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2.3.2. Affixmerkmale

Affixe verfügen über folgende Eigenschaften:

1) Affixe sind reihenbildend. Unter Reihenbildung ist das wiederholte Vor­kommen des Affixes in Wortbildungskonstruktionen ein und desselben Modells zu verstehen, vgl. -bar in eß-, hör-, mach-, waschbar.

2) Im Vergleich zu Grundmorphemen haben Affixe eine abstraktere Bedeu­tung. Formgleiche Morpheme sind Homonyme, vgl. Bar / -bar.

3) Affixe kommen nur gebunden vor und sind in Bezug auf die Basis posi­tionsfest.

4) Affixe sind nicht basisfähig.

5) Affixe sind meist einsilbig. Sie bestehen aus einem Vokal und einem oder mehreren Konsonanten, vgl. be-, -in, -lein; aber: -mäßig.

6) Affixe unterliegen in der Verbindung mit Wörtern bzw. Grundmorphe­men bestimmten Distributionsbeschränkungen. Sie verbinden sich nicht mit allen Wortarten und innerhalb einer Wortart nur mit bestimmten Subklassen. Das Suffix -bar tritt z. B. nicht an durative intransitive und auch nicht an reflexive Verben.

7) Vokalisch anlautende Suffixe werden in der Regel mit einem konso­nantischen Basisauslaut zu einer Silbe gebunden, so dass Morphem- und Sil­bengrenze einander nicht entsprechen. Bei Kompositionsgliedern stimmen auch bei vokalischem Anlaut Morphem- und Silbengrenze überein, vgl. Mal­er / Ma-ler gegenüber Hühner-ei.

8) Affixe werden entweder vor einer Basis, nach einer Basis oder um eine Basis herum positioniert: Affixe vor einer Basis heißen Präfixe (z.B. un-, ur- und er- in Unglück, urgemütlich, erblühen). Affixe nach einer Basis heißen Suf­fixe (z.B. -heit, -lich, -abel und -ig(en) in Schönheit, glücklich, diskutabel, festigen). Affixe um eine Basis herum heißen Zirkumfixe (z.B. ge-...-e in Gerede). Mit der unterschiedlichen Posi­tion sind weitere wesentliche Unterschiede zwischen Präfix und Suffix ver­bunden.

2.3.3. Das Präfix

Präfixe (zu lat. praefigere 'vorn anheften') werden morphologisch definiert als gebundene Einheiten, die stets vor einer Basis positioniert sind (z.B. mi­ni-, ur- und ver- in Minigarten, urgemütlich, vergolden). Präfixe verbinden sich mit Nomina (z.B. Megaparty, Misston, Untat), Adjektiven (z.B. hyper­nervös, missverständlich, unklug) und Verben (z.B. begeistern, destabilisie­ren, entzaubern, erhoffen, verspielen).

Präfixe bestehen überwiegend aus einer Silbe (Ausnahmen sind vor allem Lehnpräfixe wie hyper-, mega-, mini-) und sind entweder betont oder un­betont.

Bei der Präfigierung von Nomina und Adjektiven spielen die Präfixe syn­taktisch - im Gegensatz zu den Suffixen und Zirkumfixen - keine Rolle: Während Suffixe und Zirkumfixe als zweite Einheiten grundsätzlich alle grammatischen Merkmale eines Derivats bestimmen - so legt das Suffix -heit fest, dass das mit ihm abgeleitete Derivat ein feminines Nomen ist (z.B. Schönheit), das Zirkumfix ge-...-e legt fest, dass das mit ihm abgeleitete Derivat ein neutrales Nomen ist (z.B. das Gerede) - können Präfixe in No­men- und Adjektivderivaten das nicht: In Untat und unklug bestimmt jeweils das Wort die grammatische Kategorie. Dagegen legen die Präfixe denominaler und deadjektivischer Verbderivate (z.B. vergolden, verarmen) alle grammatischen Merkmale fest. Die zentralen einheimischen Präfixe, die Verben aus Nomina oder Adjektiven ableiten, nämlich be-, ent-, er-, ver- und zer- (z.B. in betäuben, entkernen, erdolchen, vergüten, zerscherben), werden ausschließlich zur Verbderivation verwendet.

Im Gegensatz zu Suffixen können einige Präfixe vervielfacht werden, z.B. unsere Vor-Vorfahren, meine Urururururenkel. Besonders bei hervorhebenden Präfixen sind außerdem weitere Hervorhebun­gen möglich, z.B. megaultrahyperschlau.

Nicht zu den Präfixen rechnet man die Ersteinheiten in Wortbil­dungsprodukten wie abstehen, ansehen, vorgehen. Verben dieses Typs sind Präverbfügungen, d.h. als Fügungen aus einem Verb, z.B. stehen, und einer Präpositon in der Funktion eines Präverbs, z.B. ab. Präverbfügungen bestehen aus syntaktisch mobilen Einheiten, z.B. in ihre Oh­ren stehen, wenn ich das mal so uncharmant direkt sagen darf, ziemlich weit ab.

Ungefähre Frequenzanteile deutscher Präfixe (in einem Korpus von etwa 2 Mio. Textwörtern): ver- 35%, be- 24%, un- 17%, er- 13%, ent- 9%, zer- 2%.

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