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4.2. Abarten der Konvertate

4.2.1. Das nominale Konvertat

Nominale Konversion ist eine relativ einfach zu handhabende und daher gut ausgebaute, mit fast allen Wortarten mögliche und wenig beschränkte Wort­bildungsart.

Sicher am häufigsten nutzen Sprecherschreiber die Konversion aus Verb­infinitiven, z.B. drehen → das Drehen, so auch das Gehen, das Gelingen, das Singen, das Sehen, das Stehen, das Beten, das Verfluchen.

Häufig finden sich auch Derivate aus Präsensverbstämmen, z.B. Lauf, Schlaf, Schwenk, Stau.

Das Adjektiv als Derivationsbasis kann kein Flexionsmorphem in das impli­zite Derivat einbringen. Es ändert sich durch die Derivation lediglich die Wortkategorie, wofür wie­derum die phonetisch-phonologisch nicht realisierte Suffix-Konstituente ver­antwortlich ist. Auf diese Weise werden besonders Färb- und Zahladjektive zu Nomen (vgl. schwarz → Schwarz, zwei → Zwei).

Das adjektivische Deklinationsmorphem kann mit ins Nomen eingebracht werden, wel­ches dann ebenso wie Adjektive stark/schwach flektiert: ein grüner Politiker → ein Grüner (stark), der grüne Politiker → der Grüne (schwach); ein grünes Kleid → ein Grünes (stark), das grüne Kleid → das Grüne (schwach).

Eher selten wird die Konversion von Adjektivstämmen zur Bildung von Bezeichnungen für Eigenschaften genutzt, z.B. Ernst ← ernst.

4.2.2. Das adjektivische Konvertat

Das Bedürfnis, den Wortschatz der Adjektive durch Konversion zu erwei­tern, ist nur schwach ausgeprägt.

Relativ häufig sind konvertierte Adjektive aus Partizip-II-Formen: Hier kön­nen vor allem Partizipien aus transitiven Verben mit werden-Passiv und Akkusativobjekt (z.B. in die Frau wird irritiert) adjektiviert werden. Dabei wird jeweils das Akkusativobjekt durch das konvertierte Adjektiv attribuiert, z.B. die irritierte Frau, eine geladene Pistole.

Seltener finden sich etablierte Konvertate mit nominaler Basis wie ernst und schmuck, die typisch adjektivisch gebraucht werden, z.B. eine ernste Ange­legenheit, die ernst behandelt werden sollte, das Mädchen ist wirklich schmuck. Andere in der Forschungsliteratur vielfach genannte Kon­vertate mit Nomenbasis (z.B. angst, feind, freund, leid, pleite, schuld, not) sind syntaktisch stark eingeschränkt, z.B. ihm ist angst, sie ist schuld, aber eine *feinde Angelegenheit, ein *schuldes Mädchen. In der Forschungsliteratur ist daher umstritten, ob solche Wortbildungsprodukte überhaupt als Adjektive angesehen werden sollen.

4.2.3. Das verbale Konvertat

Als Basis verbaler Konvertate kommen so gut wie alle Nomina in Frage; etabliert sind z.B. Derivate mit Tierbezeichnungen, z.B. sich aalen, büffeln, dackeln, gackeln, reihern, robben, tigern, unken, wieseln, oder mit Eigen­namen, z.B. gaucken, kneippen, mendeln, röntgen. Mit Nomenbasis gebildet werden u.a. Verben, die ein Hinzufügen ausdrücken, z.B. düngen, ehren, loben, ölen, pfeffern, polstern, salzen, zuckern, ein Wegnehmen oder Verlieren, z.B. häuten, köpfen, schälen, schuppen, ein Einverleiben, z.B. frühstücken, kümmeln, vespern, oder ein Hervorbringen, z.B. eitern, fohlen, kalben, krümeln, rußen. Oft bezeichnen konvertierte Verben auch Tätigkei­ten, die mit einem Instrument ausgeführt werden, z.B. geigen, flöten, löffeln, meißeln, pinseln, sensen, sicheln, oder die mit Tätigkeiten charakteristischer Lebewesen verglichen werden, z.B. gärtnern, gackeln, Schriftstellern, schul­meistern.

