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ПОСОБИЕ_Пожилова В.Е., Рябых Е.Б..doc
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Die Erfolgsrezepte von aldi

Aldi ist der Kurzname der beiden weltweit operierenden deutschen Handelsunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd. Der Firmenname Aldi ist eine Abkürzung und steht für Albrecht-Discount.

Aldi geht auf ein 1913 gegründetes Lebensmittelgeschäft in Essen zurück. Es handelte sich um ein kleines Ladengeschäft von 35 m², das von der Mutter von Karl Albrecht und Theo Albrecht betrieben wurde. Nach dem Krieg übernahmen Karl und Theo den elterlichen Betrieb. Im Essener Ortsteil Schonnebeck eröffneten sie bald ein größeres Geschäft. Sie expandierten weiter und hatten es bis 1950 bereits zu einer kleinen Lebensmittelkette von 13 Geschäften herkömmlicher Prägung gebracht. 1960, im Jahr der Aufteilung in Aldi Nord und Aldi Süd, waren es bereits 300 Läden mit einem Umsatz von 90 Millionen DM. Aldi expandiert auch heute noch weltweit mit Erfolg.

Heute rangieren die Brüder laut US-Wirtschaftsmagazin “Forbes” auf dem dritten Platz der reichsten Menschen der Welt. Geschätztes Vermögen: 26,8 Milliarden Euro. Dennoch leben sie bescheiden.

Während der restliche Handel zurzeit nicht mit steigenden Umsätzen und Gewinnen rechnen kann, geht es bei Aldi aufwärts. Gespart wird immer. In guten wie in schlechten Zeiten. Denn mittlerweile kaufen über 75 Prozent der Deutschen bei Aldi ein – auch Besserverdienende. Die fast 3.800 deutschen und die 2.600 ausländischen Aldi-Filialen nehmen im Jahr schätzungsweise rund 30 Milliarden Euro ein. Bei einer geschätzten Umsatzrendite von fünf Prozent verdient Aldi jährlich 1,5 Milliarden Euro.

Die Erfolgsstory Aldi basiert auf einem einfachen Prinzip: Alles ist einfach. Es gibt “nur” rund 600 verschiedene Basisartikel. Der Warenumschlag ist schnell, die Produkte werden in Kartons ausgelegt und die Anordnung ist in allen Filialen gleich. Bescheiden müssen auch die Aldi-Chefeinkäufer bleiben: Einladungen und Geschenke von Lieferanten sind tabu.Die Umschlagsgeschwindigkeit von Aldi-Artikeln ist extrem hoch. Entsprechend gut ist die Versorgung der Filialen organisiert. Dreh- und Angelpunkt für den Warenumschlag sind 65 Zentrallager in Deutschland, jedes so groβ wie fünf bis sechs Fuβballfelder.

Teure Werbekampagnen sind bei Aldi nicht nötig, weil Aldi auch so funktioniert. Angeblich hat die Aldi-Kette in ihrer Firmengeschichte noch keinen einzigen Cent für Werbeagenturen ausgegeben. Die Konkurrenz staunt – und rauft sich die Haare. Ganz ohne Werbung kommt aber auch Aldi nicht aus. Einmal wöchentlich schaltet der Discounter Anzeigen in Zeitungen mit der Überschrift: “Aldi informiert”. Das klingt zwar eher wie eine amtliche Bekanntmachung, passt aber zum Aldi-Prinzip: Auf den Preis kommt es an.

Im Norden Deutschlands stets am Mittwoch, im Süden am Montag und Donnerstag – der Aldi-Tag sorgt für lange Warteschlangen vor Ladenöffnung. Denn jeder kennt den Aldi-Satz: “Sollten diese Artikel allzu schnell ausverkauft sein, bitten wir um Ihr Verständnis”. Mit diesen immer wiederkehrenden Angebotstagen sorgt Aldi ohne groβen Aufwand für Aufmerksamkeit. Die Kundschaft freut sich Woche für Woche. Und mittlerweile gehört es fast schon zum guten Ton, mit Kollegen über aktuelle Aldi-Schnäppchen zu plaudern.

Aldi setzt auf Qualität zum günstigen Preis. Obwohl der Discounter keine Markenprodukte im Sortiment hat, gibt es eine Reihe von Aldi-Waren, die in Untersuchungen von Verbraucherschützern mit “gut” oder “sehr gut” benotet werden. Das verwundert kaum. Angeblich bleiben Produkte nicht im Sortiment, Wenn sie nicht mindestens mit “befriedigend” abschneiden. Dass die Qualität hoch ist, liegt auch an den Markenherstellern, die sich hinter einigen Billig-Produkten verbergen. Die Kunden freut's.

Aufgabe 17. Das Aldi-Prinzip wurde oft kopiert, erreicht hat es niemand. Still und heimlich erobern Theo und Karl Albrecht die Welt. Blicken Sie hinter die Kulisse: So wurde Aldi erfolgreich. Besprechen Sie das Aldi-Prinzip im Kurs.

