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Frage 3 der höfische minnesang. Walter von der vogelweide

Im 12. Jh. Und im 13 Jh. Gab es eine mannigfaltige ritterliche Lyrik. Sie trägt den Namen Minnesang und ihre Dichter hießen Minnesänger. Das Hauptthema dieser Dichtung ist die Minne, also Liebe.

Der Dichter pries die Schönheit und die höfischen Tugenden der adligen Frau und bezeichnete sie als seine Herzensdame.

Der Minnesang hatte gewisse progressive Bedeutung. Er bildete die Minnedichtung einen Gegensatz zu der religiösen Lyrik, in der nur die Liebe zu Gott und der Mutter Gottes besungen wurde.

Es waren auch andere Themen: Vaterland, Politik, Religion, Natur, Treue. Somit gab es mehrere poetische Gattungen: Minne- und Naturlieder, politische und religiöse Lyrik. Die Minnepoesie war nicht zum Lesen, sondern zum Singen bestimmt. Da viele Dichter nicht schreiben können, wurden die Lieder mündlich weiter getragen. Erst später wurden die Minnelieder aufgeschrieben und gesammelt.

Der größte Minnesänger und einer der bedeutendsten Lyriker war Walter von der Vogelweide. Der Dichter wurde 1170 in Österreich geboren und stammte aus dem besitzlosen Adel. Als er sein Wanderleben am Ende der 90er Jahre begann, durchzog er den größten Teil Deutschlands, diente verschiedenen Herren und trug an den Fürstenhöfen seine Lieder vor. Während seines Wanderlebens lernte der Dichter das Leben aller Volksschichten kennen. Das hatte einen gewaltigen Einfluss auf das Schaffen des Dichters. Walter von der Vogelweide schrieb Lieder und Sprüche. Der Spruch unterscheidet sich vom Lied dadurch, dass er meist politischen und religiösen Inhalt hat und belehrenden Charakter trägt.

Die Jugendgedichte Walters handeln von der hohen Minne (Liebe zur adligen Frau). Später aber geht er von der alten Schablone ab. Er will die Probleme gestalten, die den Menschen am Herzen liegen. Walter verherrlichte in seinen Werken nicht nur adlige Frau, sondern vor allem das Weib, die Frau überhaupt, auch die Bäuerin und Bauernmädchen, z.B. in seinem Minnelied „Herzliebes Mädchen mein". Nach seiner Auffassung bringt die Liebe dem Menschen nicht nur Leid und Trauer, sondern Glück und Freude. Mann und Frau, Jüngling und Mädchen müssen einander aufrichtig lieben, z.B. im Gedicht „Gegenseitige Liebe". In dem „Kranzlied" bittet der Dichter ein Mädchen zum Tanz und schenkt ihr einen Kranz mit bunten Blumen. Hätte er Edelsteine, würde er ihr Haupt damit schmücken. In seinen Gedichten besingt er die „niedere Minne", tritt für ein natürliches und aufrichtiges Liebesgefühl ein.

Walter von der Vogelweide hatte „ein warmes Herz, ein scharfes Auge und ein offenes Ohr" für die Schönheiten der Heimatnatur. Liebe und Natur sind für ihn Quellen der Lebensfreude („Mailied").

Ganz besondere Beachtung verdient Walters politische Spruchdichtung. Er stellte sie in den Dienst der politischen Propaganda und erhob sie zu einer poetischen Gattung. Deutschland war damals ein feudales zersplittertes Land. In vielen seiner Sprüche forderte er die Fürsten auf, sich zu einigen („Ich saß auf einem Steine...", „Ich hört' ein Wasser rinnen..."). Gegen die Ausplönderung des Landes durch die katholische Kirche wandte er sich in seinem Gedicht „Der welsche Schrein".

Die Altersdichtung Walters ist von tiefer Trauer durchdrungen. Er sah und beobachtete den Niedergang des Rittertums und das schmerzte ihn. Damals hatte schon eine neue Zeit begonnen, die der Dichter nicht verstand (die Elegie „O weh, wohin entschwanden alle meine Jahr').

Walter von der Vogelweide wurde von der Geistlichkeit und anderen Reaktionären gehasst, aber seine Autorität stand bei den Minnesängern sehr hoch. Seine Werke hatten eine große Wirkung und verbreiteten sich rasch von Mund zu Mund.