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§ 60. Die Arten der Nebensätze

Die Einteilung der Nebensätze läßt sich nach verschiedenen Aspekten

durchführen.

1. Die syntaktisch-funktionale Einteilung der Nebensätze. Im

Satzgefüge steht der Nebensatz immer in einer syntaktischen Beziehung zum Hauptsatz (oder zu dem Nebensatz, von welchem der zu analysierende Nebensatz grammatisch abhängt). Diese Beziehung ist in den allermeisten Fällen den syntaktischen Beziehungen parallel, die die einfachen, d. h. durch Wörter oder Wortgruppen ausgedrückten Satzglieder zum Satz als Ganzem oder zu seinen andern Gliedern aufweisen. In den allermeisten Fällen sind also die Nebensätze den Satzgliedern synonym und können in einfache Satzglieder umgeformt werden. Eben deswegen werden die Nebensätze oft auch Gliedsätze genannt. Ihre Entsprechungen unter den Nebensätzen haben alle einfachen Satzglieder außer dem prädikativen Verb. (Vgl. die Tabelle in der Duden-Grammatik, S. 582—583.)

Auf Grund der weitgehenden Übereinstimmung zwischen den Nebensätzen und einfachen Satzgliedern werden die Nebensätze nach ihrer Satzgliedfunktion klassifiziert. Auch die Arten der Nebensätze, die mit einfachen Satzgliedern nicht übereinstimmen, lassen sich in dieser Einteilung unterbringen, obgleich sie die vollständige Korrelation des Systems der einfachen Satzglieder mit dem der Nebensätze unmöglich

machen.

Wir bringen nun ein Verzeichnis von syntaktisch-funktionalen Typen der Nebensätze, wobei aber nur die wichtigsten Erscheinungen

berücksichtigt werden:

A. Subjektsatz (Wer diese Notiz verfaßt hat, ist mir unbekannt.)

B. Prädikativsatz (Du bist, wie du warst.)

C. Objektsatz (Ich weiß, daß sie kommt.)

D. Adverbialsätze

1. Lokalsätze (Ich wohne, wo du früher gewohnt hast.)

2. Temporalsätze (Als es hell geworden war, schlug er die Äugen auf.)

3. Adverbialsätze der Art und Weise (Er lüftete seinen Hut, wobt er die Dame aufmerksam ansah.)

4. Kausalsätze (Er kommt, weil man ihn gerufen hat.) 5. Konditionalsätze (Ich bleibe, wenn du bleibst.)

6. Konzessivsätze (Ich komme, obgleich ich krank bin.)

7. Restriktivsätze (Wir ruderten, so gut es ging.)

8. Finalsätze (Komm näher, damit ich dich sehe.)

9. Konsekutivsätze (Er stotterte, so daß man nichts verstehen

konnte.)

10. Komparativsätze

a) reale Komparativsätze (Er benimmt sich besser, als wir

erwartet haben.)

b) irreale Komparativsätze (Er tut, als ob er nichts höre.)

E. Attributsätze (Da steht ein Mann, den ich kenne.)

F. Weiterführende Nebensätze (Sie gab ihm das Buch, worauf er zu lesen begann.)

Einige dieser Typen lassen sich nicht scharf voneinander abgrenzen. Vor allem ist dies in dem System der Adverbialsätze der Fall, wo z. B. die Temporalsätze der Gleichzeitigkeit und die Umstandssätze mit den Konjunktionen indem und während zum Teil zusammenfallen: Er schimpfte, während er nach Hause ging.

