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Remarque_Erich_Maria_-_Die_Nacht_von_Lissabon

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Ein Gedanke durchzuckte mich und gleichzeitig eine wilde Hoffnung. »Was wollen Sie tun?« fragte ich.

»Verschwinden.« »Als Josef Schwarz?« »Ja.«

»Als Name?«

»Als alles, was Josef Schwarz in mir war. Und auch als das, was ich vorher war.«

»Und was wollen Sie mit Ihrem Paß machen?« »Ich brauche ihn nicht mehr.«

»Haben Sie einen anderen?«

Schwarz schüttelte den Kopf. »Ich brauche keinen mehr.«

»Haben Sie ein amerikanisches Visum darin?« »Ja.«

»Wollen Sie ihn mir verkaufen?« fragte ich, obschon ich kein Geld hatte.

Schwarz schüttelte den Kopf. »Warum nicht?«

»Ich kann ihn nicht verkaufen«, sagte Schwarz.

»Ich habe ihn selbst geschenkt bekommen. Aber ich kann ihn Ihnen schenken. Morgen früh. Können Sie ihn brauchen?«

»Mein Gott!« sagte ich atemlos. »Brauchen! Er würde mich retten! Ich habe in meinem kein amerikanisches Visum und wüßte nicht, wie ich eins bis morgen nachmittag bekommen könnte.«

Schwarz lächelte schwermütig. »Wie sich alles wiederholt! Sie erinnern mich an die Zeit, als ich im Zimmer des sterbenden Schwarz saß und nur an den Paß dachte, der mich wieder zu einem Menschen machen

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sollte. Gut, ich werde Ihnen meinen geben. Sie brauchen nur die Fotografie auszuwechseln. Das Alter wird ungefähr stimmen.«

»Fünfunddreißig«, sagte ich.

»Sie werden ein Jahr älter werden. Haben Sie jemand, der geschickt mit Pässen ist?«

»Ich weiß jemand hier«, erwiderte ich. »Eine Fotografie ist leicht ausgewechselt.«

Schwarz nickte. »Leichter als eine Persönlichkeit.«

Er starrte eine Weile vor sich hin. »Wäre es nicht sonderbar, wenn Sie jetzt auch beginnen würden, Bilder zu lieben? So wie der tote Schwarz - und dann ich?«

Ich konnte mir nicht helfen, aber ich fühlte einen leichten Schauder. »Ein Paß ist ein Stück Papier«, sagte ich. »Keine Magie.«

»Nein?« fragte Schwarz.

»Doch«, erwiderte ich. »Aber nicht so. Wie lange blieben Sie in Paris?«

Ich war so voll Aufruhr über das Versprechen von Schwarz, mir seinen Paß zu geben, daß ich nicht hörte, was er sagte. Ich dachte nur darüber nach, was ich tun könnte, um auch für Ruth ein Visum zu bekommen. Vielleicht konnte ich sie beim Konsulat als meine Schwester ausgeben. Es war unwahrscheinlich, daß es nützte, denn die amerikanischen Konsulate waren sehr strikt; aber ich mußte es versuchen, wenn nicht ein zweites Wunder passierte. Dann hörte ich plötzlich Schwarz sprechen.

»Er stand plötzlich in der Tür unseres Zimmers in Paris«, sagte Schwarz. »Es hatte ihm sechs Wochen genommen, aber er hatte uns gefunden. Dieses Mal hatte er keinen Beamten vom deutschen Konsulat mobilisiert; er

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war selbst gekommen und stand vor uns in dem kleinen Hotelzimmer mit den amourösen Drucken nach Zeichnungen des achtzehnten Jahrhunderts an der Wand, Georg Jürgens, Obersturmbannführer, der Bruder Helens, groß, breit, zweihundert Pfund schwer und dreimal so deutsch als in Osnabrück, obschon er in Zivil war. Er starrte uns an.

