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Verbunden.

Die Hauptidee von „Klein Zaches, genannt Zinnober" besteht darin, dass der Grundsatz

der bürgerlichen Gesellschaft ist, dass den Reichtum diejenige bekommt, die ihn nicht

geschaffen haben. Ehrenbezeichnungen bekommen nicht die, die sie verdient haben,

sondern Dummköpfe.

Klein Zaches, ein böser und dummer Zwerg, wird durch die Zauberkunst der Fee

Rosenschön zum Besitzer von drei goldenen Härchen. Diese Gabe macht ihn aber nicht

edler und schöner, wie gute Fee hoffte, sondern immer hässlicher und widerwärtiger. Alles,

was andere Menschen Großes und Kluges sagen, wird ihm zugeschrieben. So macht er bald

eine glänzende Karriere, wird erster Staatsminister und die schöne Kandida seine Braut. Der

Dichter und Träumer Balthasar sieht den ganzen Betrug und mit Hilfe des Geisterfürsten

Alpanus vernichtet er die Macht des Goldes, er reißt dem allmächtigen Minister Zinnober

drei goldene Härchen, da sehen alle von wem sie sich so lange narren lassen.

Der Autor erreicht die schärfste Satire bei der Schilderung des Fürstenhofes und des Fürsten

selbst. Der Fürst zeichnet Zaches mit dem Orden aus. Diese Frage lösen Minister, die acht

Tage nicht denken müssen, um richtige Lösung zu wählen.

Hoffmann hinterließ zwei Romane: „Die Elixiere des Teufels" und „Lebensansichten des

Katers Murr" (1819-1821). Der letzt genannte Roman gibt abwechselnd die

Lebensansichten des Katers und Biographie des Kappelmeisters Kreisler wieder.

Das Leben Hoffmanns war voll Entbehrungen und Not. Er starb sehr früh im Jahre 1822 im

Alter von 47 Jahren.

Frage 26: Heinrich Heine (1797- 1856)

H. Heine wurde am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf am Rhein geboren. Seine Mutter, eine belesene und gebildete Frau erteilte den Kindern den ersten Unterricht. Schon in der Kindheit zeichnete sich Harry durch große Begabung aus. Er las viel und gern, malte auch gut. Heines Kindheit fiel in die Zeit, als Napoleon mit seinen Truppen das Rheinland besetzte. Die französische Behörde führte in den besetzten Gebieten verschiedene Reformen durch, auch Verbesserung des Schulwesens. Es hatte zur Folge, dass Heine ein Gymnasium besuchen konnte. Als seine Eltern gänzlich verarmten, begab er sich mit 18 Jahren zu seinem Onkel Salomon nach Hamburg. Er sollte dort Kaufmann werden, hatte aber kein Interesse für diesen Beruf. In Hamburg verliebte er sich in seine Kusine Amalie, die Tochter des Onkels. Amalie liebte den armen Vetter nicht und heiratete einen reichen Gutsbesitzer. Diese unglückliche Liebe war der Grund, dass Heine viele Gedichte schrieb, die er unter dem Titel „Junge Leiden" veröffentlichte. 1819 bezog Heine die Universität zu Bonn und studierte Jura, um später Anwalt zu werden. Nach einem Jahr ging er nach Göttingen, dann nach Berlin. Da Heine für die Rechtwissenschaften kein Interesse hatte, studierte er heimlich Sprachen und Literatur.

In Berlin befreundete sich Heine mit einigen dort lebenden Dichtern und fortschrittlichen Menschen, besuchte die Vorlesungen von Hegel. In den Berliner Kreisen erhielt er auch Kenntnis von den Ideen der franzosische Sozialisten. Nach Beendigung der Universität im Jahre 1825 erhielt Heine den wissenschaftlichen Grad eines Doktors der Rechtwissenschaften.

Dann widmete sich Heine der Literatur. Er veröffentlichte seine „Harzreise", dann erscheint seine berühmte Gedichtssammlung „Buch der Lieder".

im Sommer 1839 war in Frankreich die Julirevolution ausgebrochen. Er nahm die Revolution mit Begeisterung auf, bald aber sah er das französische Volk betrogen war. In Frankreich interessierte sich Heine ständig für das Leben in Deutschland. Er schreibt Abhandlungen und Zeitungsartikel über die deutsche und französische Kunst und Literatur. Er greift die Reaktionäre, und andere Feinde des Volkes an und verspottete sie. Seine Schriften waren eine scharfe Waffe im Kampf mit der Reaktion, deshalb verbot die deutsche Regierung Heines Werke.