Obgleich das System der syntaktisch-funktionalen Typen der Nebensätze analog dem System der einfachen Satzglieder gebaut ist, sind, wie wir schon betont haben, nicht alle diese Typen in ihren wesentlichen Zügen den einfachen Satzgliedern synonym. Vor allem gilt dies für die weiterführenden Nebensätze und die irrealen Komparativsätze. Es wäre wirklich schwer, den Gehalt dieser Sätze durch den Gehalt irgendwelcher einfachen Satzglieder wiederzugeben. Die weiterführenden Sätze nehmen auf den Gesamtgehalt des Hauptsatzes (überhaupt des herrschenden Satzes) Bezug und stellen einen neuen, sich aus diesem Gesamtgehalt ergebenden Sachverhalt dar. Die irrealen Komparativsätze bringen die Irrealität eines Vergleichs zum Ausdruck, d. h. eine Modalschattierung, die am adäquatesten durch den Konjunktiv bezeichnet werden kann, also in der Form eines Elementarsatzes. Man kann dies durch den Versuch bekräftigen, die Beispielsätze für die Typen F und D 10 b in dem oben stehenden Verzeichnis in irgendwelche einfache Satzglieder umzuformen. Man kann gewiß den Nebensatz worauf er laut zu lesen begann durch irgendwelche temporale Adverbialbestimmungen zu ersetzen versuchen, da die Handlung des Nebensatzes in einer klar umrissenen zeitlichen Beziehung zu der des herrschenden Satzes steht. Aber es kommen dabei ganz sonderbare schwerfällige Gebilde zustande, selbst wenn man den lexikalen Bestand etwas ändert: z. B. Vor dem Beginn seines lauten Lesens gab sie ihm das Buch, wobei auch der in unserem Beispielsatz spürbare kausale Zusammenhang zwischen den Handlungen des Haupt- und des Nebensatzes verwischt wird. Interessant ist es auch, von diesem Standpunkt aus folgendes Satzgefüge mit einem weiterführenden Nebensatz zu betrachten:

Er formte allerlei komische Figuren aus Brot, worüber sich die Tante Amalie immer entrüstet hatte (Seghers).

Und ganz unmöglich ist es, den Nebensatz in ein einfaches Satzglied zu verwandeln in unserem Beispielsatz: Er tut, als ob er nichts hörte. Auch der in unserem Verzeichnis gebrachte Konsekutivsatz (D 9) läßt sich nicht ohne weiteres in ein einfaches Satzglied umformen. Die in Betracht kommenden Bildungen mit einem inneren Objekt (z. B. Er stotterte etwas Unverständliches) oder mit einer Infinitivkonstruktion der Art und Weise (z. B. Er stotterte, ohne etwas Verständliches hervorzubringen) usw. weisen ganz andere Bedeutungsschattierungen auf, die die Konsekutivsemantik vollständig überlagern. Auch die realen Komparativsätze, wenn sie ein anderes Subjekt und Prädikat als der herrschende Satz haben, sind durch ein einfaches Satzglied nicht zu ersetzen, z. B. Sie ist schöner, als ich dachte.

Allerdings können alle diese Nebensatztypen, wenn sie spezifischen lexikal-semantischen Gehalt aufweisen, auch so konstruiert werden, daß sie doch den einfachen Satzgliedern synonym werden. Selbst die irrealen Komparativsätze können durch Wörter und Wortgruppen mit Vergleichssemantik (eingeleitet durch wie, gleichsam) ersetzt werden, wenn auch die Irrealität des Vergleichs dabei etwas abgeschwächt wird. Z. B. Er läuft, als wäre er verrückt Er läuft wie verrückt.

Andererseits können solche Nebensatztypen, die ihrem Wesen nach den einfachen Satzgliedern synonym sind, in lexikal-semantischer Hinsicht so aufgebaut werden, daß sie ihre Umformung zu einfachen Satzgliedern nicht dulden. Vor allem ist dabei der allzu große Umfang der betreffenden Nebensätze wirksam.

Eine andere Schwierigkeit bei der syntaktisch-funktionalen Einteilung der Nebensätze erwächst daraus, daß bei der Aufstellung von Adverbialsätzen außer acht gelassen wird, daß einige von ihnen nicht nur vom Verb, sondern auch von andern Redeteilen unmittelbar abhängen können, z. B. vom Adjektiv: Sie ist schöner, als ich dachte (vgl. 374, 396—397). Doch vom Standpunkt der Systemeinheit aus ist es wirklich schwer, solche Nebensätze voneinander zu trennen wie Sie lief, wie geübte Sportlerinnen laufen Sie lief so, wie geübte Sportlerinnen laufen Sie lief so schnell, wie geübte Sportlerinnen laufenSie lief schneller, als geübte Sportlerinnen laufen (vgl. 231, 3—14).