›Also alles Lügen‹, sagte er. ›Ich dachte mir doch, daß es irgendwo gewaltig stänke!‹

›Was wundert Sie daran?‹ erwiderte ich. ›Es stinkt überall, wohin Sie kommen. Gewaltig! Weil Sie kommen.‹

Helen lachte.

›Laß das Lachen!‹ brüllte Georg.

›Lassen Sie das Brüllen!‹ erwiderte ich. ›Oder ich lasse Sie hinauswerfen!‹

›Warum versuchen Sie das nicht selbst?‹

Ich schüttelte den Kopf. ›Spielen Sie noch immer den Helden, wenn es ungefährlich ist? Sie sind vierzig Pfund schwerer als ich. Kein Unparteiischer würde uns als Boxer paaren. Was wollen Sie hier?‹

›Das geht Sie Vaterlandsverräter einen Dreck an. Gehen Sie raus! Ich will mit meiner Schwester reden!‹

›Bleib hier!‹ sagte Helen zu mir. Sie funkelte vor Zorn. Langsam stand sie auf und nahm einen Aschenbecher aus Marmor in die Hand. ›Noch einen Satz dieser Art, und das Ding fliegt dir ins Gesicht‹, sagte sie sehr ruhig zu Georg. ›Du bist nicht in Deutschland.‹

›Leider noch nicht! Aber wartet nur - dies wird bald Deutschland werden!‹

›Es wird nie Deutschland werden‹, sagte Helen. ›Es mag sein, daß ihr Kommißkaffern es vorübergehend erobert, aber es wird Frankreich bleiben. Bist du gekommen, um

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darüber zu diskutieren?‹

›Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen. Weißt du nicht, was dir passieren wird, wenn du hier vom Krieg überrascht wirst?‹

›Nicht sehr viel.‹

›Man wird dich in ein Gefängnis stecken.‹

Ich sah, daß Helen einen Augenblick überrascht war.

›Man wird uns vielleicht in ein Lager stecken‹, sagte ich. ›Aber es wird ein Internierungslager sein - kein Konzentrationslager wie in Deutschland.‹

›Was wissen Sie schon davon!‹ schnauzte Georg.

›Genug‹, erwiderte ich. ›Ich war in einem der Ihren - durch Ihre Vermittlung.‹

›Sie Wurm waren in einem Erziehungslager‹, erklärte Georg verächtlich. ›Aber es hat nichts genützt. Sie sind desertiert, nachdem Sie freigelassen wurden.‹

›Ich beneide Sie um Ihre Ausdrücke‹, sagte ich. ›Wenn jemand Ihnen entwischt, so ist das Desertation.‹

›Was sonst? Sie hatten Befehl, Deutschland nicht zu verlassen!‹

Ich winkte ab. Ich hatte genug Gespräche ähnlicher Art mit Georg gehabt, bevor er die Macht hatte, mich dafür einsperren zu lassen.

›Georg war immer ein Idiot‹, sagte Helen. ›Ein muskulöser Schwächling. Er braucht eine gepanzerte Weltanschauung wie eine dicke Frau ein Korsett, weil er sonst zerfließen würde. Streite nicht mit ihm. Er tobt, weil er schwach ist.‹

›Laß das!‹ erwiderte Georg friedlicher, als ich erwartet hatte. ›Pack deine Sachen, Helen. Die Lage ist ernst. Wir fahren heute abend zurück.‹

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›Wie ernst ist die Lage?‹

›Es gibt Krieg. Ich wäre sonst nicht hier.‹

›Du wärest sonst auch hier‹, sagte Helen. ›Genauso wie du vor zwei Jahren in der Schweiz warst, als ich nicht zurückkommen wollte. Es paßt dir nicht, daß die Schwester eines so treuen Parteimitgliedes nicht in Deutschland leben will. Damals hast du erreicht, daß ich zurückkehrte. Jetzt bleibe ich hier, und ich will nicht mehr darüber reden.‹

Georg starrte sie an. ›Wegen dieses erbärmlichen Schurken da? Hat er dich wieder bequatscht?‹