Aus Adjektiven konvertierte Verben sind z.B. bleichen, faulen, garen, grü­nen, heilen, nässen, säuern, süßen, trocknen, welken. In der Forschungsliteratur ist umstritten, ob verbale Konvertate mit Adjektivba­sis als produktiv gelten können oder nicht. Beschränken lassen sich Sprecherschreiber bei der Konversi­on von Verben aus Adjektiven offenbar durch die Komplexität einer Basis: Nicht konvertiert werden üblicherweise komplexere Adjektive (z.B. sie *niedlicht ihre Schwester, vgl. aber verniedlichen). Da die Menge einfacher Adjektive relativ klein ist (Neubil­dungen von Adjektiven sind komplexer Natur), ist auch die Menge der deadjektivi­schen Verben gegenüber denominalen Bildungen begrenzt. Bei der Konversion von Verben aus Nomina gibt es solche Beschränkungen nicht (vgl. brutpflegen, langfingern, rechtecken, Schriftstellern). Man findet vereinzelt komplexe Basen, teils Nomen mit dem Suffix -er (berlinern, töpfern), teils Komposita (frühstücken, schlafwandeln).

Mitunter werden auch sonstige Wortarten oder Phrasen und Sätze als Basis verwendet, z.B. ich werweißte noch, wußte nicht, ob ein oder aus (Späth 1978, S. 112), Studenten, die das FDJ-Angebot nicht unterschreiben, werden geext (Reimann 1997, S. 213).

Relativ häufig als Basis sind Onomatopoetika, z.B. in tuten, ticken, piepsen. Ausgedrückt wird immer eine Verlautung, z.B. die Uhr tickt, das Küken piepst 'die Uhr macht tick, das Küken macht pieps'.

Aufgaben zum theoretischen Stoff

Merken Sie sich folgende Wörter:

die Derivation, das Derivat (-e), die Basis (Basen), der Wortartwechsel, die Präfigierung, die Suffigierung, die Zirkumfigierung, die Rückbildung, die Tilgung des Wortbildungsaffixes, die Ablautbildung, die Konversion, das Konvertat (-e)

agieren, zum Ausbau des Verbwortschatzes beitragen, ableiten, ein Nullsuffix aufweisen, kon­vertiert werden

Zu 1.

1. Definieren Sie: Die Derivation ist __________________________ ______________________________________________________________________________________________________________

2. Man unterscheidet folgende Abarten der Derivation:

Zu 2.

1. Bei der expliziten Derivation erfolgt die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von _____________________________ Affixen.

2. Die wesentlichen Eigenschaften von expliziten Derivaten sind:

  • (strukturell) …

  • (strukturell) …

  • (semantisch) …

3. Man unterscheidet folgende Abarten der expliziten Derivation:

  • ……………., die 1. UK ist …………., die 2. UK ist …

  • ……………., die 1. UK ist …………., die 2. UK ist …

  • ……………., die 1. UK ist …………., die 2. UK ist …

4. Nomenableitende Präfixe sind z.B. …

5. Nomenableitende Suffixe sind z.B. …

6. Nomenableitende Zirkumfixe sind z.B. …

7. Adjektivische Präfixe sind z.B. …

8. Adjektivische Suffixe sind z.B. …

9. Adjektivische Zirkumfixe sind z.B. …

10. Verbableitende Präfixe sind z.B. …

11. Verbableitende Suffixe sind z.B. …

12. Verbableitende Zirkumfixe sind z.B. …

13. Ergänzen Sie die Tabelle mit Beispielen:

Wort-art

Affix

Funktion

transponierend

determinierend

determiniert

Nomen

Präfix

-

+ Megaparty

-

Suffix

Zirkumfix

Adjektiv

Präfix

Suffix

Zirkumfix

Verb

Präfix

Suffix

Zirkumfix

Zu 3.