2. Die syntaktisch-semantische Einteilung der Nebensätze. Eigentlich wurde der semantische Aspekt bereits bei der syntaktisch-funktionalen Einteilung der Nebensätze berücksichtigt. Die verschiedenen Arten der Adverbialsätze unterscheiden sich voneinander vor allem durch ihre Bedeutung. Die Unklarheit der Grenzen zwischen den einzelnen Typen der Adverbialsätze ist eben in ihrer semantischen Natur begründet, da zwischen einzelnen Bedeutungsbereichen dieser Sätze manche Berührungspunkte bestehen.

Aber es gibt einerseits auch andere bedeutsame semantische Differenzen innerhalb der einzelnen syntaktisch-funktionalen Typen, und andererseits gibt es bedeutsame semantisch-syntaktische Ähnlichkeiten, die gewissen Schichten verschiedener syntaktisch-funktionaler Typen eigen sind.

So wurde z. B. das Satzgefüge im kausalen und konditionalen Bereich als ein kompliziertes System dargestellt (242).

Von den innerfunktionalen semantischen Differenzen sei hier nur auf den in manchen Grammatiken hervorgehobenen Unterschied zwischen solchen Attributsätzen hingewiesen, die das Substantiv, zu welchem sie gehören, bloß charakterisieren, d. h. irgendwelche seiner Merkmale bestimmen, und solchen, die voneinander unabhängige Sachverhalte aufeinander beziehen (173, 584), «die Handlung weiterführen» (260, 28), d. h. thematisch neue Sachverhalte in den Ganzsatz einbeziehen. Als Beispiel eines derartigen Attributsatzes bringt W. Jung unter anderem (а. а. О.): Ich traf einen Bauern, bei dem ich mich nach dem Wege erkundigte. Solche Sätze werden «weiterführende» genannt und den Sätzen gleichgesetzt, die auch in unserer Übersicht als weiterführende bezeichnet waren. Es gibt in der Tat gewisse Berührungspunkte zwischen diesen Gebilden. Aber es scheint doch sehr schwer, die weiterführenden und die einfach-bestimmenden Attributsätze klar voneinander zu scheiden. So zieht die Duden-Grammatik vor, von weiterführenden Attributsätzen nur dann zu sprechen, wenn der Nebensatz vom Hauptsatz genügend distanziert wird «durch die Einschaltung eines aber, dann, denn, auch, darauf u. a.» (584). (Zu den Attributsätzen vgl. auch Engelen.)

Besonders wichtig für den Zusammenfall der Schichten bei den verschiedenen syntaktisch-funktionalen Typen sind die sog. «Inhaltsätze».

Unter Inhaltsätzen versteht man Nebensätze, die die eigentliche Mitteilung des Komplexes: herrschender Satz + Nebensatz oder wenigstens des Komplexes: das herrschende Satzglied + Nebensatz enthalten. Als Beispiel kann die früher angeführte Kette von gleichartigen Nebensätzen aus Th. Mann dienen, die aus 63 Wörtern besteht, wogegen zum Hauptsatz nur zwei Wörter gehören: Sie beobachteten, daß...

Besonders oft kommen Inhaltsätze als Objektsätze bei den Verben des Sagens, Meinens und Empfindens vor, auch bei den allgemeinsten Verben des Machens. Aber sie treten auch als Attributsätze auf in Verbindung mit Substantiven derselben Semantik. Vgl. Er fragte, ob sie ihm unverzüglich folgen wolle (Er stellte ihr) die Frage, ob sie ihm unverzüglich folgen wolle.

In solcher Form wird die indirekte Rede (auch «indirekte Meinung») wiedergegeben. Allerdings werden die die indirekte Rede (oder Meinung) enthaltenden Nebensätze nicht immer mit Hilfe von Kon sein (s. weiter unten).

Die Prädikativsätze sind in der Regel Inhaltsätze, da sie unmittelbar von dem kopulativen Verb abhängen, das eine sehr beschränkte — nur logisch-grammatische — Information bringt, z. B. Er ist, was ich sein wollte.