Helen lachte. ›Schurke - wie lange habe ich das nicht gehört. Ihr habt wirklich ein vorsintflutliches Vokabular! Nein, dieser Schurke da, mein Mann, hat mich nicht bequatscht. Er hat sogar alles getan, um mich zurückzuschicken. Mit besseren Gründen als du.‹

›Ich will mit dir allein reden‹, sagte Georg. ›Es wird dir nichts nützen.‹

›Wir sind Geschwister.‹ ›Ich bin verheiratet.‹

›Das sind keine Blutsbande‹, erklärte Georg. ›Du hast mir nicht einmal einen Stuhl angeboten‹, fügte er, plötzlich kindisch beleidigt, hinzu. ›Man kommt von Osnabrück all den Weg und wird stehend abgefertigt.‹ Helen lachte. ›Dies ist nicht mein Zimmer. Mein Mann bezahlt die Miete.‹

›Setzen Sie sich, Obersturmbannführer und Hitlerknecht‹ sagte ich. ›Und gehen Sie bald wieder.‹

Georg sah mich ärgerlich an und setzte sich krachend auf das altersschwache Sofa. ›Ich möchte mit meiner Schwester allein reden, können Sie das nicht verstehen?‹ fragte er.

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›Haben Sie mich mit ihr allein reden lassen, als Sie mich verhaften ließen?‹ fragte ich zurück.

›Das war etwas ganz anderes‹, schnaubte Georg.

›Bei Georg und seinen Parteigenossen ist es immer etwas anderes, wenn sie dasselbe tun wie andere Menschen‹, sagte Helen sarkastisch. ›Wenn sie Leute, die anderer Meinung sind als sie, einsperren oder totschlagen, verteidigen sie damit die Freiheit des Denkens; wenn sie dich ins Konzentrationslager schickten, verteidigten sie die besudelte Ehre ihres Vaterlandes - ist das nicht so, Georg?‹

›Genauso!‹

›Außerdem hat er immer recht‹, sagte Helen. ›Er hat nie Zweifel und nie ein schlechtes Gewissen. Er steht auch immer auf der richtigen Seite, auf der Seite der Macht. Er ist wie sein Führer - der friedlichste Mensch der Welt, wenn die anderen nur tun, was er für richtig hält. Die Störenfriede sind immer die andern. Ist das nicht so, Georg?‹

›Was hat das mit uns hier zu tun?‹

›Nichts‹, sagte Helen. ›Und alles. Siehst du nicht, wie lächerlich du hier wirkst, du Säule der Rechthaberei in dieser toleranten Stadt? Selbst in Zivil hast du immer noch Stiefel an, um auf anderen herumtrampeln zu können. Aber hier hast du keine Macht, noch nicht! Hier kannst du mich nicht in deine nach Schweiß stinkende, plattfüßige Partei-Frauenschaft einschreiben lassen! Hier kannst du mich auch nicht überwachen wie eine Gefangene! Hier kann ich atmen, und hier will ich atmen.‹

›Du hast einen deutschen Paß! Es gibt Krieg. Du wirst hier ins Gefängnis gesteckt werden.‹

›Noch nicht! Und dann immer noch lieber hier als bei euch! Denn ihr würdet mich auch einsperren müssen! Ich

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würde nicht mehr wie eine Stumme herumgeistern, nachdem ich einmal wieder die süße Luft der Freiheit geatmet habe und euch entronnen bin, euren Kasernen und Brutanstalten und eurer trostlosen Schreierei!‹

Ich stand auf. Ich wollte nicht, daß sie sich preisgab vor dem nationalistischen Klotz, der sie nie verstehen konnte. ›Der da ist schuld!‹ schnarrte Georg. ›Der verfluchte Kosmopolit! Er hat dich verdorben! Warte, Bursche, wir werden noch abrechnen!‹

Er stand auch auf. Es wäre ihm nicht schwergefallen, mich niederzuschlagen. Er war bedeutend stärker als ich, und mein rechter Arm war im Ellbogengelenk etwas steif geblieben nach einem Tag nationaler Erziehung im Konzentrationslager. ›Rühr ihn nicht an!‹ sagte Helen sehr leise.

