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Mit eigener hilfe in die zukunft
Die Bauern von Arusha, im Norden Tansanias, sind zu Musterschülern geworden. Von weit her kommen die Experten, um sich die neue Methode anzusehen, mit der in Arusha der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit aufgenommen wurde. Das Besondere daran ist, daβ die Bauern gerade nicht mit den modernsten Maschinen und Geräten westlicher Landwirtschaftstechnik arbeiten. In Arusha triumphieren vielmehr der zweirädrige Ochsenkarren und der einfache Pflug. Das wirkt auf den ersten Blick wie eine unverständliche Abkehr vom Fortschritt und ist doch genau das Gegenteil.
Tansania ist zu arm, um sich teure Geräte aus dem Ausland leisten zu können. Es braucht sie aber auch gar nicht so dringend. Ein Land, dessen Bevölkerung zur Hälfte von der Landwirtschaft lebt und rasch wächst, muβ vor allem an die Schaffung von Arbeitsplätzen denken. Die Überlegung wurde von einem Schmied und Bauingenieur in die Tat umgesetzt. Eine Musterwerkstatt entstand, in der einfache und zweckmäβige Geräte hergestellt werden – gefördert von der Bundesregierung in Bonn, gebaut mit Material aus dem eigenen Land. Damit wird in Tansania nun mehr produziert, und es werden auch mehr Menschen beschäftigt.
Das Experiment mit dem Ochsenkarren ist eins von vielen Beispielen für neue Formen der Entwicklungshilfe. Es ist eine Folgerung aus der bedrohlichen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Dritten Welt. Im Jahre 1970 waren rund 76 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern arbeitslos. 1975 stieg die Zahl schon auf 150 Millionen, 1980 werden es 300 Millionen sein.
Natürlich sind die Handwerksbetriebe, wie z.B. die Werkstatt in Arusha, nicht die einzige Lösung für die Probleme der Dritten Welt. Die zentrale Frage lautet vielmehr: Welche Technologie ist für den jeweiligen Entwicklungsstand die richtige?
Gebt den frauen das geld – sie überwinden die armut
Sabine Kuegler schrieb mit ihrem Lebensbericht „Dschungelkind“ einen Bestseller. In ihrem neuen Buch fragt sie, wie den Menschen der Dritten Welt zu helfen ist
Inmitten des Urwalds von Papua-Neuguinea besuche ich ein kleines Flüchtlingsdorf. Kinder begrüßen mich mit Blumen, Frauen eilen herbei, ihre Körper sind bunt bemalt. Die Männer stehen mit ihren Pfeilen und Bogen würdevoll am Flussufer. Doch dieser Stolz ist das Letzte, was ihnen geblieben ist. Denn diese Menschen gehören zu den Ärmsten der Armen, unsere globalisierte Gesellschaft hat keinen Platz mehr für sie.
Das Elend der Flüchtlinge, die aus dem indonesischen West-Papua vertrieben werden, weil sie der Ausbeutung von Rohstoffen im Wege stehen, bleibt unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Doch auch wenn wir, wie im Sudan, in Bangladesch oder Burkina Faso, über die Medien mehr über die dortige Armut erfahren und helfen wollen, bleibt die Frage: Wie?
Seit Jahrzehnten pumpen wir pausenlos „Entwicklungshilfe“ in die Länder der sogenannten Dritten Welt. Das Ergebnis ist niederschmetternd. Nach wie vor leiden viele unter gravierender Armut. Und nach wie vor ist diese Armut vor allem weiblich. Weltweit gibt es ungefähr eine Milliarde Analphabeten, nach Angaben der Unicef sind davon ungefähr zwei Drittel Frauen. Statistisch gesehen ist in der Dritten Welt Benachteiligung, Armut und das Risiko, abgetrieben zu werden oder als Kleinkind zu sterben, zu weit über siebzig Prozent mit dem weiblichen Geschlecht verbunden. Doch wenn Frauen die Hauptopfer der Armut sind, so liegt auch der Schlüssel zur ihrer Überwindung in weiblicher Hand.
Während meines Aufenthalts im Flüchtlingsdorf in Papua-Neuguinea befragte ich die Männer und Frauen getrennt voneinander, was sie am dringendsten benötigten, um zu überleben. Die Frauen wollten wissen, ob ich ihnen ein paar Nähmaschinen und Stoffe besorgen könnte. In der nahe gelegenen Stadt gebe es viele Frauen, die auf dem Markt Früchte und Gemüse anboten, doch niemanden, der Kleidung verkaufte. Mit dem Gewinn wollten sie das besorgen, was sie am nötigsten brauchten: Medikamente für ihre Kinder, gesünderes Essen, Moskitonetze und Schulgeld, damit ihre Kinder sich bilden und eines Tages der Armut entfliehen könnten. Die Frauen wollten also Kleinunternehmerinnen werden, um so ihre Familie nachhaltig versorgen zu können.
Und die Männer? Sie sprachen von Waffen, motorisierten Booten, Generatoren, Benzin und Autos. Bei näherer Betrachtung verwundern diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht. Gerade in armen Gesellschaften haben Männer größere Probleme, mit den Folgen der Globalisierung und dem kulturellen Wandel umzugehen, als Frauen. Deren Überlebenswille lässt sie auf äußere Veränderungen rationaler reagieren, auch deshalb, weil sie sich immer für die Kinder verantwortlich fühlen. Männer hingegen erleiden durch den drohenden Statusverlust oftmals einen Knacks und fallen als ökonomische und soziale Verantwortungsträger aus.
