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Frage 6. Deutsche volksbucher

Im 15, 16 Jh. gab es Prosawerke. Sie waren von der Generation zu Generation übergegeben, teilweise verändert und neuen Umständen angepasst. Nach der Erfindung des Buchdrucks erlebten sie immer wieder neue Auflagen.

Die eigentlichen Volksbücher erschienen erst in der Zeit der Bauernkriege und der Reformation. Diese Prosaerzählungen trugen meist demokratischen Charakter und sind der Ausdruck der Bestrebungen und Erwartungen der Bauern. Das sind vor allem „Till Eulenspiegel", „Das Lalebuch" („Die Schildbürger") und das Buch von Doktor Faust. Die Volksbücher bestanden in der Regel aus einzelnen Geschichten (Episoden), die zusammenhingen und einen einheitlichen Helden hatten. Dadurch unterscheiden sie sich von den Schwanksammlungen, die nicht um einen einheitlichen Helden gruppiert sind.

Till Eulenspiegel. Bereits im 13. Jh. belachte das Volk die lustigen Geschichten und Streiche, die einem gewissen Pfaffen zugeschrieben wurden, später hieß der Schalk und Spaßmacher Pfaffe von Kahlenberg und endlich im 16. Jh. -Ulenspiegel (in niederländischer Mundart). Till Eulenspiegel wurde als Sohn eines Bauern geboren, kam als Handwerkerbursche überall umher, wurde durch seinen Scharfsinn, Witz und große Spottlust berühmt. Laut Überlieferung starb er im Jahre 1360 im Städtchen Mölln (bei Lübeck), wo man sogar lange Zeit sei Grab zeigte. Ob es wirklich so ist, weiß jetzt niemand. Im Laufe der Zeit wurde Eulenspiegels Leben zur Legende und er selbst zur legendären Gestalt. Till ist mehr als Spaßmacher und Possenreißer. Er lässt sich von den anderen nichts vormachen und erhebt seine Stimme gegen die Ausbeutung.

Seine Familie leidet an Neid eines Nachbarn und der Vater von Eulenspiegel wird auf den Scheiterhaufen gebracht. Bald ist seine Mutter gestorben und seit dieser Zeit reist über die Welt, um die Gerechtigkeit zu finden. So passieren viele verschiedene Geschichten „Till Eulenspiegel" und überall kann er sowohl Gold verdienen, als auch irgendwo kostenlos essen. In der Stadt Marburg prellt er den Herzog damit, dass er ihm Bild malt, das aber Dummkopfe nicht sehen kann. Dem Bischof von Trier sagt er die Wahrheit: die weltlichen und die kirchlichen Herren sehen durch die Finger, wenn sie Geld dafür bekommen. Wenn er sich über sie lustig macht, dann nur mit der Absicht sie zu belehren: ein Bauer bezahlt seinen Aberglauben mit dem Verlust seines Pferdes.

Alle komischen Geschichten wurden von einem Schriftsteller zusammengetragen, gründlich überarbeitet und um 1478 in niederdeutscher Mundart herausgegeben. Der Titel dieses Buches lautete: „Ein kurzweilig Lesen von Till Eulenspiegel, geboren aus Braunschweig. Was er seltsame Possen betrieben hat seiner Tage, lustig zu lesen". Darauf folgten weitere Auflagen. Das Buch wurde in viele Sprachen übersetzt. Auf der Grundlage des Buches Schrieb der belgische Schriftsteller Charles de Coster in Französisch seinen berühmten Roman über Till Eulenspiegel. Das Lalebuch. Im Jahre 1597 erschien in Eisass ein Buch unter dem Titel „Das Lalebuch. Wunderseltsame, abenteuerliche, unerhörte und bisher unbeschriebene Geschichten und Taten der Lalen zu Lalenburg". Das Buch erregte Aufsehen, wurde erweitert und unter dem Titel „Schildbürger" herausgegeben. Die Schildbürger lebten angeblich in einem kleinen Städtchen Schiida und waren weit und breit als die klügsten Leute bekannt. Von Königen und Fürsten wurden sie als Ratgeber berufen, so dass ihre Heimatstadt in Verfall geriet. Die Frauen verlangten von ihren Männern zu Hause zu bleiben. Die Schildbürger waren einverstanden. Um nicht mehr zu Rate gezogen zu werden, benahmen sich die Hausväter als Narren. Von nun an herrschte in Schiida die Dummheit und wurde mit der Zeit bei den Schildbürgern zur Gewohnheit. Das Buch erzählt von den unglaublichen Torheiten der Lalen: wie sie z.B. ein Rathaus ohne Fenster bauten und das Tageslicht ins Rathaus mit den Eimern hineintrugen. Ein anonymer Autor sammelte im Volk Schwanke, bearbeitete sie und machte daraus ein Buch "Schildbürgern". Die Narrheiten und die Streiche der Lalen sind als Kritik an dem Feudalismus, das die Entwicklung der Städte hemmte, zu verstehen. Faustbuch. Im 16. Jh. erschienen Bücher voller dramatischer Spannung, in deren Wissensdurst einzelnen Persönlichkeiten geschildert wird. Das Erscheinen dieser Bücher war kein Zufall. Mit der Entwicklung des Bürgertums erwachte das Verlangen die Natur zu erforschen. Es begann Zerfalter großer Entdeckungen und Erfindungen. Die Namen Kopernikus, Bruno, Galilei sind zu nennen. Gleichzeitig gab es Leute, die sich mit den Versuchen abgaben, den Stein der Weisen zu finden, der unedle Metalle in Gold verwandeln kann. Man bezeichnete sie als Alchimisten, Astrologen, Magister oder Schwarzkünstler. Am Anfang des 16. Jh. tauchte in D-d ein Mann auf, der unter dem Namen Johann Faustus bekannt wurde. Er wurde um 1480 im Württemberg geboren und starb 1540. Er wurde als Arzt, Astrologe, Alchimist und Magister berühmt. Dieser Mann wurde nach seinem Tode zum Helden einer Volkssage, die viele Dichter und Gelehrte beschäftigte. Doktor Faust erscheint in der Sage als echter Vertreter der Renaissance, Gelehrter, Forscher. Er geht sogar einen Bund mit dem Teufel ein, um in allen Wissenschaften eingeweht zu werden. Im Jahre 1587 erschien in Frankfurt am Main ein Buch unter dem Titel „Historia von Dr. Johann Fausten dem Zauber und Schwarzkünstler." Das war literarische Bearbeitung der Faustsage oder das so genannte Faustbuch. Der unbekannte gebliebene Verfasser, ein lutherischer Geistlicher entstellte die Sage. Ausgehend von seiner religiösen Weltauffassung verurteilt er den Drang Faustus nach Wissen und sein Verlangen nach Erkenntnis. Das Bestreben des Gelehrten Erde und Kosmos zu erforschen wird als Betrug und Teufelswerk bezeichnet. Faust will von Gott nichts wissen. Er schließt mit Mephisto einen Pakt, verschreibt seine Seele, um dafür vom ihm in alle Geheimnisse der Natur und Lebens eingeweiht zu werden. Mephisto muss ihm helfen in den Kosmos zu fliegen, alle Länder der Erde kennen zu lernen. Der Verfasser schildert den schrecklichen Tod des Gelehrten, der Teufel holt seine Seele in die Hölle.