + Akk.) — полагаться на; verzichten (auf + Akk.) — отказываться, отрекаться от; sich verlieben (in + Akk.) — влюбляться в; teilen (in + Akk.) — делить на; weinen (über + Akk.) — плакать над, из-за; klagen (über + Akk.) — сетовать, жаловаться на; sich lustig machen (über + Akk.) — насмехаться, потешаться над; sich ärgern (über + Akk.) — досадовать на; lachen (über + Akk.) — смеяться над; nachdenken (über + Akk.) — думать, размышлять о; spotten (über + Akk.) — насмехаться, издеваться над; streiten (über + Akk.) — спорить о u. a.
"Er hat vor Kompromissen mit den Bürgerlichen gewarnt...“ (W. Bredel) Hauptsächlich aber ärgerte sie sich über den immer religiöseren Geist, der ihr weitläufiges Vaterhaus erfüllte... (Th. Mann) Diesen Abend, diese Nacht Ist Kreibel schon ruhiger; er beginnt sich an das neue Leben zu gewöhnen. (W. Bredel) An Schlaf war nicht zu denken. (W. Bredel) |
"Он предостерегал от компромиссов с буржуазией...“ Сильнее всего она досадовала на тот религиозный дух, который все больше заполнял обширный дом ее отца... В этот вечер и в эту ночь Крейбель уже спокойнее; он начинает привыкать к новой жизни. О сне нечего было и думать. |
Oft jedoch verlangt das deutsche Verb ein präpositionales Objekt, während das entsprechende russische Verb ein Objekt anderer Art nach sich zieht; vgl.: sich begnügen (mit) — довольствоваться, удовлетворяться (твор. пад.); sich beschäftigen (mit) — заниматься (твор. пад.); sympathisieren (mit) — сочувствовать, симпатизировать (дат. пад.); versorgen (mit) — снабжать, обеспечивать (твор. пад.); duften (nach) — благоухать, пахнуть; (твор. пад.); riechen (nach) — пахнуть; (твор. пад,); sich nähren (von) — питаться (твор. пад.); ernennen (zu) — назначать (твор. пад.); wählen (zu) — избирать (твор. пад.); sich interessieren (für) — интересоваться (твор. пад.); erkranken (an + Dat.) — заболеть (твор. пад.); leiden (an + Dat.) — страдать, болеть (твор. пад.); sich fürchten (vor + Dat.) — бояться (род. пад.); warten (auf + Akk.) — ждать (род. пад.), sich freuen (über, auf + Akk.) — радоваться (дат. пад.); sich wundern (über + Akk.) — удивляться (дат. пад.); verfügen (über + Akk.) — располагать, распоряжаться (твор. пад.) u. a. Vgl.;
"Alles roch nach Schmalzgebäck und Menschen...“ (Th. Mann) Zuweilen, wenn die Konsulin an Migräne litt, war es Madame Grünlichs Sache, die Wirtschaft zu besorgen... (Th. Mann) Buddenbrooks saßen im Landschaftszimmer und warteten auf den Konsul... (Th. Mann) |
Там так пахло печеньем и толпой.
Случалось, что консульша страдала мигренью, и мадам Грюнлих брала на себя заботы о хозяйстве. Будденброки сидели в ландшафтной и дожидались консула... |
Die Adverbialbestimmung (das Adverbiale, die Umstandsbestimmung)
§ 270. Die Adverbialbestimmung ist ein Nebenglied des Satzes, das gleich dem Objekt unmittelbar zur Gruppe des Prädikats gehört. Sie schließt sich dem Verb an und weist auf die Eigenschaften des Vorgangs und auf dessen Zweck hin, konkretisiert den Vorgang in bezug auf Ort, Zeit, Grad, Grund, Maß, Art und Weise usw.
Anna Nieth... fühlte sich dort nach drei Jahren noch ebenso schlecht wie am ersten Tag. (A. Seghers)
Auf den Treppenabsätzen standen Eimer mit Sand und Wasser. (E. M. Remarque)
Binding glänzte vor Vergnügen. (E. M. Remarque)
Die Adverbialbestimmung kann sich auch auf ein Adjektiv Beziehen. Als Bestimmung eines Adjektivs bezeichnet sie meist den Grad der Eigenschaft.
