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Von der Moskauer Schule kommen die Begriffe von schwachen und starken Phonemen und schwachen und starken Phonempositionen.

  • Das starke Phonem ist ein Phonem, das in der maximal differenzierenden / starken Position vorkommt, d. h. betont, ohne Einfluss von anderen Lauten.

  • Unter starken Positionen unterscheidet man: allgemeingültige starke Positionen (allen Sprachen eigen) — ruhige, neutrale Mitteilung in Prosa — und spezielle starke Positionen (unterscheiden sich von Sprache zu Sprache) — hat eine weitere Unterteilung für Vokalen- und Konsonantenphoneme einer konkreten Sprache.

Das Phonemsystem einer Sprache ist das System von starken Phonemen dieser Sprache.

  • Das schwache Phonem kommt in der minimal differenzierten / schwachen Position vor, d. h. die Lauteigenschaften sind schwer zu erkennen, manchmal kommt es zur Neutralisierung der phonologischen Merkmale. Als Resultat haben sie, dass ein Laut zwei Phoneme vertritt, z. B. к – г: лук –луг (становится к).

  • Eine Abart der schwachen Position ist die Position der Neutralisierung, in der das betreffende Phonem mit einem oder mehreren anderen Phonemen zusammenfällt.

16. Die Silbe als phonetische und phonologische Einheit.

Es gibt keine einheitliche Theorie der Silbe. Diese Frage ist umstritten. Alle Theorien versuchen zu bestimmen: das Wesen der Silbe, Silbenbildung und Silbentrennung. Die Silbe ist die kleinste prosodische Einheit. Die Prosodik ist das Teilgebiet der Phonetik, das sich mit der Beschreibung und Erforschung der prosodischen Eigenschaften der Sprache befaßt.

Man unterscheidet Silbensprachen und Nlchtsllbensprachen. In den Silbensprachen fällt die Silbe mit dem Morphem; in den Nlchtsllbensprachen fallen die Grenzen der Silben mit den Grenzen der Morpheme nicht zusammen. Meistens sind die Morphem- und Silbengrenzen nicht identisch. Im Rahmen eines Morphems kann das Phonem eine Bedeutung bekommen. Die Silbe hat keine Bedeutung: z. B. Segel = ein Morphem - zwei Silben; bis = ein Morphem - eine Silbe

Bei der Verlangsamung des Sprechens gliedern wir den Redefluss in Silben. Die Koartikulation beginnt am Anfang der Silbe. Es gibt eine Krankheit namens Aphasie - die Menschen sprechen in Silben.

Die Silbe ist eine phonologische Einheit - sylabem, sylabophonem. In Bezug auf eine Silbe kann man die prosodischen Merkmale: Dynamik, Ton, Quantität beobachten. Diese drei Typen der prosodischen Merkmale entsprechen den drei wahrnehmbaren Eigenschaften: der Stimmhöhe, der Sprechstärke und der Dauer. Diese Merkmale schichten sich auf die Laute der Silbe des Wortes auf, ohne sie zu verändern und sie sind sinnunterscheidend.

Prosodische Merkmale

Dynamik

Ton

Quantität

Art

Intersyllabisch (zwischen den Silben)

drückt sich im Kontaktmerkmal aus. Der Kontakt kann fest / locker sein. Wenn der Kontakt fest ist, dann wird der Vokal gekürzt.

Beim lockeren Kontakt erhält der Vokal seine volle Ausdehnung, bevor der Kontakt beginnt.

drückt sich in folgenden Tonhöhenoppositionen aus:

neutral – hoch

neutral – tief

hoch – tief

(Fahr-kar-te)

die Länge und Kürze der Vokale, die die Silbengipfel bilden.

Intrasyllabisch (in den Silben)

drückt sich in einem Kontrast in der Lautstärke zwischen den Silbengipfel und der Lautstärke aus. Der Silbengipfel ist lauter.

drückt sich in tonalen Oppositionen aus:

steigend-fallend steigend – eben

fallend – eben

(fahren – steigend-fallender Tonverlauf in der ersten Silbe)

die Zeit des Kontakts: der Silbengipfel nimmt mehr Zeit, die Peripherie nimmt weniger Zeit (satt – Saat) fester und lockerer Anschluss

II. Zwei Herangehen an die Silbenbildung und Silbentrennung: phonetische und phonologische. Es gibt viele Theorien, die behandeln die Silbe als eine phonetische Einheit: akustische und physiologische Silbentheorien.

