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  1. Gemeinsame Motive in beiden Werken

Nachdem die einzelnen Motive herausgefunden wurden, kann man jetzt anfangen, die beiden Werke zu vergleichen. In erster Linie bestimmen wir die Hauptmotive, mit denen wir uns beschäftigen werden. Es handelt sich dabei zum einen um die Tatsachen, die den beiden Büchern gemeinsam sind, aber zu anderen ist uns ein Vergleich der Differenzen ebenso wichtig.

Wie schon erwähnt wurde, die beiden Werke trennen 29 Jahre voneinander. Das Thema der beiden Geschichten ist ihnen trotzdem gemeinsam - einerseits Faschismus, Unfreiheit und Angst, andererseits Tapferkeit, Mut und Solidarität der Menschen, gegen diese Wirklichkeit zu kämpfen, wobei jede von diesen zwei Erzählungen eine andere Ansicht über diese Tatsachen zeigt.

    1. Feigheit

Die Feigheit erscheint normalerweise nicht in Anna Seghers´ Werke, sie schafft hier sozusagen einen Sonderfall. Für die Erzählung Der Treffpunkt ist dieses Verhalten aber typisch, mindestens was Erwin betrifft und er gilt hier gleichzeitig als eine Ausnahme.

Der Treffpunkt beschäftigt sich mit Erwins eigener Schuld, dass er nicht mutig genug war, sich für seine eigene Überzeugung aufzuopfern. Erwin fühlte seine sich immer mehr verstärkende Sehnsucht, ein normales Leben zu leben. Das fing schon in der Zeit an, als Erwin geheim eine Arbeitsstelle in Luckau fand, dann verließ er seine Freundin Lore, obwohl er sich ohne sie einsam fühlte. Das größte Paradox war jedoch, dass Erwin in Luckau in einer kleinen Druckerei aushalf, die vor allem die Flugblätter für das nationalsozialistische Deutschland herstellte. „Ob Erwin wollte oder nicht, hunderttausend Hakenkreuze, die aus ihrer Druckerei stammten, nisteten sich im Land ein.“51 Es geschahen eine Menge Ereignisse, die überhaupt nicht der anfangs revolutionären Figur namens Erwin entsprachen. Sowohl die Flucht vor dem bisherigen Leben und die Ausbreitung der faschistischen Hakenkreuze als auch die Ehe mit der Arbeiterin bei der NS-Frauenschaft waren einschneidende Erlebnisse.

In Das siebte Kreuz entspricht dieser Position die Leni, die zuerst Georg versprach, dass sie ihm helfen würde, aber endlich, als sie ihn sah, die Polizei rufen wollte. Sie hatte Angst vor Folgen, die sie betreffen könnten, wenn sie Georg die Hilfe leisten würde. Darüber hinaus wurde sie die Ehefrau eines SS-Mannes. Sie verhielt sich wie eine Menge anderer Menschen, die sich entschieden, lieber nicht gegen das Regime vorzugehen.

Ein gleichartiges Beispiel erschien bei der Figur Sauer. Herr Sauer war die Person, zu der Paul Kontakt aufnahm, als er die Hilfe für Georg suchte. Sauer hielt aber Abstand von ihm, weil er nicht wusste, ob Paul nicht zufällig ein Spitzel sei. Er wollte Georg helfen, aber er konnte Paul nicht vertrauen. In diesem Fall kann man aber Sauers Verhalten nicht kritisieren, weil er Georg wirklich helfen wollte, aber er konnte diese Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Nach Menschen Ermessen hätte er alles für Georg getan. Er wünschte nicht bloß, wie es oft geschieht, ein solcher zu sein, der alles getan hätte, er war es bereits – in welchen vier Wänden wartete Georg auf Antwort? Versteh mich recht, Georg, ich hab aufs Geratewohl nichts tun dürfen.52

In beiden Werken erscheinen noch Leute, die mit den Hauptgestalten in einer nahen Beziehung stehen, die anfangs auch die positiven Menschen darstellen, aber später schließen sie sich in diesem Fall dem Nazi-Regime an. In Der Treffpunkt ist das Hanni, Erwins Schwester, die auch mit Klaus befreundet war und die Klaus fast als seine Braut ansah. Hanni begann mit einem jungen Mann aus der Hitlerjugend zu verkehren, was für Klaus eine große Enttäuschung war.

In Das siebte Kreuz handelt es sich um Georgs kleinen Bruder Heini. Georg mochte Heini, der immer zu Georg aufsah. Heini, der zur SA ging, würde seinem Bruder Georg in dieser Zeit nicht mehr helfen.

[...]- der hatte sich eine Sprache zugelegt, der Heini, dem Georg sein Goldbrüderchen. Beteiligt sich an der Hatz, als ob das gar nichts wär. Will noch den Pimpfen in seiner Gasse beweisen und auch den Großen, daß ihm der Georg nur Luft ist, auch wenn er mal früher wie eine Klette am Georg gehangen hat.53

Diese Tatsache bildet wieder ein Paradox, das uns zeigt, wie starken Einfluss das damalige Regime auf die Leute hatte.

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