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Unterricht 14. G. Grass „Die Blechtrommel“

1) Erzählen Sie über den Lebens- und Schaffensweg von G. Grass.

2) Sehen Sie sich eine kurze Videosequenz über G.Grass an (Impressionen aus Deutschland, Video D, Deutsche Literatur. Goethe Institut: Internationes, 1998). Was haben Sie aus der Videosequenz über G.Grass erfahren?

H/a: Bereiten Sie sich auf die Analyse des Auszuges aus dem Roman „Die Blechtrommel“: Aufbau – Lexik – Grammatik – Syntax – rhetorisch-stilistische Mittel.

Unterricht 15. G. Grass „Die Blechtrommel“

Arbeiten Sie an dem Auszug aus dem Roman „Die Blechtrommel“

a) Nehmen Sie je einen Textteil zur Analyse in der Kleingruppe. Erklären Sie

- lexische Sprachmittel,

- grammatische Besonderheiten des Textes und

- rhetorisch-gedankliche Figuren.

Machen Sie sich Notizen dabei. Berichten Sie anschließend über die wichtigsten sprachlichen Merkmale der gewählten Textpassage für die Mitstudenten.

b) Erwägen Sie, welche Sprachmittel in dem ganzen Textauszug unmittelbar der Hervorhebung der Hauptidee des Autors dienen.

c) Können Sie sagen, was Sie in diesem Auszug besonders fasziniert und was für Sie besonders verfremdend dient? Warum?

Fakultativ:

1) Sehen Sie sich den Verfilmung des Romans „Die Blechtrommel“ von G. Grass an.

3) Lesen Sie die folgende Information zum Film. Ordnen Sie abschließend die nachgetragenen Bilder den markierten Textstellen zu. Tragen Sie unter das Bild die Nummer der entsprechenden Szene ein.

D ie Blechtrommel   (Drama) Deutschland 1979

Regie:   Volker Schlöndorff

Drehbuch:   Jean-Claude Carriere, Volker Schlöndorff, Günter Grass, Frank Seitz

Schauspieler:  Mario Adorf (Alfred Matzerath), Angela Winkler (Agnes Matzerath), David Bennent (Oskar Matzerath), Katharina Thalbach (Maria Matzerath), Daniel Olbrychski (Jan Bronski), Charles Aznavour (Sigismund Markus)

Anna Koljaiczek (Berta Drews) saß ihr ganzes Leben auf dem Feld und erntete Kartoffeln (Szene 1). Joseph Koljaiczek (Roland Teubner) flüchtete 1899 vor der Polizei über die Kartoffeläcker, und sicherlich hätten sie ihn gefasst, wenn Anna nicht da gesessen und unter ihren weiten Röcken versteckt hätte. So kam Oskar (David Bennent) auf die Welt, weil seine Mutter Agnes (Angela Winkler) geboren wurde. Sie liebte eigentlich ihren Cousin, Oskars polnischen Onkel Jan Bronski (Daniel Olbrychski), dann aber heiratete sie 1923 den groben und einfältigen Kolonialwarenhändler Alfred Matzerath (Mario Adorf).

Was ist Oskar denn? Das uneheliche Kind eines sympathischen polnischen Kerls und einer hübschen kaschubischen Mutter und der Sohn eines grobschlächtigen angeheirateten Vaters aus dem Rheinland. Ein Kind des Betruges und der Lüge. Und an seinem dritten Geburtstag 1927 stürzt er sich von der (Szene 2). Er rebelliert gegen Familie, Staat, Vaterland, Kirche und Ideologie, eine kindliche Rebellion, zugleich aber dennoch eine symbolisch erhöhte.

Oskar ist in der Lage, durch intensives Schreien Glas zu zerbrechen. Ebenso Ausdruck der Hilflosigkeit gegenüber „den Verhältnissen”, dem Jahrhundert des Völkermords und seinen Voraussetzungen, und auch der Versuch, in dieser Welt zu existieren, bestehen zu können, ohne verrückt zu werden.

Im 1959 erschienenen Roman von Grass wird Oskar verrückt und erzählt seine Geschichte als 30-Jähriger in der Irrenanstalt. Oskar trifft auf die Protagonisten des Jahrhunderts, auf den jüdischen Spielzeugverkäufer Markus (Charles Aznavour), der immer eine Trommel für ihn hat, wenn sein ein Loch hat, der in Danzig den Geruch der Vernichtung ahnt und sich durch Selbstmord dem, was da kommt, entzieht. Oskar trifft auf die Nazis und ihren Führer Loebsack (Ernst Jacobi). Ihren Aufmarsch wandelt er mit Hilfe seiner Trommel in eine Tanzveranstaltung um (Szene 3). Das macht er in Anwesenheit seines Vaters und des Obst- und Gemüsehändlers Greff (Heinz Bennent), der ewig deutsche Lieder singend die Katastrophe stramm mit einläutet.