Diese Periode bildet den Höhepunkt von Heines Schaffen. Zu den besten Dichtungen gehört das Poem „Deutschland. Ein Wintermärchen" und der Sammelband „Zeitgedichte".

Ende der vierziger Jahre verschlimmerte sich Heines Krankheit. Im Jahre 1848 erleidet der Dichter einen Schlaganfall und ist dauernd ans Bett gefesselt. Die Zeit von 1848 bis zu seinem Tode, der im Jahre 1856 erfolgte, nannte Heine „Matratzengruft". Trotz Leiden war der Dichter bis zu seinem Lebensende unermüdlich tätig. Zu den letzten bedeutendsten Werken gehört der Gedichtszyklus „Romanzero". H. Heine starb am 17. Februar 1856.

Der Zyklus „Junge Leiden" (1817- 1821) umfasst Heines erste Gedichte. Es sind Lieder, Romanzen und Sonette, die Liebe und Natur besingen. Der lyrische Held ist der Dichter selbst, der sich nach Liebe und menschlichem Glück sehnt. Seine Gedichte äußern sich in wehmütigen Stimmungen und romantischen Phantasien. Die Wirklichkeit wird von Dichter lyrisch, zart, wie in einem Volkslied aufgefasst. Zu den „Jungen Leiden" gehört die Ballade „Die Grenadiere".

Der Zyklus „Lyrisches Intermezzo" (1822-1823) steht höher in künstlerischer Hinsicht als „Junge Leiden", ist von tiefen menschlichen Gefühlen durchdrungen. Wieder besingt der Dichter die Liebe, wieder klingt die Melodie des Volksliedes, aber auf eine andere Art und Weise. Die Liebesleiden rufen keine Sehnsucht hervor. Die Probleme der Zeit verflechten sich mit der Natur, die dem Menschen nahe steht. Die bekanntesten Gedichte sind „Warum sind die Rosen so blass", Auf Flügeln des Gesanges", „Ein Fichtenbaum".

„Deutschland. Ein Wintermärchen"(1844). Im Herbst 1843 nach zwölfjährigem Exil in Paris reiste Heine nach Deutschland, um seine Mutter zu besuchen. Diese Reise bietet de Anlass für Heines größte satirische Dichtung. Das „Wintermärchen" ist eine Reisebeschreibung, die aus 27 Kapiteln (Caputa) besteht. Mehrere Kapitel können als selbständige Gedichte betrachtet werden. Dieses poetische Reisetagebuch ist in der Ich- Form geschrieben, der Dichter selbst ist „der Held" und sagt offen heraus, was er „denkt und fühlt und will". Die Reiseergebnisse sind meist klein und unbedeutend, sie sind nur Anlass für die Äußerung der Hauptideen über Gegenwart und Zukunft. Zwei Sujetlinien ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Poem: das alte Deutschland der Feudalbürokratie und Bourgeoisie und das neue Deutschland des Volkes.

Im Caput l zeigt der Dichter die gegenwärtigen deutschen Zustände und vermittelt seine Gedanken über die Zukunft. Ein Harfenmädchen singt das alte Entsagungslied, das das Jenseits verherrlicht. Der Dichter richtet seinen Blick in die Zukunft und prophezeit: nicht im Jenseits, sondern auf Erden sollen die Menschen in Zukunft ihre Wünsche erfüllen. Der Dichter ist überzeugt, dass die Menschen im neuen Deutschland genug materielle (Brot) und kulturelle Güter (Rosen, Myrten, Schönheit und Lust) besitzen werden und den Himmel nicht mehr brauchen.

Im Caput 2 schildert der Dichter die Begegnung mit den preußischen Zollbeamten und zeigt sein Verhältnis zu den preußischen Zuständen. Während die Zollbeamten Heines Gepäck durchschnüffeln, denkt der Dichter, dass die Leser Bescheid wissen, dass die Konterbande, die er mit sich führt, können die Zöllner nicht finden. Gemeint wird die revolutionäre Idee.

