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Text 416 den kaufmännischen leiter in die ecke
Fight Club für jedermann: 14 Büromenschen vermöbelten sich in Hamburg nach allen Regeln der Kunst — die Zuschauer waren begeistert, und der Veranstalter verspricht «Transferleistungen ins Berufsleben».
Nein, schön anzusehen ist es nicht unbedingt. Der kaufmännische Angestellte gegen den Autohändler, die zahnmedizinische Fachassistentin gegen die kaufmännische Leiterin oder der Pflegeheimleiter gegen den Küchendirektor.
Da sitzt die Deckung oft viel zu tief, die Angriffe werden verstolpert, und schon in der zweiten Runde tropft das Nasenblut. Aber um Ästhetik geht es nicht in der Hamburger «Magnus Hall». Denn wann bekommt man das schon mal zu sehen? Die lieben Kollegen, wie sie sich nach allen Regeln der Kunst die Fresse polieren.
Spätestens seit David Finchers Film Fight Club (1999) ist der Mythos Allgemeingut: dass das Managerdasein nur auszuhalten ist, wenn sich der Stressdann und wann in einem schwitzenden, schmerzhaften Faustkampf Mann gegen Mann Luft verschaffen kann.
Mitglied des «White Collar Boxing Club Hamburg» kann jeder werden, der über 25 ist und 99 Euro Monatsbeitrag übrig hat.
Mit Mitte Vierzig, vor 600 aufgeheizten Zuschauern, gegen einen Gegner, den man nicht kennt: Hat man da nicht Angst? Vor den Schmerzen? Vor der Blamage? «Das ist das, was mich reizt: den psychischen Druck auszuhalten», sagt Oliver. Und Thomas: «In dem Moment, wo der Gong erklingt, geht's nur noch vorwärts.» Vorwärts, aufwärts, sich durchboxen. Zeigen, dass man alles gibt. Dass man nicht zum alten Eisen gehört. Die Bürokauffrauen und Versicherungsängestellten gehen aufeinander los, als gäb's für ein K.O. die Beförderung.
Drei Runden ä zwei Minuten dauert ein Kampf. Dann der Schlussgong. Applaus, warme Worte von den Anheizern. Eine Urkunde und eine Medaille am schwarz-rotgoldenen Band für beide. Punktrichter gibt es nicht. Beim «White Collar Boxing» dürfen alle Sieger sein.[1660]
LUXURIÖSESTE HANDTASCHE DER WELT
Text 417 verflickt und zugenäht
Eine Tasche aus dem Haus Louis Vuitton ist das begehrteste Mode-Accessoire der Welt. Der Preis - 52 000 Dollar - ist fast Nebensache. Knackpunkt ist der geringe Bestand: Nur 24 Exemplare wurden hergestellt, erst eine Prominente wurde bisher damit gesichtet.
New York - Es gibt diese alte jüdische Anekdote von der Großmutter, die vor ihrem Ableben der Familie verraten soll, was denn das Geheimnis ihres köstlichen Apfelkuchens sei. Warum schmeckt dieser Kuchen besser als jeder andere? Die Großmutter lächelt verschmitzt und flüstert: «Zu wenig.»
In der Modebranche ist die Philosophie des «Weniger ist mehr» Keim des Couture-Gedankens. Je geringer die Auflage, in der ein Kleidungsartikel oder Accessoire produziert wird, umso größer die Begehrlichkeiten bei der zahlenden Klientel. Der schönste Effekt liegt jedoch in der Werbewirksamkeit des exklusiven Produkts, das seine bloße Unerhältlichkeit zum Synonym von absolutem Luxus macht - und das Modelabel zum Inbegriff der Exklusivität.
Bestes Beispiel für diese fabelhaft funktionierende Taktik ist die Hysterie um die «Tribute Patchwork Bag» aus dem Hause Louis Vuitton. Selbst in Celebrity-Krei-sen, wo sich Taschen längst zum wichtigsten modischen Statussymbol entwickelt haben, ist die Vuitton Patchwork ein nie da gewesenes Phänomen: Nur 24 Stück wurden weltweit produziert, und zwar aus Überresten vierzehn anderer, bereits produzierter Vuitton-Taschen, die dann im Flickwerk-Stil zusammengefügt wurden.
Nur fünf Exemplare der begehrten - übrigens reichlich ungeschlacht wirkenden - Vuitton-Trophäe wurden in die USA ausgeliefert. Einzig bislang bekannte Prominente, die sich mit dem 52 000-Dollar-Schmankerl schmückt: R&B-Star Beyonce. Über die Namen der weiteren vier - vermutlich vollends euphorisierten - «Patchwork»-Besitzerinnen schweigt sich das Unternehmen aus, als gelte es, ein Staatsgeheimnis zu wahren. [1661]
NICHTRAUCHER-DEBATTE