[Wolfgang_J._Kox,_Claudia_D._Spies]_Check-up_Ans(BookFi.org)
.pdfA-1 · Allgemeiner Teil
Der maximale Beatmungsdruck sollte 20 cm H2O nicht überschreiten
Häufig ist ein Übergang zu Spontanatmung möglich
Bei Kindern Vorsicht bei der Anwendung von Desfluran bei der Larynxmaske: Gefahr von Laryngospasmus
Größe von Larynxmasken
Masken- |
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Patientengröße |
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Maximales |
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größe |
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Füllvolumen |
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des Cuffs |
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1 |
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Neugeborene/Klein- |
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Bis zu 4 ml |
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kinder bis 5 kgKG |
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1,5 |
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Kleinkinder 5–10 kgKG |
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Bis zu 7 ml |
2 |
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Kleinkinder/Kinder |
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Bis zu 10 ml |
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10–20 kgKG |
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2,5 |
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Kinder von 20–30 kgKG |
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Bis zu 14 ml |
3 |
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Kinder/Erwachsene |
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Bis zu 20 ml |
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30–50 kgKG |
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4 |
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Erwachsene 50–70 kgKG |
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Bis zu 30 ml |
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5 |
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Erwachsene |
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Bis zu 40 ml |
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70–100 kgKG |
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6 |
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Große Erwachsene |
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Bis zu 50 ml |
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>100 kgKG |
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Hierbei kann nur ein ungefährer Hinweis gegeben werden. Die Größe kann von Patient zu Patient schwanken und richtet sich nach der individuellen Anatomie.
Aufrechterhaltung der Narkose
Propofol (bolusweise oder kontinuierliche Applikation mit einem Perfusor)
Inhalationsanästhetikum (Isofluran oder Sevofluran; Desfluran ist wegen des stechenden Geruchs ungeeignet)
Übergang zu Spontanatmung möglich
Ausleitung der Narkose
Kurz vor dem Entfernen der Larynxmaske wird der Cuff vollständig entleert
Sobald der Patient den Mund selbstständig öffnen kann, wird die Larynxmaske entfernt
Auf suffiziente Spontanatmung achten
Bei der Maskennarkose gelten die gleichen Kriterien für die Beendigung der Narkose und der Verlegung
13 A-1.10
des Patienten in den Aufwachraum wie bei der Intubationsnarkose
A-1.10 Ileuseinleitung
(»Rapid Sequence Induction«)
M.Kastrup
Bei allen Erkrankungen mit erhöhtem Aspirationsrisiko wird eine Ileuseinleitung durchgeführt.
Fehlende Nahrungskarenz und dringlicher Eingriff
Ileus, Pylorusstenose, große Pankreaszyste
Blutungen aus Magen-Darm-Trakt und HNO-Bereich
Akutes Abdomen
Notfälle und Unfälle aller Art, Polytrauma
Schwangerschaft (ab der 12. SSW bis 48 h post partum), Sectio caesarea
Extreme Adipositas (BMI > 35)
Symptomatischer Reflux (bei z. B. B-II-Magen)
Die allgemeinen Vorbereitungen entsprechen denen des Standards für die Intubationsnarkose.
Abweichend vom allgemeinen Standard werden das Einleitungshypnotikum und Succinylcholin doppelt aufgezogen. Es sollten 2 Laryngoskope mit jeweils intakten Lichtquellen und verschiedenen Spatel griffbereit liegen. 3 Tuben, jeweils einer größer und kleiner als die zu erwartende Größe, liegen griffbereit. Tuben sind immer mit einem Mandrin versehen. Ein funktionierender Sauger (am besten Operationssauger mit dickem Ansatzstück) liegt funktionsbereit neben dem Patienten.
Technik und Durchführung
Entleerung flüssigen Mageninhalts über eine Magensonde, bei z. B. hohem Dünndarmileus Dauersog anschließen; bei festem Mageninhalt und nach unmittelbar stattgehabter Mahlzeit ist eine Sonde relativ wertlos
Ausnahmen für die Anlage einer Magensonde:
Somnolenz (nicht vorhandene Schutzreflexe), Ösophagusvarizen, Mittelgesichtsund Schädelbasisfrakturen, erhöhter intrakranieller Druck
Funktionstüchtige Saugung mit dickem Absaugkatheter bereithalten
Anästhesie
14 A-1.11 · Fiberoptische Intubation
Operationstisch um 30 fußwärts kippen (Anti-Trendelenburg-Lagerung), dabei auf sichere Fixation des Patienten achten
Ausreichende Präoxygenierung für 3–5 min mit 100% Sauerstoff bei hohem Frischgasfluss und dichtsitzender Maske (im Notfall reichen ca. 4 maximale Atemzüge mit 100% Sauerstoff)
Applikation des Einleitungsanästhetikums (Wahl nach Allgemeinzustand und Kreislaufsituation)
Krikoiddruck nach Sellick durch versierten Helfer: der Krikoiddruck wird solange aufrecht erhalten, bis die erfolgreiche tracheale Intubation nachgewiesen ist!
