Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Diplomarbeit.doc
Скачиваний:
6
Добавлен:
14.02.2016
Размер:
206.85 Кб
Скачать
    1. Solidarität

Andererseits muss man noch die anderen Leute erwähnen, die sich nicht abschrecken ließen und die ihre Leben riskierten. In Der Treffpunkt gehört zu diesen Menschen Klaus Rautenberg. Klaus verdankte Erwin viel, der ihm einen richtigen Lebensweg zeigte. Klaus taucht zwar nur am Anfang und dann am Ende der Geschichte auf, aber das ganze Geschehen betrifft ihn grundsätzlich. Obwohl man während der Erzählung nicht viel über Klaus weiß, tritt er hier als ein positiver Held auf. Am Ende erzählt Klaus noch, wie er den Krieg durchlebte und gleichzeitig glaubte, dass Erwin auch sehr schwere Zeiten erlebte, weil er an sein mutiges Herz glaubte.

Er sagte: „Du hast wohl viel durchgemacht. Haben sie dich geschnappt? Warst du später gefangen? Bist du am Ende erst jetzt befreit worden?“ Erwin erwiderte zögernd: „Gefangen war ich nicht.“ Es ging ihm durch den Kopf: Bin ich befreit worden?! [...] Das hängt von mir ab, ob ich mich befreie.54

Die anderen Gestalten, die sich in Der Treffpunkt erscheinen, sind zum Beispiel der Lehrer Deter, der sich auch mutig bemühte, die Menschen vor der Kriegsbedrohung zu warnen. Auch Hämmerling oder Lore arbeiteten mit den Kommunisten zusammen. Sie wollten die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit aufrütteln und zum Widerstand ermutigen.

In Das siebte Kreuz hat Paul Röder, im Hinblick auf Hilfsbereitschaft und Furchtlosigkeit, die Hauptrolle. Georg erscheint plötzlich vor Röders Tür und weiß nicht, was er erwarten kann. Paul weiß anfangs gar nicht, dass Georg auf der Flucht ist und deshalb lässt er ihn herein. Nachdem Georg seine Flucht bekennt, wie schon gesagt, will Paul seinem Freund helfen, obgleich diese Entscheidung eine Gefahr für seine ganze Familie darstellt.

Georgs Rettung war nicht von der Parteizugehörigkeit abhängig, sondern es ist ganz egal, ob jemand ein Kommunist ist oder nicht, in diesem Fall ist diese Tatsache nicht mehr entscheidend. Die moralische Kraft, Solidarität und unerschütterliche Menschlichkeit spielen hier eine Hauptrolle.

Die kleinen Leute, die Georg beistehen, fühlen sich nicht als Widerstandskämpfer, sie propagieren keine Ideale, sondern sie handeln aus dem Bauch heraus solidarisch – und werden gerade dadurch zu Vorbildern der Humanität.55

Diese Eigenschaften beweist nicht nur Paul Röder, sondern auch Fiedler und Doktor Kreß mit ihren Ehefrauen, oder beispielsweise auch Frau Wallau, die Ehefrau einer von den Flüchtlingen, die sich bemühte, ihren Mann zu retten.

In diesen zwei Werken kommen zwar nicht gleiche Situationen vor, die man so leicht vergleichen könnte, aber die Grundlage bilden die Menschen, für die in beiden Geschichten die schon erwähnten Solidarität, Mut und Zusammengehörigkeit typisch sind.

    1. Freundschaft

Sowohl in der Erzählung Der Treffpunkt als auch in dem Roman Das siebte Kreuz gibt es ein Kernthema, das hier eine so große Rolle spielt, und zwar die Freundschaft. Und nicht nur Freundschaft allgemein, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen, die bereit sind, den anderen zu helfen, obwohl sie oft nicht nur ihr eigenes Leben riskieren, sondern auch das Leben ihrer ganzen Familien. In Der Treffpunkt opfert sich zuerst Erwin auf, obwohl seine Aufgabe endlich nicht erfolgreich erfüllt wurde. Im Laufe der Zeit veränderte sich Erwin stark und betrachtete sich selbst nicht mehr als Klaus´ Freund. Die Geschichte zeigt uns aber, dass dieses Verhalten nur aus Erwins Schwäche resultierte, weil er seinen Fehler richtig stellen wollte und es ist auch klar, dass ihm weiterhin etwas an der Beziehung zu Klaus lag.

In Das siebte Kreuz gilt als der richtige Held Georgs Freund Paul Röder. Er steht wahrscheinlich für die bewundernswerteste Figur des ganzen Romans.

Paul Röder, der mit seiner Familie bisher friedlich lebt, nimmt Georg gleich auf, ohne dass er weiß, dass Georg gerade auf der Flucht ist. Wieder stößt man auf ein Paradox – Paul lobt das neue Regime, den Führer und auch das jetzt befriedigende Lebensniveau. Es gibt also zwei relativ ähnliche Fälle sowohl bei Erwin als auch bei Paul. Der Unterschied liegt nur darin, dass Erwin nicht ein Verbündeter des NS-Regimes aus eigener Überzeugung war. Paul war dagegen kein Kommunist wie Georg. Trotzdem fand Georg bei ihm einen sicheren Unterschlupf. Auch danach, als ihm Georg gestand, dass er aus Westhofen entfloh, kehrte ihm Paul nicht den Rücken.

„Was hast du ausgefressen?“ [...] „Ihr habt keinen Radio?“ – „Nein -“ sagte Paul. [...] „Ich bin nämlich im Radio,“ sagte Georg. „Ich bin geflohen.“ [...] „Woher bist du geflohen, Schorsch?“ – „Ich bin aus Westhofen ausgerückt, ich – ich –“ – „Du aus Westhofen? Hast du die ganze Zeit dort gesteckt? Du bist wirklich eine Nummer! Aber sie werden dich totschlagen, wenn sie dich kriegen.“56

Man kann an diesem kurzen Abschnitt betrachten, dass Paul in dem ersten Moment, als er über Georgs Flucht erfuhr, nicht an sich selbst oder seine Familie dachte, sondern nur an seinen Freund Georg, der jetzt Hilfe braucht.

Was in beiden Werken gleich oder mindestens ähnlich ist, ist das Verhalten von Erwin und Franz. Sie zweifeln an sich selbst und äußern gleichzeitig ihr Vertrauen. Sowohl Erwin als auch Franz sind sich anfangs nicht so sicher, ob Klaus und Georg die echten Freunde sind, aber am Ende stellen beide fest, dass sie einen edlen Charakter haben.

In beiden Geschichten bilden überdies eigentlich die Verbände „Fichte-Wandersparte“57 oder „Fichte-Ferienlager“58 einen Ausgangspunkt, weil diese Gemeinschaften die Grundlage für die Freundschaft schufen.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]