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Text 35 ratlos im alter

Früher lebte und starb der Mensch in seiner Familie. Dort hatten auch die Alten ihre Aufgabe und ihren festen Platz. Unter dem Zwang zur Mobilität und unter dem wachsenden Stress in der modernen Industriegesellschaft ist die Großfamilie jedoch zum mindesten in den Städten weitgehend zerbrochen. Die Berufstätigen ziehen sich auf die Kleinstfamilie zurück, die Kräfte und Nerven weniger beansprucht. Sie haben kaum noch für ihre Kinder Zeit, geschweige denn für die Alten.

Daher heißt man die Alten, sich "zur Ruhe zu setzen", obwohl der Hamburger Professor Jores schon vor Jahrzehnten vor dem "Pensio­nierungstod" als Folge plötzlicher Untätigkeit gewarnt hat. Man baut Altersheime am liebsten fernab "im Grünen", angeblich, um die Alten vor Lärm und Gestank der Umwelt zu schützen, in Wahrheit vielfach, um sie sich aus den Augen zu schaffen, damit sie einen nicht an das unausweichliche Alter erinnern. Obwohl das Alter einen immer größe­ren Teil unseres Lebens in Anspruch nimmt, denkt kaum einer darüber nach, solange er jung ist. Man verdrängt es, weil man es fürchtet.

Der Mensch, der im Alter seine körperlichen und vor allem seine geistigen Kräfte nicht nutzt, wird nach Feststellung der Wissenschaftler schnell anfällig gegen Krankheiten, braucht viel ärztliche Hilfe, Medi­zin und Pflege, mehr, als noch tätige Menschen sie brauchen. Und die Krankheitskosten fallen weitgehend der Allgemeinheit zur Last. Deshalb liegt eine sinnvolle Nutzung der Altersjahre im Interesse nicht nur des Einzelnen, sondern auch der Gesellschaft. [1304]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]

  1. Welche Aufgaben hatten die Alten früher in der Gemeinschaft?

  2. Warum kümmern sich die Menschen heute nicht mehr in dem Maße um die Alten, wie es notwendig wäre?

  3. Was hat das für Folgen für die Alten und für die Gemeinschaft?

  4. Warum sollten sich auch die Jüngeren um die Alten kümmern?

  5. Zu welchen Schlussfolgerungen kommt der Verfasser des Textes?

  6. Machen Sie Vorschläge, wie man das Altenproblem optimal lösen kann!

Text 36 hausgemeinschaft zwischen alt und jung

Wenn Ausländer in die Bundesrepublik kommen, können sie bemer­ken, dass das Zusammenleben der Generationen anders ist als in ihrem eigenen Land. Das zeigt sich u.a. daran, dass alte Menschen häufig nicht mit ihren Kindern zusammen wohnen. In diesem Zusammenhang hört man immer wieder, dass die Deutschen ihre Eltern in Altersheime abschieben. Aber stimmt das überhaupt?

Eine Statistik zeigt, dass 36% der Menschen, die älter als sechzig Jahre sind, allein leben, aber nur 3% in einem Alters- oder Pflegeheim. Für die 33%, die allein leben, stellt sich mit zunehmendem Alter die Frage, wo und wie sie später einmal leben sollen, wenn sie sich nicht mehr alleine versorgen können. Viele von ihnen können sich gar nicht vorstellen, eines Tages in ein Altersheim zu ziehen.

Schon seit 25 Jahren gibt es in Deutschland Wohngemeinschaften, in denen junge Leute neue Formen des Zusammenlebens praktizieren. Dieses Modell hat einige ältere Menschen auf die neue Idee gebracht. Sie überlegten, ob sie nicht mit jungen Leuten eine Wohngemeinschaft bilden können. Das hat für sie den Vorteil, dass sie ihre Selbständigkeit bewahren, notfalls aber Hilfe von den jungen Leuten bekommen kön­nen. Umgekehrt können auch die jungen Leute auf praktische Hilfe der Älteren zählen.

Wenn ein älterer Mitbewohner pflegebedürftig wird, versucht die Gruppe Hilfe zu leisten oder Hilfe von außen zu organisieren. Anderer­seits profitieren gerade jüngere Eltern z.B. dadurch, dass das Babysit­ten für sie kein Problem mehr ist.

Die Hausgemeinschaften sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich Jung und Alt in der heutigen Zeit ergänzen können. [1365]

[Галай О.М. Готовимся к экзамену по немецкому языку. Vorbereitung auf die Prüfung in Deutsch / О.М. Галай, В.Н. Кирись, М.А. Черкас.— . Мн.: ТетраСистемс, 2002.— 128 c.]

  1. Beschreiben Sie die Situation älterer Menschen in Deutschland!

  2. Welches Vorurteil gibt es über das Zusammenleben von Eltern und Kindern in Deutschland?

  3. Welche Lösung haben die älteren Menschen gefunden, um ihre Selbständigkeit zu bewahren?

  4. Woher kam die Idee für die neue Form des Zusammenlebens?

  5. Welchen Gewinn ziehen beide Gruppen aus dem Zusammenleben in Hausgemeinschaften?