Applikation von Succinylcholin 1–1,5 mg/kgKG zur Intubation
Keine Zwischenbeatmung über Narkosemaske.
In den meisten Fällen kann die Intubation per os nach 30–60 s erfolgen; anschließend sofortige Blockung des Tubuscuffs
Auskultation zur Kontrolle der regelrechten Tubuslage
Der Patient darf erst extubiert werden, wenn die Schutzreflexe vollständig zurückgekehrt sind
Kernstück der Ileuseinleitung ist die zügige und sichere Intubation. Grundsätzlich wird hierzu Succinylcholin verwendet. Nach Möglichkeit einen weiteren (erfahrenen) Kollegen hinzuziehen.
A-1.11 Fiberoptische Intubation
K. Bäsell, C. Lehmann, J. Birnbaum, T. Volk
Prämedikation nach Standard; zusätzliche Aufklärung des Patienten über die Möglichkeit einer schwierigen Intubation und daraus folgender Möglichkeit einer Wachintubation (dann kein Sedativum/Anxiolytikum zur Prämedikation)
Besonderheiten
Monitoring und die generellen Vorbereitungen entsprechen den Vorbereitungen für die Intubationsnarkosen. Zusätzlich sollte Zubehör für eine schwierige Intubation (spezieller Intubationswagen) bereitliegen: z. B. überlanger und gerader Spatel, Woodbridge-Tuben unterschiedlicher Größen, Lidocain-Pumpspray und Lido-
cain-Gel, kleine Absaugkatheter und Bronchoskop, möglichst mit Monitor.
Monitoring
Standardmonitoring
Je nach Eingriff zusätzlich: invasive Druckmessung, ZVK, Temperatursonde
Narkoseeinleitung
Im Vorfeld mit dem Operateur klären, ob nasale oder orale (schwerer) Intubation erforderlich ist.
Anschluss des Monitorings
Periphervenöser Zugang
Infusionsbeginn
Unmittelbar nach Übernahme in den OP Gabe von Hydrocodon (Dicodid) (je 5 mg i.v.)
Abschwellende Nasentropfen in jedes Nasenloch applizieren; z. B. Xylometazolin (= Otriven 0,1%)
Lokalanästhesie über jedes Nasenloch und den Rachenraum mit Lidocainpumpspray (dünner Absaugkatheter für Applikation) – Auswahl des günstigeren Nasenweges für Intubation
ggf. Atropingabe
Sauerstoffzufuhr über den Enk-Adapter
Tubus und Naseneingang mit Lidocaingel einreiben
Tubus über Bronchoskop schieben und fixieren
Antibeschlagmittel auf Bronchoskopieoptik geben
Oropharynx sorgfältig absaugen
Patienten unter sicherem Erhalt der Spontanatmung vorsichtig analgosedieren, nur wenn nötig z. B.
1–2 mg Midazolam oder Propofol niedrigstdosiert 20–30 mg
Einführen des Bronchoskops durch das weitere Nasenloch und vorsichtiges Vorschieben entlang des unteren Nasengangs (bei oraler Intubation Beißschutz einlegen, der dann auch Einführen des Tubus ermöglicht!)
Einstellen der Glottis und ggf. Anästhesierung des Kehlkopfeingangs mit 1 ml Lidocain 2% über den Enk-Adapter
Bronchoskop in die Trachea einführen
Tubus platzieren
Erst nach sicherer Platzierung des Tubus Narkoseeinleitung mit Propofol (2 mg/kgKG), ggf. Relaxation
Kontrolle der Tubuslage über Bronchoskop
Fortsetzung der Narkose als Kombinationsnarkose
Nicht vergessen: Bronchoskop sofort gut durchspülen!