...beschirmt von gefältelter Seide, brannte mäßig helles Licht. (A. Zweig)
Es ist eisig kalt. (J. Petersen)
Je nachdem von welcher Seite das Prädikat näher bestimmt wird (Zeit, Ort, Zweck, Grund usw.), unterscheidet man sinngemäß folgende Adverbialbestimmungen: die Adverbialbestimmung des Ortes, der Zeit, der Art und Weise, der Folge, des Vergleichs, des Grundes, der Bedingung, der Einräumung, des Zweckes, des Maßes, der Modalität, des Urhebers.
§ 271. Die Adverbialbestimmung des Ortes (lokale Umstandsbestimmung) bezeichnet den Ort der Handlung (wo?), den Ort als Richtung der Handlung (wohin?) oder den Ort als Ausgangspunkt der Handlung (woher?).
Tiefe Stille herrscht im Wasser... (J. W. Goethe)
Elli ging in die Stadt hinein. (A. Seghers)
Aus dem Zimmer vernahm er Stimmen. (B. Uhse)
Die Adverbialbestimmung des Ortes kann ausgedrückt werden:
1. durch lokale Adverbien (zuweilen mit einer Präposition): hier, dort, da, oben, unten, vorn, hinten, links, rechts, draußen, drinnen, nirgends, überall, nach oben, nach unten, dahin, dorthin, von dort u. a.;
Draußen standen Landarbeiter und blickten auf den Zug. (E. M. Remarque)
Oben saß Wolfgang, unten wirtschaftete am Herd das fremde Mädchen. (H. Fallada)
„Von fern her kommen wir gezogen | Und flehen um ein wirtlich Dach — „ (F. Schiller)
2. durch Substantive mit Präpositionen;
Graeber ging zu seinem Dorf zurück. (E. M. Remarque)
Er sitzt nun wieder hinter seinem Tisch. (H. Fallada)
Sie setzten sich auf den Koffer. (A. Seghers)
3. durch ein Substantiv im Akkusativ (meist als Straßenangäben in Adressen).
„Ich wohne in achtzehn“, sagte er. „Hakenstraße achtzehn.“ (E. M. Remarque)
§ 272. Die Adverbialbestimmung der Zeit (die temporale Umstandsbestimmung, die Temporalbestimmung) gibt den Zeitpunkt der Handlung an (wann?), ihre Dauer (wie lange?, seit wann?, auf wie lange?, bis wann?), ihre Wiederkehr (wie oft?).
Um diese Stunde saß Fiedler schon vor der Stadt in der Laube... (A. Seghers)
Aber eines Tages war der Deputierte Barbaroux nach Paris zurückgefahren. (W. Bredel)
Hermann hatte damals bis in die Nacht bei ihnen gesessen. (A. Seghers)
Und allwöchentlich legte er ihr auf den Tisch... dieselbe Summe Geldes wie früher... (A. Zweig)
Die Adverbialbestimmung der Zeit kann ausgedrückt werden:
1. durch temporale Adverbien (zuweilen mit einer Präposition): jetzt, heute, gleich, morgen, gestern, bald, endlich, oft, tagelang, früh, mittags, spät, täglich, abends, nachts, lange, niemals, jemals, immer, stets, häufig, sofort, zuweilen u. a. m.;
„Was ist heute für ein Tag?“ fragte er. (E. M. Remarque)
Nun bin ich doch zu spät gekommen, dachte er... (B. Uhse)
Röder hatte also bis jetzt nichts ausgesagt. (A. Seghers)
Oft hat Miesicke draußen von Mißhandlungen auf dem Stadthaus gehört. (W. Bredel)
Er betrachtet lange die zerstörte Orgel. (W. Bredel)
2. durch Substantive mit Präpositionen;
An einem sonnigen Septembermorgen pflügten zwei Bauern auf zweien dieser Äcker... (G. Keller)
Nach der Mittagspause sind sie allein in der Wachtstube... (W. Bredel)
Seit dem 1. März, seit über sieben Monaten, ist Walter Kreibel in Schutzhaft. (W. Bredel)
In derselben Mittagspause stand Franz in seiner Kantine und horchte. (A. Seghers)
Merke: am Tage, am Morgen, am Abend, am Montag; in der Nacht, im Jahre 1950, im Januar, in der Woche; um 7 Uhr, um Mitternacht.