Die Sonoritätstheorie von Otto Jaspers untersucht die akustischen Charakteristiken der Silben. Jede Silbe besteht aus Lauten verschiedenen Schallfülle. Von diesem Standpunkt ist die Silbe die Vereinigung der Laute mit verschiedener Sonorität. Der Gipfel der Silbe bilden die Laute mit größerer Sonorität (Vokale). Die Laute mit kleinerer Sonorität gehören zu der Peripherie der Silbe. Jede Silbe ist eine Welle der Sonorität. Ganz oben - mit größerer Sonorität - Vokale - unten - Konsonanten. Die Sonorität ändert sich vom Anfang bis zum Ende.

- diese Theorie erklärt die Silbenbildung, aber, wo diese Sonorität verläuft?; sie kann nicht die Silbentrennung erklären.

Die Silbenkontrastentheorie von Bondarko ist auch eine akustische Theorie. Im Rahmen der Silbe steigt die Sonorität von Anfang an und bis zur Mitte der Silbe, weiter fällt sie.

Die Muskelspannungstheorie von Grammone und Stscherba versteht unter der Silbe einen Impuls der Muskelspannung des Sprechapparates. Die Silbe ist eine physiologische Einheit, eine Einheit der Muskelspannung. Dieser Impuls hat drei Phasen:

  • Anwachsen der Muskelspannung

  • Maximum der Muskelspannung

  • Abschwächen der Muskelspannung.

Diese Theorie definiert die Silbe als ein Abschnitt des Redestroms, der mit dem Anwachsen der Muskelspannung beginnt und mit dem Abschwächen der Muskelspannung endet.

Es geht hier um die Intensität der Muskelspannung. Die Silbe vereinigt Laute von verschiedener Intensität. Den Silbengipfel bilden die Laute mit der größeren Muskelspannung und die Peripherie bilden die Konsonanten, die mit einer kleineren Muskelspannung ausgesprochen werden.

+ diese Theorie erklärt nicht nur die Silbenbildung, sondern auch die Silbentrennung.

-die experimentelle Phonetik kann das nicht registrieren.

Die Expirationstheorie von Stetson untersucht die psychologischen Charakteristiken der Silbe. Von diesem Standpunkt ist die Silbe ein Atemstoß.

-die experimentelle Phonetik machte diese Theorie zu nichts. Diese Theorie ist überholt.

Die Wirklichkeit bestätigt nicht alle diese Theorien, die die Silbe als eine phonetische Einheit (akustisch oder physiologisch) erklären.

Alle modernen Silbentheorien definieren die Silbe als die kleinste artikulierende Einheit, eine Reihenfolge von Lauten, die miteinander durch ein einheitliches Artikulationsprogramm verbunden sind. Es gibt eine Harmonie: die Artikulation von Vokalen ist einfach, bei Konsonanten - kompliziert, deshalb gehört das zusammen

III. Phonetische Silben können im Deutschen in der Typen eingeteilt werden: offene (die Silbe endet mit einem Vokal: lie-gen, mei-nen), geschlossene (endet mit einem Konsonanten: Pflan-ze, Was-ser) und relativ geschlossene (manche geschlossene Silben können bei der Veränderung der grammatischen Form des Wortes geöffnet werden: Tag – Tage, Weg - Wege).

17. Der Satzakzent des Deutschen.

I. DER SATZAKZENT ist eine der Komponenten der Intonation, und zwar die dynamische Komponente der Intonation. Sprachlich-funktionell betrachtet ist die Intonation ein komplex prosodischer Mittel der Sprache, der dem Sprechenden und dem Hörenden die Möglichkeit gibt, den Redestrom zu gliedern, sinnwichtige Teile der Äußerung hervorzuheben und zu differenzieren, subjektives Verhalten zur Äußerung auszudrücken und sie aufzufassen.