Caput 6 enthält das Doppelgängermotiv, so wird das Verhältnis von Gedanken und Tat im Symbol des Doppelgängers gestaltet. „Ich bin die Tat von deinen Gedanken", lautet der Schlussakkord. Das ist die Antwort auf die wichtigste Lebensfrage: man soll auf die eigene Kraft des Volkes vertrauen, nicht auf den König.

Im Mittelpunkt des „Wintermärchens" steht die Auseinandersetzung mit der Rotbart-Sage. Nach der Sage wartet Barbarossa-König, Friedrich l, auch Rotbart genannt, im tiefen Schlaf auf seine Erlösung, um dem Volk Recht und Wohlstand zu verkündigen. Dieser Stoff hat bei Heine ein Doppelgesicht: der gute König erscheint als Volksrächer, er soll Jungfrau Germania an ihren Feinden rächen. Der Sagenstoff wird von Märchen umrahmt: der Blaubart-Sage und Grimms „Gänsemagd". In beiden Märchen erscheinen Gestalten der geschändeten Jungfrauen, die das Volk symbolisieren. In den Caputen 15-16 führt der Dichter das Traumgespräch mit dem Kaiser. Barbarossa wird als Vertreter des monarchischen Prinzips behandelt, er entlarvt den Barbarossa-Sagenstoff als Symbol reaktionärer Kaiserideen. Die Märchen und Volksmotive sind im Poem mit den Kindheitserinnerungen des Dichters verbunden. Das Volk kommt als unterdrückte Mehrheit in seine Dichtung, denn im Poem gibt es keine realen Gestalten des Volkes.

27. LYRIK VON VORMÄRZ UND DER REVOLUTION 1848-1849

Die Niederlage der Revolution 1848-1849 beendete den Prozess der Formierung der politischen Dichtung und Publizistik, der infolge der Julirevolution in Paris begann. Die Teilnehmer dieses Prozesses schwiegen wie z.B. Weerth oder schrieben keine politischen Werke: Freiligrath. Fast alle emigrierten. Nach der Niederlage der Revolution wird die Periode der Romantik beendet. Die deutsche Literatur dieser Zeit hat ihre Weltbedeutung verloren. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnt in Deutschland kapitalistische entwicklung, aber die nationalen Zustände wirken auf diesen Prozess sehr stark.

Die unvollendete Revolution gebar die Atmosphäre der Unbestimmtheit. Wir sehen in Deutschland die Unreife der sozialen Entwicklung, die konservativen Träume davon, wie man die historische Entwicklung verzögern konnte.

Wir sehen große Trauer in den Werken von deutschen Schriftstellern. Die Helden der Bücher, die sich an die patriarchalle Lebensweise gewöhnt haben, könnten sich den Platz in der neuen Welt nicht finden.

Wir sehen auch große Isolierbarkeit der Schriftsteller voneinander, keine Schule, keine Gruppe der Schriftsteller, einzelne Schriftsteller widmen ihre Werke der Heimat. Realismus der deutschen Literatur der 50-90 Jahren hat eigen Besonderheiten. Wir sehen hier fast keine epische Kraft und Macht. Die Schriftsteller wollten ins Leben die Geistlichkeit einschreiben und die Wirklichkeit erhalten. In einigen Werken sieht man den Optimismus, der mit der Propagande des Nationalismus uns Schowinismus verbunden ist.

Die Julireformation von 1830 in Frankreich fand in zersplitterten und rückständigen D-d einen Widerhall und erweckte die politische Aktivität des oppositionell gesinnten deutschen Bürgertums. Der politische Kampf um die Beseitigung der feudalen Verhältnisse und um die Gründung eines einheitlichen deutschen Nationalstaates spiegelte sich in der Literatur dieser Periode ab, für die eine lebhafte Auseinandersetzung mit den sozialen und nationalen Fragen immer mehr kennzeichnend wurde. Von einer besonderen Bedeutung ist die Publizistik jener Zeit, deren beste Vertreter Heinrich Heine und Ludwig Borne waren.