Das ALDI-Prinzip

Wir wollen, dass die Verbraucher die wichtigsten Lebensmittel ganz in der Nähe, immer frisch, immer von hoher Qualität und immer zum günstigen Preis kaufen können. Daraus haben wir ein Prinzip gemacht:

Qualität ganz oben – Preis ganz unten.

  • Wir kaufen

von leistungsstarken Lieferanten. In so groβen Mengen, dass wir die Qualität bestimmen, die Frische garantieren und selbstverständlich günstiger einkaufen als alle, die weniger davon kaufen.

  • Wir garantieren

hohe Qualität. Und lassen uns diese durch ständige, unabhängige Lebensmittelkontrollen bestätigen.

  • Wir sparen

bei allem, was Ware üblicherweise nur verteuert. Unsere Läden sind nicht zu groβ. Unser Sortiment ist nicht zu breit, die Warenpräsentation nicht aufwändig. Unsere Logistik ist äuβerst rationell.

  • Wir liefern

was wir versprechen: Produkte von hoher Qualität, in groβer Frische. So günstig, wie nur ALDI es kann.

  • Wir sind stolz

auf unsere freundlichen und zuverlässigen Mitarbeiter. Und unseren Erfolg. 85% aller Haushalte kaufen heute schon bei ALDI. Das sind mehr, als bei jedem anderen Lebensmittelanbieter.

  • Wir sagen Danke

für Ihre Treue. Und wir garantieren Ihnen - falls ein Produkt einmal nicht Ihren Geschmack treffen sollte - Rücknahme und Kaufpreiserstattung ohne Nennung von Gründen.

  • Wir versprechen

dass wir, zu Ihrem Nutzen, immer und überall unser ALDI-Prinzip konsequent einhalten. Davon können Sie sich selbst überzeugen. Jeden Tag.

Aufgabe 18. Ist das für Sie ein Thema – preiswert einkaufen? In welchen Geschäften kaufen Sie für Ihren täglichen Bedarf (Lebensmittel, Waschmittel etc.) ein? Gibt es etwas Ähnliches wie Aldi auch bei Ihnen? Berichten Sie.

Aufgabe 19. Lesen Sie den Text und beantworten Sie folgende Frage: Wieviel Geld braucht man Ihrer Meinung nach mindestens zum täglichen Leben?

Wie viel braucht ein Mensch zum Leben? Wie oft soll jemand ins Kino gehen können, wie oft darf er sich und seinen Kindern einen Besuch im Zoo gönnen, wie häufig ein gutes oder auch ein schlechtes Buch kaufen, ein Konzert besuchen, eine leckere Scheibe Käse oder Schinken aufs Brot legen, wie teuer darf der Sekt zur Geburtstagsfeier sein und muss man Mitglied in einem Sportverein werden? Wie viel Geld also braucht der Mensch, damit er nicht ausgeschlossen ist in dieser Gesellschaft?

Ein Deutscher, so hat es der Gesetzgeber festgelegt, braucht 345 Euro im Monat. Das hat das Bundessozialgericht nun bestätigt. Aber kann eine gut dotierte Sozialrichterin, kann eine gut verdienende Politikerin, kann eine gut bezahlte Journalistin überhaupt beurteilen, wie viel Geld der Mensch im Monat braucht? Hat man in solchen Positionen noch eine Vorstellung davon, was es heißt, mit einer so geringen Summe am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen? Und braucht überhaupt jeder Mensch gleich viel – als Minimum?

All diese Fragen lassen sich schlicht und leider nur sehr hart beantworten: Es gibt keine objektivierbaren Bedürfnisse, es gibt kein Recht auf Leben im Wohlstand. Ein junger Mann, der nie gearbeitet hat, mag mit 345 Euro gut zurechtkommen. Eine Angestellte, die anderes gewöhnt war, erlebt dies als dramatischen Abstieg. Materielle Gerechtigkeit kann der Rechtsstaat nicht herstellen. Er kann nur minimale Teilhabe sichern und - hoffentlich - Armut verhindern.

Aufgabe 20. Wann gilt ein Mensch für Sie als arm? Sie können die Ergebnisse folgender Umfrage benutzen:

Umfrage – Was bedeutet Armut?

„Arm ist jemand, wenn er/sie ...“

... dauernd Hunger leiden muss _____________________________________ 81%

... obdachlos ist _________________________________________________ 77%

... sich nur billigste Lebensmittel leisten kann _________________________ 46%

... sich keinen Euro im Monat ersparen kann __________________________ 41%

... sich keinen Fernseher leisten kann ________________________________ 17%

... sich kein Telefon oder Handy leisten kann __________________________ 14%

... sich kein motorisiertes Fahrzeug leisten kann _______________________ 12%

... den Urlaub daheim verbringen muss ______________________________ 11%

Aufgabe 21. Referieren Sie über den Inhalt des Textes. Bestimmen Sie den Grundgedanken des Textes und äußern Sie Ihre Meinung darüber.