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Sankt P - ganz.doc
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1924-1991 – Leningrad,

1703-1914 ,Seit 1991 – sankt petersburg.

Sammeln Sie Assoziationen! Welche Ereignisse bzw. Persőnlichkeiten fallen Ihnen zu jedem dieser Namen ein?

Űbun3. Welche dieser Meinungen teilen Sie persőnlich? Inszenieren Sie einen Dialog mit zwei unterschiedlichen Gesichtspunkten. Führen Sie mőglichst viele Argumente zu jedem Standpunkt an.

Űbung 4. Obwohl die Stadt zurzeit Sankt Petersburg heiβt, verkőrpert nämlich Leningrad die groβe heldenhafte Sőhne des Volkes vor dem historischen Gericht – das ist seine Heldentat in den Jahren des Groβen Vaterländischen Krieges von 1941-1945.Was wissen sie darüber? Welche Persőnlichkeiten fallen Ihnen ein? Wissen Sie etwas von Tanja Sawitschewa?

Erzählen Sie das!

Űbung5. Kennen Sie die geheimnisvolle Geschichte des Bernsteinzimmers? Wo befindet es sich? Im Vergleich zu den anderen Edelsteinen ist Bernstein nicht besonders kostbar. Im Krieg raubten es doch die Deutschen den Russen. Seit 1945 ist das Bernsteinzimmer verschollen. Während Schatzsucher noch immer dem Phantom nachjagen, wurde das gigantische Juwel aufwendig rekonstruiert und präsentiert sich schőner denn je. Wie meinen Sie, lohnte es sich, das Bernsteinzimmer wiederaufzubauen? Das Original ist nämlich 125 Millionen Euro wert, die Kopie ist bestimmt auch sehr kostbar. Teilen Sie die Meinung, dass das Berbsteinzimmer für Russen ein Nationalheiligtum ist? Brauchen wir das? Begründen Sie Ihre Meinung!

Űbung6. Kommentieren Sie N.W. Gogols Worte aus seiner Erzählung „Newski-Prospekt“

«Нет ничего лучше Невского проспекта, по крайней мере в Петербурге; для него он составляет все». („Es gibt nichts Schöneres als den Newski-Prospekt, jedenfalls in Petersburg. Für die Stadt bedeutet er alles.").— Teilen Sie diese Meinung? Gilt sie bis heute? Wie stellen Sie sich den Newski-Prospekt zu Gogols Zeit vor? Vielleicht sind Ihnen einmal die Abbildungen des Prospekts in jener Zeit in die Hand gefallen oder Sie haben ihn in Filmen nachgezeichnet gesehen, deren Handlung im Petersburg des vorigen Jahrhunderts spielt. Vergleichen Sie den Newski-Prospekt um die Mitte des 19. Jahrhunderts und in unseren Tagen.

Ű bung7.Was nennt man “die Hauptstraβe von Sankt Petersburg”? Warum war und warum ist diese Straβe von solcher groβen Bedeutung? Erinnern Sie sich an die historischen Tatsachen: wo wurde immer der Kern für jegliche Stadt gelegt? Zu welchen Zwecken diente das? Führen Sie weitere Beispiele für die berühmten Städte, die an den berühmten Flüssen liegen, an.

Űbung8. Sankt Petersburg nennt man “ das nőrdliche Venedig”, “Fenster nach Europa”, “Fenster zum Westen”, “das nőrdliche Palmyra”, “eine Perle der Weltkultur”, “eine ewig junge Stadt”, “die Wiege der drei Revolutionen”. Erklären Sie diese Benennungen! Mit welchen historischen Ereignissen, Tatsachen bzw. Persőnlichkeiten sind die verbunden?

Űbung9. Auf dem Stadtwappen von Sankt- Petersburg sind zwei gekreuzte Anker mit nach oben zeigenden Pflügen abgebildet. Was symbolisiert das? Welches Wappen würden Sie für diese Stadt vorschlagen? Gestalten Sie das selbst und erklären Sie, was Sie damit sagen wollten!

Űbung10. Lesen Sie ein Interview mit Walentina Matwijenko, Gouverneurin von St. Petersburg. Wie halten Sie von ihren Worten darüber, dass eine Frau wohl in 15-20 Jahren unser Land regieren wird? Mőchten Sie eine Frau am Posten des Präsidenten Russlands sehen? Begründen Sie ihre Meinung.

Eine Perle der Weltkultur"

Walentina Matwijenko, 58, Gouverneurin von St, Petersburg und Russlands mächtigste Politikerin, über den Raketenstreit mit den USA und Frauen in der Politik

SPIEGEL: St. Petersburg trägt den Beinamen „Fenster zum Westen". Nun weht ein recht kalter Wind aus Russland nach Europa. Wie können die Spannungen verringert werden?

Matwijenko: Dramatisieren Sie das nicht. Alle in meinem Land verstehen, dass Russland nicht ohne Europa auskommt und umgekehrt Europa nicht ohne Russland. Wir sind auf Zusammenarbeit angewiesen.

SPIEGEL: Der Konflikt um die geplante amerikanische Raketenabwehr in Polen und Tschechien ist aber keine Petitesse.