A-1 · Allgemeiner Teil
Besonderheiten
Bei schlechten Sichtverhältnissen durch Sekret oder Blut Optik vorsichtig mit wenig NaCl 0,9% über den Arbeitskanal freispülen
Möglichst nicht über den Absaugkanal des Bronchoskopes absaugen, sondern über einen zusätzlichen Katheter, da sich sonst die Optik mit Sekret verlegen kann
Komplikationen und Gefahrenquellen
Blutung und/oder Sekret behindern Sicht
Tubusplatzierung gelingt nicht: dann kein gewaltsamer Versuch, sondern Abbruch, Oxygenierungssituation optimieren und erneuter Versuch durch einen erfahrenen Anästhesisten
Narkoseausleitung bei fiberoptischer Intubation
Rücksprache mit dem Operateur, ob Extubation möglich erscheint: wenn nicht, Festlegung der Weiterbehandlung und der Extubation mit dem Operateur (z. B. Kontrolle des Befundes nach 6 h, Dauer der Nachbeatmung, Extubation auf der Intensivstation oder im OP)
Extubation nach den üblichen Extubationskriterien (Nebenluftversuch durchführen, ggf. Extubation über Ex-Change)
Auf Stridor und Oxygenierungsprobleme achten: ggf. zügige Reintubation
Literatur
Fulling PD, Roberts JT (2000) Fiberoptic intubation. Int Anesthesiol Clin 38(3): 189–217
Agai T, Shingo K (2004) Difficulty in advancing a tracheal tube over a fibreoptic bronchoscope. Br J Anaesth 92(6): 870–881
A-1.12 Erschwerte Intubation/
schwieriger Atemweg
M. Kastrup, J. Birnbaum, T. Volk
Hierzu zählen:
Schwierige Maskenbeatmung (Undichtigkeit, Gasleck, Widerstände erhöht)
Schwierige Laryngoskopie (Stimmbänder können nicht eingesehen werden)
Schwierige endotracheale Intubation (nach mehreren Versuchen mit und ohne Pathologie)
Eine schwierige Intubation liegt dann vor, wenn mit konventioneller Laryngoskopie mehr als 3
15 A-1.12
Versuche notwendig sind, um den Tubus korrekt zu platzieren, oder der Intubationsvorgang länger als 10 min dauert.
Schwierige Atemwege liegen dann vor, wenn ein durchschnittlich ausgebildeter Anästhesist Schwierigkeiten bei der Durchführung einer adäquaten Maskenbeatmung und/oder Intubation hat.
Schwierige Laryngoskopie bedeutet, dass sonst sichtbare Larynxanteile nicht eingesehen werden können – Cormack-und-Lehane-Einteilung Grad III und IV.
Warnhinweise für eine schwierige Intubation
Anatomische Besonderheiten im HNO-Bereich: Missbildungen, Tumoren, Verletzungen, Narben, ungewöhnliche Größenrelationen (z. B. Makroglossie)
Bewegungseinschränkungen im Bereich der HWS (<80 ) und/oder des Kiefergelenks (z. B. M. Bechterew)
Voroperationen oder Bestrahlungen
Einblutungen im Bereich der Halsweichteile
Extreme Adipositas
Anamnestische Intubationsschwierigkeiten
Klinische Screeningverfahren
LEMON-Konzept: Look externally, Evaluate: 3-3-2-Re- gel, Mallampati, Obstruction, Neck movement
Einteilung nach Mallampati
Test nach Patil (thyreomentaler Abstand)
Dicker, kurzer Hals
Obere Schneidezähne erscheinen lang
Überbiss
Zahnspalte >3 cm
Gaumenbogen stark gebogen
Grundregeln
Genaue Erhebung der Anamnese vor jeder Einleitung einer Anästhesie
Erhebung von medizinischen, chirurgischen oder anästhesiologischen Faktoren, welche auf eine erschwerte Intubation hinweisen; alte Narkoseprotokolle anfordern und auf frühere erschwerte Intubationen achten
Körperliche Untersuchung: auf die oben genannten Warnhinweise achten
Anästhesie
16 A-12. · Erschwerte Intubation/schwieriger Atemweg
CAVE
Normalbefunde schließen eine erschwerte Intubation nicht aus!
In begründeten Verdachtsfällen weitere Diagnostik: z. B. HNO-Konsil (Spiegelbefund?) oder Tracheazielaufnahme bei einer Struma oder mediastinalen Raumforderungen
Genaues Management vor Intubationsbeginn festlegen (Oberarzt/Operateur/Materialien einschließlich Notfallzubehör)
Bereithalten des speziellen »Notintubationswagens«, in dem sich sämtliche für eine erschwerte Intubation notwendigen Materialien befinden
Vorbereitungen
Ist aufgrund der Voruntersuchungen mit einer erschwerten Intubation zu rechnen, sollten folgende Vorbereitungen getroffen werden:
Aufklärung des Patienten über Risiken und Gefahren der erschwerten Intubation, Erklärung des Vorgehens bei der wachen fiberoptischen Intubation
Bereitstellen des »Notintubationswagens« und eines Bronchoskops (am besten mit Monitor)
Sicherstellen, dass zumindest ein erfahrener Kollege (in der Regel Oberarzt) assistiert
Sicherstellen, dass der Patient bei der Einleitung ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann:
Oxygenierung über den Arbeitskanal des Bronchoskops
Präoxygenierung mit Maske, Jet-Ventilation, Einstellung der Trachea über Stützrohr der HNO-Ärzte
HNO-Ärzte in Bereitschaft zur Nottracheotomie, ggf. primäre Tracheotomie in Lokalanästhesie
Entwicklung einer Strategie
Wahrscheinlichkeiten abwägen
Erschwerte Intubation
Erschwerte Ventilation/Maskenbeatmung
Unkooperativer Patient
Vorund Nachteile und klinische Durchführbarkeit von drei grundsätzlichen Vorgehensweisen abwägen
Primärer konventioneller Intubationsversuch vs. primärer chirurgischer Zugang zur Intubation (Tracheotomie in Lokalanästhesie)
Wache Intubation vs. Intubationsversuche nach Einleitung der Narkose
Erhaltung der Spontanatmung während der Intubation (fiberoptische Wachintubation) vs. Einleitung der Narkose und Verzicht auf Erhaltung der Spontanatmung
Vorgehen festlegen in folgenden Fällen
Wachintubation
Patient kann adäquat ventiliert werden, aber nicht intubiert werden
Lebensbedrohlicher Situation, bei der der Patient weder beatmet noch intubiert werden kann
Alternativen bereit haben, falls die ursprüngliche Vorgehensweise missglückt
Es gibt verschiedene Techniken, welche bei der schwierigen Intubation und der erschwerten Maskenbeatmung angewendet werden können. Welche der genannten Möglichkeiten zum Einsatz kommt, hängt u. a. von der klinischen Situation (Notfall, Operation kann in Mas- ken-/Larynxmaskennarkose durchgeführt werden, Operation kann verschoben werden etc.), der Erfahrung des Anästhesisten sowie der klinischen Verfügbarkeit von Material ab.