Die Armutsbekämpfung muss daher viel stärker auf Frauen ausgerichtet werden. Doch wie kann das funktionieren, wenn die Entscheidungsträger der armen Länder meistens Männer sind und wenig Interesse daran haben, Frauenrechte stärker zu fördern? Die klassische Entwicklungshilfe fällt weitgehend aus, weil sie nur als Nothilfe wirklich greift, bei der nachhaltigen Entwicklung vor Ort aber meistens scheitert. Wir brauchen also ein System, das von den Menschen selbst getragen und weiterentwickelt wird. Es muss die Betroffenen als Vertragspartner langfristig und auf Augenhöhe miteinbeziehen.
Ohne Geld geht es dabei nicht. Aber wo soll das Geld herkommen, wenn die Geldwirtschaft wenig entwickelt, der Weg zur nächsten Bank oft mehr als 50 Kilometer weit ist und Kredite nur zu Wucherzinsen zu haben sind? Muhammad Yunus aus Bangladesch fand die Antwort. Zusammen mit seinen Studenten stellte der Wirtschaftsprofessor staunend fest, dass dem bettelarmen bengalischen Dorf Jobra nicht mehr als 27 Dollar fehlten. Mit diesem Betrag würden alle arbeitsfähigen Bewohner eine Investition für den Aufbau eines kleinen Geschäftes tätigen können - sei es die Herstellung von Körben oder ein Lehrgang als Hebamme. Yunus gab Kredit, verlangte Zinsen, kleine Wirtschaftswunder wurden geschaffen, Kredit und Zinsen schnell zurückgezahlt: Die Idee der Mikrokredite war geboren.
Der Fehler aller bisherigen Entwicklungshilfeprojekte besteht darin, dass die Hilfsorganisationen den Leuten vorschrieben, was sie arbeiten oder welche Ausbildung sie erwerben sollten. Yunus erkannte, dass jemand, der es geschafft hatte, dreißig Jahre oder mehr unter widrigsten Bedingungen zu überleben, besser als jeder andere wissen musste, wie er Boden unter die Füße bekommt.
Man musste ihm nur die Mittel zur Verfügung stellen - nicht als Geschenk, sondern als Kredit -, auf Augenhöhe. Yunus stellte fest: Am pünktlichsten und zuverlässigsten zahlten die Kreditnehmer ihre Darlehen zurück, die keinerlei Sicherheiten zu bieten hatten. Dabei kommen männliche Kunden von Mikrokreditbanken im Schnitt auf eine Rückzahlungsquote von 85 Prozent - bei den Frauen aber sind es fast 100 Prozent.
Allein in Bangladesch hat die Grameen Bank in den vergangenen zwanzig Jahren mehr als sechs Milliarden Dollar an 6,6 Millionen Kreditnehmerinnen vergeben. Nach fünf Jahren gelingt es 70 Prozent der Klientinnen, die Armutsgrenze für sich und ihre Familie hinter sich zu lassen, also ein Einkommen von mehr als einem US-Dollar täglich zu erwirtschaften. Das gelingt dort am besten, wo Frauen und Männer sich gegenseitig unterstützen.
Mikrokredite werden inzwischen weltweit und von vielen Banken und Organisationen vergeben. Muhammad Yunus hat dafür zu Recht den Friedensnobelpreis erhalten. Echte Hilfe zur Selbsthilfe stellt die beste Friedenspolitik und die Voraussetzung für abschwellende Flüchtlingsströme dar. Denn daran muss uns auch im eigenen Interesse gelegen sein: dass die Menschen in ihrer Heimat ein würdevolles, armutsfreies Leben führen können.
Aufgabe 28. Wählen Sie sich einen Partner, und interviewen Sie ihn. Wenn alle Fragen beantwortet sind, tauschen Sie die Rollen.
1. Was verstehen Sie unter den Begriffen “Entwicklungshilfe”, “Entwicklungsland?” (Beispiele)
2. Als was würden Sie Ihr Heimatland bezeichnen? Nennen Sie Gründe.
3. Was halten Sie von Entwicklungshilfe? Was sind die Gründe für ihre Einstellung?
4. Wie sollte Entwicklungshilfe im einzelnen aussehen bzw. nicht aussehen? Nennen Sie Beispiele für gelungene bzw. miβlungene Hilfe.
5. Welche Probleme sehen Sie bei der Frage des Bevölkerungswachstums der Entwicklungsländer?
6. Können die Industrienationen auch von den Entwicklungsländern etwas lernen? Begründen Sie Ihre Meinung (und geben Sie Beispiele).
Aufgabe 29. Beschreiben Sie, welche Form der Entwicklungshilfe Ihrer Meinung nach für ein ganz bestimmtes Land, z.B. Indien, am wichtigsten ist.
Aufgabe 30. Besprechn Sie das Thema: “Das Pro und Contra der Entwicklungshilfe”.
Aufgabe 31. Schreiben Sie einen Aufsatz zu einem von Ihnen gewählten Thema: “Geld regiert die Welt”. Stimmt das oder stimmt das nicht?
“Geld allein macht nicht glücklich”.
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