1. Bei der impliziten Derivation erfolgt die Bildung neuer Wörter ohne ______________________________________________

2. Die Abarten der impliziten Derivation sind:

  • ……………………., z.B. …

  • ……………………., z.B. …

Zu 4.

1. Definieren Sie: Die Konversion ist _________________________ ______________________________________________________________________________________________________________

2. Man unterscheidet zwei Arten der Konversion:

  • ………………………, z.B. …

  • ………………………, z.B. …

3. Die Basen der nominalen Konvertate sind:

  • ………………………., z.B. …

  • ……………………….., z.B. …

  • ……………………….., z.B. …

4. Die Basen der adjektivischen Konvertate sind:

  • ……………………….., z.B. …

  • ……………………….., z.B. …

5. Die Basen der verbalen Konvertate sind:

  • ……………………….., z.B. …

  • ……………………….., z.B. …

  • ……………………….., z.B. …

  • ……………………….., z.B. …

Übungsaufgaben

1. Welchen Modellen der Wortbildung können die folgenden Wörter zugeordnet werden?

Warteschleife, Straßenbahner, Gaswerk, Blattwerk, planmäßig, leistungsmäßig, literweise, gebietsweise, Verbindung, Überlegung, einigen, beschönigen, Missbilligung, Einwilligung, Inanspruchnahme, Geldeinnahme, Entnahme, Hilfeleistung, Menschenwerdung, Bruch, Verlauf, verstehen, Abtreibungserlaubnis, Verpackungsmüll.

2. Bestimmen Sie den Subtyp der expliziten Derivation und geben Sie die Wort­struktur in der verlangten Schreibung an (M = Morphemschreibung, K = Kate­gorienschreibung, [ = Klammerschreibung):

annehmbar (M), unverträglich (K), Einzeller ([), Getöse (K), beerdigen (M), dreispurig ([), Kinderlosigkeit (M), blödeln (K) Missachtung ([)

3. Ordnen Sie die folgenden Substantive nach ihrer Art der Wortbildung:

Der Lauf, das Laufen, die Lauferei, der Läufer, die Sprache, die Rücksprache, die Aussprache, der Schrei, das Schreien, das Heulen, das Schreiben, die Schreiberei, der Schrieb, der Schreiber, die Schreibung, der Zug, das Ziehen, die Ziehung, der Fluss, der Pfiff, die Pfeife.

4. Leiten Sie mit Hilfe der Suffixe -ig, -lich, -isch, -e(r)n Adjektive aus folgenden Substantiven ab. Beachten Sie, dass von einigen Substantiven durch Verwendung verschiedener Suffixe unterschiedliche Adjektive gebildet werden:

Lust, Mut, Tag, Mund, Glas, Silber, Gold, Stadt, Dorf, Bauer, Rose, Kind, Weib, Herr, Himmel, Erde, Heim, Sinn, Verstand.

5. Stellen Sie fest, welche der präfigierten Verben nicht mehr durch das Stammorphem erklärbar sind:

gehen: aufgehen, begehen, ergehen, eingehen, vergehen, übergehen, entgehen, hinuntergehen.

laufen: weglaufen, einlaufen, sich belaufen, entlaufen, verlaufen, zerlaufen, unterlaufen, überlaufen.

fahren: abfahren, erfahren, befahren, wegfahren, verfahren, ausfahren, überfahren, zurückfahren.

6. Stellen Sie fest, welche der Grundmorpheme auf dem Wege zum Affix (Halbaffix) sind:

Hauptmann, Hauptstraße, Hauptstadt; Hundehalsband, Hundehütte, Hundekälte, Hundewetter; blockfrei, bügelfrei, zollfrei, arbeitsfrei; zwangsweise, versuchsweise, stellenweise, folgenderweise, solcherweise; Fachwerk, Feuerwerk, Zementwerk, Mauerwerk; Badezeug, Bettzeug, Fahrzeug, Feuerzeug, Waschzeug, Schreibzeug.