Bewährt hat sich unser Algorithmus für schwierige Atemwege ( Abb. A-1).
Techniken bei der schwierigen Intubation
Hilfsmittel und Techniken
bei der erschwerten Intubation
Fiberoptische Intubation (grundsätzlich Mittel der ersten Wahl)
Blinde Intubation (oral oder nasal): unsichere Methode
Intubation über eine Larynxmaske:
–Platzieren einer Larynxmaske Größe 4 oder 5
–Durch diese Larynxmaske wird unter fiberoptischer Kontrolle ein Aintree-Katheter platziert. Darüber wird anschließend ein Tubus gewechselt
–Unter guter Fixierung des Tubus kann die Larynxmaske entfernt werden
–Falls ein größerer Tubus zur Operation benötigt wird, kann über einen Tubuswechselstab auf einen größeren Tubus umintubiert werden
17 A-1.12
A-1 · Allgemeiner Teil
Abb. A-1. Algorithmus für schwierige Atemwege
Intubation über die Fastrach-Larynxmaske:
Zugehörige Tuben können blind oder besser fiberoptisch positioniert werden
Intubation über Führungsdraht oder Tubuswechselstab (z. B. bei Cormack III)
Retrograde Intubation
Zuhilfenahme spezieller Intubationslarnygoskope
Chirurgischer Zugang (Tracheotomie)
QuickTrach
Manujet
Melker-Set
Hilfsmittel und Techniken bei der erschwerten Beatmung/Maskenbeatmung
Einsatz der Larynxmaske
2-Personen-Maskenbeatmung
Combitube: Kombinationstubus mit trachealem und ösophagealem Ende
Larynxtubus
Intratracheale Jet-Ventilation nach Punktion der Trachea (Manujet), nur bei erhaltenem Abfluss, sonst Gefahr der Entwicklung eines Pneumothorax
Starres Bronchoskop mit Jet-Ventilationsanschluss
Chirurgischer Zugang
QuickTrach
Manujet
Melker-Set
Nach erfolgreicher Intubation bei schwierigem Atemweg erhält der Patient einen DGAI-Ausweis, sofern er noch keinen hat.
Literatur
Martel M, Reardon RF, Cochrane J (2001) Initial experience of emergency physicians using the intubating laryngeal mask airway: a case series. Acad Emerg Med 8/8: 815–822
Practice guidelines for management of the difficult airway (1993) A report by the American Society of Anesthesiologists. Task force on management of the difficult airway. Anesthesiology 78: 597–602 Langenstein H, Cunitz GTI (1996) Die schwierige Intubation beim Erwachsenen. [Difficult intubation in adults]. Anästhesist 45/4: 372–383
Mark LJ, Beattie C, Ferrell CL, Trempy G, Dorman T, Schauble JF (1992) The difficult airway: mechanisms for effective dissemination of critical information. J Clin Anesth 4/3: 247–251
Candido KD, Saatee S, Appavu SK, Khorasani A (2000) Revisiting the ASA guidelines for management of a difficult airway. Anesthesiology 93/1: 295–298
Anästhesie
18 A-1.14 · Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV = »Post-Operative Nausea and Vomiting«)
Dimitriou V, Voyagis GS, Malefaki A, Tsoutsos D (1997) Use of the LMA for management of difficult airway due to extensive facial and neck contracture. Anesthesiology 86/4: 1011–1012
A-1.13 Überwachung im Aufwachraum
M. Kastrup
Übergabe des Patienten an das Pflegepersonal mit Information über
Name und Alter
Durchgeführte Operation
Durchgeführtes Anästhesieverfahren
Eventuelle Besonderheiten
Lage der Wunddrainagen und aktuelle Verluste
Anordnungen zur Schmerztherapie
Sonstige Anordnungen
(z. B. Röntgenuntersuchungen, EKG etc.)