Matwijenko: Natürlich haben Amerika und Russland unterschiedliche Interessen. Trotzdem sind beide strategische Partner. Es wird eine Lösung geben. Wir jedenfalls setzen auf Dialog. Wir hauen nicht mehr mit dem Schuh aufs Pult wie einst Nikita Chruschtschow. Präsident Wladimir Putin hat gute Vorschläge gemacht. Wichtig ist, dass am Ende nicht nur die Amerikaner zufrieden sind, sondern auch das russische Volk.

SPIEGEL: Eine Frau regiert Deutschland, wann ist es in Russland soweit?

Matwijenko: Vielleicht in 15 bis 20 Jahren, zumindest sind wir Frauen dann echte Konkurrenten.

SPIEGEL: Sie werden schon jetzt als Nachfolgerin des Präsidenten behandelt. Matwijenko: Das schmeichelt mir nicht, es stört mich aber auch nicht. Ich habe diesen Ehrgeiz nicht und will in St. Pe­tersburg voranbringen, was ich begonnen habe.

SPIEGEL: Kaum hat Sotschi die Winterspiele 2014 zugesprochen bekommen, wollen Sie die Sommerolympiade nach St. Petersburg holen.

Matwijenko: Wir haben gezeigt, dass wir Großveranstaltungen wie das G-8-Treffen vor einem Jahr erfolgreich durchführen können, wir werden uns in jedem Fall für 2020 bewerben. Unsere Wirtschaft wuchs im ersten Halbjahr 2007 um rund 13 Prozent, vier internationale Autokonzerne bauen bei uns Fabriken. Wir investieren in die Infrastruktur. St. Petersburg ist eine Perle der Welt­kultur und die europäischste Stadt Russlands.

Űbung 11. Anna Litvinenko schrieb in ihrem Artikel “ Finger auf der Lőschtaste” “…die Geschichte scheint sich zu verflüchtigen- so wie vor ein paar Dutzend Jahren die Geschichte des Zarenrusslands in Leningrad”. Straβen und Brücken werden umbenannt, um die Revolution aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Die bekommen ihre vorrevolutionären Namen. Sowjetische Plakate schmücken heute viele Büros und Lokale. Das vermittelt den Eindruck, als sei die Revolution einfach ein groβes Abenteuer gewesen. Wie verhalten sie sich zu diesem Problem? Müssen die Menschen diese Ereignisse ewig im Gedächtnis behalten oder sind die nicht mehr von groβer Bedeutung? Begründen Sie ihre Meinung!

Finger auf der Löschtaste

Anna Litvinenko

Im September wurde in St. Petersburg eine der berühmtesten Newa-Brücken nach anderthalb Jahren Renovierung feierlich neu eröffnet. Gleichzeitig erhielt sie ihren vorrevolutionären Namen zurück. Die Leutnant-Schmidt-Brücke, benannt nach dem 1906 hingerichteten Revolutionär Pjotr Schmidt, heißt nun wieder Blagoweschtschenskij-Brücke, also in etwa Maria-Verkündigungs-Brücke. Was die Stadtverwaltung mit solchen Umbenennungen bezweckt, ist klar: In der ehemaligen Revolutionsstadt wird die Revolution zunehmend aus dem Bewusstsein verdrängt. Der Trend begann mit dem Zerfall der Sowjetunion und erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt ausgerechnet zum 90. Jahrestag des Roten Oktober. Die Metrostation Prospekt Bolschewikow (Bolschewiken-Prospekt) soll zu Okkerville werden (nach einem Flüsschen) und die Station Dybenko-Straße zu Wessjoly Posjolok (Lustiges Dorf). Kaum einer der heutigen Petersburger weiß, dass Pawel Dybenko ein Militärführer aus den Jahren der jungen Sowjetmacht war. Aber sicher ist sicher. Was an die jüngere Vergangenheit erinnert, wird wie bei Dateien am besten umbenannt, unbeschrieben oder gar gelöscht.

1991 wurde Leningrad wieder zu St. Petersburg. Das war für die Newa-Stadt schon die zweite Umbenennung im Verlaufe des 20. Jahrhunderts. 1914 wollten die Petersburger vergessen, dass die Deutschen die Stadtentwicklung beeinflusst haben, und machten aus Petersburg Petrograd. Eine Art Amnesie auf Russisch. Die halbvergessene Geschichte verwandelt sich allmählich zu Kitsch und verliert ihren ursprünglichen Inhalt. Die pompösen Zarenzeiten mit Ballen und prachtvollen Adelspalästen sind den jungen Russen auf einmal viel näher als Aurora-Schuss und Winterpalast-Eroberung. Revolutionsführer Lenin wird den exotik-begeisterten Touristen als Entertainment serviert. Groteske sowjetische Plakate schmucken heute viele Büros, sowjetisch dekorierte Lokale sind gut besucht. Solche Kulissen vermitteln den Eindruck, als sei die Revolution einfach ein großes Abenteuer gewesen. Sucht man nach authentischen Spuren der Oktobertage, so findet man sie immer weniger. Die Links zu den Originalfiles verwischen, die Geschichte scheint sich zu verflüchtigen - so wie noch vor ein paar Dutzend Jahren die Geschichte des Zaren-Russlands in Leningrad.

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