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Vorlesungen_in_Lexikologie.rtf
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Bedeutungsüberordnung und -Unterordnung (Hyperonymie und Hyponymie)

Analysiert man die Bedeutungsbeziehungen der Wörter: Blume - Son­nenblume, Mohnblume, Strohblume, Veilchen, Narzisse, Malve, Rose, so wird hier die Relation: Allgemeines - Spezielles - Gesamtheit - Element u. a. festgestellt. Blume ist in diesem Fall ein Oberbegriff „Hyperonym“, für andere angeführte Bezeichnungen von Blumen, die als artgleiche Elemente „Hyponyme“ gemeinsam einer Gattung angehören, die gerade durch das Hyperonym Blume repräsentiert wird.

Dieselben Hyperonym-Hyponym-Beziehungen sind feststellbar bei den Wörtern: Rauchwaren - Nerz, Feh, Fohlen, Kanin, Nutria, Persianer, Sil­berfuchs, Zobel, Biber, Maulwurf, wo Rauchwaren ein Hyperonym (Bezeich­nung für Pelzwaren) ist und die anderen Bezeichnungen Hyponyme (Namen verschiedener Pelzarten) sind.

Die Bedeutung des Hyperonyms schließt die Bedeutungen der Hypony­me ein (Inklusionsbeziehung).

Die Bedeutungen der Hyponyme können aber auch Bezeichnungen je eines Teils der Bedeutung des Hyperonyms sein („Teil – von“ - Bezie­hung), was die nachstehenden Wörter illustrieren:

Blume - Wurzel, Stängel, Blatt, Blüte.

Die Erkenntnis und Beschreibung der Hyperonym-Hyponym-Beziehun­gen in der Lexik hat nicht nur sprachtheoreti­sche, sondern auch pädagogisch-praktische Bedeutung. Beim Erfassen der Wörter, die die Beziehungen der Denkkategorien „Ganzes“ - „Teil“, „All­gemeines“ - „Einzelnes“, „Konstante“ - „Variante" usw. ausdrücken, dient die Untersuchung der Wortbedeutung in hohem Maße zur Klärung erkenntnistheoretischer Zusammenhänge.

Bedeutungsgegensatz/Antonymie

Antonyme sind Gegenwörter oder Gegensatzwörter, Wörter mit Gegen­bedeutung, z.B. hell - dunkel, arm - reich, reden - schweigen, Leben - Tod usw.

Eine überaus wichtige Voraussetzung der Antonymie ist das Vorhanden­sein eines gemeinsamen semantischen Kerns, auf dessen Basis die Polarität

entsteht.

Zeit: früh – spät

Farbe: hell - dunkel

Sprechtätigkeit: reden - schweigen

Im Falle der Antonymie unterscheiden sich also die Lexeme in einem wesentlichen Bedeutungselement bzw. Sem, das den Charakter der Ge­gensätzlichkeit genereller Art hat. Da kategorial-semantische Seme sowie die zentralen lexikalischen Seme bei antonymischen Wörtern übereinstim­mend sein müssen, sind Antonyme nur als Spracheinheiten gleicher Wort­art denkbar.

Man unterscheidet den kontradiktorischen Gegensatz (Sein - Nicht­sein, Armut - Reichtum, Liebe - Hass, Möglichkeit - Unmöglichkeit, jeder- keiner) vom konträren {Maximum - Minimum, nehmen - geben, fragen - antworten) und komplementären Gegensatz {männlich - weib­lich, verheiratet - ledig).

Der kontradiktorische Gegensatz ist ein „strengerer“ Gegensatz, er stellt eine logische Negation des gegensätzlichen Begriffs dar: Sein - Nicht­sein.

Konträre Gegensätze hingegen sind zwei Begriffe, die innerhalb eines bestimmten Bewertungs- oder Bezugssystems als Artbegriffe existieren. Zwischen diesen bestehen die größten Unterschiede, und unter einem ge­meinsamen Gattungsbegriff schließen sie einander aus, sie beide stellen aber positive Gegebenheiten dar: Maximum - Minimum. Die Komplementarität unterscheidet sich von der Antonymie kontradiktorischer Art dadurch, dass die Negation eines Begriffs die Behauptung eines anderen Begriffs voraussetzt: männlich - weiblich, ledig - verhei­ratet.

Zum Unterschied von der Synonymie ist die Antonymie bedeutend weni­ger entwickelt. Die Möglichkeit der Antonymie ist stark gebunden an das Vorhandensein qualitativer Merkmale, die sich gradieren und / oder zum Gegensatz führen lassen. Deswegen ist die Antonymie in erster Linie bei Adjektiven und mit ihnen in Relation stehenden Substantiven und Verben entwickelt:

hell - dunkel Armut - Reichtum

arm - reich hell werden - dunkeln

Helle - Dunkelheit verarmen - reich werden

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