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2.3.2.2. Das adjektivische Suffixderivat

Im Gegensatz zu Präfixen können Suffixe nicht zur Bildung von Wörtern verschiedener Wortarten herangezogen werden; sie bestimmen ja die gram­matischen Merkmale, so auch die Wortart, sind also wortartenspezifisch. Semantisch sind Adjektivsuffixe zum einen Transponierer, z.B. in schmei­chelhaft, wacklig; hier ändert sich nur die grammatische Funktion (so wird aus dem Verb schmeicheln ein Adjektiv), nicht aber die kategorielle Bedeu­tung: Eine schmeichelhafte Bemerkung schmeichelt. Zum anderen sind Ad­jektivsuffixe Determinantien. So bestimmt z.B. das Suffix -lich in gelblich die Farbbezeichnung gelb semantisch näher als 'gelb, und zwar irgendwie nicht ganz so gelb, nicht ganz richtig gelb, weniger gelb als erwartet'.

Einige Beispiele für adjektivableitende Suffixe des Deutschen und ihre Kombinationsmöglichkeiten sind:

- -abel, z.B. akzeptabel, blamabel, diskutabel, interpretabel. Die Wortbil­dungsprodukte sind überwiegend passivisch zu lesen: Ein akzeptabler Vorschlag ist ein Vorschlag, der akzeptiert werden kann. Daneben gibt es eine aktivische Lesart: Ein spendabler Vater ist ein Vater, der (meist) mit Vergnügen spendiert.

- -bar, z.B. belieferbar, brennbar, errechenbar, formbar, heilbar, konsu­mierbar, versenkbar, verwundbar. Im Prinzip sind alle Verben mit dem Suffix -bar kombinierbar.

- -esk, z.B. clownesk, kafkaesk. Das Adjektiv attribuiert in Nominalphrasen wie eine geishaeske Frau das vom Nomen Bezeichnete mit einem Vergleich: Eine geishaeske Frau ist eine Frau, die sich wie eine Geisha verhält, die cha­rakteristische Merkmale einer Geisha hat. Wer geishaesk trippelt, trippelt wie eine Geisha.

- -haft, z.B. dünkelhaft, elfenhaft, sündhaft. Die Adjektive drücken zum einen in Nominalphrasen wie ein hünenhafter Kerl aus, dass das vom Nomen Bezeichnete vergleichbar ist mit dem von der Basis Be­zeichneten: Ein hünenhafter Kerl ist ein Kerl wie ein Hüne. Zum anderen wird in Nominalphrasen wie eine dünkelhafte Kollegin ausgesagt, dass das vom Nomen Bezeichnete das von der Adjektivbasis Bezeichnete hat: Eine dünkelhafte Kollegin ist eine Kollegin mit Dunkeln.

- -ig, z.B. blumig, cremig, dornig, felsig, freudig, fruchtig, geduldig, kit­schig, schnauzbärtig, seidig, vorsichtig. Bildungen mit entlehnter Basis wirken auffällig, sind aber relativ häufig, z.B. in um streetig auszusehn, reicht eigentlich der lokale Secondhand- oder Army-Store, etabliert sind z.B. cremig, honorig, humorig, pomadig. Das Adjektiv drückt in Nominalphrasen wie ein buckliges Männlein aus, dass das vom attribuierten Nomen Bezeichnete (das Männlein) das von der Adjektivbasis Bezeichnete hat: Ein buckliges Männlein hat einen Buckel, ein glatziger Zwerg eine Glatze, ein geduldi­ger Kollege Geduld; ein anmutiger Tanz ist ein Tanz mit Anmut.

- -isch, z.B. abweichlerisch, akrobatisch, anekdotisch, aromatisch, berline­risch, diebisch, kindisch, launisch, metallisch, soldatisch, testamenta­risch. Häufig werden Konfixe syntaktisch als Adjektive nutzbar gemacht, z.B. bei fanatisch, geologisch, identisch. Mitunter werden auch entlehnte Adjektive zur Verdeutlichung noch einmal besonders als Adjektive kenntlich gemacht, indem -isch angefügt wird, z.B. wurde engl. senti­mental zunächst in der Form sentimentalisch eingedeutscht. Bei De­rivaten mit nominaler Basis wird in Nominalphrasen wie eine launische Kollegin ausgedrückt, dass das vom Nomen Bezeichnete (die Kollegin) das mit der Basis Bezeichnete hat: Eine launische Kollegin hat Launen, ein aromatischer Grüntee hat Aroma. Daneben gibt es die Lesart der Identität bzw. des Vergleichs: Eine diebische Elster ist ein Dieb, eine kindische Behauptung ist eine Behauptung, wie sie sonst nur ein Kind aufstellen würde.

