Analytisches Lesen

4.Studienjahr, 2012-2013

Dozentin: Dr. Larissa Shchipitsina

Nr.	Autor, Text
Wintersemester
1	Impressionismus. B.Kellermann. „Der 9.November“
2	Expressionismus. F.Kafka. „Der Prozess“
3	Th. Mann. „Buddenbrooks“
4	B.Brecht „Mutter Courage“
5	E.M.Remarque „Drei Kameraden“
6	Trümmerliteratur. Gruppe 47. H.Böll: „… und sagte kein einziges Wort“
7.	G.Grass „Die Blechtrommel“
	Kontrollarbeit: Schriftliche Analyse eines Textes
Sommersemester
8	Kurzgeschichte. W. Schnurre. Was draußen passiert
9.	J. Krüss. Entscheidung
10.	E. Kishon „Die Mantelhexen“
11.	S. Lenz „Die Nacht im Hotel“
12.	Roman. T. Brussig „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“
	Wiederholung
	Kontrollarbeit: Schriftliche Analyse eines Textes

Literatur

1. Метаязыковой и терминологический минимум для анализа текста / Сост. Г.А. Храмова. – Архангельск: ПГУ, 1998. – 37 c.

2. Сильман Т.И. Пособие по стилистическому анализу немецкой художественной литературы. – Л.: Просвещение, 1969. – 328 с.

3. Смолян О.А., Шишкина И.П. Аналитическое чтение. Пособие для студентов старших курсов педагогических вузов. – М., Л.: Просвещение, 1966. – 288 с.

4. Храмова Г.А. Интерпретация текста: учебно-метод. реком. – Архангельск: Изд-во ПГУ, 2004. – 70 c.

5. Erzählungen. Kurze deutsche Prosa. M., 1972. – 120 S.

Unterricht 1. Wiederholung. Epoche des Impressionismus

1) Diskussion: Was lesen Sie gern?

2) Informieren Sie sich über die literarische Richtung des Impressionismus (1890-1910)

„Ich bin der Eindruck, der sich verwandeln wird“, heißt es bei Rilke. Von dem französischen Wort für „Eindruck“ – impression – leitet sich die Bezeichnung „Impressionismus“ her, der Name für eine Stilepoche zunächst der bildenden Kunst, dann auch der Literatur und der Musik. An die Stelle naturalistischer Beschreibung der harten sozialen Wirklichkeit traten sensible Wahrnehmung und Wiedergabe subjektiver Stimmungen. Nicht Handlungsabläufe wurden dargestellt, sondern ein Gewebe von Augenblicken feinsten seelischen Empfindens, ausgebreitet im Innern des dichterischen Ich. Hauptvertreter impressionistischer Dichtung in Deutschland war neben R.M. Rilke und H.v. Hoffmansthal Stefan George.

(Texte und Zeiten 1995: 265)

„Wir wollen keine erfindung von geschichten sondern wiedergabe von stimmungen keine betrachtung sondern darstellung keine unterhaltung sondern eindruck“ (Stefan George).

3) Welche impressionistischen Maler kennen Sie?

4) Lesen Sie das Gedicht von R.M. Rilke. Welche Besonderheiten der impressionistischen Schreibweise können Sie hier beobachten?

R.M. Rilke: Das Karussel (1907)

Jardin du Luxembourg

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht

sich eine kleine Weile der Bestand

von bunten Pferden, alle aus dem Land,

das lange zögert, eh es untergeht.

Zwar manche sind an Wagen angespannt,

doch alle haben Mut in ihren Mienen;

ein böser roter Löwe geht mit ihnen

und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,

nur daß er einen Sattel trägt und drüber

ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge

und hält sich mit der kleinen heißen Hand,

dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,

auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge

fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge

schauen sie auf, irgendwohin, herüber –

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, daß es endet,

und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.

Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,

ein kleines kaum begonnenes Profil - .

Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,

ein seliges, das blendet und verschwendet

an dieses atemlose blinde Spiel ...

(Texte und Methoden 2 1995: 306)

H/a: 1) Bereiten Sie die Information über B. Kellermann.

2) Lesen Sie den Auszug aus dem Roman von B. Kellermann „Der 9.November“ („Analytisches Lesen“ von Schischkina, Smoljan, S.144-147).

3) Übersetzen Sie den Anfang des Auszuges (S.144) ins Russische (schriftlich).

4) Klären Sie alle unbekannten Wörter und Ausdrücke im Text.

5) Lesen Sie die Texterläuterungen (S.147-150).