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2012-01 Neuerscheinungen Deutsche Literatur.doc
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Isbn 978-3-86971-040-2 (Gb. : eur 24.99 (de), eur 25.70 (at), sfr 35.90 (freier Pr.))

Rezension: Bereits vor 20 Jahren hat sich der Bachmann-Preisträger des Jahres 2010 im parodistischen Fach versucht, indem er am Beispiel des Märchens vom Rotkäppchen zahlreichen Autoren der DDR stilistische Imitate unterschob ("Es war einmal ...", ID 11/91). Dieses Unterfangen hat er hier auf die gesamte deutschsprachige Literatur von Rilke bis zur neuesten Gegenwart ausgeweitet - und wiederum bildet die DDR in diesem zeitgenössischen "Who's who" einen der Schwerpunkte. Auf der beigegebenen CD erweist sich Wawerzinek als kongenialer Interpret, der als Conférencier in eigener Sache in launiger Diktion und mit biografischen Bezügen durch seinen Kanon führt. Dabei kommen dem passionierten Leser sowohl eine intime Kenntnis des Literaturbetriebs wie eine hohe Lust am Vertrackten zustatten, die seine Einfälle freilich mitunter etwas mühsam und nicht in jedem Falle nachvollziehbar erscheinen lassen. Dennoch stellt die hohe Zahl der Parodierten, die sich nur zum geringeren Teil auf der CD wiederfinden, den Fähigkeiten des Autors und seinem sprachspielerischen Erfindungsreichtum ein gutes Zeugnis aus.

Rezension: http://www.perlentaucher.de/buch/37129.html

SWB-ID: 35059452X

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Weingartner, Gabriele: Villa Klestiel : Roman. - Innsbruck : Limbus-Verlag, 2011. - 238 S. ; 210 mm x 130 mm

Isbn 978-3-902534-50-7 (Gb. : eur 19.80 (de), eur 19.80 (at))

Rezension: Die "Villa Klestiel" ist eine Art gehobene Alters-WG, in der sich Akademiker, Künstler und Pensionäre bzw. deren Witwen zusammengetan haben, um einen selbstbestimmten Lebensabend kreativ zu gestalten. Doch statt eines harmonischen Miteinanders bestimmen Missgunst und Feindseligkeit die Beziehungen der Villenbewohner untereinander. Der Roman vergegenwärtigt kapitelweise die Lebensgeschichten der einzelnen "Senioren" und weitet sich dabei zur Geschichte einer ganzen Generation verkappter Egoisten und verunsicherter Einzelgänger aus. Der routiniert erzählte Roman Gabriele Weingartners (zuletzt "Fräulein Schnitzler", BA 5/06) überzeugt vor allem in seiner ironischen Einfärbung, seinen humoristischen Passagen und in der psychologisch stimmigen Darstellung der Einsamkeit seiner Figuren. Leider fehlen dem Roman die äußeren und inneren Spannungselemente, die sich erst aus einer gut erzählten Geschichte ergeben. Für ältere, geduldige Leser ist der Roman über die Alterserfahrungen der 68er-Generation aber sicher ein Gewinn. Entsprechend zurückhaltende Empfehlung.

Rezension: http://www.perlentaucher.de/buch/37533.html

SWB-ID: 350749736

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Weins, Michael: Lazyboy : Roman. - 1. Aufl.. - Hamburg : Mairisch-Verl., 2011. - 334 S. : Ill. ; 200 mm x 130 mm (Mairisch ; 31)

ISBN 978-3-938539-19-4 (Gb. : EUR 18.90 (DE))

INHALT: Im dritten Roman des Hamburger Michael Weins dreht sich alles um die Frage des Erwachsenwerdens. Lazyboy, der Titelheld des Buches, kann durch Türen gehen und verschwinden - allerdings unwillkürlich. "Manche Schriftsteller haben ein Problem damit, ihren Charakteren genügend Tiefe zu verleihen, um die Sichtweise derselben überzeugend darzustellen. Besonders wenn diese andauernd witzige Sprüche von sich geben und um jeden Preis versuchen, oberflächlich zu wirken. Michael Weins ist keiner von ihnen. Im Gegenteil, man verliert sich schnell in den Abenteuern des Protagonisten, der so künstlich sein will, dass er seinen Künstlernamen sogar in seinen Reisepass eingetragen hat" (literaturkritik.de). "Es ist wirklich ein abgedrehter Trip, auf den Michael Weins seine Leser da schickt. Einer, der zwar auf saukomische Weise rätselhaft, aber eigentlich harmlos anfängt. Und der immer phantastischer und bedrohlicher wird. Ein bisschen "Alice im Wunderland", ein bisschen "Per Anhalter durch die Galaxis", ein bisschen moderne Selbstfindungsgeschichte im Märchenstil. Schon eine krude Mischung, zugegeben, und eigentlich bin ich überhaupt nicht der Typ für so was. Aber Michael Weins schreibt toll, in einem ganz eigenen, absichtlich gestelzten Stil. "Lazyboy" zu lesen fühlt sich an, als folge man einem Schlafwandler mit staubtrockenem Humor. Allein das ist Grund genug, sich in dieses Buch hineinzutrauen. Ein sehr spezielles Leseerlebnis und doppelbödig dazu. Man amüsiert sich, fragt sich aber auch zunehmend kopfschüttelnd: Wo soll das noch enden?" (wdr2.de).

Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=16136

Rezension: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/1604376/

Rezension: http://www.wdr2.de/kultur/buecher/buecher_lazyboy_weins100.html

SWB-ID: 349458359

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Weiss, Peter: Briefe an Henriette Itta Blumenthal / Hrsg. von Angela Abmeier ... - 1. Aufl.. - Berlin : Matthes & Seitz, 2011. - 175 S. : Ill.

ISBN 978-3-88221-698-1 (Gb. : ca. EUR 19.90 (DE), ca. EUR 20.50 (AT), ca. sfr 30.50 (freier Pr.))

INHALT: "Liebe Itta deine Briefe sind mir schon zu etwas ganz Unentbehrlichem geworden und jeden Tag, wenn ich in den Briefkasten vorm Haus sehe, tue ichs mit dem Gedanken: ob wohl von dir etwas dabei ist", schrieb der 24-jährige Peter Weiss im Frühjahr 1941 an Henriette Itta Blumenthal. Ihr Briefwechsel erstreckt sich über zwei Jahre, von April 1941 bis Mai 1943; die Briefe sind das Zeugnis einer kurzen, aber intensiven und intimen. Freundschaft und Selbstoffenbarung und markieren den Anfang einer Seelenforschung, die Peter Weiss über zwei Psychoanalysen schließlich zur Niederschrift seiner autobiografisch inspirierten Romane führt. Christian Schärf lobt in der FAZ die Edition der Briefe von Peter Weiss an Henriette Itta Blumenthal für ihre Vollständigkeit und ihren "vorbildlichen" Kommentar. Anhand der Briefe des jungen, als Künstler zunächst gescheiterten Weiss' lässt sich nicht nur die tiefe Krise ablesen, in der er sich zwischen 1941 und 43 befand. Er dokumentiert auch die schwierige Ablösung von seinen Eltern und zeigt, dass sich der Autor in dieser platonischen Freundschaft offensichtlich zum ersten Mal vollständig öffnet und jemandem anvertraut, meint der Rezensent. Damit kommt diesem Band eine werkbiografische Bedeutung zu, die auch den Laien seinen problematischen Werdegang als Schriftsteller nachvollziehen lässt, so Schärf angetan.

Rezension: http://www.perlentaucher.de/buch/37442.html

SWB-ID: 336693699

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Armin T. Wegner : Schriftsteller – Reisender – Menschenrechtsaktivist / hrsg. von Johanna Wernicke-Rothmayer. - Göttingen : Wallstein, 2011. - 336 S. : Ill.

ISBN 978-3-8353-0994-4 (Kart. : ca. EUR 22.90 (DE), ca. EUR 23.60 (AT), ca. sfr 32.90 (freier Pr.))

Rezension: Armin T. Wegner gehört zu den deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, die nach 1933 ins Exil gehen mussten und denen auch nach 1945 die Rückkehr in die literarische Öffentlichkeit nie mehr gelang. Dabei kann der 1886 in Wuppertal-Elberfeld geborene Lyriker, Reiseschriftsteller und Romancier nicht nur durch sein mutiges Engagement für mehr Menschlichkeit beeindrucken (in der Türkei ebenso wie in Hitler-Deutschland), auch sein literarisches Werk verdient eine Wiederentdeckung (letzte Werkausgabe 2001 als Reprint von 1976: "Odyssee der Seele", BA 1/02). Der jetzt zum 125. Geburtstag Wegners vorgelegte materialreiche Sammelband mit Würdigungen, Erinnerungen, Aufsätzen zu Spezialfragen und Dokumenten zu Werk und Biografie erscheint mir allerdings zu heterogen geraten und - bis auf wenige Ausnahmen - zu uninspiriert, um ein breiteres Interesse für den Autor wecken zu können. Als zurzeit einzige aktuelle Information zu und über Armin T. Wegner sollten aber zumindest größere Bibliotheken den Band bereithalten. (3)

SWB-ID: 351314571

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Winkler, Josef: Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär oder Die Wutausbrüche der Engel. - 1. Aufl.. - Berlin : Suhrkamp, 2011. - 161 S. : Ill.