Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
зарубежка.docx
Скачиваний:
24
Добавлен:
10.02.2015
Размер:
197.38 Кб
Скачать

Frage 1 die ersten spuren deutscher dichtung.

Die Anfänge der deutschen Dichtung liegen im frühen Mittelalter. Römische Geschichtsschreiber berichten aus den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung von einer reichen und mannigfaltigen Volksdichtung der alten Germanen. Diese Poesie war ganz mit dem Leben des Volkes verbunden und spiegelte ziemlich genau seine Lebensweise und Vorstellungswelt wieder. Diese alte Dichtung kannte Zaubersprüche, Götter - und Heldenlieder, Natur - und Hochzeitslieder, Mythen (Sagen von Göttern und Helden), Märchen, Rätsel, Sprichwörter u.a.

Mit den Zaubersprüchen wollte man Krankheiten heilen oder feindliche Heere aufhalten. In den Götterliedern wurden die Götter gepriesen oder um Hilfe gerufen. Die Hochzeitslieder sang man vor allem während des feierlichen Heimholens der Braut. In den Hochzeitsliedern wurden der Braut Glück, Segen und eine große Nachkommenschaft gewünscht. Stark verbreitet waren auch die Arbeitslieder. Sie trugen dazu bei, den Arbeitsprozess zu fördern und zu erleichtern. Es gab Ruder-Weintreter, Weber-Schmiedelieder u.a. In ihren Sagen und Heldenliedern besangen die Germanen Leben und Taten ihrer Volkshelden. Der Dichter und Sänger der Helden - und Preislieder hieß Skop.

Diese Dichtwerke wurden natürlich nicht aufgeschrieben, sondern mündlich von einem Geschlecht auf das andere überliefert. Mit der Zeit gingen diese Werke fast alle verloren, weil sie, als die Germanen Christen wurden, von der christlichen Geistlichkeit streng verfolgt und verboten wurden. Nur einzelne Bruchstücke sind erhalten geblieben. Sie geben uns die Vorstellung von der damaligen Volksdichtung.

Die deutsche Dichtung ältester Zeit, wie sie uns erhalten ist, zeigt hohen Stand altgermanischen Heldenliedern. Der Inhalt der Lieder spiegelt das Leben der Helden und deren soziale Umwelt, Sitten und Brüche der Germanen wider. In der Regel wird der geschichtliche Stoff mit Mythen und Märchenstoff gemischt.Das eindrucksvollste Steibreimgedicht ist das Hildebrandslied. Es wurde zu Beginn des 9. Jahrhunderts (810-820) im Kloster Fulda geschrieben. Die Sprache des Werkes ist eine Mischung althochdeutscher und altniederdeutscher Mundarten.

Der historische Kern des Liedes ist eine Auseinandersetzung zwischen dem Ostgottenkönig Theodorich (im Lied Dietrich genannt) und dem germanischen Führer weströmischer Südenerheere - Odoaker (Othacher). Im Verlauf dieser Auseinandersetzung wurde Odoaker im Jahre 493 von Theodorich ermordet und seiner Herrschaft beraubt. Im Heldenlied wird im Gegensatz zu den historischen Vorgängen berichtet, dass einmal Dietrich, um der Verfolgung Otachers zu entgehen, zu den Hunnen nach Ungarn floh. Mit ihm ging sein treuer Gefolgsmann Hildebrand, Waffenmeister von Beruf, der zu Hause Frau und Kind zurücklassen musste. Nach dreißig Jahren kehren beide mit einem Heer in ihr Heimatland zurück. An der Grenze (hier setzt das Lied ein) verbietet ihnen ein junger Krieger aus der Streitmacht Otachers den Eintritt in das Land. Der junge Recke zwingt Hildebrand zum Einzelkampf. Wie es Brauch ist, fragt der ältere Kämpfer nach dem Namen des anderen. Der junge Mann nennt seinen und den des Vaters. Da wird dem Waffenmeister klar, dass er seinem Sohn gegenübersteht. Er will den Kampf vermeiden, indem er seinen Namen nennt. Die falsche Kriegsbegierde aber blendet Hadubrand. Er wirft dem Vater Lüge und Feigheit vor. Als es doch zum Kampf kommt wendet der Sohn einen geheimen Griff an. Diesen Kampfgriff hat Hildebrand vor Jahren seiner Frau gezeigt, als er sie schutzlos im Lande verlassen sollte. An den Worten des niedergeworfenen Kämpfers: "Den Griff lehrte dich eine Frau", - musste endlich Hadubrand erkennen, dass der Heimkehrer doch sein Vater ist.

Über den Ausgang des Einzelkampfes wissen wir nichts, das Gedicht bricht hier ab. Auch ohne diesen ist das Lied eine sehr starke Dichtung. Mit krasser Anschaulichkeit gestaltet das Lied die grausamen Sitten der Vцlkerwanderung. Besonders dramatisch wirkt der Schluss, wo Hildebrand bitter über sein Schicksal klagt: von seinem eigenen Sohn geschlagen zu sein. Der Autor des Liedes wollte eine für die damalige Zeit wichtige Frage lösen: Wie muss sich ein guter Kämpfer benehmen, wenn Verwandtschaftsgefühle und sein Ehrgefühl in Widerstreit geraten.Muspili - das ältere Gedicht der germanischen Dichtung vom Weltuntergang. Dieses Gedicht beschreibt die Endzeit und verkörpert die Vorstellung der Germanen von Apokalypse. Die Haupthelden sind Engel und Teufel. Sie kämpfen um die Seele eines Sterbenden. Himmel und Hölle werden in Details ausgemalt. Die Welt geht unter, der Mann Elias kämpft mit dem Antichrist. Die Erde verbrennt und der hohe Herr erscheint zum Gericht.