Alle Anordnungen und durchzuführende Maßnahmen müssen auf dem Narkoseprotokoll schriftlich vom Anästhesisten fixiert werden.
Maßnahmen im Aufwachraum
Insufflation von Sauerstoff
Basismonitoring
Fortsetzung der Infusionstherapie
Bilanzierung der Drainageverluste, Urinausscheidung
Bei Regionalanästhesien:
Rückläufigkeit der Anästhesie dokumentieren
Dokumentation der Vitalparameter und Maßnahmen
Bei Hypothermie Wärmeapplikation bis zur Normothermie
Nach großen Operationen mit hohen Blutverlusten Laborkontrollen
Schmerzzahlen dokumentieren
Schmerztherapie im Aufwachraum
Siehe auch postoperative Schmerztherapie in der Sektion »Schmerztherapie«. Besonderheiten werden bei den einzelnen Eingriffen aufgeführt. Für Erwachsene gilt im Allgemeinen:
1–2 g Metamizol (Novalgin) in 100 ml NaCl über 15 min (oder Paracetamol (Perfalgan) 1 g i.v.
Bei Bedarf 3–5 mg Piritramid (Dipidolor) i.v.
Bei großem postoperativem Analgetikabedarf
Wenn großer postoperativer Schmerzmittelbedarf erwartet wird, ist postoperativ eine Schmerztherapie mit einer PCA-Pumpe (Vygon-System) mit Piritramid zu empfehlen:
Vorbereitung im Aufwachraum oder bereits im OP
Für Patienten >18 und < 80 Jahren: Füllung mit 60 mg Piritramid (Dipidolor 4 Amp. à 15 mg) auf 20 ml mit 0,9% NaCl. Selbstbedienung per Knopf-
druck durch den Patienten. Er appliziert sich 1,5 mg (in 0,5 ml) mit einem Sperrintervall von 5 min. Für Patienten > 80 Jahre ist eine Dosisreduktion zu empfehlen. Verwendung anderer PCA-Pumpen nur nach Einweisung.
Für den Schmerzkatheter oder PCA ist ein Protokoll anzulegen und der anästhesiologische Schmerzdienst zu informieren
Stärkste Schmerzen
Wenn ein Patient, trotz ausreichender Gabe von Analgetika, noch über starke oder stärkste Schmerzen klagt, sollte immer auch der Chirurg informiert werden. Der Patient wird eingehend untersucht, um Komplikationen oder Nachblutungen möglichst frühzeitig zu entdecken, da sich hinter den Schmerzen auch immer eine chirurgische Komplikation der frühen postoperativen Phase verstecken kann. Unter Unständen ist auch im Aufwachraum weitere Diagnostik notwendig, z. B. Ultraschalluntersuchung.
A-1.14 Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV = »Post-Operative Nausea
and Vomiting«)
M. Kastrup, T. Schröder
Klinische Risikofaktoren
Volatile Anästhetika
Opioide
Weibliches Geschlecht
Nichtraucherstatus
Anamnestisch Übelkeit und Erbrechen nach Narkose oder Reisekrankheit
Prophylaxe: Emetogene Einflüsse vermindern
Falls mindestens 2 Risikofaktoren vorliegen, volatile Anästhetika und Opioide reduzieren! Bei anamnestisch
A-1 · Allgemeiner Teil
bekanntem PONV: prophylaktisch 4 mg Dexamethason i.v./0,625 mg Droperidol
Wenn möglich, Regionalanästhesie bevorzugen
Kombination von Regionalanästhesie und TIVA
Erhöhung der inspiratorischen Sauerstoffkonzentration (>50%)
TIVA mit Propofol (und evtl. Remifentanil, wenn möglich)
Gabe von Atropin bei Vagusstimulation
Gabe von hochdosierten Nichtopioidanalgetika (auch zur postoperativen Prophylaxe gegen Schmerzen)
Therapie von Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit und Erbrechen sollte umgehend behandelt werden, da ein hohes Wiederholungsrisiko besteht
Tropisetron 2 mg i.v. oder bei Kindern Dimenhydrinat (z. B. Vomex A) Suppositorien [s. A-10.8 »Schieloperation« (operative Strabismuskorrektur)]
Im Aufwachraum Therapieversuch mit 10–20 mg Propofol i.v. (fraktionierte Gabe durch Arzt; CAVE: Atemdepression)
Bei anhaltender Übelkeit und Erbrechen eine noch nicht verwendete Substanzklasse benutzen!
