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    1. Hauptmotive

      1. Symbole

Wie es schon oben erwähnt wurde, die Symbolik spielt in diesem Werk eine sehr wichtige Rolle und man kann sagen, dass diese Symbole die Grundlage für den ganzen Roman schaffen. Es handelt sich um die mythisch – religiösen Elemente, die nicht nur in diesem Werk vorkommen, sondern man kann auch in anderen Büchern von Anna Seghers eine antike Mythologie oder andere Tatsachen, die gewissermaßen mit der Bibel verknüpft werden, bemerken. Die Erklärung für die sieben Kreuze, die für die Flüchtlinge aufgestellt wurden, liegt ebenso in der Bibel. Der wichtigste Moment kommt aber am Abend des ersten Tages auf der Flucht. Georg versteckt sich in dem Mainzer Dom, wo er übernachten will. Der Dom figuriert hier als ein christliches und seit ewigen Zeiten stehendes Schutzdach, das bei Georg eine gespenstische Furcht auslöst. Die elementaren Bilder aus den Mythen, beziehungsweise aus der Bibel kommen hier vor, als ob sie aus Georgs eigenem Leben stammen.

Jenes äußere Licht, [...], schüttete auch, [...], alle Bilder des Lebens aus. Ja, das müssen die beiden sein, dachte Georg, die aus dem Paradies verjagt wurden. Ja, das müssen die Köpfe der Kühe sein, die in die Krippe sehen, in der das Kind liegt, für das es sonst keinen Raum gab. Ja, das muß das Abendmahl sein, als er schon wußte, daß er verraten wurde, ja, das muß der Soldat sein, der mit dem Speer stieß, als er schon am Kreuz hing-42

Und zu diesem Zeitpunkt bietet sich eine Möglichkeit an, Georg mit Jesus Christus zu vergleichen.43 Denn Georg stellt hier einen Menschen dar, der viel Leiden erlebt, trotzdem verliert er nicht die Hoffnung. Auch das Kreuz, das für ihn in Westhofen aufgestellt wurde, erinnert an die Kreuzigung von Jesus Christus.

      1. Parallele zwischen dem Roman und Anna Seghers´ Leben

Es gibt verschiedene Motive, die eng mit dem Leben Anna Seghers verbunden sind, wie zum Beispiel die Umgebung, wo sich die ganze Geschichte abspielt, also ihre Heimatstadt Mainz. Was aber bestimmt nicht in diesem Buch fehlen kann sind die Gewässer. Man kann kaum ein Werk von Anna Seghers finden, wo nicht ein Fluss vorkäme. Fast in jedem Buch findet man sicher einen fließenden Fluss, meistens den Rhein, oder vielleicht ein Meer.44 Die Flüsse oder Meere waren für Anna Seghers sehr wichtig schon in ihren Kinderjahren.

- sie aber sehnte sich ins freie, nach Freundschaft, Gemeinsamkeit. Und wie Leute, die sich an einen festen Ort gebannt wissen, aus Fernweh zum Bahnhof, zur Bahnlinie laufen, war für sie der Fluß das elementare Bild von Fortbewegung, Veränderung, Weg in die Welt: Ich bin vom Rhein und sah jeden Tag den Rhein mit neid an, weil er bald in Holland ins Meer fließen wird.45

Für Georg Heisler sind Rhein und Main ebenso wichtig, weil er sich in der Stadt nach dem Fluss sehr gut orientieren kann. Endlich wird er sogar dank des Flusses gerettet, denn er steigt auf ein Schiff und fährt einem neunen Leben entgegen.

      1. Beziehungen

Für den Vergleich mit der Erzählung Der Treffpunkt muss auch hier die Beziehung, beziehungsweise die Freundschaft, zwischen Georg und seinem Freund Franz, über den hier bis jetzt nicht die Rede war, analysiert werden. In diesem Fall lässt sich die Freundschaft sowohl mit Franz als auch mit Paul erwähnen. Franz Marnet arbeitet in der Farbenfabrik in Höchst. Man kann sagen, dass diese Freundschaft ursprünglich gar nicht gegenseitig war, sondern hatte sowohl einen schlechten Anfang als auch ein noch schlimmeres Ende.

Anfangs wollte Georg mit Franz gar nicht sprechen, er machte ihn sogar lächerlich vor den anderen. Georg war für Franz ein ganz besonderer Mensch, der allen hasserfüllte Blicke zuwarf und „Auf seinem schönen brauen Gesicht lag oft ein Ausdruck von Verachtung, sein Gang war fast zu aufrecht, als täten ihm alle Menschen leid, die weniger schön und stark als er selbst seien.“46 Trotzdem lud dann Franz Georg zu sich nach Hause ein. Als Georg sah, wie Franz allein lebte, war er ganz erstaunt. Georg, gewöhnt an seine Familie, mit der er zusammengepfercht wohnte, nahm das Angebot an, mit Franz zu leben und zu ihm zu ziehen. Dieses Angebot wurde aber zuerst nicht ernst gemeint, erst später begriff Franz, dass es für Georg eine große Bedeutung hatte. Sie lebten also zusammen und besuchten gemeinsam die Versammlungen. Bald kam aber zu einer Wende in ihren Leben.