- -lich, z.B. abenteuerlich, glücklich, fürsorglich, königlich, leidenschaft­lich, natürlich, stündlich, weltlich, zuversichtlich. Häufig wird in Nominalphrasen wie königliches Gemach ausgedrückt, dass das vom Nomen Bezeichnete (das Gemach) dem von der Basis Bezeichneten (an)gehört: Das königliche Gemach gehört dem König, das großväterliche Taschenmesser gehört dem Großvater. Häufig sind außerdem Identitäts- und Vergleichslesar­ten: Eine kindliche Kaiserin ist ein Kind, kindliche Freude ist eine Freu­de, wie sie für Kinder typisch ist; ein königliches Gemach kann auch wie ein Gemach für einen König sein. Bei adjektivischer Basis wirkt das Suf­fix intensivierend: Wer er ist elendiglich zugrunde gegangen sagt, will dramatisieren; gänzlich meint 'ganz und gar'. Daneben ist Determinie­rung üblich: Bläuliches Licht ist nicht ganz so blau wie das, was man sich unter blauem Licht vorstellt.

- -los, z.B. ahnungslos, allürenlos, bargeldlos, bartlos, charakterlos, ehr­los, ergebnislos, fantasielos, fensterlos, funktionslos, hemmungslos, kin­derlos, komplikationslos, lustlos, mühelos, schrankenlos, schuldlos, wert­los, zahnlos, zwecklos, zügellos. Die Adjektive drücken aus, dass das von der Basis Bezeichnete nicht vorhanden ist: Ein bartloser Mann hat keinen Bart; wer schuldlos in einen Unfall verwickelt wird, hat keine Schuld. Je nach Basis ist das Fehlen, das explizit gemacht werden soll, positiv oder negativ konnotiert: Eine hoffnungslose Situation ist un­angenehm, eine komplikationslose Operation ist natürlich angenehm. Selten sind Kombinationen mit Verbbasis (z.B. reglos).

- -ös, z.B. desaströs, glamourös, grippös, gummös, elefantös, mafios, me­dikamentös, melodiös, nervös, pastös, ruinös, schikanös, skandalös, stra­paziös, tumultös. Zum einen gibt es eine partitive Lesart. Das Ad­jektiv drückt in Nominalphrasen wie ein glamouröser Auftritt aus, dass das vom attribuierten Nomen Bezeichnete (der Auftritt) das von der Ad­jektivbasis Bezeichnete hat: Ein glamouröser Auftritt ist ein Auftritt mit Glamour; eine medikamentöse Behandlung ist eine Behandlung mit Medikamenten. Zum anderen wird eine Identität bzw. ein Vergleich ausge­drückt: Eine strapaziöse Wanderung ist eine Strapaze, gummöse Croissants sind zäh wie Gummi.

- -sam, z.B. achtsam, arbeitsam, bedeutsam, biegsam, duldsam, enthalt­sam, folgsam, heilsam, kleidsam, ratsam, schweigsam, sparsam, streb­sam, unterhaltsam, wirksam. Das Suffix macht u.a. Ver­ben syntaktisch als Adjektve nutzbar: Eine heilsame Erfahrung heilt. Daraus ergeben sich Lesarten wie: Ein folgsames Kind folgt meistens, ein schweigsamer Kollege neigt zum Schweigen. Mitunter gibt es passivische Lesarten: Ein biegsamer Stab kann gebogen werden. Vgl. auch seltenere Derivate mit nominaler Basis, z.B. gewaltsam, tugendsam. In Nominalphrasen wie ein tugendsames Mädchen wird ausgesagt, dass das vom Nomen Bezeichnete (das Mädchen) das von der Basis des Derivats Be­zeichnete hat: Ein tugendsames Mädchen ist ein Mädchen mit Tugend, eine gewaltsame Lösung ist eine Lösung mit Gewalt.

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