Literatur
Apfel CC et al. (1999) A simplified risk score for predicting postoperative nausea and vomiting. Anesthesiology 91: 693–700 Apfel NEJM (2004)
Pierre S, Corno G, Beanis H, Apfel CC (2004) A risk score dependent antiemetic approach effectively reduces postoperative nausea and vomiting – a continous quality improvement initiative. Can J Anesth 51 (4): 320–325
Tramer M, Moore A, Reynolds DJ, McQuay H (1997) A quantitative systematic review of ondansetron in treatment of established postoperative nausea and vomiting. BMJ 314: 1088–1092 Watcha MF, White PF (1992) Postoperative nausea and vomiting its etiology, treatment, and prevention. Anesthesiology 77:162–184 Watcha MF, Simeon RM, White PF, Stevens JL (1991) Effect of propofol on the incidence of postoperative vomiting after strabismus surgery in pediatric outpatients. Anesthesiology 75: 204–209
A-1.15 Zentrales anticholinerges Syndrom (ZAS)
M. Kastrup
Ein ZAS kann durch jede antimuskarinerg wirkende Substanz, welche die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, ausgelöst werden.
19 A-1.15
Mögliche Triggersubstanzen
Belladonna-Alkaloide: Atropin, Scopolamin
Lokalanästhetika: Procain, Kokain
Opioide: Methadon, Pethidin
Neuroleptika: Droperidol, Haloperidol
Inhalationsanästhetika, Antihistaminika, Anti-Parkinson-Mittel (Biperiden)
Trizyklische Antidepressiva, Propofol (umstritten)
Symptome
Zentrale Symptome
–Somnolenz, Stupor bis Koma
–Verwirrtheit, Halluzinationen
–Ängstlichkeit
–Agitiertheit bis hin zum Delir
–Temperaturanstieg
–Atemdepression
Periphere Symptome
–Trockene warme Haut und Schleimhäute (Mundtrockenheit)
–Hautrötung
–Mydriasis mit Lichtscheu
–Tachykardie, evtl. Arrhythmie
–Harnretention
Differenzialdiagnosen
Anästhetikaüberhang, Restrelaxation, Hypoxie/Hyperkapnie
Elektrolytstörungen, Hyper-/Hypoglykämie
Die Diagnose sollte nur gestellt werden, wenn mindestens ein peripheres und ein zentrales Symptom vorliegt. Die genaue Diagnosestellung ist meist schwierig und die Diagnose eines ZAS bleibt meist eine Ausschlussdiagnose.
Therapie
Weitere Überwachung des Patienten im Aufwachraum oder Intensivstation bis zum Abklingen der Symptomatik
Medikamentöse Therapie mit Physiostigmin (Anticholium):
–Zentral wirksamer Cholinesterasehemmstoff (tertiäres Amin)
–Dosierung: 0,03–0,04 mg/kgKG langsam i.v. (in der Regel 1 mg langsam i.v.; wenn nach 5–10 min keine Wirkung, Wiederholung der Gabe)
Anästhesie
20A-1.16 · Spinalanästhesie
–Wirkeintritt nach 2–5 min: bei einem ZAS deutliche Besserung der Symptomatik; Wirkdauer: ca. 30 min; Nachinjektion evtl. erforderlich
–Nebenwirkungen: Bradykardie, Bronchokonstriktion, Übelkeit/Erbrechen, Schweißausbruch, Krämpfe
–Kontraindikationen: Schädel-Hirn-Trauma, Epilepsie, schwere COPD, Bronchospasmus
Literatur
Katsanoulas K, Papaioannou A, Fraidakis O et al. (1999) Undiagnosed central anticholinergic syndrome may lead to dangerous complications. Eur J Anaesthesiol 16 (11): 803–809
Link J, Papadopoulos G, Dopjans D et al. (1997) Distinct central anticholinergic syndrome following general anaesthesia. Eur J Anaesthesiol 14 (1): 15–23
Kaiser-Stadler M, Altmayer P (1995) Zentral-anticholinerges Syndrom nach einer Propofolanasthesie. [Central anticholinergic syndrome after propofol anesthesia.] Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 30 (2): 116–167
Ruprecht J, Schneck H J, Dworacek B (1998) Physostigmin – Neuere pharmakologische Befunde und ihre Bedeutung fur den Einsatz in der Praxis. [Physostigmine – recent pharmacologic data and their significance for practical use.] Anaesthesiol Reanim 14 (4): 235–241
A-1.16 Spinalanästhesie
M. Kastrup, J. Birnbaum, T. Volk
Vorbereitung
Die Prämedikationsvisite entspricht dem Vorgehen bei der Allgemeinanästhesie. Der Patient wird immer zusätzlich für eine Allgemeinanästhesie aufgeklärt (Versagen der Spinalanästhesie). Bei der Prämedikationsvisite wird zusätzlich nach Gerinnungsstörungen gefragt (häufig und schnell blaue Flecke, häufiges Nasenbluten, Schleimhautoder Zahnfleischblutungen, Petechien = punktförmige Blutungen beim Stauen einer Extremität). Es wird explizit nach der Einnahme von Schmerzmitteln und anderen Antikoagulanzien gefragt (welches Präparat, welche Menge und Zeitpunkt der letzen Einahme). Bei der körperlichen Untersuchung im Rahmen der Prämedikationsvisite wird die Wirbelsäule inspiziert.