3. durch Substantive im Akkusativ oder Genitiv;
Diesen Morgen ist wieder ein Paket Zeitungen angekommen. (H. Heine)
Vier Monate hatte er in Sachsen gearbeitet... (W. Bredel)
Eines Abends läuft Kreibel aufgeregt durch die Straßen Barmbecks. (W. Bredel)
Andern Tags wartete auf Charlotte Corday im Haus ihrer Tante ein Fremder... (W. Bredel)
4. durch Grundzahlwörter (bei Bezeichnung des Jahres in Daten).
1940 war er eingezogen worden, hatte sich zur Luftwaffe gemeldet... (W. Bredel)
...meine ersten Notizen für den „Untertan“ sind von 1906. Geschrieben wurde er 1912 bis 1914... (H. Mann)
§ 273. Die Adverbialbestimmung der Art und Weise gibt an, wie, auf welche Weise oder mit Hilfe welcher Mittel die Handlung vor sich geht, sowie den Grad und das Maß der Handlung. Diese Adverbialbestimmung bezeichnet ferner den Grad einer Eigenschaft, die durch ein Adjektiv ausgedrückt ist. Somit unterscheidet man folgende Unterarten der Adverbialbestimmung der Art und Weise: 1) die Adverbialbestimmung der Art und Weise im engeren Sinne; 2) die Adverbialbestimmung des Mittels (Instrumentalbestimmung); 3) die Adverbialbestimmung des Grades (der Intensität).
I. Die Adverbialbestimmung der Art und Weise im engeren Sinne gibt an, wie, auf welche Weise, auf welche Art die Handlung vor sich geht, und antwortet auf die Fragen: wie?, auf welche Weise?
Petra schüttelte energisch den Kopf... (H. Fallada)
...Franz... springt in langen Sätzen die Treppe hinunter. (J. Petersen)
Langsamen und gemessenen Schrittes trat Taubenhaus an das Rednerpult. (B. Kellermann)
Die Adverbialbestimmung der Art und Weise wird ausgedrückt:
1. durch qualitative Adverbien: gut, leise, schnell, langsam, ruhig, leicht, schwer, energisch u. a.;
Sie schlief und atmete langsam und ruhig. (E. M. Remarque)
Alles ging gut. (L. Feuchtwanger)
Der Keller des alten Schellhammer war am solidesten und stärksten in der Hofgartengegend gebaut... (B. Kellermann)
2. durch Partizipien;
Verlegen und stockend erzählte er von seiner Reise. (B. Kellermann)
Schlagend, klirrend, stoßend fuhren die Wagen über die Weichen und Kreuzungen von Stralau-Rummelsburg. (H. Fallada)
Noch lange saß sie aufgestützt und lauschte hinüber. (H. Mann)
3. durch präpositionale Wendungen;
Er aß im Gehen. (A. Seghers)
Hinter uns fliegt die Tür mit lautem Knall auf. (J. Petersen)
Mit leichten Füßen eilte sie die Treppe hinunter... (B. Kellermann)
4. durch Substantive im Genitiv (mit einem kongruierenden Attribut);
Langsamen Schrittes trat sie in den Laden. (W. Bredel)
Gesenkten Kopfes blickte sie Tonio Kroger von unten herauf mit schwarzen, schwimmenden Augen an. (Th. Mann)
5. durch den unabhängigen Akkusativ (accusativus absolutus);
Klemm saß am Schreibtisch, den Rücken gegen Lenore. (A. Seghers)
Zögernd steht Sophie, die Geldtasche in der Hand. (H. Fallada)
6. durch eine Infinitivgruppe mit ohne... zu, (an)statt... zu.