Der Akzent (die Betonung) ist mit der Lautstärke (mit der subjektiven Wahrnehmung der akustischen Eigenschaft / Intensität) verbunden. Aber in der Akzentsilbe verstärken sich auch alle anderen akustischen Eigenschaften (Lautstärke, melodische Bewegung, Verlangsamung des Tempos, Stimmfarbe) und es gibt eine erhöhte Muskeltätigkeit.

Der Sprecher realisiert bei der Akzentuierung seine kommunikative Absicht, die Aufmerksamkeit des Sprechpartners auf eine bestimmte Stelle/auf bestimmte Stellen in der Rede zu lenken.

Im Ausspruch gibt es mindestens eine Akzentsilbe (eine akzentuierte/betonte Silbe), das ist die betonte Silbe des sinnwidrigsten Wortes im Ausspruch, diese Silbe heißt satzbetonte Silbe, Schwerpunktsilbe.

Die meisten Aussprüche aber enthalten einige betonte Silben (die satzbetonte Silbe, die Silbe/Silben mit syntagmatischer Betonung, wortbetonte – hauptbetonte und nebenbetonte - Silben) und unbetonte Silben: Es steht fest: am Fremdspracheninstitut studieren begabte Studentinnen und Studenten.

Nach dem Grad der Betonung bilden alle betonten und unbetonten Silben des Ausspruchs ein hierarchisches System.

Die Arten des Satzakzents:

1) der syntagmatische Akzent,

Der syntagmatische Akzent ist ein neutraler, automatisierter Akzent, ist jeder Syntagma eigen, nimmt im Syntagma jeder konkreten Sprache einen bestimmten Platz ein: Ha Moем ’’столе / лежит ’’книга/ подаренная мне ко дню рож’’дения / ’’братом.

  • schichtet sich auf den Wortakzent auf,

  • organisiert die Rede (vereinigt die Wörter zu einem Sprechtakt, grenzt die Sprechtakte voneinander ab).

2) der logische Akzent:

Der logische Akzent ist eine Hervorhebung mit besonderem Nachdruck.

  • kann im Syntagma/Ausspruch fehlen,

  • erscheint unter bestimmten Bedingungen (Sprechsituation, Kontext, grammatische Beschränkungen u. a),

  • markiert ein beliebiges Wort im Ausspruch. Willst, feiner Knabe, ''mit mir gehn?

  • gestaltet die Thema - Rhema - Gliederung,

2 Typen des logischen Akzents:

a) der Kontrastakzent, der kontrastive Akzent: у ’’меня этих проблем нет (а у тебя есть);

b) der emphatische Akzent (der emotionale Ausdruck) Мне ­­’’очень понравилась ваша дочь.

Die Funktionen des Satzakzents:

  1. die organisierende Funktion (das Thema – das Rhema);

  2. die logische Funktion (ein erweitertes Attribut, gleichartige Satzglieder, die Absonderung),

  3. die stilistische Funktion u a.

Der Satzakzent wirkt dabei mit den anderen Intonationskomponenten zusammen (Rhythmus, Tempo, Pausen, Stimmfarbe, Sprechmelodie).

Der Rhythmus gehört zur inneren Form der Redeinformation, die nach bestimmten lautlichen Modellen realisiert wird. Den Rhythmus charakterisiert der periodische Wechsel von betonten und unbetonten Silben.

Sprechpausen — die Schallabwesenheit, die in der Rede oft als Grenzsignal dient (zwischen den Sprechtakten – Syntagmen, Aussprüchen); sie fallen mit den Atempausen zusammen.

Die Stimmfarbe (das Timbre) ermöglicht das Erkennen einer bekannten Stimme; aber sie modifiziert sich je nach der Stimmung des Menschen oder nach seinem seelischen Zustand (die Hauptfunktion ist die emotionelle).

Die Sprechmelodie — das Wesen der Intonation, die Tonhöhenveränderungen, die den Ausspruch zu einer Einheit gestalten und dabei ausdrucksgeladen sind. Man unterscheidet: terminale (fallende – Er liest), progrediente (weiterweisende – ich esse Fleisch und Gemüse) und interrogative (steigende – Er liest?)