Arbeitsplatzvorbereitung
Alle Medikamente aufgezogen und Spritzen beschriftet
Sichtund Funktionsprüfung des Narkosegerätes (bei Versagen der Spinalanästhesie und für den Notfall) und des Monitorings
Material
Desinfektionsmittel, Gefäß für Desinfektionslösung, sterile Tupfer oder Kompressen, sterile Tupferklemme (oder fertiges Set)
Steriles Lochtuch, sterile Handschuhe, Kopfbedeckung, Mundtuch
Je eine Kanüle zum Aufziehen der Medikamente, für die Hautquaddel und für die Infiltrationsanästhesie
Jeweils eine 2-ml- und eine 5-ml-Spritze
Spinalnadeln (in der Regel 27-G-Sprotte) mit Führungskanüle
Steriles Pflaster
Identifikation des Patienten und Überprüfung von:
Nüchternheit
Prämedikation
Gerinnungswerten
Allergien
Geplantem Eingriff und Anästhesieverfahren
Operationsund Anästhesieeinwilligung
Anästhesieprotokoll
Monitoring und Vorbereitung zur Einleitung
Einschätzen, ob Prämedikation ausreichend ist, oder ob zusätzliche Anxiolyse notwendig ist
Anschluss des Basismonitorings: EKG, NIBP, Pulsoxymetrie
Legen eines peripher-venösen Zugangs;
ggf. vorherige Lokalanästhesie mit Lidocain 1% als Hautquaddel
Ausschluss einer paravenösen oder arteriellen Infusion
Anschluss einer Vollelektrolytlösung (z. B. E153)
Ausreichende Volumenvorgabe: mindestens 500 ml Vollelektrolytlösung
Dokumentation der Ausgangsvitalparameter
Lagerung des Patienten
Die Punktion kann am liegenden oder sitzenden Patienten durchgeführt werden:
21 A-1.16
A-1 · Allgemeiner Teil
Empfohlene Zeitintervalle vor und nach rückenmarknaher Punktion bzw. Katheterentfernung (DGAI)
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Vor Punktion/ |
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Nach Punktion/ |
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Laborkontrolle |
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Katheterentfernung |
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Katheterentfernung |
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Unfraktionierte Heparine |
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4 h |
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1 h |
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Thrombozyten bei Therapie > 5 Tagen |
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(„low dose“) |
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Unfraktionierte Heparine |
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4 h |
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1 h |
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aPTT, (ACT), Thrombozyten |
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(„high dose“) |
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Niedermolekulare |
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10–12 h |
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2–4 h |
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Thrombozyten bei Therapie > 5 Tagen |
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Heparine („low dose“) |
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Niedermolekulare |
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24 h |
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2–4 h |
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Thrombozyten bei Therapie > 5 Tagen |
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Heparine („high dose“) |
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Fondaparinux a |
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20–22 h |
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2–4 h |
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Kumarine |
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INR < 1,4 |
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Nach Katheter- |
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entfernung |
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Hirudine |
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8–10 h |
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2–4 h |
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(Lepirudin, Desirudin) |
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Melagatran |
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8–10 h |
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2–4 h |
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Acetylsalicylsäure |
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> 2 Tage |
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Nach Katheter- |
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entfernung |
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Clopidogrel |
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> 7 Tage |
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Nach Katheter- |
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entfernung |
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Ticlopidin |
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> 10 Tage |
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Nach Katheter- |
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entfernung |
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a Bei normaler Nierenfunktion, bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance < 50 ml/min) 36–42 h.
Liegend:
Der Patient liegt auf der Seite an der Kante des Operationstischs, die Beine werden angehockt, sodass die Kniescheiben in Richtung Kinn angezogen werden und das Kinn Richtung Brust gelangt. Der Patient versucht, einen möglichst runden Rücken zu machen. Die Wirbelsäule sollte parallel zur Unterlage liegen und die Schultern und Beckenschaufeln senkrecht dazu. Der Kopf wird mit einem Kissen unterstützt. Eine Hilfsperson steht vor dem Patienten und stützt ihn in dieser Position.
Sitzend:
Der Patient sitzt auf der Kante des Operationstischs mit dem Gesäß an der Hinterkante, Füße bequem auf einem Hocker mit leicht angewinkelten Beinen, mit den verschränkten Unterarmen stützt sich der Patient auf den Oberschenkeln ab, Kinn auf die Brust, Versuch, einen »Katzenbuckel« zu machen.
Eine Hilfsperson steht vor dem Patienten (CAVE: Kreislaufkollaps).
