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Stilfragen im Zusammenhang mit dem grammatischen Bau der Sprache

Im weiteren Teil handelt es sich um die syntaktische Auflockerung der Satzstrukturen. Unter syntaktischer Auflockerung verstehen wir eine Änderung in der strukturellen Beschaffenheit des Satzes in dem Sinn, dass die Satzglieder und Satzgruppen weniger fest untereinander verbunden werden. Ruhe oder Erregtheit, Sachlichkeit oder Leidenschaftlichkeit kommen in der Wahl der Satzform und in der Wortfolge zum Vorschein, in der Art der Verbindung zwischen Wörtern, Wortgruppen, Sätzen und Absätzen.

Stilistische Leistungen der Satztypen

Besonders wichtig für die Wahl der Satztypen (Aussagesatz, Ausrufesatz, Aufforderungssatz, Fragesatz) ist in erster Linie die Thematik der Rede. Aber auch ihre stilistische Beschaffenheit (d.h. ihre funktionale und semantisch-expressive Stilfärbung) spielt dabei eine wichtige Rolle.

Der ruhigen, sachlichen Mitteilung dient der Aussagesatz. Der Aussagesatz ist eine neutrale Feststellung eines Sachverhalts. Solche Satzform herrscht im Stil des offiziellen Verkehrs, im wissenschaftlichen Stil sowie in allen Redesituationen, die einen objektiv-konstatierenden Ausdruckswert verlangen.

Der Ausdruckswert des Ausrufesatzes ist eindeutig - affektbetonte Darstellung eines Sachverhalts:

Für Gott, Kaiser und Vaterland!!!

Der Aufforderungssatz ist emotional gefärbt, in milderer Form als Wunschsatz, in schärferer als Befehlsatz. Der Aufforderungssatz ist die vorherrschende Satzform in Plakaten und in militärischen Befehlen:

Maul halten und weiter dienen!

Kehrt euch! Ruht! Abtreten! Habacht! Halt! Rechts um! Links um!

Was die Fragesätze betrifft, müssen wir unterscheiden:

  1. echte Fragesätze, die eine Antwort erfordern;

  2. scheinbare Fragesätze, die keine Antwort erfordern.

Besondere Rolle spielt dabei die sog. rhetorische Ansprache, die Wendung ans Publikum. Solche Ansprache ist ein ausgezeichnetes Mittel zur Herstellung des Kontakts zwischen dem Sprechenden und dem Hörer:

Ist Ihnen bekannt, dass ...

Die Wortfolge als syntaktisch-stilistisches Mittel

Unter stilistischer Wortstellung verstehen wir jede Anordnung im Satz, die zur nachdrücklichen Hervorhebung dieses oder jenes Sachverhalts dient, z.B.,

Der Vater ist heute zurückgekommen.(neutrale Färbung)

Zur Hervorhebung des Subjekts dient:

1.seine stilistische Endstellung -

Heute ist zurückgekommen, der Vater;

2.Betohnung;

3.Verbindung mit einem Prädikativsatz –

Der Vater ist es, der heute zurückgekommen ist.

Zur Hervorhebung des einfachen Prädikats dient seine Anfangstellung (Inversion). Sie wirkt stark, weil das Verb im Deutschen besonders streng an seinen Platz gebunden ist. Die Anfangstellung des Prädikats wird im Alltagsstil bei lebhafter Rede und in der schönen Literatur als Wiederspiegelung des Alltagsgesprächs gebraucht:

Geh ich gestern ... Treff ich ...

Habe Ihren werten Brief erhalten und teile ich Ihnen mit ...

Unter individuellen Abweichungen von der Wortfolge versteht man syntaktische Einmalbildungen, die jeder genormten Wortstellung widersprechen. Mit ihrer Hilfe soll besondere Ausdruckskraft erziehlt werden:

60 Jahre wurde am 5. Januar Friedrich Maurer alt, der als Schüler Behaghels in Gießen (1925) begonnen hatte.

Eine besondere Erscheinungsart der stilistischen Anfangstellung ist die Prolepse. Unter Prolepse versteht man die Wiederaufnahme eines Substantivs durch ein Pronomen oder Adverb, bei völliger Absonderung dieses Substantivs in Spitzenstellung:

Mein Schatz, der ist auf Wanderschaft;

Dem Kerl, dem werde ich es geben!

Eine besondere Erscheinungsart der stilistischen Endstellung ist der sog. Nachtrag, das Gegenstück zur Prolepse:

Dem werde ich es geben, diesem Kerl!

Prolepse und Nachtrag sind Mittel der Auflockerung der Satzstruktur.