7. Präfigieren Sie die folgenden Substantive mit un-. Welche Bedeutungsunterschiede können Sie feststellen?

Ruhe, Ordnung, Geduld, Summe, Menge, Masse, Tugend, Sinn, Friede, Wahrheit, Verstand, Kosten, Gnade, Lust, Kenntnis, Zahl.

8. Erläutern Sie, zu welchem Typ der Ableitung die folgenden Wörter gehören:

Band, Bund, Binden; Blinder, Bekannter, dank, Zwei, Fall, Gang, Grab, Graben; Lauf, Laufen, Schlaf, Stand, Kraft, Grün, Grüne, Inkrafttreten, Bruch, Brechen, Ziehen, Zug.

9. Erklären Sie die Vieldeutigkeit des Suffixes –er. Ordnen Sie die Substantive nach Bedeutungsgruppen und Wortbildungsbasis:

Leser, Besucher, Schüler, Täter, Musiker, Leipziger, Europäer, Ritter, Fernseher, Staubsauger, Schweizer, Gläubiger, Werktätiger, Wissenschaftler, Mexikaner, Schwimmer, Bohrer, Plattenspieler, Zwanziger, Klavierspieler, Linkshänder, Hunderter, ein Vierziger, Reiter.

10. Welche Bedeutung haben die Präfixe?

aufladen - beladen - abladen - entladen; aufwachen - erwachen - aufdecken - entdecken -verdecken - zudecken - bedecken; sich verloben - sich entloben; zumachen - aufmachen; zusagen - absagen - aufsagen - aussagen; anhalten - aufhalten - aushaken; verfassen­ - abfassen; abrüsten - aufrüsten; abreißen - losreißen - wegreißen - anreißen; errichten -aufrichten; abbeißen - wegbeißen - anbeißen - zerbeißen - verbeißen; ankleben - aufkleben -verkleben - bekleben - auskleben; verwirren - entwirren; vergiften - entgiften; ermutigen -entmutigen; bedachen - überdachen; anziehen - ausziehen.

11. Stellen Sie mit Hilfe von Wörterbüchern Substantive mit dem Präfix erz- zusammen, und erklären Sie die Bedeutung und Produktivität!

12. Weshalb können folgende Bildungen trotz Vorhandensein eines Präfixes pri­mär nicht dem Wortbildungstyp Explizite Derivation /Präfigierung zugeordnet werden?

Befehl, Behelf, Bericht; Erhalt, Ertrag, Erwerb; Verleih, Verweis, Verzehr

13. Geben Sie von folgenden impliziten Derivaten die Wortstruktur in der verlang­ten Schreibung (M, K, [) an: Wurf (M), geigen (K), (das) Blau ( [), (ins) Blaue (fahren) (M), Verhör (K), reifen ([)

14. Welche Wortbildungsart verkörpern folgende Bildungen mit den Basismorphe­men rot, grün und kalt.

(die) Rote, (die) Röte, sich röten, ziegelrot, rot-grün, Rotschwänzchen, Be­grünung, hellgrün, grünlich, Grünschnabel, Grünpflanze, grünstichig, (die) Kälte, erkalten, nasskalt, Kaltblüter, eiskalt, kaltschnäuzig

Seminar zum Thema „Kurzwortbildung“

Fragen zur Diskussion:

1. Die Kurzwortbildung. Allgemeines.

2. Abarten der Kurzwörter:

a) Allgemeines;

b) das unisegmental gekürzte Kurzwort: das Kurzwort, das aus dem Anfang, dem Ende, der Mitte seiner Langform besteht;

c) das partiell gekürzte Kurzwort;

d) das multisegmental gekürzte Kurzwort.

3. Aussprache von Buchstabenwörtern

4. Kurzwortwortbildung

5. Abgrenzung des Kurzwortes von ähnlichen Phänomenen

6. Verwendung der Kurzwörter

Theoretischer Stoff

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