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Komposition_metod.doc
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2. Ursachen der Entstehung

1) Den Hauptgrund der Entwicklung von Zusammensetzungen bildet die Besonderheit des syntaktischen Baus des deutschen Satzes in den früheren Epochen der Sprachentwicklung: für den deutschen Satz war die Voranstellung des Genitivattributs typisch. Diese syntaktische Konstruktion ermöglichte die Verbindung zu einer neuen lexikalischen Einheit des bestimmenden Wortes mit dem von ihm bestimmten. Das beweisen solche Zusammensetzungen der modernen deutschen Sprache wie Königssohn, Blumenkranz u. a.

2) In derselben Richtung hat sich auch eine andere deutsche syntaktische Konstruktion entwickelt, nämlich Adjektiv + Substantiv.

Die kurze unflektierte Form des Adjektivs konnte in der attributiven Funktion dem Substantiv vorangehen, was wiederum die Ent­stehung eines neuen Wortes zur Folge hatte. Aus der syntaktischen Konstruktion edel man hat sich das zusam­mengesetzte Wort der Edelmann entwickelt. Nach Analogie entstehen später verschiedene andere Zusammensetzungen: Rotwein, Schwarz­brot, Neubauer u. a.

3) Im Vergleich mit der russischen Sprache sind in der deutschen verhältnismäßig wenig wortbildende Suffixe vorhanden, mit deren Hilfe man Adjektive bilden kann: -ig, -liсh, -isch, -bar, -sam, -haft, -en.

4) Der Mangel an Adjektiven und vor allem an relativen Adjektiven hat auch die Entwicklung der Zusammensetzung der deutschen Sprache befördert. Im Deutschen fehlen Äquivalente für solche russische Adjektive wie морской, полевой, лесной. Dementsprechend gibt es in der deutschen Sprache solche Sub­stantive wie Seeluft, Feldblume, Waldblume, die den russischen syntaktischen Gruppen морской возäух, полевой öветок, лесной цве­ток entsprechen.

5) Endlich ist auch das Gesetz der Analogie von großer Bedeutung für die Entwicklung der Zusammensetzung in der deutschen Sprache. Nach den schon existierenden wortbildenden Modellen werden immer neue zusammengesetzte Wörter gebildet, sogar in Fällen, in denen auch Möglichkeiten zur Bildung syntaktischer Gruppen vorhanden sind. So bestehen parallel solche Wortgruppen wie die gestrickte Mütze einerseits und solche Zusammensetzungen wie die Strickmütze andererseits: die goldene Uhr und die Golduhr usw. Hier wirkt das Gesetz der Analogie.

Im Hinblick auf die Art der Beziehungen zwischen den unmittelbaren Konstituenten eines Kompositums werden folgende Arten von Komposita unterschieden:

  • Determinativkomposita

  • Kopulativkomposita

  • Sonderfälle der Komposition (Zusammenrückung, Zusammenbildung).

3. Determinativkomposita

3.1. Allgemeine Charakteristik

Determinativkomposita (attributive Zusammensetzungen, Bestim­mungszusammensetzungen) sind der Normalfall der Komposita. Typische Determinativkomposita sind z.B. Königsmantel, Gartenhausidylle, Biotop, zu­ckersüß, biodynamisch, knirschkauen. Determinativkomposita repräsentieren die umfangreichste und produktivste Gruppe unter den Kompo­sita.

Zusammensetzungen dieser Art bestehen aus zwei Gliedern. Das zweite Glied ist das Grund­wort. Es wird von dem ersten Glied genauer bestimmt / determiniert. Das erste Glied heißt Bestimmungswort. Das Grundwort legt die Wortart und das Geschlecht fest: die Bierflasche vs. das Flaschenbier. Der Hauptakzent liegt bei Determinativkomposita stets auf der ersten Ein­heit, z.B. Hütschachtel, Kindergarten.

Komposita werden wie alle Wortbildungsprodukte grundsätzlich zusam­mengeschrieben. Bei der Komposition zeigen sich allerdings im gegenwärti­gen Deutschen einige Besonderheiten, so die Getrenntschreibung (z.B. Se­sam Krokant Keks) und die Binnengroßschreibung (z.B. KopfHörer). Oft wird ein Bindestrich gesetzt, um neue Bildungen übersichtlich zu machen: Nonstop-Video-Festival.

Die Anzahl der Kompositionsglieder ist unterschiedlich. Viergliedrige Bildungen sind in der Gegenwartssprache noch typisch: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Eines der längsten lexikalisierten gegenwartssprachlichen Determinativkomposita ist Überseereichweitenfernsehrichtfunkverbindung.

Unabhängig davon, aus wie vielen Einheiten ein Determinativkompositum besteht, ist es binär strukturiert, d.h., Determinativkompo­sita sind so aufgebaut, dass sie jeweils in zwei Einheiten unterteilt werden können:

Gartenhaus( l )idylle(2)

Garten( l )haus(2)

Die auf den einzelnen Segmentierungsstufen jeweils isolierbaren Einheiten (z.B. Gartenhaus und Idylle oder Garten und Haus) werden unmittelbare Konstituenten genannt.

Zwischen Grundwort und Bestimmungswort bestehen vielfältige semantische Beziehungen.

Grundwort - Kleid.

Zeit des Tragens - Winterkleid, Sommerkleid.

Besondere Gelegenheit - Hochzeitskleid, Ballkleid, Festkleid.

Form - Dirndelkleid, Matrosenkleid, Hosenkleid.

Material - Samtkleid, Wollkleid, Seidenkleid.

Zwischen den Einheiten eines Determinativkompositums besteht eine spezifische Be­deutungsbeziehung: Für Determinativkomposita gilt grundsätzlich, dass die zweite Einheit durch die erste determiniert wird. So determiniert z.B. Hut in Hutschachtel die zweite Einheit Schachtel; die semantische Eingrenzung besteht darin, dass durch Hut ein bestimmter Zweck von Schachtel themati­siert wird: Hutschachtel bezeichnet eine Schachtel zur Aufbewahrung eines Hutes. Bei Komposita heißt die determinierte, übergeordnete Zweiteinheit Grundwort oder Determinatum; die determinierende, untergeordnete Erst­einheit heißt Bestimmungswort oder Determinans.

Das Grundwort oder Determinatum eines Kompositums bestimmt grund­sätzlich nicht nur die grammatischen Merkmale und damit die kategorielle Bedeutung, sondern auch die lexikalische Bedeutung des Kompositums: So bestimmt z.B. das Determinatum Garten, dass die Komposita Kleingarten und Gemüsegarten einen Garten bezeichnen. Das Grundwort oder Determi­natum ist das Hyperonym, der Oberbegriff. Es gilt: AB ist B. So ist eine Hutschachtel eine Schachtel, pantherelegant ist elegant.

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