›Mußt du den Feigling verteidigen?‹ fragte Georg. ›Kann er das nicht selbst?‹«

Schwarz wendete sich mir zu. »Es ist eine merkwürdige Sache mit der körperlichen Überlegenheit. Sie ist die primitivste, die es gibt, und hat nichts mit Mut und Männlichkeit zu tun. Ein Revolver in der Hand eines Krüppels kann sie zunichte machen. Sie ist eine Sache von Pfunden und Muskeln, weiter nichts - aber trotzdem fühlt man sich gedemütigt, wenn man ihrer Brutalität begegnet. Jeder weiß, daß wirklicher Mut anderswo beginnt, und daß das Muskelpaket, das herausfordert, da wahrscheinlich elend versagen würde - trotzdem suchen wir nach lahmen Erklärungen und überflüssigen Entschuldigungen und fühlen uns jämmerlich, wenn wir ablehnen, zum Krüppel geschlagen zu werden. Ist das nicht so?«

Ich nickte. »Sinnlos, aber deshalb besonders kränkend.«

»Ich hätte mich verteidigt«, sagte Schwarz. »Selbstverständlich hätte ich das!«

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Ich hob die Hand. »Herr Schwarz, wozu? Mir brauchen Sie das nicht zu erklären.«

Er lächelte schwach. »Das ist wahr. Aber sehen Sie, wie tief es sitzt, daß ich es sogar jetzt noch erklären will? Wie ein Widerhaken im Fleisch. Wann hört das bißchen männliche Eitelkeit auf?«

»Was geschah?« fragte ich. »Kam es dazu?«

»Nein. Helen begann plötzlich zu lachen. ›Sieh dir diesen Dummkopf an!‹ sagte sie zu mir. ›Er glaubt, wenn er dich niederschlägt, würde ich so an deiner Männlichkeit verzweifeln, daß ich reuig in das Land des einseitigen Faustrechts zurückkehren würde.‹ Sie wendete sich zu Georg. ›Du mit deinem Geschwätz von Mut und Feigheit! Der da -‹ sie zeigte auf mich, ›- hat mehr Mut gehabt, als du dir jemals vorstellen kannst! Er hat mich geholt. Er ist meinetwegen zurückgekommen und hat mich geholt.‹

›Was?‹ Georg glotzte mich an. ›Nach Deutschland?‹

Helen besann sich. ›Das ist gleich. Ich bin hier, und ich komme nicht zurück.‹

›Geholt? Dich?‹ fragte Georg. ›Wer hat ihm geholfen?‹

›Niemand‹, sagte Helen. ›Du möchtest wohl rasch wieder ein paar Leute verhaften, wie?‹

Ich hatte sie nie so gesehen. Sie war so geladen mit Abwehr, Abscheu, Haß und funkelndem Triumph, entkommen zu sein, daß sie bebte. Mir ging es ähnlich; aber bei mir kam auf einmal, wie ein Blitz, der blendete, etwas anderes hinzu - der jähe Gedanke an Rache. Georg hatte hier keine Macht! Er konnte nicht seiner Gestapo pfeifen. Er war allein.

Der Gedanke verwirrte mich so, daß ich nicht wußte, was ich im Augenblick tun sollte. Ich konnte mich nicht prügeln und wollte es auch nicht; ich wollte das Wesen

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vor mir auslöschen. Es sollte nicht mehr existieren. So wie die Inkarnation des Bösen keines Urteils bedarf, um es zu vernichten, so schien es mir mit Georg. Ihn zu vernichten, bedeutete nicht nur Rache - es bedeutete auch, Dutzende unbekannter künftiger Opfer zu retten. Ich ging, ohne daran zu denken, was ich tat, zur Tür. Ich wunderte mich, daß ich nicht taumelte. Ich mußte allein sein. Ich mußte überlegen. Helen sah mich aufmerksam an. Sie sagte nichts. Georg beobachtete mich verächtlich und setzte sich dann wieder. ›Endlich!‹ knurrte er, als ich die Tür hinter mir schloß.