Die nicht-Inhaltsätze können an und für sich nicht minder informationsreich sein als die Inhaltsätze, oder sogar informa­tionsreicher. Z. B. Da sie ihm unverzüglich folgen wollte, begann er sogleich seine Vorbereitungen zu treffen. Der Grund für die Unterscheidung der Inhaltsätze und nicht-Inhaltsätze liegt ja nicht in der Beschaffenheit der entsprechenden Nebensätze, sondern in der Beschaffenheit der herrschenden Sätze, beziehungsweise in der Beschaffenheit der Glieder des herrschenden Satzes, von welchen die Nebensätze unmittelbar abhängen. Das herrschende Glied steht hier in Beziehung der obligatorischen lexikal-grammatischen Fügungspotenz zum Nebensatz.

Auch die Komparativsätze treten in verschiedenen Funktionen auf. Sie werden nicht nur als Adverbialsätze gebraucht, sondern auch als Prädikativsätze. Vgl. Er arbeitete, als wäre er ganz gesund — Er sah aus, als wäre er ganz gesund.

3. Die Einteilung der Nebensätze nach der Art ihrer Verbindung mit dem herrschenden Satz. Die Verbindung des Nebensatzes mit dem herrschenden Satz kann ohne oder mit Verwendung von speziellen lexikalen Mitteln erfolgen. Die das Satzgefüge verbindenden lexikalen Mittel können sowohl zum Nebensatz als auch zum herrschenden Satz gehören.

Dem Gebrauch der die Teile des Satzgefüges verbindenden lexikalen Mittel nach zerfallen die Nebensätze in zwei Gruppen:

a) Eingeleitete Nebensätze. Nebensätze können entweder durch unterordnende Konjunktionen oder durch Relativpronomina eingeleitet werden.

Die Konjunktionen verbinden den Nebensatz mit dem herrschenden Satz, ohne irgendeine zusätzliche syntaktische Funktion im Nebensatz zu spielen. Die Konjunktionen drücken zum Teil durch ihre eigene Gestalt eine bestimmte, wenn auch verallgemeinerte Beziehung zwischen dem Nebensatz und dem herrschenden Satz aus — z. B. die temporale Beziehung der Nachzeitigkeit oder Vorzeitigkeit: Nachdem er gekommen war, wurde sie allählich ruhiger. Zum Teil drücken sie aber durch ihre eigene Gestalt nur die Tatsache aus, daß der von ihnen eingeleitete Satz ein syntaktisch abhängiger, also ein Nebensatz ist. Die semantische Bestimmtheit der Beziehung zwischen dem Nebensatz und dem herrschenden Satz wird in diesem Fall durch die Form und die Bedeutung der beiden im Satzgefüge verbundenen Sätze zum Ausdruck gebracht. Dies gilt für das mehrdeutige daß (vgl. Ich weiß, daß er kommt — Daß er kommt, ist ungewiß Ich bestehe darauf, daß er kommt) und für die in der ungezwungenen Umgangssprache noch mehrdeutigeren wo und so.

Auch die Relativpronomina verbinden den Nebensatz mit dem herrschenden Satz. Aber sie treten außerdem als ein Glied des Neben satzes auf. In dem Nebensatz (...der Mann,) den ich kenne spielt das Relativpronomen den die Rolle des Objekts, in dem Nebensatz (...der Mann), dessen Züge ich kenn spielt das Relativpronomen dessen die Rolle des Attributs.

Alle eingeleiteten Nebensätze sind durch die Endstellung des finiten Verbs gekennzeichnet. (Über die Ausklammerung vgl. § 67.) Auch diese Endstellung ist ein Mittel, den Nebensatz als solchen zu kennzeichnen ud auf diese Weise seine notwendige Beziehung zu irgendeinem herrschenden Satz scharf zu markieren. Allerdings gibt solche obligatorische Fügungspotenz des Nebensatzes nur die Tatsache seiner syntaktischen Abhängigkeit wieder, nicht die konkretere Semantik dieser Beziehung, die mit Hilfe der Konjunktionen und Relativpronomina und vermittels der lexikalen Bedeutungen zum Ausdruck gebracht

wird.

b) Uneingeleitete Nebensätze. Die uneingeleiteten Nebensätze weisen entweder die Wortstellung des selbständigen Satzes (und des Hauptsatzes) auf oder (die uneingeleiteten Bedingungssätze) die Spitzenstellung des finiten Verbs: kommt er heute nicht, will ich ihm morgen schreiben.