Er trifft nach einer Zirkusveranstaltung auf den Liliputaner Bebra (Fritz Hakl), der ihm heftig widerspricht, als Oskar meint, er rechne sich zu den Zuschauern, der seine Fähigkeiten im Verborgenen halte und nur ab und zu seine Kommentare abgebe. Bebra hat erkannt, dass die siegen werden, die die Tribüne bevölkern können – im Zirkus und anderswo.

Oskar kommentiert, als seine Mutter jeden Donnerstag Bronski aufsucht und Oskar vom Kirchturm aus ganze Fensterreihen zum Einsturz bringt. Oder wenn er in der Kirche die Jesusfigur ohrfeigt, weil sie nicht in der Lage ist zu trommeln. Als die Familie an der See weilt, kauft Matzerath von einem Mann, der Aale aus dem angespülten Pferdekopf zieht, einige der Leckerbissen (Szene 4). Agnes muss angesichts dieses Vorgangs kotzen. Alfred will Agnes zu Hause zwingen, diese Aale in Grün zu essen. Sie wehrt sich anfangs, doch dann stopft sie die Tiere in sich hinein. Später, als sie von Bronski schwanger ist, stopft sie Sardinen und andere Fische in sich hinein und kotzt sie wieder aus – bis sie an einer Fischvergiftung stirbt. Oskar erkennt die Lüge, die seine Mutter umgibt (die heimliche, aber jedem bekannte Beziehung zu Bronski), aber Oskar erkennt erst spät die Ursache für die Lüge, das mit Lügen, Verrat und Betrug voll gestopfte Jahrhundert, in dem diese Verhaltensweisen zur Staatsideologie erhoben und damit verfälscht wurden. Er nimmt sogar an, dass er seine Mutter ins Grab getrommelt hat und dass er für den Tod Bronskis verantwortlich ist, weil er seinen Onkel nicht aus der polnischen Post herausgeholt hat, als diese von deutschen Soldaten am 1.9.1939 beschossen wird und Bronski mit anderen überlebenden Polen an die Wand gestellt wird (Szene 5).

Als Matzerath die junge Maria (Katharina Thalbach) als Gehilfin für seinen Laden einstellt, entdeckt Oskar die Lust und das Weibliche (Szene 6). Doch auch Matzerath schläft mit Maria, die kurz darauf schwanger wird. Oskar, inzwischen 16, glaubt, dass er der Vater des Kindes ist. Und er sieht, dass er gegen Matzerath keine Chance hat, Maria für sich zu haben. Er schließt sich Bebra an, der inzwischen in Uniform steckt und für die Deutschen in Metz mit seiner Truppe auftritt. Oskar wird zum Front-Clown, verliebt sich in die Liliputanerin Roswitha (Mariella Oliveri), die jedoch bei einem Angriff der Amerikaner getötet wird.

Was „Die Blechtrommel” aber ebenso verdeutlicht, sind Parallele und Differenz zwischen der unaufhaltsamen Vernichtung von individueller Lust und kollektiv organisierter und zurechtgestutzter Lust im Auftrag des völkermordenden Staates. Der pädophil veranlagte Greff hängt sich auf. Für ihn ist der Widerspruch zwischen seiner sexuellen Neigung, die er eigentlich ausleben will, und seiner Funktion als Leiter eines (asexuellen) NS-Knabenbundes auf Dauer nicht erträglich. Denn der Gewinn, den der Staat verspricht, besteht nicht in der Erfüllung seiner Neigungen, sondern in ihrer Unterdrückung.

Matzerath wird beim Versuch, seine NS-Anstecknadel zu verschlucken, von nervösen russischen Soldaten erschossen. Der Zufall will es, dass er bei Kriegsende seine Schulden mit dem Tod bezahlt.

Als Oskar die Trommel ins Grab seines Vaters wirft und beschließt, wieder zu wachsen, trifft ihn ein Stein seines Bruders Kurt am Kopf und er stürzt in das Grab. Oskar überlebt und wächst – auf den Trümmern und Leichen seines Jahrhunderts. An was er wachsen wird, lassen Roman wie Film offen. Dass er wächst und wachsen will, bedeutet zumindest auch, dass er erwachsen geworden ist. Im Film bleibt offen, was im Roman letztlich geschieht: Oskar wächst nur ein bisschen, und als er nach dem Vorwurf, eine Krankenschwester ermordet zu haben, in die Irrenanstalt eingeliefert wird, schreibt er seine Geschichte auf.

Die Besetzung der Rolle des Oskar mit dem damals 12-jährigen David Bennent lässt der Absurdität genug Spielraum gegenüber der Brutalität des Geschehens. Ulrich Behrens

A – Szene _____

B – Szene _____

C – Szene _____

D – Szene _____

E – Szene _____

G – Szene _____

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