Ich ging die Treppe hinunter. Man roch das Mittagessen; es gab Fisch. Auf dem Treppenabsatz stand eine italienische Truhe. Ich war oft daran vorbeigegangen, aber ich hatte sie nie bemerkt. Jetzt sah ich die Schnitzerei so genau, als wollte ich sie kaufen. Ich ging wie ein Nachtwandler weiter. Im zweiten Stock stand eine Tür offen. Das Zimmer war hellgrün gestrichen, die Fenster standen offen, und das Zimmermädchen drehte die Matratze des Bettes um. Sonderbar, was man alles sieht, wenn man glaubt, vor Erregung nichts zu sehen!

Ich klopfte an die Tür eines Bekannten, der im ersten Stock wohnte. Er hieß Fischer und hatte mir einmal einen Revolver gezeigt, den er besaß, um das Leben erträglicher zu finden. Die Waffe gab ihm die Illusion, freiwillig das karge und trostlose Dasein eines Emigranten zu fuhren, weil er die Wahl hatte, es abzubrechen, wann er wollte.

Fischer war nicht da, aber sein Zimmer war nicht verschlossen. Er hatte nichts zu verbergen. Ich ging hinein, um auf ihn zu warten. Ich wußte nicht genau, was ich wirklich wollte, obschon ich wußte, daß ich die Waffe von ihm leihen mußte. Es war sinnlos, Georg im Hotel zu töten, das war mir klar; es hätte Helen und mich und die anderen Emigranten, die hier lebten, gefährdet. Ich setzte

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mich auf einen Stuhl und versuchte, ruhig zu werden. Es gelang mir nicht. Ich saß da und starrte vor mich hin.

Ein Kanarienvogel fing plötzlich an zu singen. Er hing in einem Drahtbauer zwischen den Fenstern. Ich hatte ihn vorher nicht gesehen und schreckte auf, als hätte mich jemand gestoßen. Gleich darauf kam Helen herein.

›Was machst du hier?‹ fragte sie. ›Nichts. Wo ist Georg?‹

›Er ist fort.‹

Ich wußte nicht, wie lange ich in Fischers Zimmer gewesen war. Es schien mir sehr kurz. ›Kommt er wieder?‹ fragte ich.

›Ich weiß es nicht. Er ist hartnäckig. Weshalb bist du aus dem Zimmer gegangen? Um uns allein zu lassen?‹

›Nein‹, sagte ich. ›Nicht deshalb, Helen. Ich konnte ihn plötzlich nicht mehr ertragen.‹ Sie stand in der Tür und sah mich an. ›Haßt du mich?‹

›Ich dich hassen?‹ fragte ich tief erstaunt. ›Warum.‹

›Es fiel mir ein, als Georg weg war. Hättest du mich nicht geheiratet, wäre dir das alles nicht passiert.‹

›Es wäre mir dasselbe passiert. Oder noch Schlimmeres. Es kann sein, daß Georg in seiner Weise sogar noch Rücksicht deinetwegen genommen hat. Ich bin nicht in den elektrischen Stacheldraht getrieben und nicht an einem Fleischerhaken erhängt worden. - Ich dich hassen! Wie kannst du nur an so etwas denken!‹

Ich sah auf einmal hinter den Fenstern Fischers wieder den grünen Sommer. Das Zimmer lag nach hinten, und im Hof stand eine große Kastanie, durch deren Blätter die Sonne schien. Der Krampf in meinem Nacken löste sich wie ein Katzenjammer am späten Nachmittag. Ich fühlte mich selbst wieder. Ich wußte, welcher Tag es war und

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