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Лексикология.doc
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1) Wörter, bei denen der Zusammenhang mit dem Bezeichnungsmotiv klar

empfunden wird (Kugelschreiber);

2) Wörter, bei denen der Zusammenhang noch zu erkennen ist (Handtuch – Tuch

für die Hände, aber auch fürs Gesicht);

3) Wörter, bei denen der Zusammenhang nich mehr erkennbar ist (Mensch).

Wenn ein historisch adäquates Benennungsmotiv, d.h. die historisch adäquate

Innere Wortform nicht mehr eindeutig zu erkennen ist, kann auf Grund

begrifflicher oder lautlicher Angleichung eine neue Etymologie entstehen. In der

alteren Germanistik wurde sie mit dem Namen Volksetymologie, in der jüngeren

Wortforschung als Fehletymologie oder Pseudoetymologie bezeichnet.

Zu bekannten Beispielen der Fehletymologie gehoren folgende:

Maulwurf > ahd. muwёrf heißt ursprunglich „Tier, das Erdhaufen aufwirft". Unter

Anlehung an Maul wurde, da das ahd. mu („Haufen") im Neuhochdeutschen nicht

erhalten ist, die innere Form des Wortes umgedeutet.

Leinwand > mhd. liwāt „Leinengewebe" >> frühnhd. Umbildung in „Leinengewand,

-kleid" wird im Neuhochdeutschen in der zweiten Komponente der

Zusammensetzung als identisch mit „Wand" empfunden, zumal gespannte Leinwand

als Bildwand im Kino dient.

Man unterscheidet folgende Arten der Motivation (Motivationstypen):

1) Phonetische( phonetisch-phonemische) oder natürliche Motivation

haben lautnachamende Wörter (Onomatopoetica)

z.B.: mjauen, zischen, summen, brummen, knurren.

Man bildet ein neues Zeichen, ohne auf vorhandenes Sprachmaterial

zurückzugreifen. Die Lautgestalt dieser Zeichen ist ein akustisches Abbild des

bennanten Objektes (miauen, Wau-wau, gacken, summen, brummen). Als phonetischphonemisch

oder auch natürlich moiviert betrachten wir Wörter, deren Formative

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einen Laut oder Schal nachbilden: knarren, knurren, zischen, Kuckuck, Uhu. Bei

diesen Fällen besteht ein natürlich gegebener Zusammenhang zwischen den

Merkmalen des Bezeichneten – den akustischen Eigenschaften – und dem Zeichen.

Da der Kreis der Objekte, die nach akustischen Merkmalen bennant werden können,

relativ begrenzt ist, bildet diese Art der Motivation nicht den Hauptweg zur

Entstehung neuer Lexeme;

2) Morphematische Motivation:

Die Bedeutung des Lexems ist das Produkt der Teilbedeutungen der

Morpheme.

z. B.: Erdbeere (motiviert durch das Ort)

Blaubeere (motiviert durch die Farbe)

Lehrbuch (das Buch, nach dem man lernt: motiviert durch die Funktion)

Dabei können manchmal Fehlmotivationen entstehen:

Nilpferd ist kein Pferd, Baumwolle ist keine Wolle.

Morphematische Motivation bildet den Hauptweg der Bennung und besteht in

der Bildung neuer Wörter mit vorhandenem Material nach Modellen, d. h. das Wesen

der morphematischen Motivation bildet die Wortbildung. Die vorhandenen Elemente

– Wörter und Morpheme – sind Träger der Motivbedeutung. Durch die

Benennungsmotive ist das neue Wort formativisch und semantisch mit anderen

Wortschatzelementen verbunden.

Z.B. das Wort Rasenmäher ist durch drei Benennungsmotive motiviert:

- er deutet auf Gerät,

- Rasen – auf das Objekt,

- mäh – auf die Handlung, die mit dem Gerät auszuführen ist.

Das gleiche Gerät könnte auch mit *Grasschneidermaschine, *Mähmaschine,

*Mäher, *Rasenschneider benannt werden.

Für die Wahl der Benennungsmotive sind die Merkmale entscheidend, die dem

Benennden wichtig sind, weil sie besonders auffallen, weil sie das bezeichnete

Objekt einordenen, weil sie Assoziationen auslössen.

Ist dann das Merkmal, das Motiv, gefunden, heißt es, die günstige sprachliche

Fassung zu finden, wie im Fall unseres Beispriels: Rasen statt Gras, - er statt

-gerät /maschine.

Im Laufe der Zeit kann das Benenunngsmotiv verblassen. Es treten die

Prozesse der Lexikalisierung, Demotivierung oder auch Idiomatisierung ein.

Bei der Lexikalisierung geht der Syntagmacharakter einer

Wortbildungskonstruktion verloren, das komplexe Lexem erhält eine einheitliche

Bedeutung:

Lehrbuch, Erdbeere, anziehen, nachholen.

Es handelt sich einmal um die Bildungen früherer Sprachstufen.

Die Idiomatisieneng ist eine Folge der Lexikalisierung; aus der Summe der

Teilbedeutungen einer Konstruktion ist die Lexembedeutung nicht zu erschließen:

Handtuch (teil idiomatischtisiert), Nachtigall, Bräutigam (voll idiomatisiert).

Es tritt Demotivierung ein, der Verlust der Motivbedeutung, der

Zeichencharakter einer oder mehrerer Konstituenten schwindet;