- •Лексикология современного немецкого языка словообразование Derivation. Kurzwortbildung
- •Seminar zum Thema „Derivation“
- •1. Derivation. Allgemeines
- •2. Explizite Derivation
- •2.1. Allgemeines
- •2.2. Abarten der expliziten Derivation
- •2.2.1. Präfigierung
- •2.2.2. Suffigierung
- •2.2.3. Kombinatorische Derivation (Zirkumfixderivation)
- •2.2.3.1. Expliziertes Präfix und Suffix als diskontinuierliche Konstituente
- •2.2.3.2. Nullsuffix als rechter Teil der diskontinuierlichen Konstituente
- •2.3. Das explizite Derivat
- •2.3.1. Das nominale explizite Derivat
- •2.3.1.1. Das nominale Präfixderivat
- •2.3.1.2. Das nominale Suffixderivat
- •2.3.1.3. Das nominale Zirkumfixderivat
- •2.3.2. Das adjektivische explizite Derivat
- •2.3.2.L. Das adjektivische Präfixderivat
- •2.3.2.2. Das adjektivische Suffixderivat
- •2.3.2.3. Das adjektivische Zirkumfixderivat
- •2.3.3. Das verbale explizite Derivat
- •2.3.3.1. Das verbale Präfixderivat
- •2.3.3.2. Das verbale Suffixderivat
- •2.3.3.3. Das verbale Zirkumfixderivat
- •2.3.4. Das explizite Derivat anderer Wortarten
- •3. Implizite Derivation
- •3.1. Allgemeines
- •3.2. Abarten der impliziten Derivation
- •3.2.1. Rückbildung
- •3.2.2. Innere Ableitung mit Veränderung des Stammvokals
- •4. Konversion
- •4.1. Allgemeines
- •4.2. Abarten der Konvertate
- •4.2.1. Das nominale Konvertat
- •4.2.2. Das adjektivische Konvertat
- •4.2.3. Das verbale Konvertat
- •1. Die Kurzwortbildung. Allgemeines
- •2. Abarten der Kurzwörter
- •2.1. Allgemeines
- •2.2. Das unisegmental gekürzte Kurzwort
- •2.2.1. Das Kurzwort, das aus dem Anfang seiner Langform besteht
- •2.2.2. Das Kurzwort, das aus dem Ende seiner Langform besteht
- •2.2.3. Das Kurzwort, das aus der Mitte seiner Langform besteht
- •2.4. Das multisegmental gekürzte Kurzwort
- •3. Aussprache von Buchstabenwörtern
- •4. Kurzwortwortbildung
- •5. Abgrenzung des Kurzwortes von ähnlichen Phänomenen
- •6. Verwendung der Kurzwörter
- •Internetressourcen
- •Inhaltsverzeichnis
- •Internetressourcen ……………………………………………….57
2.2.2. Das Kurzwort, das aus dem Ende seiner Langform besteht
Sehr viel seltener als Kurzwörter, die auf den Anfang ihrer Langform gekürzt werden, sind Kurzwörter, die auf das Ende ihrer Langform gekürzt werden. Schwanzwörter kommen in der deutschen Gegenwartssprache viel seltener vor als Kopfwörter. Im Deutschen sind die Beispiele für solche Kurzwörter Cello ← Violoncello und Bus ← Omnibus, wobei für Bus nicht geklärt ist, ob es sich überhaupt um ein deutsches Wortbildungsprodukt oder nicht eher um ein Lehnwort aus dem Englischen handelt; dort ist bus bereits seit den Zwanzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts kodifiziert.
In der Forschungsliteratur werden außerdem Wörter wie Bahn ← Eisenbahn, Platte ← Schallplatte oder Rad ← Fahrrad zu den Kurzwörtern des Typs Cello gerechnet.
Analog zu den Kopfformen sind Verkürzungen auf das Endsegment bei Vornamen möglich und vor allem für die Umgangssprache typisch. Vgl.: Hannes ← Johannes, Gitte ← Brigitte, Fred ← Manfred, Dora ← Theodora.
2.2.3. Das Kurzwort, das aus der Mitte seiner Langform besteht
Während die Kürzung auf den Anfang einer Langform häufig ist, gibt es die Kürzung auf die Mitte der Langform so extrem selten wie die Kürzung auf das Ende der Langform und offenbar nur bei Vornamen: Es entstehen Koseformen wie Lisa ← Elisabeth, Basti ← Sebastian, Resi ← Theresia. Gekürzt wird dabei prinzipiell nach Silbengrenzen.
Das partiell gekürzte Kurzwort
Bei partiellen Kurzwörtern - der einzigen Gruppe mit UK-Struktur - wird die komplexe Vollform, ein Determinativkompositum, nur teilweise gekürzt. Die erste Einheit wird auf ihren Anfangsbuchstaben gekürzt, die zweite Einheit bleibt erhalten: O-Saft ← Orangensaft, U-Bahn ← Untergrundbahn, V-Mann ← Verbindungsmann, Schukostecker ← Schutzkontaktstecker.
Um von partiellen Kurzwörtern sprechen zu können, darf die gekürzte Form nicht bereits als isoliertes Kurzwort gleicher Bedeutung existieren, ansonsten hätten wir es primär nicht mit Kürzung, sondern - wie bei OP-Schwester und Uni-Leitung - mit Komposition zu tun:
Kurzwort OP (← Operation) + Nomen Schwester → Determinativkompositum; Kurzwort Uni (← Universität) + Derivat Leitung → Determinativkompositum.
Typische Kurzwörter dieses Typs sind u.a. K-Frage ← Kanzler-Frage, O-Ton ← Originalton, U-Bahn ← Untergrundbahn, U-Boot ← Unterseeboot, U-Haft ← Untersuchungshaft, Ü-Wagen ← Übertragungswagen. Bei komplexen Ersteinheiten wird auf die Anfangsbuchstaben der Untereinheiten gekürzt: SB-Laden ← Selbst(la)bedienungs(lb)laden(2). So auch UV-Strahlen ← Ultraviolettstrahlen. Gelegentlich wird auch die Ersteinheit auf Silben verkürzt, z.B. Schukostecker ← Schutzkontaktstecker. Die Silben werden nach Aussprechbarkeit gebildet; mit den Silbengrenzen der Langform müssen sie nichts zu tun haben, vgl. Schu-ko versus Schutz-kon-takt.
Das Muster des partiell gekürzten Kurzwortes ist auch in der legeren Jugendsprache beliebt, z.B. A-Saft ← Apfelsaft, C-Wurst ← Currywurst, Vokuhila-Frisur ← Vorne-kurz-hinten-lang-Frisur. Kurzwortbildung bietet sich vermutlich besonders dort an, wo stark etablierte Komposita gekürzt werden und der Kontext das Verstehen stützt: So wird eine gutwillige Kellnerin wohl ohne Probleme eine Bestellung wie einen T-Saft mit Pfeffer, bitte! deuten können.