Die uneingeleiteten Nebensätze mit der Wortstellung des Einfachsatzes sind Inhaltsätze, die die indirekte Rede (oder Meinung) wiedergeben. Als ein formales Merkmal der syntaktischen Abhängigkeit erscheinen sie oft im Konjunktiv (vgl. § 39).

Im herrschenden Satz kann seine Beziehung zum Nebensatz durch zwei Mittel zum Ausdruck gebracht werden:

c) Korrelate. Als Korrelate treten die Partikel es und verschiedene Pronominaladverbien auf. Die Korrelate nehmen entweder den Nebensatz voraus, d. h. weisen vorwärts auf etwas, was noch hinzukommen soll, oder greifen den Gehalt des Nebensatzes in komprimiertester Form wieder auf. Vgl. Ich habe es immer gewußt, daß er noch kommen wird Kommt er heute nicht, so will ich ihm morgen schreiben. In den Satzgefügen mit Subjektsätzen kann das korrelative es mit dem Subjekt-es des Hauptsatzes zusammenfallen: Es ist gut, daß du mir geschrieben hast. In vielen Fällen sind die Korrelate fakultativ. Aber einige Konstruktionen brauchen Korrelate obligatorisch, wie z. B. in dem eben angeführten Beispiel (vgl. 184, 356 ff.; 267; 123; 122).

d) Wortstellung. Obgleich die Worstellung des Hauptsatzes der des selbständigen Satzes analog ist, gibt es Fälle, wo sie auf das Vorhandensein des Nebensatzes Rücksicht nehmen muß. Dies gilt vor allem für die Satzgefüge mit dem präpositiven Nebensatz. Da der Nebensatz dabei in der Funktion eines Satzgliedes auftritt, steht in der Regel das Verbum finitum des Hauptsatzes, wenn kein Korrelat da ist, unmittelbar nach dem Nebensatz, vgl. Als es dunkel wurde, ging sie aus.

4. Die Einteilung der Nebensätze nach ihrer Stellung im Satzgefüge. Seiner Stellung im Satzgefüge nach kann der Nebensatz folgende Stellungen einnehmen:

a) Präpositiver Nebensatz. Präpositiv sind oft Bedingungssätze, nicht selten Temporalsätze, Konzessivsätze, Subjektsätze. Aber zuweilen stehen auch andere funktional-syntaktische Arten der Nebensätze vor dem Hauptsatz, z. B. die Objektsätze: Was er mir sagen wollte, weiß ich nicht.

b) Interpositiver Nebensatz. Interpositiv sind vor allem die Relativsätze, die zu einem Wort gehören, das am Beginn oder in der Mitte des herrschenden Satzes steht. Übrigens werden die Relativsätze

(allein oder mit den Wörtern, zu welchen sie gehören) sehr oft ausgeklammert, so daß sie postpositiv werden.

c) Postpositiver Nebensatz. Postpositiv sind vor allem Objektsätze, Finalsätze, Prädikativsätze. Aber es können auch alle anderen funktional-syntaktischen Arten der Nebensätze postpositiv werden.

5. Die Einteilung der Nebensätze nach dem Grade ihrer Abhängigkeit im Satzgefüge. Von diesem Standpunkt aus werden die Nebensätze, die unmittelbar von einem Hauptsatz abhängen, als Nebensätze ersten Grades bezeichnet, die Nebensätze, die von einem Nebensatz ersten Grades abhängen, als Nebensätze zweiten Grades usw.

Die Entwicklung des syntaktischen Systems der deutschen Literatursprache ist zuerst durch Zu- und dann durch die Abnahme im Gebrauch der Nebensätze gekennzeichnet, was mit der allgemeinen Tendenz zur Kürzung des Ganzsatzes zusammenhängt. Vor allem geht der Gebrauch der Nebensätze zurück, die verschiedene logische Beziehungen bezeichnen, wogegen der Gebrauch der Relativsätze stabiler bleibt und sie, mit den weiterführenden Nebensätzen zusammen, zuweilen sogar als eine «neutralisierte» Art der Nebensätze erscheinen (vgl. 191, 104).