Georg wurde gegen Ende des Winters unruhig. Jetzt ging er viel weg. [...] Einmal sagte er: „Du bist kein Freund, Franz. Von dir erzählst du nie was. Ich führ dir all meine Mädchen der Reihe nach vor und erzähl dir alles. Du hast aber sicher etwas im Hinterhalt, was ganz Feines, Festes.“ Franz erwiderte: „Du kannst dir eben nicht vorstellen, daß man auch eine Zeitlang allein leben kann.“47

Diese Wende bestand darin, dass Franz ein Mädchen namens Elli Mettenheimer fand. Franz war sehr verliebt. Kurz darauf eröffnete Elli Franz, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen sein wolle, sondern dass Georg ihr Ehemann werden sollte. Von diesem Zeitpunkt an betrachtete Franz dann Georg nicht mehr als einen Freund, sondern als einen Verräter und wollte ihn nicht mehr sehen. Er wollte nicht mehr mit Georg befreundet sein und noch viel weniger mit ihm zusammen unter einem Dach wohnen. Später, als sich Franz an diese Zeit erinnerte, stellte er fest, dass er immer nur Georgs negative Seite sah. Eine Begegnung mit einem entlassenen Häftling, der viel über Georg erzählte, zeigte Franz eine ganz andere Seite seines alten Freundes:

„An ihm haben die uns zeigen wollen, wie man einen baumstarken Kerl einszweidrei umlegt. Aber das Gegenteil passierte. Sie haben uns nur gezeigt, daß es nichts gibt, was seinesgleichen umlegt. Und sie quälen ihn immer. Denn jetzt wollen sie ihn tot haben. Was er immer für ein Gesicht gehabt hat. So ein Lächeln, das sie ganz rasend gemacht hat, und er hat solche Augen gehabt und solche vielen komischen spitzen Pünktchen darin. Aber jetzt ist sein schönes Gesicht ganz plattgeschlagen. Er ist überhaupt ganz eingeschrumpft.“48

Nach dieser Begegnung bereute Franz sehr bitter, dass er über Georg schlecht dachte und begriff, dass er ihn gar nicht so gut kannte, wie er glaubte.

Wie konnte ich ahnen, dachte er, daß er der ist, der er ist. Wie konnte man das im voraus wissen? Unsere Ehre und unser Ruhm und unsere Sicherheit waren auf einmal in seinen Händen. All das früher , alle seine Geschichten, alle seine Streiche, das war nur Unsinn, Nebensache. [...] Ich hätte vielleicht an seiner Stelle nicht standgehalten, obwohl ich doch der war, der ihn- [...]: ein entkommener Flüchtling, das ist immer etwas, das wühlt immer auf. Das ist immer ein Zweifel an ihrer Allmacht. Eine Bresche.49

Als dann Franz feststellte, dass Georg unter den Flüchtlingen aus Westhofen sein könnte, überlegte er, wie er ihm eventuell helfen könnte, wenn Georg zufällig vor seiner Tür erscheinen würde. Die ganze Zeit lang bemühte sich Franz intensiv, sich mit Elli, Georgs Ex – Frau, zu verbinden, obwohl Elli und auch alle andere Menschen, die jemals mit Georg etwas zu tun hatten, ständig bespitzelt wurden.

Obwohl sich Franz immer noch über Georg ärgerte, bis zum letzten Moment bemühte er sich auf eigene Faust, ihm irgendwie zu helfen.

Wie gesagt, die Rettung für Georg sollte seine Freundin Leni darstellen. Gleich nach der Flucht aus Westhofen, dachte Georg nur an Leni, die ihm helfen sollte. Als jedoch Georg zu Leni kam, tat sie so, als ob sie ihn nicht kannte. Obwohl sie anfangs versprach, dass sie auf Georg immer warten würde, lehnte sie schließlich ab, Georg zu helfen. Das war für ihn eine Enttäuschung. Er begriff, dass er eine sehr zuverlässige Person brauchen würde, die bereit wäre, ihm zu helfen. In dieser Situation musste Georg überlegen, wem er voll vertrauen könnte. Endlich entscheidet er sich, zu Paul Röder zu gehen.

Paul Röder war sein Freund schon seit ihren Jugendjahren.

Sie waren unzertrennlich gewesen, bis – bis andere Gedanken, Freundschaften anderer Ordnung Georgs Leben bestimmt hatten. Das ganze Jahr, das er mit Franz zusammen gelebt hatte, war er ein Schuldgefühl gegen den kleinen Röder nicht losgeworden.50

Georg mochte den ‚kleinen’ Röder, wie er ihn nannte, und betrachtete Paul immer als einen gutherzigen und arglosen aber nicht allzu schlauen Menschen. Paul spielt in der Geschichte zuerst keine Rolle, erst als Georg zu ihm in die Wohnung kam, ist erst über Paul die Rede. Trotzdem wird mehr über Beziehung zwischen Franz und Georg ausgesprochen, offenbarte sich endlich Paul als ein mutiger Retter.

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