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Das juwel am neckar: Bildung seit 600 Jahren

Im Mittelpunkt Europas liegt die Heidelberger Universität. Obwohl sie von den alltäglichen Problemen aller deutschen Hochschulen nicht verschont geblieben ist, sind Studienplätze in Heidelberg bei deutschen, sowie ausländischen Studenten so begehrt wie noch nie.

Sie ist die älteste und berühmteste Universität Deutschlands: die Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Sie rangiert noch heute, 600 Jahre nach ihrer Gründung im Jahre 1386, ganz oben auf der Qualitätsskala deutscher Universitäten. Viele berühmte Namen finden sich in den Immatrikulationslisten. Wissenschaftler wie Robert Bunsen, Philosophen wie Hegel oder Karl Jaspers, aber auch Deutschlands Bundeskanzler Helmut Kohl verbrachten hier ihre Studienjahre -beschauliche Jahre studentischen Lebens verglichen mit dem, was den Studierenden von heute in Heidelberg wie in jeder anderen deutschen Universitätsstadt erwartet.

Die Wohnungssituation ist so bedrückend wie überall in der Republik. Allein in den Universitätsstädten fehlen viele hunderttausend Wohnungen. In Heidelberg ist die Situation dramatisch. Jeder zehnte Einwohner der his­torischen Mittelstadt am Neckar ist Student. Allein in den vergangenen zehn Jahren wuchs die Zahl der an der Uni Immatrikulierten um 20 Prozent.

Plätze in Wohnheimen gibt es zwar, doch die reichen hinten und vorne nicht. Und so weichen die Studiosi auf die Vorstädte aus, wo die Mieten gün­stiger, dafür die Wege in die Hörsäle länger sind.

Noch allerdings läßt sich der akademische Nachwuchs von solchen Problemen nicht abschrecken. Entschädigt werden die jungen Leute durch das gediegene Ambiente der im zweiten Weltkrieg unversehrt gebliebenen Altstadt, das mit der Hektik in den Megametropolen Berlin, Hamburg oder München nichts gemein hat.

Besonderen Reiz hat die Uni Heidelberg vielleicht auch gerade deshalb bei ausländischen Studenten, die in einer "typisch deutschen Stadt" leben möchten: US-Amerikaner, deren Väter einst in Garnisonen der amerikanis­chen Streitkräfte gedient haben, aber auch Japaner, die "ganz wild" sind auf einen Platz in Heidelberg, der ältesten deutschen Universitätsstadt. Ein Blick in die Geschichte lohnt sich. Der Wunsch, einen geistigen Mittelpunkt zu schaffen und viele ausländische Intellektuelle anzuziehen - das war Mitte des 14. Jahrhunderts der Wunsch des Pfalzgrafen Ruprecht bei Rhein. Nach nur wenigen Jahren der Planung öffnete die "Ruprecht-Universität" ihre Pforten. Die ersten Professoren reisten aus Prag und Paris an.

Gründungsdirektor wurde der Niederländer Marsilius von Inghen. Er und seine Nachfolger mußten schnell erkennen, daß sie nicht allein die geistige Grundhaltung ihrer Universität vorgaben. Über lange Zeit prägten auch Ruprecht und seine kurfürstlichen Nachfolger Stil und Inhalt der Lehre. Unter ihrem Einfluß entstanden neue geistige Strömungen wie der Humanismus.

NATIONALCHARAKTER DER DEUTSCHEN

Auffällig ist, daß die Deutschen in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen System außerordentlich erfolgreich waren. Die Bundesrepublik wurde zur mächtigsten Handelsmacht des Westens und die DDR wurde zur erfolgs­reichsten Wirtschaftsmacht des Ostens. Welche Eigenschaften lassen ihnen das erreichen? Die deutschen Tugenden, diese sogenannten Sekundartugen­den, sind Fleiß, Pünktlichkeit und Redlichkeit. Diese Eigenschaften können doch zum Bösen wie zum Guten führen. Wichtigste Tugend aber ist die deutsche Gründlichkeit. Ordnung muß sein. Strukturen müssen her. Kreati­ves Chaos wie in den Mittelmeerländem ist dem Deutschen unerträglich. Protestantisches Arbeitsethos dominiert in Ost und West. Der Deutsche kann es nicht haben, eine Arbeit nur unvollständig, schlampig oder nicht zur rechten Zeit fertigzustellen. Schlendrian ist ihm ein Greuel.

Irgendwann müssen auch die Deutschen von ihrer Gründlichkeit aus­spannen. Einmal im Jahr fliegen sie in Urlaub z.B. in Gran Canaria. Reisen gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Ein Urlaub dauert meistens von sechs Wochen und mehr. Die meisten Urlauber reisen in die wärmeren südlichen Länder. Viele Deutschen verbringen die Ferien auch im eigenen Land. Sie gehen in seine Schrebergarten oder in die Datschen. Deutsche Gemütlichkeit, das ist nicht mehr nur Kuckucksuhr an der Wand. Das ist auch die Verbundenheit mit der Natur - säen, pflanzen, wachsen lassen, ernten und umgraben.

WORTSCHATZ:

auffälig - бросающийся в глаза; обращающий на себя

внимание

jeweilig - соответствующий

die Redlichkeit = - честность, добросовестность

das Arbeitsethos - этика труда; трудовая мораль

unvollständig - неполный, незавершенный

schlampig - небрежный, расхлябанный, халатный

der Schlendrian -(e)s, -e - халатность, халатное отношение

der Greuel -s, = - ужас: отвращение

ausspannen /-te,-t/ - отдыхать, делать перерыв в работе,

der Schrebergarten - небольшой огород