Ludwig Borne, einer der anerkannten Führer der d-en Emigranten, schuf in den Jahren 1832-34 seine wichtigsten Werke „Briefe aus Paris" und „Neue Briefe aus Paris", die in D-d eine weite Verbreitung fanden. Borne entlarvte die d-en Machthaber und kritisierte scharf die Schwäche und die Untätigkeit der deutschen Bürger. Seine republikanische Propaganda übte eine große Wirkung auf die fortschrittlich gesinnte Jugend aus.

Die wichtigste literarische Erscheinung jener Zeitspanne war das Werk von Georg Büchner, der sich unmittelbar der praktischen politischen Tätigkeit widmete, gründete in Hessen eine revolutionäre Organisation, deren Mitgliede sich unter den Handwerken und Bauern propagandistisch beteiligen sollten. („Der Hessische Landbote"). 1835 schuf er Drama „Dantons Tod", das der Ereignissen der franzosischen Revolution von 1789 gewidmet ist. Büchner vertritt in seinem Drama konsequent den Standpunkt des revolutionären Humanismus, indem er das Recht des Volkes auf eine Revolution gegen Despotismus und Ausbeutung rechtfertigt und für eine demokratisch-revolutionäre Diktatur des Volkes eintritt. Der weitere Aufschwung der d-en politischen Dichtung in den 40er Jahren wurde durch die immer mehr zunehmende bürgerlich-revolutionäre Oppositionsbewegung bedingt. In den 40er Jahren häuften sich Arbeiteraufstände, von denen der größte und berühmteste der Weberaufstand in Schlesien im Jahre 1844 war.

Georg Herwegh wurde in Stuttgart geboren. Er studierte Theologie und Jura, war dann, ab 1837, ohne das Studium beendet zu haben, als freier Schriftsteller für einige Zeitschriften tätig. Von dem Militärdienst flüchtete er in die Schweiz. Seine Gedichte wurden von der fortschrittlichen deutschen Jugend begeistert aufgenommen, weil sie zum Sturz der feudalen und kirchlichen Mächte aufforderten.

Herwegh beschloss, eine von der reaktionären Zensur freie Zeitschrift herauszugeben, und unternahm eine Reise nach Deutschland, um für sie zu werben. Er machte sich mit Karl Marx bekannt, gewann Fr. Engels als Mitarbeiter für seine Zeitschrift.

Als 1848 die Revolution begann, zog er mit 800 bewaffneten Freiwilligen aus Frankreich, um für die Freiheit zu kämpfen. Sie wurden aber geschlagen.

Georg Weerth. Sein Vater war höherer kirchlicher Beamter. Georg bekam gute Ausbildung. Später befreundete er sich mit Fr. Engels. Die Massenbewegungen des Proletariats beeinflussten Denken und Handeln des jungen Weerths. Er war bei verschiedenen Zeitungen tätig, schrieb viele politisch-satirische Gedichte, Prosawerke, Romane.Ferdinand Freiligrath war der Sohn eines Lehrers. Er übte kaufmännischen Beruf aus. 1838 veröffentlichte er seine Gedichte, die großen Erfolg hatten. Hier trat er als Romantiker auf. Die anwachsende revolutionäre Bewegung lies ihn ohne Einfluß nicht.Seine neue Gedichtsammlung enthielt eine Reihe von unverkennbar revolutionären Dichtungen.Im Juli 1848 schuf Freiligrath sein stärkstes Gedicht „Die Toten an die Lebenden".

Frage 28. Naturalismus in Deutschland. Dramatik von Gerhard Hauptmann. „Vor Sonnenaufgang", „ Vor Sonnenuntergang".

Am Beginn der ganzen Literatur des 20. Jahrhunderts stand der Naturalismus. Die Naturalisten waren bürgerliche Dichter, die soziale Kritik am Wilhelminischen Deutschland übten. In ihre Werke brachten sie den Protest gegen Kapitalismus, Preußentum, Militarismus zum Ausdruck.

Obwohl die Naturalisten die objektive Wirklichkeit anerkannten und sie nachzuahmen versuchten, verzichten sie zum Unterschied von Realisten auf Verallgemeinerung, Typische und Charakteristische. Es kam viel Zufälliges dazwischen, man nannte den Naturalismus „den Realismus des Details".