Durchführung der Punktion
Nach der Lagerung wird die Einstichstelle markiert
Meist Punktion L3/L4 oder L4/L5
Anästhesist sitzt oder steht hinter dem Patienten (inkl. Kopfbedeckung, Mundtuch, sterilen Handschuhen)
Alkoholsprühdesinfektion und anschließend
2-malige großzügige und großflächige Hautdesinfektion um die markierte Punktionsstelle
Abdecken der Punktionsstelle mit sterilem Lochtuch
Steriles Aufziehen der Medikamente (Ampullen werden durch Hilfsperson angereicht)
Setzen einer Hautquaddel mit z. B. 0,5–1 ml 1-%igem Lidocain (Patienten informieren)
Unter Abstützen am Rücken Führungskanüle durch die Hautquaddel einführen
Anästhesie
22 A-1.17 · Periduralanästhesie/kombinierte Spinal-/Epiduralanästhesie
Generische Namen und Handelsnamen von zzt. ver- wendeten Antithrombotika/Thrombozytenaggregations-
hemmern
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Generikum |
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Handelsname |
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(Auswahl) |
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Acetylsalicylsäure |
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Acetylsalicyl- |
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Aspisol |
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säure |
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Aspirin |
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ASS |
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Togal |
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Thomapyrin |
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Unfraktioniertes |
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Heparin |
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Calciparin |
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Heparin |
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Heparin |
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Liquemin |
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Thrombophob |
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Niedermolekulares |
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Certoparin |
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Mono-Embolex |
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Heparin |
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Dalteparin |
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Fragmin |
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Enoxaparin |
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Clexane |
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Nadroparin |
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Fraxiparin |
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Reviparin |
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Clivarin |
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Tinzaparin |
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Innohep |
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Synthetisches |
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Fondaparinux |
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Arixtra |
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Pentasaccharid |
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Heparinoid |
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Danaparoid |
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Orgaran |
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Thrombininhibitoren |
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Desirudin |
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Revasc |
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Lepirudin |
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Refludan |
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Melagatran |
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Exanta |
|
Kumarine (Vitamin- |
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|
Phenpro- |
|
Falithrom |
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K-Antagonisten) |
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coumon |
|
Marcumar |
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Warfarin |
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Coumadin |
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Thienopyridine |
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Ticlopidin |
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Tiklyd |
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(ADP-Antagonisten) |
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Clopidogrel |
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Iscover |
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Plavix |
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GIIb/IIIa- |
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Abciximab |
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Reopro |
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Antagonisten |
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Eptifibatid |
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Integrilin |
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Tirofiban |
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Aggrastat |
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Durch die Führungskanüle Punktion des Liquorraums mit der Spinalnadel
Nach Entfernung des Mandrins muss der Liquor klar sein und frei abtropfen
Aspirationstest und anschließende Injektion des vorbereiteten Lokalanästhetikums (LA) durch die aufgesetzte Spritze
Nadel und Führungskanüle entfernen und steriles Pflaster auf die Einstichstelle
Patienten sofort lagern
Überwachung nach der Injektion
Beobachtung des Patienten: Atmung, Sprache, Übelkeit, Erbrechen
Minütliche Blutdruckund Pulskontrolle
Überprüfung der Anästhesieausbreitung mit Kältereizen
Nach Ablauf der Fixierung: Vor Operationsbeginn abschließende Beurteilung der Ausbreitung und Qualität der Anästhesie und entsprechende Dokumentation auf dem Narkoseprotokoll (anhand der segmentalen Ausbreitung)
Intraoperativ
Überwachung des Patienten wie bei Allgemeinanästhesie
Auf Wunsch kann der Patient eine leichte Sedierung erhalten: Midazolam 1-mg-weise bis zur gewünschten Wirkung oder Propofol mit 0,5–2 mg/kgKG/h
Bei Sedierung: Sauerstoffapplikation über eine Nasensonde (ca. 3 l/min)
Postoperativ
Patienten werden immer im Aufwachraum postoperativ weiterbetreut
Vor Verlegung muss eine Regredienz der Anästhesie um mindestens 2 Segmente nachgewiesen und auf dem Narkoseprotokoll dokumentiert werden
Patient über den postoperativen Verlauf aufklären (Mobilisation, Schmerzen bei Nachlassen der Wirkung, Verhalten bei Kopfschmerzen, bei Bauchschmerzen usw.)
Trinken und Nahrungsaufnahme sind bei Wohlbefinden ab sofort möglich
Das erste Aufstehen nach der vollständigen Rückbildung der Anästhesie sollte nur in Begleitung eines Pflegers bzw. einer Schwester erfolgen
A-1.17 Periduralanästhesie/kombinierte
Spinal-/Epiduralanästhesie
M. Kastrup, J. Birnbaum, T. Volk
Vorbereitung
Die Periduralanästhesie und die kombinierte Spinal-/ Epiduralanästhesie können als alleiniges Narkoseverfahren oder in Kombination mit einer Allgemeinanästhesie durchgeführt werden. Der Patient wird immer zusätz-