Pagel hat, ohne auf das Geschwätz zu achten, am Fenster gestanden. (H. Fallada)
Hans kam es sonderbar vor, daß dieser Junge genau am selben Ort wie er selbst die Wärme, die Lieder, die Suppe mit ihm teilte, anstatt vor ihm wegzurennen... (A. Seghers)
Er lief, statt den Schienen nachzugehen, ein Stück in die Anlage. (A. Seghers)
II. Die Adverbialbestimmung des Mittels (Instrumentalbestimmung) bezeichnet das Mittel oder Werkzeug der Handlung und antwortet auf die Fragen: wie?, womit?, wodurch? Die Instrumentalbestimmung wird ausgedrückt durch Substantive mit den Präpositionen mit, durch, mittels, vermöge und durch die Pronominaladverbien damit, dadurch, womit, wodurch.
Wodurch überwindet die Bourgeoisie die Krisen? Einerseits durch die erzwungene Vernichtung einer Masse von Produktivkräften; andererseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere Ausbeutung alter Märkte. Wodurch also? Dadurch, daß sie allseitigere und gewaltigere Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, vermindert. (K. Marx/F. Engels)
Die Waffen, womit die Bourgeoisie den Feudalismus zu Boden geschlagen hat, richten sich jetzt gegen die Bourgeoisie selbst. (K. Marx/F. Engels)
...das hat mit ihrem Singen | Die Lorelei getan. (H. Heine)
III. Die Adverbialbestimmung des Grades gibt die Intensität der Handlung, den Grad der Eigenschaft an und antwortet auf die Fragen: wie?, wie stark?, wie sehr?
Um sich in Berlin zu betätigen, mußte Oskar einen Mitarbeiter haben, der ihm bis ins letzte ergeben war. (L. Feuchtwanger)
Der stumpfe Glanz des Metalls, die kleinen blauen Pulverwölkchen sind zum Greifen nahe. (J. Petersen)
Die Adverbialbestimmung des Grades wird ausgedrückt:
1. durch quantitative Adverbien: äußerst, sehr, höchst, viel, ziemlich, völlig, zusehends, beinahe, wenig, größtenteils, ganz u. a.;
Richard drückt uns fest die Hand. (J. Petersen)
Marcel war tief unglücklich und sehr einsam. (W. Bredel)
Als sie auf den Anhöhen gingen..., fielen äußerst langsam einzelne Schneeflocken. (A. Stifter)
Hier am Rhein war es jetzt ziemlich still. (A. Seghers)
2. durch eine präpositionale Wendung;
Es goß seit Tagen in Strömen. (W. Bredel)
Oskar war erstaunt bis zur Betäubung. (L. Feuchtwanger)
3. durch ein Partizip I.
Schneidend kalt sind die ersten Tage des März. (W. Bredel)
§ 274. Die Adverbialbestimmung der Folge (konsekutive Umstandsbestimmung, Konsekutivbestimmung) bezeichnet die Folge eines Zustands und antwortet auf die Fragen: wie?, mit welcher Folge? Sie wird durch eine Infinitivgruppe mit zu oder um... zu ausgedrückt.
Sie war aber viel zu müde, um zu staunen. (A. Seghers)
An einem Frühjahrsnachmittag, der zu regnerisch war, im Garten zu sitzen, verzogen sich die Familie Malzahn, die Tante Amalie, Lenore, ihr Junge und ein paar Gäste ins Wohnzimmer. (A. Seghers)
Es war nicht hell genug, um die Gesichter zu erkennen. (E. M. Remarque)
§ 275. Die Adverbialbestimmung des Vergleichs (komparative Umstandsbestimmung) gibt den Vergleich an, antwortet auf die Frage wie? und wird durch ein Substantiv, Pronomen, Adverb usw. mit den Konjunktionen wie oder als (seltener denn) ausgedrückt. Im Vergleich steht bei Gleichheit die Konjunktion wie, bei Ungleichheit als. Bei Ungleichheit enthält der Satz auch ein Adjektiv oder ein Adverb im Komparativ.
Das Linoleum auf dem Boden war glatt wie ein Spiegel. (E. M. Remarque)
Er verlor das Gefühl für Zeit wie am gestrigen Abend. (A. Seghers)
Der Frühling war gekommen, später, aber auch rascher und freudiger als gewöhnlich. (J. W. Goethe)