Zu den führenden deutsche Theoretikern und Dichtern des Naturalisten Ende der 80er -Anfang der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts gehörten Arno Holz, Johannes Schlaf und Gerhard Hauptmann. Später löste sich der Naturalismus in verschiedene dekadente Strömungen auf: in Neuromantik, Impressionismus und Symbolismus. Die Naturalisten erschlossen einen neuen Themenkreis: die schrecklichen Zustände in den Arbeiter- und Elendvierteln einer Großstadt. Sie stellten dabei alles Hässliche dar, was es in der kapitalistischen Gesellschaft gab: Trinksucht, Prostitution, Diebstahl, moralische Verkommenheit.

Gerhard Hauptmann (1862-1946) schrieb seine ersten Erzählungen und Dramen Ende der 80er Jahre. 1892 erschien sein naturalistisches Drama „Die Weber", fünf Jahre später - neuromantisches Drama-Märchen „Die versunkene Glocke". Hauptmanns Werk war widerspruchsvoll, wie die Zeit, in der er lebte. Zuerst unterstützte er den 1. Weltkrieg, bald aber trat er gegen Völkermorde auf. Den Nazis gegenüber war der Dichter in Opposition, er blieb zwar in Deutschland, schlug aber jede Zusammenarbeit mit den Faschisten ab, er war in so genannten „inneren Emigration".

Im Drama „Vor Sonnenaufgang" (1889) ging es um den moralischen und physischen Verfall einer Bauernfamilie, die reich wurde, weil man unter ihrem Feld ein Kohlenlager entdeckt hatte. Das biologische Moment, die Vererbungslehre ist im Stück von großer Bedeutung.

Der Familienvater Bauer Krause ist ein Trinker, er verschwendet sein Geld in der Kneipe. Wir begegnen ihm nur, als er vor Sonnenaufgang nach Hause kommt. Auch seine Ehefrau und die Tochter sind Trinkerinnen. Das dreijährige Kind der Tochter Martha ist an den Folgen ihrer Trinksucht gestorben. Martha ist mit dem Ingenieur Hoffmann verheiratet, der die Situation ausnutzt, um sich ein Vermögen zu erwerben. Der einzige gesunde Mensch in der Familie Krause ist Helene, die Tochter von Krause aus seiner ersten Ehe. Sie leidet in dieser Atmosphäre. In dieses Dorf kommt Alfred Loth, ein sozialdemokratischer Reichstagskandidat, um die Lebensverhältnisse der Arbeiter zu studieren. Hoffmann, sein früherer Studienkollege, hindert Loth, soziale Untersuchungen zu machen. Helene Krause und Alfred Loth gewinnen einander lieb. Als Loth aber von der Degeneration der Familie Krause erfährt, verlässt er heimlich den Ort. Helene nimmt sich das Leben, weil sie durch den Verrat Loths Hoffnung verliert, der verhassten Umwelt zu entgehen. Dem Inhalt nach ist es ein soziales Drama, weil Hauptmann hier die Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft zeigt. Der Form nach ist es ein naturalistisches Zustandsdrama, weil der Dramatiker verschiedene Zustände im Dorf fixiert.

„Vor Sonnenuntergang" (1932) ist Hauptmanns Werk der späteren Jahre. Auch hier stellt der Schriftsteller den Verfall der bürgerlichen Familie dar. Das äußert sich im Verhalten und Handeln der Kinder gegen den Vater. Die Kinder vertreten verschiedene Schichten der herrschenden Klasse der Weimarer Republik. Ihr Vater Matthias C/ausen ist ein alter liberaler humanistisch denkender Bürger. Er bleibt allein in seiner Liebe zur jungen Inken Petersen. Er wird von seinen Kindern, die um die Erbschaft bangen, in den Tod gejagt. Dieser Tod bedeutet den Untergang der humanistischen Tradition des alten Bürgertums und den Sieg der Bourgeoisie, die der Schwiegersohn Erich Klamroth verkörpert. In ihm ist der spätere faschistische „Herrmensch" zu erkennen. Dieses Stück könnte am Vorabend der faschistischen Diktatur als eine Mahnung aufgefasst werden.